Buch, Deutsch, Band 25, 254 Seiten, Format (B × H): 161 mm x 241 mm, Gewicht: 531 g
Reihe: Studia Imagologica
Buch, Deutsch, Band 25, 254 Seiten, Format (B × H): 161 mm x 241 mm, Gewicht: 531 g
Reihe: Studia Imagologica
ISBN: 978-90-04-40777-0
Verlag: BRILL/RODOPI
Diese vergleichende Fallstudie richtet den Blick auf die Erscheinungsformen von Englishness in Gattungen der englischen Romantik. Aus einer produktionsästhetischen wie kontextbewussten Perspektive legt sie den politischen Essay, den Reisebericht, die Gothic novel und die Ballade unter das imagologische Mikroskop. Dabei gilt das Interesse dem Zusammenspiel von nationalen Stereotypen und Topoi mit Gattungselementen ohne nationale Konnotation. Der Adressat, kulturelles Wissen, Erzählsituation und Fokalisierung sowie lyrikspezifische Elemente stehen dabei im Fokus. In theoretischer Hinsicht zeigt dieses Buch, wie sich das Handwerkszeug der Narratologie, der kulturwissenschaftlichen Gedächtnisforschung, der Rezeptionsästhetik, der Rhetorik und der Textlinguistik weit stärker als bisher gewinnbringend in das Analyseinstrumentarium der Imagologie integrieren lässt. So lassen sich nationenbezogene Bilder zukünftig nuancierter nachzeichnen und im Zuge dessen besser dekonstruieren.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Literarische Strömungen & Epochen
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Englische Literatur
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Literarische Gattungen
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Literaturtheorie: Poetik und Literaturästhetik
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Literaturgeschichte und Literaturkritik
Weitere Infos & Material
Danksagung
1 Einleitung
1.1 Der Untersuchungsgegenstand im Forschungszusammenhang
1.2 Zeitgeschichtlicher Rahmen des Untersuchungsgegenstandes
1.3 Konturierung des Untersuchungsgegenstandes und Bestimmung des allgemeinen Arbeitsbegriffs ‚Gattung‘
1.4 Allgemeine Leitfragen und Aufbau der Arbeit
2 Imagologie: ein Ansatz zur Erforschung nationenbezogener Bilder in der Literatur
2.1 Historischer Exkurs: das Konzept ‚Nationalcharakter‘, Klimatheorie und Temperamentenlehre
2.2 Terminologisches Repertoire der Arbeit
2.3 Imagologie als analytischer Ansatz: eine Bestandsaufnahme
2.4 Kernthesen und Herangehensweise
3 Englische Romantik: Verortung des Untersuchungsgegenstandes in der Epoche
3.1 Literarische und intellektuelle Zirkel
3.2 Romantisches Literatur- und Gattungsverständnis
3.3 Imagination, Genieästhetik, Subjektivität
3.4 Hinwendung zur Natur und romantische Landschaftsästhetik
3.4.1 Das Erhabene und das Schöne
3.4.2 Das Pittoreske und die(Neu-)Gotik
3.5 Historisierung und Kulturalisierung der Nation
4 Politischer Essay der englischen Romantik: Politisierung der Nation
4.1 Kennzeichen der Gattung
4.2 Politisches Klima
4.3 Das Korpus
4.4 Zeitgeschichte und das national Andere als Konstruktionselement von Englishness
4.4.1 Das revolutionäre Frankreich als kontrastives Schauerszenario
4.4.2 Das revolutionäre Frankreich als positive Projektionsfläche
4.5 Erinnern und kulturelle Wissenselemente: Historisierung der Nation
4.5.1 England als gewachsene, freiheitliche und rechtssichere Gemeinschaft aus konservativer Perspektive
4.5.2 Erinnern als Vision: die Nation als freiheitliche Republik in radikalen politischen Essays
4.6 Die griechisch-römische Antike als nationaler Assoziationsraum in radikalen Texten
4.7 Politische Haltung und Rhetorik: die innere Konturierung der Nation
4.8 ‚Gemeinsam bewohnte Vergangenheit‘ als einigendes Moment
4.9 Resümee: Nation als Gemeinschaft zwischen Tradition und Vision
5 Romantischer Reisebericht: Begegnung mit dem national Anderen als Standortbestimmung des national Eigenen
5.1 Kennzeichen der Gattung
5.2 Romantisches Reisen in Europa
5.3 Das Korpus
5.4 Kulturell vorstrukturierte Darstellungsformen des national Anderen
5.4.1 Der Nationenvergleich: Englishness als Resultat expliziter Kontrastrelationen
5.4.2 Metaphorische Vergleichsräume des national Anderen: Englishness als Resultat zu ergänzender Kontrastrelationen
