Kerschberger / Brillinger / Binder | Energieeffizient Sanieren | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 223 Seiten

Kerschberger / Brillinger / Binder Energieeffizient Sanieren

E-Book, Deutsch, 223 Seiten

ISBN: 978-3-410-17989-4
Verlag: Solarpraxis bei Beuth
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Mehr Wert durch weniger Energieverbrauch ist der Nutzen, den Planer, Architekten und Ingenieure ihren Bauherren bieten können, wenn sie in der energetischen Sanierung von Wohngebäuden die Hinweise dieses Buches umsetzen.

Das Autorenteam um Dr. Alfred Kerschberger und Prof. Dr. Martin Brillinger gibt zunächst einen kurzen Einstieg in die gesetzlichen Vorschriften zur Energieeinsparung, in die Berechnung von Bedarfswerten und die Standards der energetischen Sanierung. Den Hauptteil des Buches bildet ein nahezu vollständiger Überblick über die neuesten Trends in Energie sparender Bauweise: Dämmung, Fenster und Beleuchtung. Anschließend folgt eine Übersicht über innovative Ideen aus der Haustechnik, auch die Trends der kommenden Jahre werden aufgezeigt: Heizung, Lüftung, Warmwasser und Gebäudeautomation. Die Autoren loten die Chancen der erneuerbaren Energien in der Sanierung von Altbauten aus – mit kritischem Blick und stets an den Erfordernissen der Baupraxis ausgerichtet. Abschließend liefern sie weiterführende Überlegungen zur Einheit von Wirtschaftlichkeit und Ökologie, sowie einen Ausblick auf das Sanierungsgeschäft im nächsten Jahrzehnt. Die ausgewiesenen Experten haben damit ein neues Standardwerk zur Modernisierung und Sanierung von Wohngebäuden vorgelegt, das in der Breite und Vielfalt der aufgezeigten Lösungen einzigartig ist. Sie beweisen: Auch im Gebäudebestand ist der Niedrigenergiestandard möglich. Wer heute in Sanierung und Modernisierung investiert, wird morgen sparen und den Wert seiner Immobilie mehren.

Die beigefügte CD ROM enthält eine umfangreiche Sammlung von Projektdarstellungen und das vollständige Literaturverzeichnis - sie ist im eBook enthalten.
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Weitere Infos & Material


