König | Politik und Gedächtnis | Buch | 978-3-938808-50-4 | sack.de

Buch, Deutsch, 760 Seiten, GB, Format (B × H): 140 mm x 222 mm, Gewicht: 1105 g

König

Politik und Gedächtnis


1. Auflage 2008
ISBN: 978-3-938808-50-4
Verlag: Velbrück

Buch, Deutsch, 760 Seiten, GB, Format (B × H): 140 mm x 222 mm, Gewicht: 1105 g

ISBN: 978-3-938808-50-4
Verlag: Velbrück


Erinnerung ist nichts Natürliches. Was wir erinnern, ist abhängig von sozialen Bedingungen und Einflüssen. Zugleich hat die Erinnerung politische Folgen und Funktionen. Deswegen sind Gedächtnis und Erinnerung zum Gegenstand gezielten politischen Handelns geworden.

Gedächtnispolitik spielt vor allem bei Umbrüchen und politischem Neubeginn, also nach Revolutionen, Kriegen und Bürgerkriegen eine große Rolle. Die neue politische Ordnung kann sich dadurch legitimieren, dass sie sich von ihrem Vorgänger abgrenzt. Das kann gedächtnispolitisch durch ganz entgegengesetzte Strategien erreicht werden: entweder durch Vergessen und Vergeben oder durch Erinnern und Bestrafen.

Das Buch geht von dieser Beobachtung aus und behandelt im ersten Teil in systematischer Perspektive die Frage nach dem Verhältnis von Politik, Gedächtnis und Vergangenheit. Im zweiten Teil präsentiert es vier historische Fallstudien, die von der Zeit des Alten Testaments bis in die Gegenwart der Bundesrepublik reichen. – Der erste Teil des Buches fragt nach den sozialen Bedingungen, der zweite nach den sozialen und politischen Wirkungen des Gedächtnisses.

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


ERSTER TEIL:

GEDÄCHTNIS, GESELLSCHAFT, GESCHICHTE

I. Vom Nutzen und Nachteil des Erinnerns und Vergessens
1. Vom Nutzen und Nachteil für das Leben
Erinnern oder Vergessen
Horizontbildung, Durcharbeiten
2. Vom Nutzen und Nachteil für die Politik
Umbruch und Neubeginn
Demokratisierung und Gedächtnis

II. Gesellschaft und Gedächtnis
1. Individuelles Gedächtnis und soziale Bedingungen
Gedächtniskunst
Neurologische Hirnforschung und medikamentöses Gedächtnismanagement
Das Gedächtnis und seine sozialen Bedingungen
Gedächtnisgemeinschaften
2. Kommunikation und Gedächtnis
Die (Un-)Zuverlässigkeit des Gedächtnisses
Die (Un-)Verfügbarkeit der Erinnerung
Vom Recht auf eigene Erinnerung
Kommunikationslatenz und Gedächtnis
3. Das kollektive Gedächtnis
Starke und schwache Lesarten
Das kulturelle Gedächtnis
Politik und kulturelles Gedächtnis
Funktionsgedächtnis
Speichergedächtnis

III. Geschichte und Gedächtnis
1. Geschichtswissenschaft
Geschichtsschreibung und Gedächtnis
Das Ende des Gedächtnisses
Geschichtswissenschaft
2. Geschichtsphilosophie
Geschichtstheologie
Geschichte und Eingedenken
Geschichtsphilosophie
Kritische Theorie und Gedächtnis

Zwischenbetrachtung: Gedächtnis, Versprechen, Vertrag
Das Gedächtnis des Willens
Versprechen und Vertrag
Politik und Gedächtnis

ZWEITER TEIL:

