E-Book, Deutsch, Band 167, 64 Seiten
Reihe: Dorian Hunter - Horror-Serie
Kay Dorian Hunter 167
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7517-7715-5
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Kampf um Basajaun
E-Book, Deutsch, Band 167, 64 Seiten
Reihe: Dorian Hunter - Horror-Serie
ISBN: 978-3-7517-7715-5
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
»Es geht los!«, rief Schauper. Yoshi sog scharf die Luft ein und zog seine Katana-Klinge. Er sprang in Schaupers und Wagners Richtung und spähte über die Schultern der beiden die Treppe hinunter. Zwei Gestalten stürmten die Stufen hinauf. Wagner und Schauper feuerten gleichzeitig. Die Untoten prallten zurück und zerplatzten förmlich in Staubwolken. Weitere Alicantes setzten über die Treppe nach und sangen magische Formeln. Geisterfinger und Lanzen aus purem Feuer schossen den Verteidigern entgegen ... Das Castillo Basajaun, der mächtige Stützpunkt der Magischen Bruderschaft, scheint auf verlorenem Posten zu stehen. Der Erzdämon Luguri hat zum vernichtenden Schlag ausgeholt, und die Besatzung droht einen gewaltigen Blutzoll bezahlen zu müssen. Erstmals wird der Zyklus um Cocos Zeitreise komplett als Heftroman veröffentlicht!
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1. Kapitel
Burian Wagner und Udo Schauper hatten sich am Treppenaufgang postiert und warteten mit schussbereiten Waffen auf die herannahende Horde, die jeden Moment auftauchen konnte. Fenton und Kramer bewachten den Haupteingang, während Yoshi den Verbindungsmann darstellte, der ihre Aktionen koordinierte. »Wie sieht es draußen aus?«, rief er Kramer zu. »Unverändert. Jeder Blitz ein Treffer!« »Großer Gott, wenn nur Phillip nichts geschieht«, jammerte Fenton. »Er ist immer noch da draußen.« »Er wird schon auf sich aufpassen«, rief Schauper herüber. »Die Dämonen können ihm nichts anhaben.« »Ach nein?«, knurrte Virgil Fenton zurück. »Und was, wenn sie einen dieser magischen Blitze direkt auf ihn lenken? Das wird ihn zu Asche verkohlen!« »Ruhe jetzt!«, fuhr Yoshi dazwischen. »Wir müssen Ruhe bewahren. Gehen wir noch einmal unsere Verteidigung durch.« »Da brauchen wir nichts durchzugehen«, fiel ihm Schauper ins Wort. »Jeder Hexer, der die Treppe hochkommt, wird sofort umgenietet!« »Dann sind wir uns ja einig, Udo«, lächelte Yoshi. Dennoch rechnete er sich keine größeren Chancen aus. Er wusste nicht, wie viele Dämonen vor Basajaun lagerten, aber allein schon die wiederbelebten Opfer der Quintanos zählten vierhundertfünfzig Leute, eine Streitmacht, die ihresgleichen suchte. Yoshi wusste nicht, mit welcher Magie sie es seitens der Alicantes zu tun bekamen. Anscheinend waren die Hexer und Hexen jedoch nicht in der Lage, Teleportationszauber wirken zu lassen, sonst wären sie schon längst in der Eingangshalle materialisiert. So aber mussten sie sich mühsam aus den unteren Gewölben die Treppen hinaufarbeiten. »Es geht los!