Klinik | Endspurt Klinik: Niere, Harnsystem, Immunsystem, Rheumatologie | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 156 Seiten

Reihe: Endspurt Klinik

Klinik Endspurt Klinik: Niere, Harnsystem, Immunsystem, Rheumatologie

Skript 7
4. vollständig überarbeitete Auflage 2024
ISBN: 978-3-13-244526-0
Verlag: Thieme
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Skript 7

E-Book, Deutsch, 156 Seiten

Reihe: Endspurt Klinik

ISBN: 978-3-13-244526-0
Verlag: Thieme
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Sicher durchs 2. Staatsexamen! In Endspurt Klinik sind alle prüfungsrelevanten Themen gut strukturiert und verständlich zusammengefasst, ohne überflüssiges Drumherum. So sparst du Zeit und kannst dich gezielt vorbereiten.

  • Vom IMPP seit Frühjahr 2012 geprüfte Inhalte sind im Text hervorgehoben.
  • In den IMPP-Fakten-Kästen werden alle Prüfungsthemen komprimiert dargestellt – die Anzahl der Ausrufezeichen zeigt an, wie häufig der Inhalt gefragt wurde
  • Lerntipps, Merke-Boxen, Praxistipps und weitere Hervorhebungen bieten dir Unterstützung beim Lernen.
  • Lerne im Zusammenhang: Leitsymptome, die spezifische Pharmakologie und auch spezielle Themen der klinischen Chemie, Chirurgie, Radiologie und Pathologie sind bei den jeweils passenden Fachgebieten/Organsystemen einsortiert.
  • Jedes Skript ist in überschaubare Lernpakete unterteilt, abgestimmt auf den Lernplan in via medici, wo du auch die passenden IMPP-Fragen kreuzen kannst. Unser Lernplan bringt dich in 100 Tagen zur 2. ÄP.

In der 4. Auflage wurden alle Inhalte auf den aktuellen Stand gebracht und neue Frageninhalte eingearbeitet.

In diesem Skript findest du zunächst Informationen zur Niere und zum Harnsystem. Hier werden glomeruläre Erkrankungen, Nephropathien, Nierenfunktionseinschränkungen sowie Erkrankungen der Nierengefäße behandelt. Es folgen Störungen des Wasser- und Elektrolythaushalts und die Grundlagen des Säure-Basen-Haushalts.

Informationen zu Fehlbildungen, Entzündungen, Steinen und Tumoren von Niere und Harnsystem findest du in Skript 16 Urologie.

Der zweite Teil widmet sich dem Immunsystem, inkl. der wichtigen immunologischen Pharmaka. Auch die Grundlagen von Transfusionen und Transplantationen und wichtige dabei mögliche Reaktionen findest du hier. Abschließend folgt ein größerer Abschnitt zu Rheumaerkrankungen

Mehr Infos zu via medici, Aktualisierungen zu den Skripten und zahlreiche Prüfungstipps gibt’s unter thieme.de/endspurt-klinik.

Klinik Endspurt Klinik: Niere, Harnsystem, Immunsystem, Rheumatologie jetzt bestellen!

Zielgruppe


Studenten


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1 Leitsymptome


1.1 Anurie und Oligurie


Definition:

Unter einer Oligurie versteht man die Reduktion des Urinvolumens auf weniger als 500 ml/d.

Definition:

Eine Anurie ist eine Reduktion des Urinvolumens auf weniger als 100 ml/d.

1.1.1 Ätiologie


Oligurie und Anurie sind in erster Linie Leitsymptome der akuten Niereninsuffizienz (ANI). Allerdings müssen Oligurie bzw. Anurie bei der ANI nicht zwingend vorhanden sein (sog. nonoligurisches Nierenversagen). Weitere häufige Ursachen sind chronische Niereninsuffizienz, Dehydratation (sog. funktionelle Oligurie) oder akuter Harnverhalt (Ischurie).

1.1.2 Diagnostik


Anamnese: Die Anamnese sollte Fragen nach dem zeitlichen Verlauf der Oligurie/Anurie beinhalten. Außerdem sollte nach Grunderkrankungen (z.B. Diabetes mellitus, chronische Nierenerkrankung) gefragt werden. Auslösende Faktoren, wie z.B. eine Hypotonie, Flüssigkeitsverluste, Blutungen oder hohes Fieber müssen eruiert werden. Manche Medikamente wirken nephrotoxisch.