POLITIK UND GEDÄCHTNIS

I. Bund und Gedächtnis
1. Bund
Religion und Gedächtnis
Die Zeremonie des Bundes
Inhalt
Form
Implizite und hypothetische Zustimmung
2. Erinnern und Vergessen
Erinnerung und Heil
Kleiner Exkurs: Jan Assmann und Freuds Moses
Gedächtnismagie
Vergessen und Verrat
3. Der Zorn Jahwes
Fluch und Segen
Symmetrie und Asymmetrie
Exkurs: Das Gedächtnis und das Absolute
Bundespartner
4. Religion und Politik: Die josianischen Reformen
Gedächtnispolitik
Die große Reform des Königs Josia
Zwei Varianten der Gedächtnispolitik
Buch, Gedächtnis, Politik
Die Erfindung der Politik
Explizite Zustimmung
5. Bund, Vertrag, Gemeinschaft
Vom Bund zum Vertrag
Übersetzungsfragen
Zwischen Gemeinschaft und Gesellschaft

II. Vertrag und Gedächtnis: Thomas Hobbes
1. Die Vernunft des Vertrags
Neue Wissenschaft
Vertrag ohne Gedächtnis
Rationalismus und Gedächtnis
Zustimmung als Fiktion
Angst und Gedächtnis
Mythos und Rationalität
Beobachter oder Teilnehmer
2. Die Wiederkehr des Gedächtnisses
Der Gedächtnisdekalog
Visuelle Gedächtnisstrategien
Bild, episodisches und semantisches Gedächtnis
Rhetorik
Geschichte
3. Die Grenzen des Vertrags
Vertrags- und Gedächtnisgemeinschaft
Noch einmal: Vertrag und Bund
Stillschweigende und explizite Zustimmung

III. Das Gedächtnis der Nation
1. Die Einheit der Nation
Vergemeinschaftung und Vergesellschaftung
Vertrag, Staat und Nation
Nation als Konstruktion
Entwicklungslinien
2. Nation und Gedächtnis
Erinnerungsgemeinschaft
Der Beitrag der Historiker
Akteure, Ziele, Medien
Nationale Gedächtnisfiguren
Kommunikatives, kulturelles, nationales Gedächtnis
Nation und Reich
Kulturnation, Staatsnation, Gedächtnis
3. Gedächtnisreligion
Nation und Religion
Begeisterung
Kälte
Tod und Unsterblichkeit
Das Reich Gottes
Ruhm
Sakraltransfer: Erlösung, Märtyrer
Tod, Gedächtnis, Treue

IV. Das postnationale Gedächtnis
1. Die Konstitution der Bundesrepublik
Das Gedächtnis der Weimarer Republik
Rehabilitierung der Nation
Arbeit am nationalen Gedächtnis
Opfer
Abendland und Widerstand
Wohlstand für alle
Kommunikatives Beschweigen
Nachholende Erinnerung
2. Verfassungspatriotismus
Zwei Wege der Gesellschaftstheorie
Verfassungspatriotismus und Universalismus: Habermas
Verfassungspatriotismus und Nation: Sternberger
3. Hannah Arendt – Über die Schwierigkeit, nach der Katastrophe einen neuen Anfang zu machen
Traditionsbruch
'Das hätte nicht geschehen dürfen'
Neuanfänge 801
Degradierung der Politik
Arendt und die Bundesrepublik
4. Hannah Arendt und das Gedächtnis
Ereignis und Gedächtnis
Geschichte und Geschichtenerzählen
Das anamnetische Gedächtnis
Das moralische Gedächtnis
Das kathartische Gedächtnis

Anstelle eines Resümees: Europas Gedächtnis
Epochenbruch und Gedächtnisregime
Europas Gedächtnis
Der Osten im Gedächtnis Europas

Literatur
Register
Erinnerung ist nichts Natürliches. Was wir erinnern, ist abhängig von sozialen Bedingungen und Einflüssen. Zugleich hat die Erinnerung politische Folgen und Funktionen. Deswegen sind Gedächtnis und Erinnerung zum Gegenstand gezielten politischen Handelns geworden.
Gedächtnispolitik spielt vor allem bei Umbrüchen und politischem Neubeginn, also nach Revolutionen, Kriegen und Bürgerkriegen eine große Rolle. Die neue politische Ordnung kann sich dadurch legitimieren, dass sie sich von ihrem Vorgänger abgrenzt. Das kann gedächtnispolitisch durch ganz entgegengesetzte Strategien erreicht werden: entweder durch Vergessen und Vergeben oder durch Erinnern und Bestrafen.
Das Buch geht von dieser Beobachtung aus und behandelt im ersten Teil in systematischer Perspektive die Frage nach dem Verhältnis von Politik, Gedächtnis und Vergangenheit. Im zweiten Teil präsentiert es vier historische Fallstudien, die von der Zeit des Alten Testaments bis in die Gegenwart der Bundesrepublik reichen. – Der erste Teil des Buches fragt nach den sozialen Bedingungen, der zweite nach den sozialen und politischen Wirkungen des Gedächtnisses.

