E-Book, Deutsch, Band 45, 384 Seiten
Reihe: Julia Saison
E-Book, Deutsch, Band 45, 384 Seiten
Reihe: Julia Saison
ISBN: 978-3-7337-1157-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Conan will, dass sie mit ihm nach Nizza fährt! Ein Albtraum für die junge Witwe Sienna, die den Bruder ihres verstorbenen Mannes verachtet - bis Conan sie unter dem Sternenhimmel der Provence küsst. Eine Liebe erwacht, die Sienna sich verbieten möchte ...
KALTE SCHULTER, HEIßES HERZ von JAMES, JULIA
Die ausschweifenden Partys ihres Vaters - schon immer waren sie Flavia ein Gräuel. Doch heute verlangt er sogar, dass sie einen Investor umgarnt! Als Leon Maranz ihr vorgestellt wird, gibt sie sich betont kühl. Bis ein einziger Tanz mit ihm ein sinnliches Feuer entfacht ...
KANN DENN TRÄUMEN SÜNDE SEIN? von KING, LUCY
Was für ein faszinierender Fremder! Entschlossen rettet er Phoebe vor einem aufdringlichen Partygast - und dann küsst er sie selbst. Küsst sie so, dass Phoebe plötzlich vom großen Glück träumt. Bis ein plötzlicher Eklat alles verändert ...
Lucy King lebte schon immer am liebsten in ihrer eigenen Welt, inmitten der bunten Liebesgeschichten von Mills & Boon. Bereits in der Schule schrieb sie lieber über glorreiche Helden und die Magie der Liebe, anstatt Mathematikaufgaben zu lösen. Ihrem ganz persönlichen Helden begegnete sie eines Morgens während eines einsamen Spaziergangs an der Themse: Von dem ersten Moment an, als sie den gut aussehenden, in eng anliegendes Elasthan gekleideten Mann aus seinem Ruderboot steigen sah, (der das 3 Meter lange Ruder schulterte als sei es ein Zahnstocher!), wusste sie, dass dies der Mann war, den sie einmal heiraten würde. Glücklicherweise war besagter Ruderer derselben Meinung! Ihre Flitterwochen verbrachten sie an der Atlantikküste Portugals in einem zwischen grünen Hügeln gelegenen, verwinkelten Kloster mit direktem Blick auf das Meer. Noch heute ist es für Lucy der romantischste Ort, an dem sie je gewesen war. Die Londonerin lebt heute mit ihrem Mann in Spanien, wo sie das Strandleben genießt und neben dem Schreiben neuer Romane viel Zeit mit Lesen und Kreuzworträtseln verbringt. Am Schreiben fasziniert sie am meisten, wie real ihr die erfundenen Charaktere selber erscheinen. 'Ich kann kaum glauben, dass sie nicht wirklich existieren!' Was immer sie damals dazu bewegte, sich hinzusetzen und das erste Kapitel niederzuschreiben, noch heute ist Lucy dankbar dafür: Denn das Erträumen ihrer eigenen Helden empfindet sie nach wie vor als den perfekten Job!
Autoren/Hrsg.
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1. KAPITEL Er hatte den Aerobicraum noch nicht erreicht, da hörte er die Musik schon. Der stampfende Rhythmus hallte durch den Flur des Fitnesscenters. Zu beiden Seiten sah er die Frauen hinter den Glastüren ihre Körper stählen. Ihm war klar, dass er in seinem dunklen Geschäftsanzug, dem weißen Hemd und der Krawatte auffallen musste wie ein bunter Hund. Als er an einer Halle vorbeikam, in der zwei Frauen Squash spielten, hielten diese inne und blickten ihn unverhohlen an. Mit seinen durchtrainierten Eins neunzig, dem schwarzen Haar und den markanten Gesichtszügen, die sein keltisches Erbe verrieten, war er es gewohnt, die Aufmerksamkeit des anderen Geschlechts auf sich zu ziehen. Doch heute wollte Conan Ryder sich auf gar keinen Fall durch die bewundernden Blicke der Frauen von seinem Ziel abbringen lassen. Ohne also weiter auf das unverhohlene Interesse der beiden zu achten, setzte er seinen Weg fort, den Blick seiner grün-goldenen Augen fest auf die Tür gerichtet, hinter der die Musik ertönte. Er holte tief Luft und straffte die breiten Schultern, um den Adrenalinschub, der ihn erfasst hatte, unter Kontrolle zu bekommen. Niemand durfte solche Gefühle in ihm hervorrufen – vor allem nicht Sienna Ryder! Er wollte ihr einen Vorschlag machen – das war alles. Wahrscheinlich würde sie zunächst ablehnen, dann würden sie sich