Klassen, Andrey
Andrey Klassen (* 1984 in Irkutsk) ist ein sibirischer Künstler, der in Hamburg lebt und arbeitet. Sein Werk zeichnet sich vor allem durch großformatige Tuschemalerei auf Papier aus mit traumartigen Szenen mit schattenhaften Wesen, Menschen, Hybridwesen, die zum Teil an Figuren der Popkultur, Filmikonen und Comicfiguren angelehnt sind. Er hat 2001–2004 an der Kunstschule in Irkutsk, Russland und 2005–2010 an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Ralf Kerbach studiert. 2010–2012 war er an der Hochschule für Bildende Künste Dresden Meisterschüler bei Ralf Kerbach.
Im Jahr 2015 wurde Klassen mit dem Marion-Ermer-Preis ausgezeichnet.
Für Kurt Köhlers Buch wählte er die Technik der Tuchmalerei, die lose an die Darstellungstraditionen des Surrealismus anknüpft, mehr noch aber eine höchst pointierte, mitunter bitter ironische Deutung und Fortsetzung des expressionistischen Textes erreicht.
Köhler, Kurt
Kurt Köhler, Pseudonym von Constant (Stan) Soetewey (Antwerpen, 18. Februar 1907 - dort, 23. September 1945) war ein flämischer Schriftsteller und Dichter. Sein kleines, experimentelles Werk wurde rasch, aber nicht völlig vergessen und genießt bei einigen Kultstatus. Seine beiden expressionistischen Romane "Baltazar Krulls Herz singt Mondschein" (1933) und "Vademecum für den jungen Selbstmörder" (1934), hat über die Jahre hinweg immer eine begrenzte Fangemeinde gehabt.
In seiner Jugend stellt sich Soetewey vehement gegen seinen Vater, einen traditionellen Bürgerlichen, der in den Augen des jungen Künstlers nichts Gutes bewirken konnte. Schließlich war der moderne Dichter fortschrittlich und antibürgerlich. Wie es sich für einen modernen Dichter gehört, sympathisiert Soetewey mit dem Sozialismus und dem Kommunismus, aber in der ersten Hälfte der 1930er Jahre verliert er den Glauben an das kommunistische Versprechen und das Ideal eines sozialistischen europäischen Völkerbundes auf. Die Geschichte, die Köhler in seinen Texten erzählt, ist weitgehend seine eigene Geschichte: Er ist der enttäuschte Idealist, der nirgendwo Unterschlupf findet. Gleichzeitig handelt es sich um eine Geschichte, die auf viele ideologisch verunsicherte junge Menschen in den 1930er Jahren zutrifft. So setzt Köhler allmählich seine Hoffnungen auf den Solidarismus. Er wird Anhänger des Verdinaso und später, steht er ideologisch der Flämischen Nationalen Allianz von Staf de Clercq nahe. Er distanziert sich allerdings auch von der Ultrarechten, doch wird er 1945 für seine Beteiligung inhaftiert. Im Gefängnis erleidet er eine Blutvergiftung, an deren Folgen er 1945 verstirbt.
Kurt Köhler, Pseudonym von Constant (Stan) Soetewey (Antwerpen, 18. Februar 1907 – dort, 23. September 1945) war ein flämischer Schriftsteller und Dichter. Soetewey stammte aus einer wohlhabenden bürgerlichen Arbeiterfamilie, was ihn jedoch nicht daran hinderte, antibürgerliche Ansichten zu vertreten. Er sympathisierte mit dem Sozialismus und dem Kommunismus und wandte sich gegen den Wirtschaftsimperialismus des Establishments. Sein kleines, experimentelles Werk ist weitgehend, aber nicht völlig in Vergessenheit geraten. Bei einer kleinen Gruppe von Literaturkennern genießt er Kultstatus.
Seine Geschichte ist so berührend und erschütternd wie seine Romane. Während seines Militärdienstes wurde Soetewey angeblich für die Gründung einer kommunistischen Zelle bestraft. Sein Ideal, ein emanzipiertes Flandern im Rahmen eines sozialistischen europäischen Völkerbundes, ließ ihn mit Engagement und Einsatz für die kommunistische flämische Bewegung aktiv werden. 1929 versuchte er, das Studio Avontuur ins Leben zu rufen, einen Treffpunkt und Verlag für junge internationalistische Künstler. Nach vier Jahren musste er die Initiative wegen mangelnden Erfolgs wieder einstellen.
Seine ideologische Erschütterung spiegelt sich in den beiden Romanen wider, die er in den folgenden Jahren unter dem Namen „Kurt Köhler“ veröffentlichte - weil er mit diesem deutschen Pseudonym Aufmerksamkeit und Verbindung mit dem deutschen Expressionismus erhoffte. Im Mai 1933 erschien „Baltazar Krulls Herz singt Mondschein“, eine Novelle von etwa 130 Seiten, worin der Protagonist in seiner allgemeinen Verzweiflung über eine konstruktive Alternative für die belgische Gesellschaft zum Spion wird. Köhlers experimenteller Roman verwendet Schnitttechniken, die von Expressionismus und Dadaismus zeugen.
In „Vademecum für den jungen Selbstmörder“ (1934) ging Köhler in seinem Modernismus und Nihilismus noch weiter: hier ist jede Hoffnung auf eine bessere Zukunft zunichte gemacht, Kommunisten verkaufen ihr Programm als Kapitalisten und Dichter und Künstler haben ihre Integrität verloren.
Aus Enttäuschung In einer ideologischen Kehrtwende bekannte er sich zum Solidarismus des Verdinaso. Der Glaube an eine neue Dietsche Orde ließ offensichtlich keinen Raum für Zynismus, so dass Soetewey sein Pseudonym aufgab. Als Joris van Severen seine antibelgische H
Nach dem Krieg wurde er wegen dieser Kollaboration angeklagt und verurteilt. Mit dem Urteil vom 3. September 1945 wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt. Während seiner Gefangenschaft in der Antwerpener Begijnenstraat brachte seine Frau einen Sohn zur Welt, Stephan, den er nur ein einziges Mal sah. Beim Schreiben eines autobiografischen Buches mit dem Titel Behandelt Tiere mit Sanftmut. Geschichte einer Generation, erlitt er eine Blutvergiftung, die nicht angemessen behandelt wurde und in einer Urämie endete.