1;Impressum;3
2;Das Ziel: Dialogorientierte, integrale Planung;4
3;Inhaltsverzeichnis;6
4;Vorwort;14
5;1. Notwendigkeit der energetischen Gebäudesanierung;16
5.1;1. Notwendigkeit der energetischen Gebäudesanierung;17
5.1.1;1.1 Energieverbrauch und Energiereserven;17
5.1.2;1.2 Treibhauseffekt und Kyoto-Protokoll;17
5.1.3;1.3 Anteil Gebäudebestand am Energieverbrauch;17
5.1.4;1.4 Einsparung von Primärenergie und Abfall: Sanierung statt Neubau;19
5.1.5;1.5 Volkswirtschaftlicher Nutzen;19
5.1.6;1.6 Flächenverbrauch durch Neubau (Verkehrs- und Siedlungsfläche);20
5.1.7;1.7 Energieeinsparung und Klimaschutz in Deutschland;21
5.1.8;1.8 Stand der Technik und erreichbare Einsparung bei Heizenergie;21
6;2. Die Einsparmöglichkeiten;24
6.1;2. Die Einsparmöglichkeiten;25
6.1.1;2.1 Das Gebäude als energetisches System;25
6.1.2;2.2 Grundsätzliche Verbesserungen;25
7;3. Energie- einsparverordnung (EnEV) und Sanierung;32
7.1;3. Energieeinsparverordnung (EnEV) und Sanierung;33
7.1.1;3.1 Anforderungen der EnEV an bestehende Gebäude;33
7.1.2;3.2 Kritische Bewertung der EnEV;34
7.1.3;3.3 Energieausweise;36
7.1.4;3.4 Umsetzung der EnEV;37
7.1.5;3.5 EU-Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz und DIN 18599;37
7.1.6;3.6 Definition: Niedrigenergiehaus;39
7.1.7;3.7 Typische Energiekennwerte;41
7.1.8;3.8 Energiekennwerte: Wahrheit und Manipulation;42
8;4. Innovative Technik und Komponenten: Baukonstruktion;46
8.1;4. Innovative Technik und Komponenten: Baukonstruktion;47
8.1.1;4.1 Wärmedämmung der Außenwand;47
8.1.2;4.2 Energieeffiziente Fenster;60
8.1.3;4.3 Beleuchtung in der Gebäudesanierung;76
8.1.4;4.4 Dämmung von Steildächern;84
8.1.5;4.5 Dämmung von Flachdächern;91
8.1.6;4.6 Gebäudedichtheit;93
8.1.7;4.7 Verminderung oder Eliminierung von Wärmebrücken;101
8.1.8;4.8 Einsatz von Latentspeichermaterialien in der Baukonstruktion;107
9;5. Innovative Techniken und Komponenten: Haustechnik;116
9.1;5. Innovative Techniken und Komponenten: Haustechnik;117
9.1.1;5.1 Heizung;117
9.1.2;5.2 Lüftung;122
9.1.3;5.3 Warmwasser;137
9.1.4;5.4 Wärmepumpen;142
9.1.5;5.5 Thermische Solaranlagen;148
9.1.6;5.6 Wärmespeicher;159
9.1.7;5.7 Photovoltaik;160
9.1.8;5.8 Blockheizkraftwerke;165
9.1.9;5.9 Brennstoffzellen;170
9.1.10;5.10 Ökologische Kühlkonzepte;171
9.1.11;5.11 Gebäudeautomation;177
10;6. Wirtschaftlichkeit und Ökologie;184
10.1;6. Wirtschaftlichkeit und Ökologie;185
10.1.1;6.1 Wirtschaftlichkeit von Energiesparmaßnahmen;185
10.1.2;6.2 Gebrauch und Missbrauch von Wirtschaftlichkeitsrechnungen;186
10.1.3;6.3 Methodik der Kapitalwertrechnung;186
10.1.4;6.4 Beispielhafte Wirtschaftlichkeitsvergleiche;191
10.1.5;6.5 Erweiterung auf eine Gesamtwirtschaftlichkeitsbetrachtung;194
10.1.6;6.6 Energetische Verbesserungen im Rahmen des ökologischen Bauens;195
11;7. Fazit und Ausblick;200
11.1;7. Fazit und Ausblick;201
11.1.1;7.1 Globale Entwicklung;201
11.1.2;7.2 Lokale Entwicklung;201
11.1.3;7.3 Konsequenzen;201
11.1.4;7.4 Globale Instrumente;201
11.1.5;7.5 Nationale Instrumente;202
11.1.6;7.6 Produkte und Techniken;202
11.1.7;7.7 Haustechnik;205
11.1.8;7.8 Trends und aussichtsreiche Techniken;208
11.1.9;7.9 Schlussbemerkung;209
12;8. Anhang: Adressen und Websites;212
12.1;8. Anhang: Adressen und Websites;213
12.1.1;8.1 Fachinformationsstellen;213
13;Inhalt CD-ROM;224
13.1;CD ROM;225
13.2;Kapitel 1;226
13.3;Kapitel 2;226
13.4;Kapitel 3;226
13.5;Kapitel 4;227
13.6;Kapitel 5;229
13.7;Kapitel 6;232
13.8;Kapitel 7;232
13.9;1 Projektdokumentation Passivhaussanierung GAG Ludwigshafen;233
13.10;2 Projektdokumentation Demovorhaben 3-Liter-Haus LUWOGE;237
13.11;3 Projektdokumentation Reihenhaus Ehlersstraße, München;241
13.12;4 Projektdokumentation Modellvorhaben Emrichstraße;246
13.13;5 Projektdokumentation Gründerzeitgebäude Bautzner Straße, Zittau;252
13.14;6 Projektdokumentation Demovorhaben Rislerstraße in Freiburg;259
13.15;7 Projektdokumentation Modellvorhaben Albert-Schweitzer-Viertel, Berlin;265
13.16;8 Projektdokumentation Gründerzeitgebäude Kleine Freiheit, Hamburg;271
13.17;9 Projektdokumentation Sanierung Wohnblöcke Gordeler Straße in Karlsruhe;275
13.18;10 Projektdokumentation Modellvorhaben „Haus der Presse“, Dresden;279
13.19;Bildnachweis;284


2. Die Einsparmöglichkeiten (S. 24)

2.1 Das Gebäude als energetisches System

Ein Gebäude ist ein komplexes Gebilde, das aus mehreren, sich überlagernden Systemen besteht. Als energetisches System lässt es sich in mehrere Subsysteme untergliedern:

• Beheizung
• Warmwasser
• Lüftung
• Beleuchtung
• sonstige Haustechnik (zum Beispiel Fahrstühle)
• Kühlung

