E-Book, Deutsch, 244 Seiten
ISBN: 978-3-7693-3401-2
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Michael Knüppel (*1967), hat in Göttingen und Hamburg Turkologie und Altaistik sowie Politikwissenschaften, Ethnologie, Ur- und Frühgeschichte und Kunstgeschichte studiert. Seit 2018 ist er als Professor für Social Anthropology / Ethnology, Cultures, Languages and History of Siberia am Arctic Studies Center (ASC), School of History, Culture and Tourism (heute: Foreign Language School) der Liaocheng University (LCU) in China tätig. M. Knüppels Arbeits- und Forschungsgebiete umfassen Ethnologie / Anthropologie, Wissenschaftsgeschichte (mit dem Schwerpunkt auf der Geschichte der orientalischen Philologien), Religionsgeschichte und Altaistik (vor allem Tungusische Sprachen, Kulturen und Geschichte) sowie Paläosibiristik.
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2.2.15 Briefwechsel mit Karl Hummel
Dokument 52 Brief, Johannes Benzing an Karl Hummel174 (Durchschlag). 1 Blatt, 2 Seiten, gelocht. recto: 49 Z.n. verso: vacant. recto [ms.] 12.Juni 1967. | Johannes Benzing | Herrn | Professor Dr.Dr.K.Hummel, | 74 Tübingen, Wilhelmstr. 5, | Institut für spezielle Botanik und | Pharmakognosie. | Sehr geehrter Herr Kollege! | Auf Ihre Anfrage vom 26.Mai kann ich Ihnen folgendes ant- | worten: | 1) Zuordnung3 den Himmelsrichtungen2 zu1 bestimmen Farben | scheint der Ferne Osten schon sehr lange zu kennen, und sowohl | bei Türken als auch bei Mongolen sind solche Zuordnungen in den | ältesten Sprachdenkmälern (8. Jh. bei den Türken, 13.Jh. bei den | Mongolen) mehr oder weniger sicher festgestellt worden. | 2) Wie weit die Zuordnung von Farben zu Himmelsrichtungen | im Bewußtsein der Türken wirklich gegenwärtig war, ist nicht ein- | deutig festgestellt. Mir scheint, daß die Bedeutung dieser Zuordnung | meist übertrieben worden ist. Angaben dazu sind zu finden bei: | M. Fahrettin Çelik: Türklerde dört yönüm dört renkle adlandiril-| masi (= Die Bezeichnung der vier Himmelsrichtungen bei den | Türken durch vier Farben). ? /In: Türk Amaci 1 (Juli 1942) | 38-41/, O. Pritsak: Orientierung und Farbsymbolik. Zu den Farbenbe- | zeichnungen in den altaischen Völkernamen. ? /Saeculum | 5 (1954) 376-383/, | Ilse Laude-Cirtautas: Der Gebrauch der Farbbezeichnungen in | den Türkdialekten. ? Wiesbaden 1961, p. 16 Anm. 1. | A. von Gabain: Vom Sinn symbolischer Farbenbezeichnung. ? /AOH 15 (1962) 111-117; ich bin nicht mehr ganz sicher, ob | diese Publikation hierher gehört, und kann es im Moment | nicht nachprüfen/. | 3) Die heute in der Türkei kolportierten Mitteilungen über | Bezeichnungen von Himmelsrichtungen durch Farben scheinen mir durch | späte Romantiker aufgebracht zu sein. Aus der älteren Literatur und | aus der Volkskunde sind mir keine eindeutigen Belege dafür bekannt. | Das Schwarze Meer hieß schon bei den altern Iraniern der pontischen | Steppen so ([hs.] ??e???? [ms.] ist iranisch *axšina- ‘schwarzblau’) und war | für diese im Süden, und für die Türken alter Zeit jedenfalls im | Westen und nicht im Norden; das Rote Meer war schon eine [hs.] ?????? ???assa | [ms.] lange bevor die Türken xxvon seiner Existenz eine Ahnung hatten. | 4) Solange bei den westlichen Türken aus Literatur und Volks- | kunde die Zuordnung von Farben zu Himmelsrichtungen nicht eindeutig | bewiesen werden kann (die Pritsakschen Ergebnisse sind problematisch) | bin ich sehr skeptisch gegenüber solchen Behauptungen, auch wenn sie | sich nicht so einfach ad absurdum führen lassen, wie die Einbezie- | hung des Schwarzen und des Roten Meeres in dieses System. | Mit freundlichen Grüßen Ihr sehr ergebener || 2.2.16 Briefwechsel mit Gotthard Jäschke