ERSTER TEIL:

GEDÄCHTNIS, GESELLSCHAFT, GESCHICHTE

I. Vom Nutzen und Nachteil des Erinnerns und Vergessens
1. Vom Nutzen und Nachteil für das Leben
Erinnern oder Vergessen
Horizontbildung, Durcharbeiten
2. Vom Nutzen und Nachteil für die Politik
Umbruch und Neubeginn
Demokratisierung und Gedächtnis

II. Gesellschaft und Gedächtnis
1. Individuelles Gedächtnis und soziale Bedingungen
Gedächtniskunst
Neurologische Hirnforschung und medikamentöses Gedächtnismanagement
Das Gedächtnis und seine sozialen Bedingungen
Gedächtnisgemeinschaften
2. Kommunikation und Gedächtnis
Die (Un-)Zuverlässigkeit des Gedächtnisses
Die (Un-)Verfügbarkeit der Erinnerung
Vom Recht auf eigene Erinnerung
Kommunikationslatenz und Gedächtnis
3. Das kollektive Gedächtnis
Starke und schwache Lesarten
Das kulturelle Gedächtnis
Politik und kulturelles Gedächtnis
Funktionsgedächtnis
Speichergedächtnis

III. Geschichte und Gedächtnis
1. Geschichtswissenschaft
Geschichtsschreibung und Gedächtnis
Das Ende des Gedächtnisses
Geschichtswissenschaft
2. Geschichtsphilosophie
Geschichtstheologie
Geschichte und Eingedenken
Geschichtsphilosophie
Kritische Theorie und Gedächtnis

Zwischenbetrachtung: Gedächtnis, Versprechen, Vertrag
Das Gedächtnis des Willens
Versprechen und Vertrag
Politik und Gedächtnis

ZWEITER TEIL:

POLITIK UND GEDÄCHTNIS

I. Bund und Gedächtnis
1. Bund
Religion und Gedächtnis
Die Zeremonie des Bundes
Inhalt
Form
Implizite und hypothetische Zustimmung
2. Erinnern und Vergessen
Erinnerung und Heil
Kleiner Exkurs: Jan Assmann und Freuds Moses
Gedächtnismagie
Vergessen und Verrat
3. Der Zorn Jahwes
Fluch und Segen
Symmetrie und Asymmetrie
Exkurs: Das Gedächtnis und das Absolute
Bundespartner
4. Religion und Politik: Die josianischen Reformen
Gedächtnispolitik
Die große Reform des Königs Josia
Zwei Varianten der Gedächtnispolitik
Buch, Gedächtnis, Politik
Die Erfindung der Politik
Explizite Zustimmung
5. Bund, Vertrag, Gemeinschaft
Vom Bund zum Vertrag
Übersetzungsfragen
Zwischen Gemeinschaft und Gesellschaft

II. Vertrag und Gedächtnis: Thomas Hobbes
1. Die Vernunft des Vertrags
Neue Wissenschaft
Vertrag ohne Gedächtnis
Rationalismus und Gedächtnis
Zustimmung als Fiktion
Angst und Gedächtnis
Mythos und Rationalität
Beobachter oder Teilnehmer
2. Die Wiederkehr des Gedächtnisses
Der Gedächtnisdekalog
Visuelle Gedächtnisstrategien
Bild, episodisches und semantisches Gedächtnis
Rhetorik
Geschichte
3. Die Grenzen des Vertrags
Vertrags- und Gedächtnisgemeinschaft
Noch einmal: Vertrag und Bund
Stillschweigende und explizite Zustimmung

