Knack | 4muerz2beat14 | Buch | 978-3-901392-41-2 | sack.de

Buch, Englisch, Deutsch, 64 Seiten, GB, Format (B × H): 1950 mm x 2600 mm, Gewicht: 439 g

Knack

4muerz2beat14

Kunstbuch zur gleichnamigen Ausstellung im Kunsthaus Muerz

Buch, Englisch, Deutsch, 64 Seiten, GB, Format (B × H): 1950 mm x 2600 mm, Gewicht: 439 g

ISBN: 978-3-901392-41-2
Verlag: STEINVERLAG GmbH


In der vorliegenden Ausstellung und dem damit verbundenen Kunstbuch-Katalog treten vier Kunstschaffende, Manfred Wakolbinger, Leopold Kogler, Michael Wegerer und Gerhard Kaiser in einen künstlerischen Dialog ein.

Obgleich in ihrem bildnerischen Ansatz grundverschieden, werden beim näheren Beleuchten der vier Positionen inhaltliche Parallelen augenscheinlich. Als übergeordnete thematische Schnittmenge der künstlerischen Konzepte bieten sich die Begriffspaare Bild und Abbild sowie Raum und Welt an. Die Künstler verstehen den Gegenstand Bild nicht als bloße Wiederspiegelung der Welt, hingegen als reflektierte Übersetzung dessen, was wahrgenommen und imaginiert wird.

Mit der eigens für die Ausstellung entwickelten Installation “Images are always by your side“ ist Gerhard Kaiser seinem Anspruch, Grenzen künstlerischer Gattungen aufzuheben, ein großes Stück näher gekommen. Die verwendeten Plexiglasplatten spiegeln allein durch den Lichteinfall ihre Umgebung und konstituieren je nach Blickwinkel der Betrachter unendlich viele Bilder, ohne Malerei, Zeichnung oder Fotografie zu sein.

Michael Wegerers Zugang zur Malerei führt immer über das Phänomen des Lichts. Der Künstler scannt unterschiedliche Lichtquellen, die sich in einem zweiten Schritt in Form von Hand hergestellter Siebdrucke den malerischen Raum zurückerobern. In einem Kooperationsprojekt mit der Komponistin, Pianistin und Performancekünstlerin Juun verknüpft Wegerer akustische und visuelle Elemente, um den Raum des Ausstellungsortes greifbar und erfahrbar zu machen.

Gegensatzpaare wie Innen und Außen oder Mikro- und Makrokosmos beschäftigen Manfred Wakolbinger in seiner Arbeit seit vielen Jahren. Das räumliche Umfeld seiner zuweilen mit Glaskuben kombinierten Kupferplastiken spielt eine große Rolle, beschreibt es doch den sogenannten negativen Raum, der den Bereich zwischen Objekt und Umgebung definiert.

In der Fotoserie “Galaxies“ verschwimmen die Grenzen zwischen Groß und Klein. Großformatige Unterwasserfotos von transparenten Kleinstlebewesen lassen an die Unendlichkeit des Weltraums denken. In einem animierten Film setzt Wakolbinger die Größenverhältnisse schließlich völlig außer Kraft: Mikroorganismen nehmen stellare Dimensionen an, Galaxien sind nur noch unter dem Vergrößerungsglas zu erkennen.

Landschaftsdarstellung und Naturbetrachtung sind die zentralen Punkte in Leopold Koglers Malerei. Die Auseinandersetzung mit der Weite von Landschaft einerseits und der detailgenauen Schilderung von Naturdetails wie Gräser, Blätter oder Blüten andererseits schließt thematisch an die Arbeit Wakolbingers an. Für Kogler stellt ein gemaltes Bild die Transformation von Wahrgenommenem dar, das Herausbilden einer subjektiven Sicht auf die Welt.
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Weitere Infos & Material


Das kunsthaus muerz blickt auf eine bewegte Vergangenheit. Gebaut Mitte des 17. Jahrhunderts vom Bettelorden der Franziskaner, wurde es in der nachjosephinischen Zeit aufgelassen und diente durch zwei Jahrhunderte als Militärunterkunft, Futterspeicher, Sitz von Handwerksbetrieben, einer Brauerei und Malzdörre, als Gasthaus, Hotel, Theatersaal, Tischtennis-Halle und Ausstellungsraum: eine Kirche als Mehrzweckbau, zurzeit Kunsthaus. 1985 wurde der Bau – zuvor zur Ruine verfallen – rechtzeitig unter Denkmalschutz gestellt. Wie sich im Lauf der Revitalisierung zeigte, haben im Kirchenschiff noble und höchst seltene secco-gemalte Ornamente überdauert (die in anderen Kirchen während der Barockzeit übermalt oder zerstört wurden). Sie machen das Haus zu einem bedeutenden Sakralbau des 17. Jahrhunderts.

