Buch, Deutsch, Band 11, 272 Seiten, Format (B × H): 190 mm x 285 mm, Gewicht: 690 g
Reihe: Forum Musikwissenschaft
Mauricio Kagels Instrumententheater von "Der Schall" bis "Zwei-Mann-Orchester"
Buch, Deutsch, Band 11, 272 Seiten, Format (B × H): 190 mm x 285 mm, Gewicht: 690 g
Reihe: Forum Musikwissenschaft
ISBN: 978-3-931264-41-3
Verlag: Edition Argus
Wie genau aber sind nun diese Kompositionen Kagels einzuordnen, in denen Dutzende von Klangerzeugern zu Protagonisten des Klang- und Aufführungsgeschehens werden? Zeigen sie Fortsetzungen und quantitative Auswucherungen des Instrumentalen Theaters? Handelt es sich überhaupt um Theater in irgendeiner Form oder eher um kuriose Instrumentalmusik, instrumentalen Zirkus, klingende Objektkunst oder um bühnenwirksam eingerichtete Experimente an den Rändern des musikalisch Üblichen? Auf den ersten Blick lassen sich für all diese Kategorisierungen Argumente finden; schon der zweite Blick erkennt jedoch unter der ungewohnten, oftmals skurrilen Oberfläche der Werke eine strukturelle Vielschichtigkeit, die sich bei näherer Betrachtung zu komplexen Klang- und Instrumentalstudien auffächert. Einfache, geradlinige Erklärungen sind aus den Partituren und den zugehörigen Sammlungen von Instrumenten nicht herauszulesen, so dass eine intensivere Beschäftigung mit diesen Kompositionen angebracht und vielversprechend erschien.
Zur Untersuchung dieser historischen Experimente aus heutiger aufführungspraktischer Sicht wurde zunächst 2006/07 ein Aufführungs- und Forschungsprojekt zu Kagels »Der Schall« (1968) an der Hochschule für Musik der Musik-Akademie Basel initiiert, das in Konzerte und ein begleitendes Symposium mündete. Dem folgte 2011, in einer Kooperation von Hochschule für Musik, Paul Sacher Stiftung und Museum Tinguely, die Ausarbeitung einer Neufassung des »Zwei-Mann-Orchesters« (1971–1973), welche ebenfalls wissenschaftlich begleitet und dokumentiert wurde. In beiden Fällen zeigte sich – neben der eindrücklichen Bühnenpräsenz dieser Experimentalstücke – die Aktualität der darin eingeschlossenen konzeptionellen und kompositorischen Fragestellungen für die gegenwärtige Aufführungspraxis, da viele der damit verbundenen ästhetischen und spielpraktischen Voraussetzungen bereits in historische Distanz gerückt und von jüngeren Interpreten wieder neu zu erschließen sind. Im Rahmen dieser Aufführungsprojekte hat sich das übergreifende Thema des Instrumententheaters in Kagels Schaffen allmählich herauskristallisiert und, beim Versuch einer greifbaren Abgrenzung vom bekannten Instrumentalen Theater Kagels, weitere Fragestellungen ausgelöst, denen es nachzugehen galt. Ausführliche Informationen erhalten Sie unter www.editionargus.de