Jüdische Literatur als europäische Literatur | Buch | 978-3-88377-941-6 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 1, 303 Seiten, Format (B × H): 150 mm x 230 mm

Reihe: Schriften der Gesellschaft für europäisch-jüdische Literaturstudien

Jüdische Literatur als europäische Literatur

Nationaldiskurse und Europäizität 1880-1930

Buch, Deutsch, Band 1, 303 Seiten, Format (B × H): 150 mm x 230 mm

Reihe: Schriften der Gesellschaft für europäisch-jüdische Literaturstudien

ISBN: 978-3-88377-941-6
Verlag: edition text+kritik


Fünf Bände umfasst die interdisziplinäre Schriftenreihe zum jüdischen Schreiben in Europa von seinen Anfängen bis zur Gegenwart, 2008 begründet von der Gesellschaft für europäisch-jüdische Literaturstudien. Die Reihe widmet sich u.a. dem jüdischen Selbstverständnis und seinen massiven Veränderungen in Europa von 1880 bis heute. Sie stellt die zahlreichen Diskussionen über die Ausrichtung des modernen Judentums zwischen Orthodoxie, Liberalismus und Assimilation dar. In den Blick genommen werden zeitgenössische Entwicklungen, z.B. dass verstärkt seit 2000 der Holocaust zwar oft das Epizentrum des literarischen Werkes israelischer Autoren ist, diese aber dennoch auch die jahrhundertlange deutsch-jüdische Vergangenheit sowie die Renaissance deutsch-jüdischen Lebens nach der Schoah entdecken. Jenseits der bisher bekannten Kategorien von Schoah-Literatur oder Exil-Literatur wird Europäizität als intrinsisch jüdische Selbstdefinition vor dem Hintergrund neuer sprachlicher und lebensweltlicher Kontexte ausgeleuchtet, in die sich die Autorinnen und Autoren zu begeben und auf die sie sich einzulassen hatten. Mehrsprachigkeit beförderte transnationale Orientierungen oder mündete, angesichts des immer aggressiveren Antisemitismus, in nationalsprachliche Eindeutigkeit und damit in neue Anfeindungen. Ebenso spiegeln neue literarische Ausdrucksformen den Versuch, sich von hergebrachten Definitionen des Jüdischen als einer alles umfassenden, religiösen wie ethnischen Identität zu lösen. Schließlich werden auch unterschiedliche Hierarchien und der Status von Minderheiten und Außenseitern in der europäisch-jüdischen Literatur thematisiert.
Alle fünf Bände der Schriften der Gesellschaft für europäisch-jüdische Literaturstudien helfen, ein schärferes, komplexes und dynamisches Bild der europäisch-jüdischen Literatur zu konturieren.
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Weitere Infos & Material


- Barbara Breysach / Caspar Battegay: Einleitung
- Liliane Weissberg: Metropole der Freiheit. Berliner Juden in Paris, 1779-1812
1. Zwischen Sprachen
- Daniel Hoffmann: Karl Wolfskehls Übersetzungen hebräischer Poesie des Mittelalters
- Gabriele Von Glasenapp: Literarischer Identitätsdiskurs in Europa. Zur Funktion der Übersetzungen deutschsprachiger Ghettoliteratur
- Stefanie Leuenberger: Philologie und Europäizität bei Erich Auerbach
2. Zwischen Ost und West
- Martin Treml: Einfache Form, Pathosformel, Nachleben der Renaissance. Martin Bubers Entdeckung der jüdischen Mystik als Figuration (des Ostens) Europas
- Hans-Joachim Hahn: Europäizität und innerjüdisches Othering. 'Ostjuden' im literarischen Diskurs von Heine bis Zweig
- Anja Tippner: Verwandlung und Verfremdung. Chassidismus in Jirí Langers Devet bran. Chasidu tajemství
- Bettina Spoerri: Hybride Identitäten und geopoetische Vermessungen in Alfred Döblins "Reise in Polen"
- Barbara Breysach: Bilder des Chassidismus. Alfred Döblin, Franz Werfel und Adolf Rudnicki
3. Zwischen Ideologien
- Philipp Theisohn: Galuth erzähen. Jüdische Segregation und ästhetische Sphäre: Kurzes Gespräch mit Shemaryahu Gorelik
- Ari Ofengenden. Hybridität, Okzidentalismus und Neo-Orthodoxie bei Nathan Birnbaum
4. Jiddisch: Zwischen Tradition und Avantgarde
- Hugh Denman. Die jiddische Rezeption der europäischen Moderne
- Anna Maja Misiak: Das Wort als Linie und Farbe. Rezeption der europäischen Avantgarde-Kunst in der jiddischen Dichtung Debora Vogels
5. Zwischen den Nationen
- Hedvig Ujvári: Parallele und Kontraste. Assimilation, Sprache und Identität als Probleme der Jugendjahre Max Nordaus und Theodor Herzls
- Eugenia Prokop-Janiec. Polnisch-Jüdische Literatur. Zwischen west- und osteuropäischer Tradition
- Maria Klanska: Krakau – Polen – Europa. Identitätsentwürfe in Erinnerungen Krakauer Juden (1918-1939)
Die Autorinnen und Autoren


