Buch, Deutsch, Band Band 020, 381 Seiten, Format (B × H): 161 mm x 237 mm, Gewicht: 31 g
Reihe: Studien zur Kunst
Inoffizielle Begegnungen sozialistischer Staatsbürger zwischen 1956 und 1989
Buch, Deutsch, Band Band 020, 381 Seiten, Format (B × H): 161 mm x 237 mm, Gewicht: 31 g
Reihe: Studien zur Kunst
ISBN: 978-3-412-20561-4
Verlag: Böhlau
Mit der Öffnung der Grenzen innerhalb des Ostblocks, mit dem Austausch von Vertragsarbeitern und Studenten und der Gründung von Kulturinstituten suchten die staatssozialistischen Regime einen lebendigen Kontakt zwischen den Brudervölkern zu etablieren. Diese 'transnationalen Zwischenräume' schufen zugleich Freiräume alternativer Kulturen und Lebensstile, förderten einen umfassenden, geradezu sprichwörtlichen Schleichhandel und stabilisierten schließlich die wechselseitige Ablehnung in der Zwangsgemeinschaft des Staatssozialismus. Die hier versammelten Beiträge ost- und westeuropäischer Zeithistoriker ermöglichen tiefe Einblicke in zentrale Fragen einer Alltagsgeschichte des Staatssozialismus und zeichnen ein farbiges Bild voller Spannungen zwischen staatlicher Kontrolle und alltäglichem Eigensinn.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtliche Themen Mentalitäts- und Sozialgeschichte
- Sozialwissenschaften Ethnologie | Volkskunde Volkskunde Kultureller Wandel, Kulturkontakt, Akkulturation
- Sozialwissenschaften Politikwissenschaft Internationale Beziehungen Internationale Zusammenarbeit (Recht, Kultur, Umwelt etc.)
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Weltgeschichte & Geschichte einzelner Länder und Gebietsräume Europäische Geschichte
Weitere Infos & Material
Wlodzimierz Borodziej, Jerzy Kochanowski, Joachim von Puttkamer
Einleitung
„Schleichwege“. Fragestellungen und Probleme
Grenzüberschreitungen und Verflechtungen
Blazej Brzostek
„Ketman” und „urbanitate”. Äußere Zeichen gesellschaftlicher Unterschiede in Bukarest und Warschau in den 1950er und 1960er Jahren
Mikolaj Morzycki-Markowski
How People Crossed Borders in Socialism. The Polish Case
Stefano Bottoni
Komárom/Komárno. Offizielle und inoffizielle Beziehungen in einer ungarisch-slowakischen Zwillingsstadt (1960–1985)
Daniel Logemann
„Schleichwege“ als Ausgleich von Mangel und als Angebot des „Polnischen“. Private Kontakte zwischen Deutschen und Polen in Leipzig in den 1970er und 1980er Jahren
Tourismus und Schleichhandel
Cristina Petrescu
Entrepreneurial Tourism in Romania. A System-Stabilizing Factor?
Jerzy Kochanowski
„Wir sind zu arm, um den Urlaub im eigenen Land zu verbringen.“ Massentourismus und illegaler Handel in den 1950er und 1960er Jahren in Polen
Mateusz J. Hartwich
Tourismus, Traditionen und Transfers. Rahmenbedingungen und Wahrnehmung der Reisen von DDR-Bürgern ins Riesengebirge in den 1960er Jahren
András Lénárt
„Druschba Travels”. Reisen mit dem ungarischen Jugend- und Studentenreisebüro Express in den 1970er Jahren
Wlodzimierz Borodziej
Pauschalreisen als staatliche Veranstaltung – das polnische Reisebüro ORBIS
Politische Dimensionen
Edit Király
Portable Projects? Die Aktion Sühnezeichen und ihre ungarischen Verbindungen (1969–1989)
Lars Fredrik Stöcker
Eine transnationale Geschichte des geteilten Europa? Die Brückenfunktion des polnischen politischen Exils in Schweden 1968–1980
Dominik Pick
Zwischen offiziellem Protokoll und subversiver Tätigkeit: Polnisch-westdeutsche gesellschaftliche Kontakte 1972–1981
Kulturelle Transfers
Patryk Wasiak
„Schleichwege“ in der Galerie. Ausstellungen verbotener Künstler aus Ungarn, der Tschechoslowakei und der DDR in polnischen Autorengalerien
Grazyna Szelagowska
Cooking Another Way. Polish Gastronomic Tourism and Exchange in the Communist Period
Vertragsarbeiter
Éva Kovács
Double Informality – Polish Workers in the Beremend Lime Factory (1979–81)
Ondrej Klípa
Polish Working Women in Czechoslovak Enterprises: Dimensions of Freedom
Jaroslav Ku?era
Der sozialistische Staat und die Kontakte seiner Bürger mit den „Bruderländern“
Die Autorinnen und Autoren