«, rief Schauper. Yoshi sog scharf die Luft ein und zog seine Katana-Klinge. Er sprang in Schaupers und Wagners Richtung in einen anderen magischen Kreis und spähte über die Schultern der beiden die Treppe hinunter. Tatsächlich regte sich dort unten etwas. Das lautstarke Donnern wurde von einem unheimlichen Geheul übertönt. Zwei Gestalten stürmten die Stufen hinauf, und vor ihnen kroch – von allen unbemerkt – ein Schatten über die Treppe. Wagner und Schauper feuerten gleichzeitig. Silbergeschosse jagten durch die Luft und schlugen in die Körper der Wiedergänger ein. Die Untoten prallten zurück und zerplatzten förmlich in Staubwolken, als ihr wiederbelebtes Dasein ein abruptes Ende fand. Weitere Alicantes setzten über die Treppe nach und sangen magische Formeln. Geisterfinger und Lanzen aus purem Feuer schossen den Verteidigern entgegen, doch die magischen Kreise und ihre Abwehrzauber hielten stand. »Vorsicht, Udo!«, kreischte Wagner auf. Der Schatten hatte den oberen Treppenabsatz erreicht, und bevor Udo reagieren konnte, fegte er über die Kreide und verwischte sie ein wenig, sodass ein winziger Spalt entstand, durch den er schlüpfen konnte. Eine schwarze Masse wuchs innerhalb des Kreises vor Udo Schauper empor und hüllte ihn ein. »Hilfe!«, schrie der ehemalige Seemann. »So schießt doch nur!« Wagner brachte es nicht über sich. Entschlossen sprang Yoshi vor, musste dabei den schützenden Kreidekreis verlassen und holte mit dem japanischen Samuraischwert aus. Die Katana-Klinge sauste auf die schwarze, amorphe Masse herab und zerschnitt sie. Das Silber in der Klinge und die eingravierten Dämonenbanner taten ihr Übriges. Unmenschlich aufschreiend ließ der Schatten von Udo ab und zerbröckelte zu einem Lehmhaufen. Schauper war jedoch völlig verwandelt. Sein Körper war über und über mit aufplatzenden Eitergeschwüren übersät, und in seinen feuerroten Augen tobte der blanke Hass. »Großer Gott!«, stöhnte Wagner auf. Schauper sprang vor und wollte dem Freund an die Kehle, doch Yoshi war schneller und versetzte dem Seemann aus der Drehung heraus einen Tritt, der ihn geradewegs die Treppe hinunter katapultierte. Er prallte gegen vier heranrückende Wiedergänger und riss sie mit sich auf den nächsten Absatz. »Schieß!«, befahl Yoshi, aber Burian Wagner stand einfach wie angewurzelt da. »Los doch!« »Ich ... ich kann nicht«, stammelte der stämmige Bayer. »Er ist mein Freund.« »Er ist nicht mehr Udo, sondern ein Dämonisierter!«, sagte Yoshi. »Ihm kann nur noch auf eine Art geholfen werden.« Trotzdem blieb Wagner standhaft und weigerte sich abzudrücken. Die Hexer und Udo rappelten sich wieder auf und begannen bereits, die Stufen nach oben zu erklimmen. »Was geht da vor?«, rief Fenton vom Fenster her. »Teuflisches«, schnappte Yoshi und handelte. Er sprang in den geöffneten Kreis, der Schauper zum Verhängnis geworden war, und hob die Waffe des Dämonisierten auf. Yoshi verschoss das ganze Magazin und tötete sowohl Udo als eine Handvoll der wiederbelebten Hexer. »Du hast ...«, murmelte Wagner fassungslos. Yoshi trat an ihn heran. »Wenn ich es nicht getan hätte, wären wir jetzt tot!« In diesem Moment fegte eine Salve an Blitzen durch die Fenster und zerstörte die Dämonenbanner an den Außen- und Innenwänden der Burg. »Runter!«, rief Kramer. Elektrische Entladungen tanzten durch die Luft, fraßen sich ins Gemäuer und sprengten ganze Steinbrocken heraus. Durch die Ablenkung gewannen die wiederbelebten Alicantes einen Vorteil und schafften es, gleich zu Dutzenden die Treppe hinaufzustürmen. Die illusteren Gestalten in den altmodischen Kleidern verteilten sich sofort in der Eingangshalle und ließen ihre begrenzten Hexenkünste wirken. Burkhard Kramer raffte sich auf und lief gegen eine Wand. Er prallte zurück, nahm Anlauf und lief wieder dagegen. »Kramer, was ist los?