Polnische und deutsche Historiker, Theologen und Politologen behandeln in diesem Band erstmals gemeinsam einen besonders sensiblen Teilbereich der Staat-Kirche-Beziehungen in Deutschland und Polen unter den Bedingungen der beiden totalitären Systeme. Im Mittelpunkt steht die Untersuchung der spezifischen Probleme in der Kontaktzone, die einmal Deutschlands Osten war und heute Polens Westen ist. Dabei geht es kirchenhistorisch um die Frage der Sicherung der Seelsorge, die nur durch die Mitwirkung der Kirche an den Programmen zur Integration der jeweils fremden Bevölkerung in den sogenannten eingegliederten Gebieten des Deutschen Reichs bzw. den sog. West- und Nordgebieten Polens möglich schien. Unter historisch-politischem Aspekt lautet die Frage, in welchem Maß die Kirche sich für nationale und politische Zwecke hat instrumentalisieren lassen und damit zur Stabilisierung der totalitären Systeme beigetragen hat.
Karp / Köhler
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