ein Wortgefecht liefern, bis sie sich am Ende seinen Wünschen fügte. Denn er würde als Sieger daraus hervorgehen. Danach wollte er die nötigen Vorkehrungen treffen und abreisen. „Gut so, Charlene! Lass die Hüften kreisen! So ist es gut …“ Als er die Tür mit der flachen Hand aufstieß, hörte er ihre Stimme. Klar. Deutlich. Aufmunternd. Er betrat den Raum – und alle Anwesenden starrten ihn verdutzt an. Doch sein Interesse galt nur der zierlichen jungen Frau in dem roten Gymnastikanzug und den schwarzen Leggins, die ihm den Rücken zugewandt hatte und gerade eine Übung vormachte. Ihr kurzes dunkles Haar passte sich perfekt ihrer Kopfform an, wobei der jungenhafte Schnitt ihre feminine Ausstrahlung noch betonte. Ihre Haut war zart gebräunt, und die perfekten Proportionen ihres schlanken Körpers zeichneten sich deutlich unter der engen Sportkleidung ab. Dazu wirkte sie auf eine geschmeidige Art sportlich, die ihm nicht aufgefallen war, als sie noch mit seinem Bruder verheiratet gewesen war. Er ließ seinen Blick über die anmutige Linie ihres Halses gleiten, bis er die kleine Schmetterlingstätowierung direkt über ihrem rechten Schulterblatt entdeckte. Sofort fühlte er sich auf unliebsame Weise davon angesprochen. Er räusperte sich, um sich Gehör zu verschaffen: „Es tut mir leid, dass ich deinen Kurs unterbrechen muss, aber du warst anders einfach nicht zu erreichen. Wie nimmt man eigentlich Kontakt mit dir auf? Per Brieftaube?“ In seiner Stimme schwang die alte Feindseligkeit mit. Als sie sich zu ihm umdrehte, sah er die Angst in ihren großen blauen Augen. „Hallo, Conan.“ Ihr Lächeln wirkte gezwungen, und ihre Miene drückte Distanziertheit aus. „Es freut mich auch ungemein, dich wiederzusehen.“ Der Sarkasmus ihrer Worte war nicht zu überhören. Doch dann wich das Blut aus ihren Wangen, als sie hinzufügte: „Daisy ist doch nichts Schlimmes passiert?“ Die Sorge um ihr Kind wirkte echt, obwohl sie sich um das Wohlergehen seines Bruders damals nicht sonderlich geschert hatte. „Woher soll ich das wissen?“, entgegnete er. „Ich habe sie seit fast drei Jahren nicht gesehen!“ Er bedachte Sienna mit einem tadelnden Blick und bemerkte den Anflug der Erleichterung in ihren Augen, bevor sie ihre langen dunklen Wimpern senkte. Ihr war wohl klar geworden, dass er tatsächlich keine Ahnung hatte, wie es seiner Nichte ging. „Seit Tagen versuche ich, dich zu erreichen, aber deine Festnetznummer steht nicht im Telefonbuch, und jedes Mal, wenn ich an deiner Haustür klingele, bist du nicht da.“ Sie wirkte beinahe bestürzt, weil er ihre Adresse in Erfahrung gebracht hatte. „Wir haben viel um die Ohren.“ Ihre Antwort sollte ihm wohl sagen, dass ihr Privatleben ihn nichts anging. „Was willst du überhaupt von mir?“ Seine Gesichtszüge spannten sich an. Der laufende Song war zu Ende, und zwanzig Frauen starrten ihn nach wie vor an, als hätten sie noch nie einen Mann gesehen. „Können wir nicht woanders reden?“ Da im gleichen Moment ein neues Stück begann, bedeutete Sienna der Gruppe, ohne sie weiterzumachen. Dann wies sie in Richtung Ausgang. Conan war als Erster an der Tür, ließ Sienna aber den Vortritt. Während er ihr folgte, blieb sein Blick an dem Schwung ihrer schmalen Hüften hängen, und mit einem Stich des Verlangens bemerkte er, dass ihre festen Pobacken durch den Gymnastikanzug mehr als vorteilhaft betont wurden. Dazu die schlanke Taille, die aufrechte Haltung, der hocherhobene Kopf – stolz wie eine Ballerina. „Was willst du?