Den Bestand zu erhalten, sorgfältig zu restaurieren, von Einbauten freizuhalten und ihn so zur Gänze nutzbar zu machen, war das Grundkonzept des Grazer Architekten Konrad Frey. Baukunst war immer ein Hinausschieben der Grenzen mit den Mitteln der Zeit: Hightech als Voraussetzung für Qualität in Gegenwart und Vergangenheit. Ein für alle offenes Haus für die Kunst durchbricht die Flucht der konventionellen Fassaden: Die Front neigt sich über den Passanten, vom Nachbarhaus weg, und schiebt sich schräg in die Linie der Hauptstraße. Kunst drängt sich auf. Der Punkt im Stadtgefüge kann nicht gleichgültig passiert werden, er schafft in seinem Umfeld eigene Bedingungen.

Literaturfest, Brücken in die Gegenwart, classic muerz, baroque muerz, Musiktheater- und Theateraufführungen für Kinder, Symposien zu kulturwissenschaftlichen und technischen Fragen und schließlich die Ausstellungen zu Themen zeitgenössischer bildender Kunst und Architektur finden im kunsthaus muerz ihren idealen Ort.

Gerhard Kaiser, Leopold Kogler, Manfred Wakolbinger und Michael Wegerer, vier Künstlerpersönlichkeiten aus Niederösterreich, bespielen zurzeit den Ausstellungsraum des kunsthaus muerz. Wenn auch das Erscheinungsbild der ausgestellten Arbeiten auf den ersten Blick ein sehr unterschiedliches ist, finden sich in allen vier Positionen inhaltliche Gemeinsamkeiten. Die Beschäftigung mit dem Begriffspaar Bild und Abbild sei hier ebenso erwähnt wie der Umgang mit Phänomenen des Lichts, dem Gegensatz von Innen und Außen, Mikro- und Makrokosmos und der Aufhebung der engen Grenzen künstlerischer Gattungen. Die Auseinandersetzung mit dem Raum, sowohl dem unmittelbaren Raum der Ausstellung als auch der Landschaft im weiteren Sinn, ist ein wesentliches Thema der gezeigten Arbeiten. Vier starke, unabhängige Einzelpositionen treten in eine künstlerische Korrespondenz mit dem Ausstellungsraum.

Ursula Horvath


Manfred Wakolbinger

Geboren am 6. November 1952 in Mitterkirchen, Oberösterreich. Zunächst Ausbildung in Metallbearbeitung und Werkzeugbau. Autodidakt. Arbeitet seit 1980 im Bereich Skulptur und Fotografie. Zahlreiche Einzel und Gruppenausstellungen in Europa und den USA (u. a. Documenta 8, Biennale Venedig). 1993 Gestaltung der Schausammlung für Design und Architektur im MAK Wien. 1997 Einzelausstellung im 20er Haus in Wien (Katalogbuch Sputnik). In den letzten Jahren entstehen bei Tauchreisen mit Anna Heindl verstärkt Unterwasserfotografien (Katalogbuch Bottomtime, MAK, Wien, 2003; Unterwasserfotobuch Unter der Oberfläche, 2012). 2006 Ausstellung Current im Museum Küppersmühle für moderne Kunst Duisburg (Katalogbuch Placements). Zusammenarbeit mit Christop Ransmayr (Damen und Herren unter Wasser – Eine Bildergeschichte nach 7 Farbtafeln von Manfred Wakolbinger, 2007). Zahlreiche Skulpturen im öffentlichen Raum. Zur Eröffnungsausstellung von Zeit Kunst NÖ in Krems in der Dominikanerkirche erschien 2012 der Werkkatalog Up from the Skies. www.manfredwakolbinger.at

Leopold Kogler

Geboren am 22. Mai 1952 ins St. Peter in der Au, Niederösterreich. Nach Ablegung einer Tischlerlehre als Technischer Zeichner und Innenraumgestalter tätig. Hier entdeckt er sein Interesse an der Malerei und besucht Ausstellungen. Absolvierung einer Maturaschule und Abitur in Wien. 1973–1977 Studium an der Hochschule für angewandte Kunst bei Oswald Oberhuber und Bazon Brock. Abschluss des Studiums für Bildnerische Erziehung und Werkerziehung. Es folgen Studien der Kunstgeschichte, Publizistik, Kommunikationswissenschaft und Sozialgeschichte an der Universität in Wien mit Promotion zum Doktor der Philosophie. Wohnt und arbeitet seit 1977 in St. Peter in der Au. Seither intensive Auseinandersetzung mit malerischen Prozessen und Logik der Bildmittel sowie Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen im In- und Ausland, zahlreiche Kataloge. Seit 1989 künstlerischer Leiter der Blaugelben Galerie. Seit 2010 Leiter des Landesverbands der NÖ-Kunstvereine und des Niederösterreichischen Dokumentationszentrums für moderne Kunst in St. Pölten. Mitglied des Künstlerhaus Wien und des Oberösterreichischen Kunstvereins. Theodor-Körner-Preis (1978), Anerkennungspreis des Landes NÖ (1983), Morgenpreis (1989), Grafikpreis Innsbruck (1994), Kulturpreis der Stadt Amstetten (1999), Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland NÖ (2012), Ehrenzeichen für besondere Leistungen im kulturellen Bereich der Stadt Steyr (2013). www.kogler-leopold.at

