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E-Book, Deutsch, 406 Seiten

Jungbluth Die Oetkers

Geschäfte und Geheimnisse der bekanntesten Wirtschaftsdynastie Deutschlands

E-Book, Deutsch, 406 Seiten

ISBN: 978-3-593-40076-1
Verlag: Campus
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ob mit Kuchen für die Söhne an der Front, mit Puddingpulver in der Fresswelle der Fünfziger oder mit Fertigpizza in der modernen Single-küche: Seit 150 Jahren bestimmt Dr. Oetker deutsche Speisezettel wie keine andere Marke. Heute ist Oetker der größte Bierbrauer, Sektkelterer und sogar Reeder Deutschlands.

Erfolgsautor Rüdiger Jungbluth schildert den wirtschaftlichen Aufstieg der Oetkers im Spiegel deutscher Zeitgeschichte, er enthüllt ihre Verstrickungen in der NS-Zeit und ihre privaten Tragödien. Er entdeckt ein gewaltiges Wirtschaftsimperium und einen der politisch einflussreichsten Familienclans Deutschlands.
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Inhalt


Prolog11



1870 - 1914
Eine wilhelminische Erfolgsgeschichte


1."In eigenen Räumen und mit eigener Dampfkraft"
Louis C. Oetker und seine Marzipanfabrik17

2."Zucht und Ordnung zum Gedeihen der Fabrik"
Albert Ferdinand Oetker und seine Seidenweberei26

3."Benutze jede Gelegenheit, um etwas zu lernen"
August Oetker und der Onkel aus Amerika38

4."Ich werde versuchen, etwas Besonderes zu leisten"
Ein Apotheker mit Ambitionen48

5."Zeitvernichtung ist Lebensvernichtung"
August Oetker und seine Backpulverfabrik62



1914 - 1933
Weltkrieg, Wirren, Weimar


6."Diese Unerschrockenheit zündete"
Das kurze Leben des Rudolf Oetker83
7."Das Unglück unseres Volkes hat mich krank gemacht"
Der Tod des Gründers August Oetker96

8."Jüdischen Einfluss ausgeschaltet"
Richard Kaselowsky und der Kampf um das Erbe103

9."Ein Verdrängen Oetkers erwies sich als unmöglich"
Die Goldenen Zwanziger Jahre120



1933 - 1945
Oetker im Dritten Reich


10."Dank dem selbstlosen Entgegenkommen
des Parteigenossen Kaselowsky …"
Der Oetker-Chef im "Freundeskreis Himmler"133

11."Ein Nationalsozialistischer Musterbetrieb"
Das Unternehmen im Dritten Reich153

12."Ein sehr wohlhabender Mann"
Rudolf-August Oetkers Lehr- und Kriegsjahre165

13."Ich kaufe die Aktien"
Expansion während der NS-Zeit175

14."Durch einen Terrorangriff wurden uns genommen …"
Die Familien Oetker und Kaselowsky im Bombenkrieg189



Seit 1945
Der Clan und seine Konzerne


15."Die meisten Verbraucher verlangten unsere Fabrikate"
Oetker profitiert von Währungsreform und Fresswelle207
16."Sein Schiff niemals nur an einen Anker hängen"
Rudolf-August Oetker wird Reeder220
17."Die Leute meinen eben, bei Oetkers gibt es Geld"
Konzernherr Oetker expandiert231

18."Ich musste retten, was zu retten war"
Arend Oetker saniert das Erbe seiner Mutter249

19."… und ich verpasse jemandem ein gewisses Trauma"
Die Entführung des Richard Oetker262

20."Man kann sich als Opfer nicht menschlicher verhalten"
Der Prozess um die Entführung276

21."Einen Generationenkonflikt kann man nicht vermeiden"
August Oetker II. übernimmt das Ruder291

22."Ich bin zu neugierig"
Der Postensammler Arend Oetker311

23."Noch mal etwas anderes machen"
Drei Oetker-Frauen in der Politik:
Maja, Rosely, Alexandra325

24."Gezwungen, mich zurückzuziehen"
Der Patriarch, die Kunst und die Stadt337

25."In der Schweiz bot sich eine günstige Gelegenheit"
Das Steuersparmodell des Industrievizepräsidenten347

26."Pils passt prima zu Pudding und Pizza"
Ein hungriges Unternehmen360

27."Nicht derjenige sein, der es an die Wand fährt"
Acht Familienstämme in der fünften Generation373