«, rief ihm Fenton zu. »Ich muss hier raus, ich muss raus!« Wieder lief er gegen die Wand und ging mit blutigem Schädel in die Knie. Fenton stand auf und wollte Kramer zu Hilfe eilen, als er auf halber Strecke zu torkeln begann und die Orientierung verlor. Er presste die Hände gegen die Ohren, und feine Rinnsale roten Blutes flossen aus seinen Nasenlöchern. »In die magischen Kreise!«, schrie Yoshi. Er federte vom Boden ab und merkte noch im Flug, dass etwas nach seinen Gedanken griff, ihn aus der Bahn werfen wollte, doch dann hatte er den rettenden Kreis erreicht. Blutüberströmt taumelte Burian Wagner auf Fenton und Kramer zu. Er packte die beiden und zerrte sie ebenfalls in einen der größeren Kreidekreise, die sie auf dem Boden aufgezeichnet und mit magischen Abwehrzeichen und Dämonenbannern versehen hatten. Gerade, als Wagner selbst die Schutzzone betreten wollte, materialisierte sich neben ihm eine ätherische Sense. Erschrocken fuhr der stämmige Bayer zusammen und machte einen Sprung nach vorn, aber die Magie der Alicantes war schneller. Die magische Sense fuhr herab und trennte Burian den linken Arm vom Leib. Wagner betrat den rettenden Kreis. Offenbar konnte er anfangs nicht fassen, was wirklich geschehen war, denn er starrte nur zu der Stelle auf, an der die Sense langsam wieder verblasste. Als sie gänzlich verschwunden war, nahm sein Blick den vor dem Kreis liegenden, abgeschlagenen Arm auf, und in plötzlichem Verstehen weiteten sich seine Augen. Burian schrie gepeinigt auf. Erst jetzt fand der Schmerz einen Weg zum Gehirn und löste einen inneren Krampf aus. Wagner verdrehte die Augen und verlor das Bewusstsein. »Schnell!«, rief Fenton, der sich innerhalb des magischen Kreises von der Attacke der Hexer erholt hatte. »Wir müssen ihm helfen und den Stumpf abbinden, bevor er uns verblutet!« Kramer raffte sich auf, doch seine Augen waren von den Stößen gegen die harte Wand geschwollen. »Ich kann kaum was sehen!« Fenton streifte sich das Jackett vom Leib und wollte von seinem Kreis in den nächsten zu Wagner springen. Er schaffte es nicht. Die Hexen und Hexer kamen nun in Scharen die Treppe hinaufgestürmt und hatten die Dämonenjäger rasch eingekreist. Wie ausgehungerte Bestien, denen es nur nach dem Blut der vier Männer dürstete, umlagerten sie die magischen Kreise und versuchten, die Schutzbarrieren zu durchbrechen. »Verflucht«, knurrte Fenton. »Yoshi, bist du noch da?« Er sprang hoch und versuchte über die Köpfe der ihn belagernden Hexer zu spähen, konnte den Japaner aber nirgends entdecken. »Ja!«, rief Hideyoshi Hojo gepresst zurück. »Legt euch flach auf den Boden, ich versuche einen Ausfall, um zu euch zu kommen!« »Warte! Wie willst du ...?« Fenton wurde von der schallenden Salve einer Maschinenpistole unterbrochen. Instinktiv warf er sich zu Boden, als schon die ersten Geschosse über seinen Kopf hinwegpfiffen. In einer Verzweiflungstat hatte Yoshi eine der MPs an sich gebracht und verfeuerte die Silbermunition, indem er sich einmal um seine Achse drehte. Die Hexer, die seinen magischen Kreis belagerten, fielen sofort. Andere stoben auseinander, wurden jedoch niedergemäht. Fast jede Kugel fand ihr Ziel und streckte einen der Wiedergänger nieder. In panischer Flucht zogen sich die Hexer...