Teilweise gibt es Überlagerungen und Abhängigkeiten zwischen den Subsystemen. Für jedes Subsystem gilt, dass eine bestimmte Energiedienstleistung erbracht werden muss. Die dafür benötigte Energiemenge kann in der Regel verringert werden durch

• verbesserte Effizienz des jeweiligen technischen Systems, also gleiche Dienstleistung mit geringerem Energieaufwand,
• verringerten Nutzeranspruch an die entsprechende Dienstleistung (sommerliche Maximaltemperatur, Fahrgeschwindigkeit von Aufzügen etc.),
• Nutzung von Techniken zur Energierückgewinnung oder Umweltenergie (zum Beispiel Lüftungswärmerückgewinnung, Solarkollektoren, Tageslicht),
• Verringerung von unerwünschten Energieabflüssen (Wärmeverluste, Druckverluste),
• verbesserte Steuerung und Regelung zum Abgleich des Versorgungsprofils mit dem momentanen Bedarf.

2.2 Grundsätzliche Verbesserungen

2.2.1 Gebäudehülle

Bei der Verbesserung der Gebäudehülle geht es grundsätzlich darum, das beheizte Volumen in eine lückenlose und möglichst luftdichte thermische Hülle zu packen. Die heutige Sanierungspraxis, bezogen auf die Dämmstoffdicke, lässt sich etwa folgendermaßen charakterisieren:

• Außenwand-Außendämmung: 8–12 cm
• Außenwand-Innendämmung: 4–6 cm
• Fensteraustausch: U-Wert Fenster 1,5 bis 1,8 W/m2K
• Dachdämmung zwischen Sparren: 10–16 cm
• Flachdachdämmung: 10–16 cm
• Dämmung oberste Geschossdecke: 12–20 cm
• Dämmung Kellerdecke von unten: 4–10 cm (auch abhängig von der Raumhöhe)
• Dämmung Kellerwand (siehe Innendämmung, seltener auch Perimeterdämmung)
• Dämmung Kellerboden: 2–4 cm (Trittschalldämmsysteme)

Verwendet werden dabei meist Dämmstoffe mit einer Wärmeleitzahl von 0,040 W/mK (Watt pro Meter und Kelvin). Grundsätzlich sind jeweils deutlich bessere Wärmedämmwerte möglich, indem dickere Dämmungen oder niedrigere Wärmeleitfähigkeiten, das heißt, höherwertige Dämmmaterialien, zum Einsatz kommen.

Der Luftdichtheit im Bestand wird bisher nur Aufmerksamkeit geschenkt, wenn energiesparende Lüftungssysteme eingebaut werden sollen. Eine gute Luftdichtheit ist für einen niedrigen Heizenergieverbrauch jedoch unumgänglich. Über Fugen und Ritzen in der Gebäudehülle, beispielsweise undichte Folienüberlappungen oder mangelhafte Fensteranschlussfugen, gelangt warme Raumluft nach außen. Auf diese Weise kann mehr Energie verloren gehen als durch die Transmissionsverluste der Außenbauteile [2-2]. Als vermeintliches Argument gegen luftdichte Gebäude wird manchmal angeführt, dass sanierte Gebäude trotz Dämmung der Gebäudehülle in einigen Fällen von Schimmelpilzen befallen wurden.

In ausgewählten Wohngebieten sollen nach der Sanierung sogar in bis zu 40 % der Wohnungen Schäden durch Schimmel aufgetreten sein [2-1]. Die Analyse solcher Problemfälle zeigt jedoch meist eine Kombination mehrerer Ursachen: hohe Feuchteproduktion durch die Nutzung, Wärmebrücken durch Lücken in der Wärmedämmhülle mit der Folge niedriger, kondensatanfälliger Innenoberflächentemperaturen, schwere Möbel vor den Wänden, welche die Wandoberflächentemperatur weiter herabsetzen, oder auch falsches Lüftungsverhalten. Zusätzlich zum Wärmeschutz und zur Luftdichtheit kann in bestimmten Fällen auch die eigentlich der Neubauplanung vorbehaltene Optimierung des Verhältnisses zwischen Oberfläche und Volumen (O/V) helfen. In der ehemaligen DDR wurden beispielsweise häufig Plattenbauten mit nur wenigen Zentimetern Abstand von Giebel zu Giebel errichtet. Schließt man solche schmalen, von der Außenluft durchströmten Lücken, verbessert sich das O/V-Verhältnis deutlich.


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