Michael Wegerer

Geboren 1970. 2008 Abschluss des Studiums der Bildenden und Medialen Kunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien mit Auszeichnung. Masterstudium in Fine Art Practice am Royal College of Art in London, danach Gastlektor an der RMIT University, Monash University, Charles Darwin University in Australien, der Manchester University und am Wimbledon College of Arts in London. Seit 2008 Mitglied des Wiener Künstlerhauses. 2009 Artist in Residence in Melbourne, Australien. Seit 2003 in zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen und Sammlungen vertreten. Video Award IFKE Linz (2006), Otto-Prutscher-Fonds-Stipendium (2008), Sheila Sloss Memorial Award, PCM London UK (2011), Woyty-Wimmer-Preis, Künstlerhaus Wien (2013). Lebt und arbeitet als freischaffender Künstler in Wien und Wiener Neustadt. Schwerpunkte: Übersetzung grafischer Prozesse in räumliche Installationen und Untersuchung kultureller und historischer Wahrnehmung von Text und Bild sowie Verschränken visueller Medien. www.mikewegerer.com

Gerhard Kaiser

Geboren am 24. März 1955 in Bad Vöslau, Niederösterreich. 1970–1974 Ausbildung zum Typografen, nebenbei und von früher Kindheit an intensive Auseinandersetzung mit der Zeichnung. 1975–1980 Studium an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien (Meisterklasse für Grafik bei Prof. Owald Oberhuber). 1979 Anerkennungspreis für Bildende Kunst in Niederösterrreich. Ab 1980 Zeichnung, Malerei, Objekte und Fotografie. Seit 2009 experimentelle Auseinandersetzung mit neueren Medien, zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland (Bosnien, Ungarn, Deutschland, Tschechien, Kanada). Carl Aigner, Alexandra Schantl, Christiane Krejs, Manfred Wagner, Hartwig Knack, Florian Steininger, Leopold Kogler, Joachim Rössl, Ursula Horvath, Elisabeth Voggeneder, Maria Rennhofer, Wolfgang Pauser, Otmar Rychlik und Wolfgang Hilger haben die Arbeiten von Kaiser beobachtet und Texte darüber verfasst. Publikationen (Auswahl): Bilder – Graphiken – Objekte, 1981; Plastiken – die Idee des Materials, 1991; Auf der Spur, 1992; Bilder verbringen, 1994; The Love of Objects, 2007; Grounding, 2010). Wohnt in Berndorf und arbeitet seit 1990 in Enzesfeld-Lindabrunn in einem ehemaligen Fabrikgebäude. www.kaiserart.at

Ursula Horvath

Geboren 1968. 1986–1992 Studium der Geschichte und Kunstgeschichte an der Karl-Franzens-Universität Graz. 1992–1994 Postgraduate-Lehrgang für Kunstvermittlung an der Universität Klagenfurt. Seit 1994 Mitarbeit und seit 2001 Geschäftsführung in der kunsthaus muerz gmbh. www.kunsthausmuerz.at

Hartwig Knack

1964 geboren in Kamen, Deutschland. Studierte Kunstgeschichte, Kunst, Europäische Ethnologie und Kulturwissenschaften an den Universitäten Marburg/Lahn (D) und Wien (A). Postgraduales Studium: Museums- und Ausstellungswesen am Institut für Kulturwissenschaft Wien. 1993 Übersiedelung nach Wien. Lebt seit 2002 in Pressbaum bei Wien. 1994–2000 tätig für die Edgar-Ende-Stiftung in München und Frankfurt/M. 2002–2009 Künstlerischer Leiter der Factory Krems. Leitung des internationalen Artist-in-Residence-Programms der Abteilung Kultur und Wissenschaft des Landes Niederösterreich. 2003–2009 Kurator der Kunsthalle Krems. Seit 2010 freier Kunstwissenschaftler, Kurator und Autor (u. a. für die Kunsthalle Erfurt/Forum Konkrete Kunst, artmark Galerie Wien, Zeit Kunst – Landesgalerie für zeitgenössische Kunst St. Pölten, SoArt GmbH Wien) bei zahlreichen Ausstellungen zur Kunst und Kulturgeschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts.


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