Epilog
Eine deutsche Vorzeigefamilie384

Quellen388

Register396


Epilog

Eine deutsche Vorzeigefamilie

Unter den deutschen Industriellenfamilien sind die Oetkers eine Ausnahmeerscheinung - in mehrfacher Hinsicht. Sie sind als Unternehmer ebenso erfolgreich wie als Dynastie, in der die Macht von einer Generation auf die nächste übergeht. Sie zählen auch im internationalen Maßstab zu den Superreichen, aber sie scheuen die Öffentlichkeit nicht und ihr Gestaltungswille reicht weit über ihr Firmenreich hinaus.
Durch die Geschichte der Familie Oetker zieht sich das ausgeprägte Bedürfnis, sichtbar zu sein. Es beginnt mit den Werbefeldzügen des Apothekers Dr. August Oetker im Kaiserreich und dem Aufbau einer Marke, zeigt sich 1930 in der Stiftung einer Musikhalle, die den Namen des im Krieg umgekommenen Rudolf Oetkers trägt, und in der Benennung der Bielefelder Kunsthalle nach dem Oetker-Stiefvater Kaselowsky. Es manifestiert sich auch in einer Unzahl von Büchern und Broschüren, die den Familiennamen im Titel führen.
Die Oetkers sind mächtig, sie üben ihren Einfluss nicht nur hinter den Kulissen aus. Das unterscheidet sie von den meisten anderen Familien, die in der deutschen Wirtschaft eine Rolle spielen. Etliche Familienmitglieder haben sich in Parlamente und Verbände begeben, um Politik zu machen, während sich die meisten Geldgewaltigen darauf beschränken, im Hintergrund die Strippen zu ziehen. Vor allem die Frauen der Familie Oetker waren und sind bereit, auf die politische Bühne hinauszutreten und für ihre Überzeugungen öffentlich zu streiten. Arend Oetker agiert seit Jahrzehnten selbstbewusst im öffentlichen Raum und auf der internationalen Bühne.
Die Oetkers sind auch in der fünften Generation eine Familie von Unternehmern. Es genügt ihnen nicht, ihr Vermögen von Bankiers oder Managern verwalten und vermehren zu lassen. Sie haben den Drang, selbst tätig zu werden. Mögen andere Familien nach der Regel handeln, dass Clanangehörige grundsätzlich keine Führungspositionen in den Unternehmen einnehmen dürfen, bei den Oetkers ist der Einsatz von Familienmitgliedern an der Spitze der Gruppe ausdrücklich erwünscht.
Die Familie hat in den vergangenen 140 Jahren eine ungewöhnlich große Zahl unternehmerischer Talente hervorgebracht. Angefangen vom Krefelder Seidenfabrikanten Albert Ferdinand Oetker über den Marzipanhersteller Louis Carl Oetker oder Louis Dohme, der 1860 in Baltimore in eine kleine aufstrebende Arzneimittelfirma einstieg, die bis heute fortbesteht: als Teil des US-Pharmariesen Merck, mit dem Sharp & Dohme im Jahr 1953 fusionierte.
Dass die Oetkers schon im deutschen Kaiserreich eine Sippe von Unternehmern waren, bot Vorzüge bei der Ausbildung des Nachwuchses: Etliche Mitglieder der Familie begannen ihr Berufsleben als Lehrlinge im Betrieb des Onkels. Der Clancharakter der Familie war auch von Vorteil bei dem Bemühen, solche Unternehmen im Familienbesitz zu halten, deren Gründer früh verstorben waren wie der Marzipanfabrikant Louis C. Oetker.
In Bielefeld verband sich die Familie Oetker nach dem Tod des Gründers und seines einzigen Sohnes nicht zufällig mit den Kaselowskys, die ebenfalls eine traditionsreiche Fabrikantenfamilie waren. Dahinter stand dynastisches Kalkül, wie es bis auf den heutigen Tag immer wieder in der Familiengeschichte erkennbar wird - wenn etwa Alfred Oetker, der mütterlicherseits ein Spross der Münchmeyer-Dynastie ist, eine italienische Prinzessin Grimaldi zur Ehefrau nimmt.
Der Oetker-Clan praktiziert eine ungewöhnliche Eintracht, was sich beispielsweise darin zeigt, dass mit Roland Oetker ein Angehöriger der "ärmeren" Linie im Beirat der Bielefelder Unternehmensgruppe sitzt. Dessen Bruder Arend Oetker kooperiert ebenfalls geschäftlich mit dem Konzern der Cousinen und Vettern.
Der unternehmerische Erfolg der Oetkers lässt sich aber auch durch eine Vielzahl von Faktoren erklären, die außerhalb der Familie liegen. So hatten die Oetkers häufig Rückenwind. Kaum ein anderes deutsches Unternehmen profitierte auf so mannigfaltige Weise von den Bedingungen des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg wie Oetker - von der Währungsreform, die alle Sachwertbesitzer begünstigte, über den Nachholhunger und die Fresswelle, die speziell den Nahrungsmittelproduzenten viel Geld in die Kassen spülten, bis hin zu den Steuervergünstigungen für Schiffbau und Wohnungswirtschaft, die Oetker zugute kamen.


Rüdiger Jungbluth studierte Volkswirtschaft und absolvierte die Journalistenschule in Köln. Zwischen 1992 und 2000 war er Wirtschaftskorrespondent bei Stern und Spiegel, danach stellvertretender Chefredakteur von Netbusiness. Heute ist er Autor der Verlagsgruppe Milchstraße. Sein Buch Die Quandts (Campus 2002) wurde ein Bestseller. Rüdiger Jungbluth lebt und schreibt in Hamburg.


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