“, fragte sie unwirsch und drehte sich zu ihm um. Allein der Anblick von Conan Ryder brachte ihr Blut in Wallung. Er war noch genauso attraktiv und hartherzig, wie sie ihn in Erinnerung hatte. Ein Unternehmer und Multimillionär. Und der Halbbruder ihres verstorbenen Ehemannes. Es war fast drei Jahre her, dass sie mit ihrer achtzehn Monate alten Tochter aus dem vornehmen Distrikt Surrey in ihre Heimatstadt vor den Toren Londons geflüchtet war, um seinen bösen Sticheleien und Anschuldigungen zu entrinnen. Drei Jahre nach Nialls tragischem Unfall, der sie als Witwe und alleinerziehende Mutter zurückgelassen hatte. Die Verachtung in Conans Blick verriet ihr, dass er seine Meinung über sie nicht geändert hatte. Allein mit ihm fühlte sie sich nicht mehr wie die selbstbewusste junge Frau, zu der sie herangereift war, sondern wieder wie das stark verunsicherte Mädchen, das Conans Worten nichts entgegenzusetzen hatte. Keine Erklärung für ihr Verhalten, für ihre Notlüge. Dafür hätte sie ihm ihre Seele offenlegen müssen. Und sie hatte sich geschworen, das niemals zu tun. Schnell schluckte sie die Bitterkeit, die in ihr aufstieg, hinunter und murmelte: „Aus welchem Grund bist du also gekommen?“ „Nicht deinetwegen.“ Seine Worte waren schneidend. „Wegen Daisy. Ich bestehe darauf, meine Nichte mitzunehmen.“ „Was?“ Siennas Magen zog sich zusammen, als schmerzhafte Erinnerungen in ihr hochkamen: Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, um dir Daisy wegzunehmen. Und doch ließ die Arroganz in seiner Stimme ihren Zorn wachsen. „Du ‚bestehst‘ darauf?“ „Sie ist das Kind meines Bruders“, entgegnete er. „Und sie hat eine Großmutter, die sie seit Jahren nicht gesehen hat.“ „Außerdem hat sie eine Mutter, die nie gut genug für eure Familie war – schon vergessen?“ Seine dunklen Wimpern, die so lang waren, dass manche Frau neidisch werden konnte, senkten sich über funkelnde grüne Augen. Sein Gesicht war schmal, die hohen Wangenknochen und die stolze Nase ließen es gebieterisch wirken. Ein Eindruck, der durch den unnachgiebigen Mund und das markante Kinn mit dem dunklen Bartschatten noch verstärkt wurde. „Also gut“, erwiderte er nach einer Weile. „Ich gebe ja zu, dass wir nicht immer einer Meinung waren.“ „Nicht immer einer Meinung?“ Sie schnaubte verächtlich. „So nennst du das? Du hast mich damals als unfähige Mutter und Ehebrecherin bezeichnet …“ Das Grün seiner Augen wurde noch unergründlicher. „Nun, ja …“ Offensichtlich wollte er nicht wieder an den alten Anschuldigungen rühren. „Das ändert aber nichts daran, dass du kein Recht hast, Daisy ihre Familie vorzuenthalten.“ „Ich habe jedes Recht dazu!“ Röte zeichnete sich auf ihren Wangen ab. Ein Streit mit Conan war schlimm genug, und die Tatsache, dass sie so leicht bekleidet war, machte die Sache nicht besser. Vor allem, weil er so groß und männlich vor ihr stand. „Niall und ich waren ihre Familie, sonst niemand.“ Das entsprach nicht ganz der Wahrheit, denn schließlich gab es noch Siennas Eltern, obwohl sie diese seit deren Umzug nach Spanien nur noch selten sahen. „Niall war mein Bruder.“ „Zu schade, dass dir das nicht eingefallen ist, als er noch am Leben war!“ Sie hatte einen wunden Punkt getroffen. Das erkannte sie daran, wie Conan die Lippen aufeinanderpresste und sich seine Augen verengten. Vielleicht nagte es doch an seinem Gewissen, dass er, der Selfmade-Multimillionär, seinem einzigen Bruder damals nicht aus den finanziellen Schwierigkeiten geholfen hatte. Dennoch fragte er nur nonchalant, aber dennoch unüberhörbar drohend: „Willst du mir wieder damit kommen?“ Etwas sagte ihr, dass sie auf der Hut sein und ihn nicht unnötig reizen sollte. Aber der furchtbare Schmerz, den er ihr mit seinen unerbittlichen Vorwürfen und unbarmherzigen Anschuldigungen vor drei Jahren zugefügt hatte, ließ sie erwidern: „Ich will nichts mit dir zu tun haben, Conan Ryder.“ Sein Blick wanderte über ihre Schultern und blieb kurz an den festen Brüsten hängen. Conan war skrupel- und mitleidlos, und doch spürte sie in diesem Moment ein seltsames Verlangen in sich aufsteigen. „Habe ich dich je darum gebeten?“, fragte er leise, und der grausam höhnische Zug um seine Mundwinkel ließ keinen Zweifel, worauf er anspielte. Nein, das hatte er nicht. Der Gedanke ließ Sienna einen unerklärlichen Schauer über den Rücken rinnen. Für sie war Conan immer nur der ältere Bruder ihres Mannes gewesen. Dennoch waren ihr in den...