Buch, Deutsch, 300 Seiten, Format (B × H): 191 mm x 284 mm, Gewicht: 1105 g
Bd. 2
Buch, Deutsch, 300 Seiten, Format (B × H): 191 mm x 284 mm, Gewicht: 1105 g
ISBN: 978-3-7416-2292-2
Verlag: Panini Verlags GmbH
IM ALBTRAUM GEFANGEN
Als wäre der alltägliche Kampf um das schiere Überleben in der postapokalyptischen Welt, die das Grippevirus “Captain Trips“ zurückgelassen hat, nicht schon Herausforderung genug, finden die Wenigen, die die Pandemie überstanden haben, auch des Nachts und in ihrem Träumen keine Ruhe. Gibt ihnen die Vision der alten Frau Mutter Abagail, die auf einer Veranda in Nebraska sitzt und Gitarre spielt, noch ein wenig Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft, sorgen die düsteren Bilder, die Randall Flagg in ihre Köpfe projiziert, für Verzweiflung. Doch die Erkenntnis wächst, dass nur ein gemeinsamer Kampf das Böse davon abhalten kann, das finale Ende der Welt einzuläuten. Aber die Macht des dunklen Mannes ist groß – und nicht wenige fallen auf seine Verführungskünste herein und lassen sich in seine bösen Machenschaften verstricken.
Im zweiten Band der Hardcover-Neuauflage der brillanten Comic-Umsetzung von Stephen Kings epischer Horror-Antiutopie The Stand werden die Fronten immer klarer. Und die Frage nach der Zukunft der (Rest-)Zivilisation immer drängender – führt der Weg der wenigen Überlebenden in den Untergang oder in die Erlösung? In sensationellen Bildern führen Autor Roberto Aguirre-Sacasa (CHILLING ADVENTURES OF SABRINA) und Zeichner Mike Perkins (LOIS LANE) die spektakuläre Adaption von Kings Meisterwerk fort, das längst seinen Platz unter den Klassikern der Weltliteratur gefunden hat.
Weitere Infos & Material
MEISTER DER APOKALYPSE von Arnulf Woock
Als er 1978 The Stand veröffentlichte, war Stephen King als Autor bereits alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. Immerhin hatte er mit Carrie, Brennen muss Salem und Shining sein Talent für außergewöhnliche Horror-Stoffe bereits hinlänglich bewiesen. Mit The Stand, im deutschsprachigen Raum auch unter dem Titel Das letzte Gefecht publiziert, erklomm King als Schriftsteller jedoch völlig neue Höhen. Waren seine bisherigen Arbeiten “nur“ kleine Horror-Kammerspiele, bewies King mit seinem vierten Roman eindrucksvoll seine Fähigkeit, ein ganz großes Epos zu erschaffen, das unzählige Erzählfäden spann, die sich immer weiter hin zu einem bemerkenswerten Finale verflochten. Seinem damaligen Verlag erschien das Werk gar zu umfangreich – die ursprüngliche Veröffentlichung wurde um 400 Seiten gekürzt, erst 1990 konnte Kings Leserschaft erstmals die vollständige Ausgabe in Händen halten.
Mit The Stand schuf Stephen King nicht nur einen Klassiker, sondern legte auch einen wichtigen Grundstein für seine weitere Arbeit. Finden sich doch viele der Motive des Buches in späteren Werken des Horror-Großmeisters wieder. Vorrangig der ewige Kampf zwischen dem Guten und dem Bösen, der mal über lediglich persönliche Schicksale entscheidet, aber, wie in The Stand, auch über das Wohl und Wehe der gesamten Welt – darüber, ob diese in Trümmer zerfällt oder den Weg zur Erlösung findet. Auch zwei der Hauptcharaktere, hier der böse dunkle Mann Randall Flagg, dort seine Gegnerin auf Seiten des Guten, Mutter Abagail Freemantle, tauchen, wenngleich teils unter anderem Namen aber charakterlich doch ähnlich, immer wieder in den Büchern des US-Amerikaners auf.
Natürlich übt The Stand heute eine ganz besondere, durchaus morbide Faszination aus: Wer hätte gedacht, dass Kings dystopische Zukunftsvision eines Grippevirus, das so wunderbar verharmlosend “Captain Trips” genannt wird und eine ganze Zivilisation in die Knie zwingt, mehr als vier Dekaden später zeitgemäßer denn je sein würde? So liest sich denn auch die großartige Comic-Adaption von Roberto Aguirre-Sacasa und Mike Perkins plötzlich mit ganz anderen Augen, gewinnt deren Inhalt doch heute eine ganz andere, unerwartete (und fraglos auch unerhoffte) Aktualität. Im zweiten Band der Neuauflage dieser exzellenten Arbeit, die nicht nur ein Meisterwerk der Comic-Kunst ist, sondern die getrost auch heute schon als Klassiker des Genres bezeichnet werden darf, nimmt die Entwicklung für die Protagonisten und die Leserinnen und Leser gehörig Fahrt auf. Ging es für den taubstummen Nick Andros und seinen Begleiter, den kindlichen Tom Cullen, die schwangere Fran oder Stu, der sich in Fran verliebt hat, wie all die anderen Überlebenden, die quer durch die USA wandern, bisher vornehmlich darum, den nächsten Tag zu überstehen, zeigt sich mehr und mehr, dass ihnen eine spezielle Aufgabe obliegt. Bis an den Rand des Wahnsinns getrieben von den Träumen und Visionen des dunklen Mannes Randall Flagg, beginnen sie, sich als Gruppe zusammenzuschließen, um den Wandelnden Gecken zu stellen und aus der Welt zu verjagen. Doch Flagg verfügt nicht nur über unfassbare Macht, sondern schart mehr und mehr Gefolgsleute um sich, die seinen Visionen bedingungslos folgen. Während der eine Teil der Überlebenden versucht, eine neue Zivilisation unter der Ägide von Mutter Abagail aufzubauen, setzen Randall und seine Schergen alles daran, diese Vision zu zerstören. Unweigerlich rückt so das letzte Gefecht näher, die ewige, entscheidende Auseinandersetzung zwischen den Kräften des Guten und des Bösen.