Körperliche Untersuchung:

  • Volumenstatus beurteilen: Besteht eine Exsikkose?

  • Palpation der Harnblase: Ist sie prall gefüllt? Besteht Harnträufeln? ? Hinweis auf Harnverhalt.

  • Blutdruckmessen (Hypotonie als Hinweis auf eine prärenale Ursache).

  • Zeichen einer Herzinsuffizienz als Hinweis auf prärenale Ursache. Auskultation: Lungenstauung?

  • Täglich Körpergewicht ermitteln. Objektive Bestimmung der Diuresemenge (wird vom Patienten häufig falsch geschätzt!).

  • Bestehen Infektzeichen (z.B. Fieber ? Volumenmangel)?

  • Sind eine vergrößerte Prostata oder ein Tumor der Prostata palpabel? ? Hinweis auf postrenale Ursache.

Labordiagnostik:

  • Klinische Chemie: großes Blutbild, Harnstoff, Stickstoff, Kreatinin, Elektrolyte, Blutgase, Säure-Basen-Status, Gesamteiweiß, Albumin und Elektrophorese (z.A. multiples Myelom). Erythrozytenmorphologie und LDH bei V.a. hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS).

  • Serologie: Hinweise auf Hantavirusinfektion, Leptospirose oder Systemerkrankung (z.B. Autoimmunerkrankungen)?

  • Urin: Hämaturie? Erythrozyturie? Proteinurie? (alle Hinweis auf renale Ursache); Bestimmung des Harnvolumens (v.a. in Akutphase); evtl. Urinkultur bei V.a. Infektion.

Merke:

Eine funktionelle Oligurie entsteht nach langem Dursten. Wie bei einer aktuen Nierenschädigung finden sich im Serum erhöhte Harnstoff-Werte, Kreatinin ist hingegen nur leicht erhöht. Der Urin ist dunkel und stark konzentriert.

Apparative Diagnostik:

  • Sonografie und Duplexsonografie: Nierengröße, -durchblutung; Harnrückstau?

  • Röntgen-Thorax: Herzgröße bzw. Stauungszeichen

  • Ggf. Angio-CT oder Angio-MRT: z.A. Nierenarterienstenose

  • Ggf. Nierenbiopsie bei V.a. Glomerulonephritis.

1.1.3 Mögliche Diagnosen


Vorsicht:

Es ist wichtig, eine Dehydratation mit funktioneller Oligurie frühzeitig festzustellen, da diese mit Flüssigkeitssubstitution gut zu behandeln ist. Auch ein akuter Harnverhalt lässt sich durch Anlage eines Blasenkatheters einfach behandeln.

Die Tabelle zeigt die Ursachen einer akuten Oligo-/Anurie. Davon muss die chronische Niereninsuffizienz, also die dauerhafte Einschränkung der Nierenfunktion, abgegrenzt werden.

Tab.  Ursachen der akuten Oligo- und Anurie

Ursachen

Pathophysiologie

wegweisende Befunde (beispielhaft)

prärenale Ursachen

hypovolämischer bzw. hämorrhagischer Schock, Diarrhö, akute Pankreatitis, Peritonitis, Ileus

Flüssigkeitsverluste

Zeichen einer Exsikkose, evtl. Hk?, RR?

Herzinsuffizienz

Minderdurchblutung der Niere

Ödeme, Lungenstauung, Dyspnoe, Zeichen einer Herzinsuffizienz im Röntgen-Thorax und in der Echokardiografie

Schock

Hypotonie

RR?, Puls?, Symptome zugrunde liegender Herzerkrankung, Allergie, Sepsis

Nierenarterienstenose beidseits

Minderdurchblutung der Niere

Stenose in Farbduplexsonografie oder CT-/MRT-Angiografie erkennbar

renale Ursachen

Glomerulonephritiden, interstitielle Nephritis (z.B. Hantavirusinfektion, bakterielle Infektionen)

entzündliche Erkrankungen des Nierenparenchyms

Urinbefund, ggf. Nierenbiospie, Serologie

Medikamente wie Antibiotika, Röntgenkontrastmittel, COX-Hemmstoffe, Zytostatika.

Vergiftungen: Schwermetalle, Pilztoxine, organische Verbindungen

medikamentös-toxisch

Anamnese

Hämolyse (z.B. HUS), Rhabdomyolyse (bei Trauma, Verbrennungen, Drogen, Alkohol), multiples Myelom

Blockade des...



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