5.4.3 Die Anekdote: Humor als Distanzierungsverfahren des national Anderen
5.4.4 Entlehnte Elemente aus der Gothic novel: Entfremdung des national Anderen
5.5 Das national und das innergesellschaftlich Andere: Projektion nach außen und Abgrenzung nach innen
5.6 ‚English I‘ und ‚English eye‘: die Hierarchisierung des Eigenen und national Anderen
5.6.1 ‚English I‘: Individualität und Bürgerlichkeit als Qualitäten von Englishness
5.6.2 ‚English eye‘: die pseudoobjektive Großmachtsperspektive
5.7 Das Erhabene und das Pittoreske: Ästhetisierung als Affirmation moralischer und kultureller Überlegenheit
5.8 Kulturelles Bezugssystem und eingeschriebener Adressat: Bürgerlichkeit und Bildung als Qualitäten von Englishness
5.8.1 Das gemeinsame Bildgedächtnis des ‚English I‘ und des englischen eingeschriebenen Adressaten
5.8.2 Intertextualität: das literarische Bezugssystem des ‚English I‘ und des englischen eingeschriebenen Adressaten
5.9 Resümee: die Nation als bürgerliches und freiheitliches ‚Projekt‘
6 Gothic novel: Populärliteratur als Identifikationsfläche der Nation
6.1 Kennzeichen der Gattung
6.2 Das Korpus
6.3 Klimatheorie als Kompass der Figurentypen
6.3.1 Der Figurentypus der verfolgten Unschuld als englisches Weiblichkeitsideal
6.3.2 Christliche Leidensfähigkeit und Tugenden der Ritterlichkeit als englisches Männlichkeitsideal
6.3.3 ‚Unverkleidete‘ Engländer als Vergleichsgröße für die als Südeuropäer‚verkleideten‘ Engländer
6.4 Das Schauerliche und das Groteske als Darstellungsformen des Katholischen
6.4.1 Das Katholische als Kontrastfolie und die Verschränkung von Figurentypen
6.4.2 Inquisition, Imagination, Intertext: John Foxes Book of Martyrs
6.5 Gesellschaftlicher Süden versus ‚natürlicher‘ Norden: das nationale Aufladen von Räumen
6.5.1 Südeuropa und französisches Gesellschaftsleben als loci terribiles
6.5.2 England als Sehnsuchtsraum: Verschränkung von Englishness und landschaftlichem Raum
6.6 DieGothic novelals Narration der Nation
6.6.1 Die Konnotation der Erzählinstanz, der Fokalisierung und des eingeschriebenen Adressaten als englisch
6.6.2 Das Plotmuster der verfolgten Unschuld als Vertextung englischer Geschichte
6.7 Intertexte, Paratexte, Romanze und Roman: die Gothic novel als Fortsetzung einer nationalliterarischen Traditionslinie
6.8 Resümee: die Gothic novel als populärliterarisches Therapeutikum gegen nationale Ängste
7 Romantische Ballade: das ‚Herbeisingen‘ der Nation
7.1 Kennzeichen der Gattung
7.2 Das Korpus
7.3 Das Mittelalter als nationaler Assoziationsraum: die Mythologisierung der Nation
7.4 Heroische Epik und satirische Komik: Inszenierungen der (Zeit-)Geschichte
7.4.1 Trafalgar und Waterloo: Balladen als ‚tragisches‘ Heldenepos
7.4.2 Napoleons Russlandfeldzug als satirische Komödie: Entmachtung des national Anderen
7.5 John Bull und der Chorus der Nation
7.6 Das Meer, die Seefahrernation und ihre Protagonisten
7.7 Harmonious Rural England: Anglia jocosaals nationaler Rückzugsort
7.7.1 Merry England als Harmonious Rural England in gesungenen Balladen
7.7.2 Die Kunstballade als literarische Erinnerungsstätte eines verlorenen Harmonious Rural England
7.8 Die funktionale Rückkopplung: die Gattung als Plattform von Sozialkritik und pointierter Meinungsäußerung
7.9 Die eingeschriebenen Adressaten: die Ballade als soziales Abbild und die Nation als sozialverbindende Gemeinschaft
7.10 Resümee: die Ballade als polyphoner patriotischer Chor der Nation
8 Das Verhältnis von Gattung und Nation in der englischen Romantik: Synthese und Ausblick
8.1 Gattungstypische Erscheinungsformen vonEnglishness
8.2 Die epochale Farbpalette und die gattungstypischen Pinselstriche: unmittelbare und mittelbare Erzeugungsverfahren von Englishness
8.2.1 Nationale Stereotype und Topoi: ihre Ausprägungen und Funktionen in den untersuchten Gattungen
8.2.2 Der mittelbare Beitrag von Gattungselementen zum Erzeugen von Englishness
8.3 Die Weiterentwicklung der Imagologie als Analyseverfahren nationenbezogener Bilder
Literaturverzeichnis
Anmerkungen
Literarische Texte und weitere Quellen
Forschungsliteratur
Stichwortregister
Personenregister