III. Das Gedächtnis der Nation
1. Die Einheit der Nation
Vergemeinschaftung und Vergesellschaftung
Vertrag, Staat und Nation
Nation als Konstruktion
Entwicklungslinien
2. Nation und Gedächtnis
Erinnerungsgemeinschaft
Der Beitrag der Historiker
Akteure, Ziele, Medien
Nationale Gedächtnisfiguren
Kommunikatives, kulturelles, nationales Gedächtnis
Nation und Reich
Kulturnation, Staatsnation, Gedächtnis
3. Gedächtnisreligion
Nation und Religion
Begeisterung
Kälte
Tod und Unsterblichkeit
Das Reich Gottes
Ruhm
Sakraltransfer: Erlösung, Märtyrer
Tod, Gedächtnis, Treue

IV. Das postnationale Gedächtnis
1. Die Konstitution der Bundesrepublik
Das Gedächtnis der Weimarer Republik
Rehabilitierung der Nation
Arbeit am nationalen Gedächtnis
Opfer
Abendland und Widerstand
Wohlstand für alle
Kommunikatives Beschweigen
Nachholende Erinnerung
2. Verfassungspatriotismus
Zwei Wege der Gesellschaftstheorie
Verfassungspatriotismus und Universalismus: Habermas
Verfassungspatriotismus und Nation: Sternberger
3. Hannah Arendt – Über die Schwierigkeit, nach der Katastrophe einen neuen Anfang zu machen
Traditionsbruch
'Das hätte nicht geschehen dürfen'
Neuanfänge 801
Degradierung der Politik
Arendt und die Bundesrepublik
4. Hannah Arendt und das Gedächtnis
Ereignis und Gedächtnis
Geschichte und Geschichtenerzählen
Das anamnetische Gedächtnis
Das moralische Gedächtnis
Das kathartische Gedächtnis

Anstelle eines Resümees: Europas Gedächtnis
Epochenbruch und Gedächtnisregime
Europas Gedächtnis
Der Osten im Gedächtnis Europas

Literatur
Register
Erinnerung ist nichts Natürliches. Was wir erinnern, ist abhängig von sozialen Bedingungen und Einflüssen. Zugleich hat die Erinnerung politische Folgen und Funktionen. Deswegen sind Gedächtnis und Erinnerung zum Gegenstand gezielten politischen Handelns geworden.
Gedächtnispolitik spielt vor allem bei Umbrüchen und politischem Neubeginn, also nach Revolutionen, Kriegen und Bürgerkriegen eine große Rolle. Die neue politische Ordnung kann sich dadurch legitimieren, dass sie sich von ihrem Vorgänger abgrenzt. Das kann gedächtnispolitisch durch ganz entgegengesetzte Strategien erreicht werden: entweder durch Vergessen und Vergeben oder durch Erinnern und Bestrafen.
Das Buch geht von dieser Beobachtung aus und behandelt im ersten Teil in systematischer Perspektive die Frage nach dem Verhältnis von Politik, Gedächtnis und Vergangenheit. Im zweiten Teil präsentiert es vier historische Fallstudien, die von der Zeit des Alten Testaments bis in die Gegenwart der Bundesrepublik reichen. – Der erste Teil des Buches fragt nach den sozialen Bedingungen, der zweite nach den sozialen und politischen Wirkungen des Gedächtnisses.


Helmut König, geb. 1950, ist Professor für Politische Wissenschaft an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen. Buchveröffentlichungen u.a.: Zivilisation und Leidenschaften. Die Masse im bürgerlichen Zeitalter, 1992; Politikwissenschaft. Was sie kann, was sie will, 1999; Die Zukunft der Vergangenheit. Der Nationalsozialismus im politischen Bewußtsein der Bundesrepublik, 2003.

Helmut König, geb. 1950, ist Professor für Politische Wissenschaft an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen. Buchveröffentlichungen u.a.: Zivilisation und Leidenschaften. Die Masse im bürgerlichen Zeitalter, 1992; Politikwissenschaft. Was sie kann, was sie will, 1999; Die Zukunft der Vergangenheit. Der Nationalsozialismus im politischen Bewußtsein der Bundesrepublik, 2003.



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