Rein chronologisch steht der Briefwechsel mit Gotthard Jäschke (8.4.1894-29.12.1983)175 aus dem Jahre 1934 am Beginn der im vorliegenden Band gegebenen Korrespondenzen. Dieser ist insofern bedeutsam, als es sich hierbei um Dokumente handelt, welche den Beginn des wissenschaftlichen Lebensweges J. Benzings markieren. Dieser hatte als Autodidakt zu fraglichem Zeitpunkt weder ein Studium der orientalischen Sprachen noch der Turkologie absolviert und aus reinem Interesse heraus eine Besprechung von Tahir Šakirs Arbeit „Türkestan Pachta Chogalyghy (Baumwollwirtschaft Turkestans)“,176 welche er bei der WI eingereicht hatte, verfaßt. Das in Frage stehende Buch war im Zusammenhang mit den Aktivitäten der turkestanischen Exilanten in Berlin von einem Absolventen der Universität Heidelberg verfaßt worden.177 J. Benzing wandte sich später immer wieder dem Wirken dieser Zirkel zu.178 Dokument 53 Postkarte, Gotthard Jäschke an Johannes Benzing. 14,8 cm (br) x 10,5 (h). recto: 4 Z.n + Stempel mit Adresse des Absenders. verso: 11 Z.n. recto Stempel mit Adresse des Absenders: „Professor Dr. Jäschke | Neubabelsberg | Stahnsdorrfer Straße 108 |“. Herrn | H. Benzing | Schwenningen a. / Main | Goethestr. 6 || verso N[ürn]b[er]g., d. 26.10.34 | Sehr geehrter Herr Benzing, | Herr Privatdozent Dr. Paret179 übersandte | Ihre Besprechung des Buches von Dr. Tahir Schakir.180 | Ich will versuchen, sie im nächsten Heft der „Welt | des Islams“ unterzubringen, was freilich, soweit ich | sehe, nur möglich ist, wenn gewisse Kürzungen | erfolgen (durch die der Sinn natürlich nicht ver- | ändert wird). Ich bitte um Ihr Einverständnis. | Mit deutschem Gruss | Prof. Jäschke || Dokument 54 Postkarte, Johannes Benzing an Gotthard Jäschke 15 cm (br) x 10,4 (h). recto: 4 Z.n. verso: 22 Z.n. recto Herrn | Prof. Dr. Jäschke, | Neubabelsberg, | Stahnsdorfer Str. 108. || verso Schwenningen a. N., 27. Okt. 1934. |
Goethestr. 6. | Sehr geehrter Herr Professor! | Ihr Karte von gestern ist in meinem | Besitz und ich bin natürlich damit ein- | verstanden, wenn Sie die Besprechung des | Buches von Tahir Schakir verkürzen.181 Herr | Dr. Paret hatte mir s. Zt. schon geschrieben, | dass er z. B. den letzten Absatz für ganz | misslungen ansehe, und dieser Abschnitt | wird wohl in erster Linie wegbleiben. Da | ich von Beruf Kaufmann bin und mich nur aus Liebhaberei mit turkologischen Fragen be- | schäftige, so kann ich nicht wissen, in welcher | Form eine solche Besprechung abzufassen ist. | ich überlasse Ihnen daher die ganze Ange- | legenheit und denke, dass so der Sache Tahir | Schakirs (und der turkestanischen Emigranten | im Allgemeinen) am besten gedient ist. | Mit deutschem Gruss | Ihr ergebener | Johannes Benzing. || 2.2.17 Briefwechsel mit Hans-Jürgen Kornrumpf
Dokument 55 Visitenkarte, Hans-Jürgen Kornrumpf182 an Johannes Benzing. 1 Blatt, 2 Seiten. recto: 7 Z.n. verso: 4 Z.n. recto [dr.] DR. HANS-JÜRGEN KORNRUMPF | JOHANNES-GUTENBERG-UNIVERSITÄT MAINZ | AUSLANDS- UND DOLMETSCHERINSTITUT GERMERSHEIM | [ms.] D-75 Karlsruhe 1 | Mathystrasse 29 | [dr.] D-6742 HERXHEIM BEI LANDAU | SIEDLUNGSSTRASSE 9 TEL. 063428 / 8498 || verso [hs.] Herrn Prof. Dr. Benzing | mit kollegialen Grüßen | Dr. H. Kornrumpf | 30.3.1973 || 2.2.18 Briefwechsel mit Albert Etto Lanting
Dokument 56 Brief, Albert Etto Lanting183 an Johannes Benzing. 1 Blatt, 2 Seiten, gelocht. recto: 28 Z.n. verso: 28 Z.n. recto [hs.] Groningen, 23rd September 1967. | / 4/10.67.184 | Professor Dr. J. Benzing, Esq. | Mainz, Kästrich 1. | Dear Sir, | Undersigned, an archaeological student in the University of Groningen, | is much interested in the history of the domestic horse and collects | linguistic material too for that reason. | Though I realize, that the following questions are rather extensive, | I hope that you are willing to help me, or, otherwise, could refer | me to other experts (one or two years ago I applied to Professor | Dr. W. Heissig for the Mongolian part and to Professor Dr. A. von Gabain | for the Turkish part, but without a result.). | 1°) Is there a Turkish etymology for at ‘horse, stallion’ Is this | ‘at’ also found in aygir, atgir, askir ‘stallion’? *) | 2°) Is alaša limited to Osman-Turkish (“horse”) and Tartar (“gelding”)? | Could there be connection with Avaric-Caucasian ) ala ‘mare’ | or/and the Carian gloss ??a (ala) ‘horse’? | 3°) Is there anything known about the origin of Kirgisian kum-(horse)? | (I can’t remember the exact form of the word, i.e. its ending). | 4°) There is a Asiatic horse word ‘mar-’ that is found in Mongolian | morin (I suppose that mor- can go back on *mar- and that | -in is a suffix?), Korean mal/mar, Chinese ma (> Japanese | uma; also Annamese ma?). | According to Dr. Erna Mohr, Das Urwildpferd (Wittenberg Lutherstadt 1959)185 | p. 8/9 there is a special word for the feral horse (Equus przewalskii)...