Verlorene Transformationsfähigkeit oder Renaissance eines New Deal
Buch, Deutsch, 240 Seiten, PB, Format (B × H): 141 mm x 209 mm, Gewicht: 422 g
ISBN: 978-3-89965-695-4
Verlag: Vsa Verlag
Diese Entwicklungen wurden vom Neoliberalismus, von neuen Kriegen sowie der Missachtung der Gefährdungen unserer natürlichen Existenzbedingungen abgelöst. War die Reformbereitschaft eine durch historische Konstellationen bedingte Ausnahme?
Dieter Klein argumentiert, dass sich die Linke auch auf eine andere Möglichkeit einstellen sollte: den lernfähigen Teilen der Machteliten eine Öffnung für eine systeminterne und zugleich systemüberschreitende Transformation aufzunötigen. Denn ob die, die eine nachhaltige Solidargesellschaft wollen, künftig auf eine geschlossene Phalanx des herrschenden Blocks treffen werden oder ob ihr Druck Differenzierungen im Establishment verstärken und für postneoliberale Entwicklungen öffnen kann – das ist ein Unterschied von fundamentaler Bedeutung.
Nicht zuletzt die praktischen Erfahrungen des New Deal machen deutlich, dass Machteliten erst in Bewegung kommen, wenn erstens eine Richtungsänderung der Politik durch Druck von unten in Gang kommt und zweitens die systemüberschreitenden Aspekte ökonomisch und politisch als machbar präzisiert werden. Gelingt es auch heute, mit Teilen der Machteliten gegen den konservativen Kern des Mächtigen unmöglich Erscheinendes möglich zu machen, könnte aus einer Defensivlinke eine Offensivlinke werden, die die zukünftige Gesellschaft progressiv gestalten kann.