Breysach, Barbara
Barbara Breysach promovierte an der FU Berlin und habilitierte an der Europäischen Universität Viadrina, Frankfurt (Oder) mit einer Schrift, die 2005 unter dem Titel "Schauplatz und Gedächtnisraum Polen. Die Vernichtung der Juden in der deutschen und polnischen Literatur" erschien. Seit 2007 lehrt Breysach am Deutschen Institut der Warmia und Masuren Universität Olsztyn in Polen. Zu Breysachs Forschungsschwerpunkten gehören deutsch-jüdische Literatur seit 1750, polnisch-jüdische Literatur, Holocaust-Literatur und Mitteleuropa als literarischer Raum. Gegenwärtig arbeitet Breysach an einer biografischen Studie zu Johannes Bobrowski.

Bodenheimer, Alfred
Alfred Bodenheimer ist Professor für Religionsgeschichte und Literatur des Judentums am Institut für jüdische Studien der Universität Basel und Gründungsdirektor des Zentrums für interkulturelle Kommunikation in Heidelberg. Zahlreiche Veröffentlichungen zur deutsch-jüdischen Literatur und zur jüdischen Geistesgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Er ist Autor von "Ahasver, Moses und die Authentizität der jüdischen Moderne" (2002) sowie einer Studie zu Else Lasker-Schüler (1995).

Battegay, Caspar
Caspar Battegay studierte Deusche Philologie, Philosophie und Jüdische Studien an der Universität Basel. Von 2005-2009 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg, wo er im Fachbereich Hebräische und Jüdische Literatur promovierte. Seit 2010 ist Battegay Assistent am Zentrum für Jüdische Studien der Universität Basel. Seine Dissertation mit dem Titel "Das andere Blut - Sprache und Gemeinschaft in der deutsch-jüdischen Literatur, 1830-1930" erschien 2011. Neben zahlreichen Publikationen zur deutsch-jüdischen Literatur und Geistesgeschichte veröffentlichte er zuletzt "Judentum und Popkultur. Ein Essay" (2012).

Breysach, Barbara
Barbara Breysach promovierte an der FU Berlin und habilitierte an der Europäischen Universität Viadrina, Frankfurt (Oder) mit einer Schrift, die 2005 unter dem Titel "Schauplatz und Gedächtnisraum Polen. Die Vernichtung der Juden in der deutschen und polnischen Literatur" erschien. Seit 2007 lehrt Breysach am Deutschen Institut der Warmia und Masuren Universität Olsztyn in Polen. Zu Breysachs Forschungsschwerpunkten gehören deutsch-jüdische Literatur seit 1750, polnisch-jüdische Literatur, Holocaust-Literatur und Mitteleuropa als literarischer Raum. Gegenwärtig arbeitet Breysach an einer biografischen Studie zu Johannes Bobrowski.


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