Kleinmann | Laufen und Walking im Alter | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 174 Seiten, eBook

Kleinmann Laufen und Walking im Alter

Gesundheitliche Auswirkungen und Trainingsgrundsätze aus sportmedizinischer Sicht

E-Book, Deutsch, 174 Seiten, eBook

ISBN: 978-3-211-33614-4
Verlag: Springer Wien
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Laufen und auch "Nordic Walking" haben sich schon zu einem Massenphänomen entwickelt. Doch können oder sollen auch ältere, bisher körperlich inaktive oder von Altersbeschwerden geplagte Menschen noch auf den fahrenden Zug der Gesundheitswelle aufspringen? Dieses Buch liefert Ihnen dazu die Antwort. Der Autor, ein erfahrener Sportmediziner, informiert Sie über gesundheitliche Voraussetzungen, Trainingsgrundsätze und was Sie oder Ihre Patienten alles berücksichtigen müssen, wenn sie mit diesem Sport beginnen möchten. Er unterscheidet dabei zwischen dem Training aus gesundheitlichen Gründen und einem leistungsorientierten Training, ohne eine kritische Auseinandersetzung z. B. bezüglich der Trainingspulsmessung und des Stretchings zu scheuen. Neue Forschungserkenntnisse, etwa hinsichtlich der Endothelfunktion bei der "Arterienverkalkung", sowie Trainingsauswirkungen auf Bluthochdruck, Durchblutungsstörungen, Fettstoffwechselstörung, Zuckerkrankheit, Atemwegserkrankungen und Arthrose runden das Buch gelungen ab.
Kleinmann Laufen und Walking im Alter jetzt bestellen!

Zielgruppe


Professional/practitioner


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Allgemeines: Einleitung; Fit im Alter, aber wozu?; Alterungsprozesse und Bewegungsmangel; Sport im Alter, eine Frage der Selbstselektion?; Nie zu spät für Fitnesstraining.- Ärztliche Untersuchung.- Training: Ausrüstung; Technik (Laufstil) beim Laufen und (Nordic) Walking; (Freiluft-)Tests zur Überprüfung des Leistungsstandes; Training aus gesundheitlicher Sicht; Trainingssteuerung; Training für Ambitionierte; Regeneration, Gymnastik, Massagen, Sauna; "Sportlerernährung".- Stress, chronische Erkrankungen und Laufen/Walking: Stress; Bluthochdruck [Hypertonie]; Koronare Herzkrankheit (KHK); Durchblutungsstörung der Beine (AVK, Arterielle Verschlusskrankheit); Venenleiden; Diabetes mellitus Typ II ("Alterszucker"); Atemwegserkrankungen; Arthrose ["Gelenkverschleiß"].- Lieteraturverzeichnis.- Stichwortverzeichnis.


4 Stress, chronische Erkrankungen und Laufen/Walking (S. 102-103)

4.0 Stress
Stress ist heutzutage ein Modewort. Unter Stress zu stehen gehört fast schon zum guten Ton. Wer unter Stress steht, wird offensichtlich gebraucht, gefordert, seine Leistung wird anerkannt. Das Wort Stress kommt aus dem Englischen und bedeutet Anstrengung. Es ist ein so allgemein gebrauchter Begriff geworden, dass es sich nicht mehr eindeutig definieren lässt. Es kann daher Unterschiedliches gemeint sein: Zeitnot, Schlaflosigkeit, Konzentrationsschwäche, Ärger, Angst, Hoffnungslosigkeit, Aggressionen und so weiter. Neuerdings wird dieser Begriff auch auf Stoffwechselreaktionen bezogen, wenn man von einem „oxidativen Stress" spricht, siehe unten.

Der als lästig empfundene (krank machende) Stress wird auch als „Dysstress" im Gegensatz zum gesund erhaltenden „Eustress" bezeichnet, den jeder braucht. Walking und Jogging gehören zum Eustress. Für unsere Gesundheit ist ein gewisses Maß körperlicher und geistig-seelischer Belastung notwendig. Doch wann wird dieses Maß überschritten? Was für den einen noch Eustress ist, kann für den anderen schon Dysstress sein. Die psychische wie auch körperliche Belastbarkeit ist von Individuum zu Individuum verschieden und unterliegt auch zeitlichen Schwankungen, eventuell sogar der Tagesform. Auch das Alter spielt eine erhebliche Rolle. Während man beispielsweise in jungen Jahren eine laute Popmusik als „Ohrenschmaus" empfand (Eustress), so ist diese im höheren Alter in der Regel eine äußerst unangenehme Belästigung (Dysstress). Überhaupt scheint die Stresstoleranz mit dem Alter abzunehmen.

Während der Dysstress meist mit Bedrohung und Angst einhergeht, ist der Eustress mit Freude und Begeisterung verbunden. Als belastender Stress werden beispielsweise Lärm, Hitze, Kälte, Schlafentzug, Ernährungsmangel, anhaltende konzentrierte oder auch eintönigen Arbeit usw. empfunden. Lampenfieber und Prüfungsangst sind ebenfalls Stressfolgen. Stress ist also ein Sammelbegriff für Reaktionen auf Reize. Diese Reaktionen haben immer eine psychische und körperliche Komponente.

Neben dem in der Nebennierenrinde gebildeten Hormon Kortisol werden insbesondere auch die „Gewebshormone" Adrenalin und Noradrenalin (Katecholamine) durch Stressreize freigesetzt. Dies geschieht in Folge einer vermehrten Sympathikusaktivität. Der Sympathikus ist der Gegenspieler des Parasympathikus (Vagusnerv) im vegetativen Nervensystem. Stress ohne Aktivierung des Sympathikus ist undenkbar. Gefährlich kann sich eine Sympathikusaktivierung besonders auf das Herz auswirken.

Der Sympathikus steigert den Stoffwechsel, den Blutdruck, die Gerinnungsbereitschaft des Blutes, die Konzentration der Blutfette, die Erregbarkeit des Herzmuskels mit nachfolgenden Herzrhythmusstörungen und führt zu krampfartigen Engstellungen der Herzkranzgefäße. Liegen nun bereits auf Grund der klassischen Risikofaktoren Cholesterinerhöhung, Bluthochdruck und Rauchen durch Auflagerungen („Verkalkung") verengte Herzkranzgefäße vor (Kapitel 4.2), so können diese sich nun auf Grund der Stress bedingten Sympathikuswirkung total verschließen oder aber der Sauerstoffbedarf des Herzens erhöht sich derartig, dass er auf Grund der bereits vorliegenden Gefäßenge nicht mehr abgedeckt werden kann. Die Folge ist ein Herzinfarkt. Nicht der Stress unserer Zeit an sich ist problematisch, sondern vielmehr die zunehmende Stressempfindlichkeit vieler Menschen. Es gibt heute mehr Leute, die sich durch Dinge gestresst fühlen, über die andere noch leicht hinwegsehen. Ein Stressempfindlicher findet zum Beispiel einen normalen Straßenlärm unerträglich, während ein anderer ihn überhaupt nicht registriert.


Dr. Dieter Kleinmann, Sportmediziner und Internist, Marathonläufer, Schwerpunkt: Lauftraining im fortgeschrittenen Alter


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.