Jordan | Hoch hinaus mit COPD | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 140 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 210 mm

Jordan Hoch hinaus mit COPD

Frei atmen, aktiv werden und das Leben genießen

E-Book, Deutsch, 140 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 210 mm

ISBN: 978-3-8426-2928-8
Verlag: Schlütersche
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Im Jahr 2000 erhielt Eberhard Jordan die Diagnose COPD – und unternahm nichts. Er arbeitete unter Hochdruck, trank zu viel und rauchte noch viel mehr. 13 Jahre später folgte die Prognose seines Arztes: „Wenn Sie nicht sofort mit dem Rauchen aufhören, brauchen Sie bald Sauerstoff und stehen komplett im Abseits.“ Doch erst, als er 2014 auf der Intensivstation landete, krempelte er sein Leben um – heute ist er Initiator der „myCOPDChallenge“, die ihn sogar die 343 Stufen des Stephansdoms hinaufführte. In seinem Buch beschreibt er, wie er es geschafft hat, die Krankheit in den Griff zu bekommen und ein aktives Leben zu führen. Seine Leser erfahren, was COPD ist, wie sie behandelt wird und welche Rolle Bewegung, Ernährung, ein liebevolles Umfeld und Eigeninitiative spielen. Ein Mutmachbuch für alle, die ein aktives Leben trotz und mit COPD wagen wollen!
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WAS IST COPD? DIE WICHTIGSTEN FAKTEN
Diagnose: COPD
Wo fängt man am besten an, wenn man zum Thema COPD schreiben will? Wohl mit der eigenen Diagnose. Also: Ich war selbstständig, ziemlich viel im Einsatz, trieb wenig bis gar keinen Sport, rauchte viel – und begann Schwierigkeiten mit der Luft zu bekommen. Da sagte mir mein Lungenarzt, ich hätte COPD im Stadium GOLD 2. Das war im Jahr 2000. Meine Reaktion: „Ist halt so, wird schon nicht so schlimm sein.“ Und das, obwohl mein Vater mit einer schweren Lungenkrankheit kämpfte. Aber sollte ich dasselbe haben? Nein, ich doch nicht! Auf keinen Fall! Was tat ich? Nichts. Selbst als ich merkte, dass ich beim Treppensteigen nicht mehr mithalten konnte – und das war ein Problem, denn als moderner Firmenchef muss man ja nicht nur fachlich top sein, sondern auch mindestens einen Marathon laufen können. Ursprünglich bin ich übrigens Bildhauer und arbeite seit 1982 in diesem Beruf. Atemschutz war damals kein Thema und für Brillenträger wie mich gab es keine passenden Masken, also machte man seine unten auf – auch nicht so toll. Ich war daher jahrelang Holz- und Steinstaub ausgesetzt, die besten Voraussetzungen für eine Lungenkrankheit. Einen gehörigen Knacks bekam meine Gesundheit dann mit einem großen Schicksalsschlag rund 13 Jahre nach der ersten Diagnose. Meine Firma erlitt Schiffbruch und mein Privatleben und alles, was dazugehörte, gleich mit. Plötzlich bekam ich keine Luft mehr, ich keuchte nach 100 Metern. Diagnose: COPD im 3. Grad. Mit dem ärztlichen Hinweis: „Wenn Sie nicht sofort mit dem Rauchen aufhören, brauchen Sie demnächst Sauerstoff und dann sind Sie komplett im Abseits.“ Eine COPD ist u. a. gekennzeichnet durch verengte Atemwege und zerstörte Scheidewände zwischen den Lungenbläschen. Was ist COPD?
Bevor ich erzähle, wie es bei mir weiterging, versorge ich Sie erst einmal mit ein paar Fakten über COPD. Die Abkürzung COPD steht für „Chronic Obstructive Pulmonary Disease“. Frei übersetzt heißt das „chronische Lungenkrankheit mit verengten Atemwegen“. Obstruktion heißt Verengung, in diesem Fall ist die Verengung der Bronchien gemeint, die zu Atemnot führt. Die COPD ist durch vier Merkmale charakterisiert: Hauptmerkmal sind die auf Dauer verengten Bronchien. Daneben ist eine chronische Entzündung der Bronchien typisch, wodurch die Bronchialwand dicker und der Innendurchmesser der Bronchien kleiner wird. Durch die Entzündung verlieren die Schleimhautzellen, die die Bronchien auskleiden, einen Teil ihrer Flimmerhärchen, die für den Schleimtransport zuständig sind. Diese Veränderung der Schleimhaut hat zur Folge, dass sie Krankheitserreger nur noch unzureichend abwehren kann. Die vier wichtigsten Merkmale der COPD sind also: • dauerhafte Bronchialverengung • chronische Entzündung der Bronchien • Veränderung der Bronchialwand • verringerte Abwehrkraft bei der Bekämpfung von Krankheitserregern Die COPD-Schweregrade
Um den Schwergrad einer COPD festzulegen, wird erst einmal die Atemwegsverengung anhand der Lungenfunktion festgestellt und in vier Stufen eingeteilt. Dafür dienen die Vorgaben der von der WHO gegründeten Expertenkommission GOLD – diesen Begriff haben Sie oben, wo es um meine Diagnose ging, schon einmal gehört. Seit 2017 werden zudem das Ausmaß der Symptome und die Häufigkeit akuter Verschlechterungen (Exazerbationen) bewertet. Dazu lesen Sie später noch mehr. Als Exazerbation bezeichnet man eine deutliche Verschlechterung des Krankheitsbildes (siehe Seite 48). Einteilung anhand der Lungenfunktion Der Lungenfunktionswert FEV1, die sogenannte Einsekundenkapazität, ist ein wichtiger Wert bei der Diagnose von COPD. Ausschlaggebend für die Einteilung anhand der Lungenfunktion nach GOLD ist der Lungenfunktionswert FEV1, die sogenannte Einsekundenkapazität (siehe Seite 16). Dieser Wert gibt an, wie viel Luft ein Patient nach vollständigem Einatmen innerhalb einer Sekunde so schnell wie möglich wieder ausatmen kann. Der gemessene Wert wird dann mit dem individuellen Sollwert des Patienten verglichen. Aufgrund dieser Werte wird die Atemwegsverengung eingeteilt in: GOLD 1 (leicht): FEV1 = 80 % des Sollwertes GOLD 2 (mittelgradig): FEV1 < 80 % und = 50 % des Sollwertes GOLD 3 (schwer): FEV1 < 50 % und = 30 % des Sollwertes GOLD 4 (sehr schwer): FEV1 < 30 % des Sollwertes Einteilung anhand der Symptome und der Häufigkeit von Verschlechterungen Die Lungenfunktion hängt nicht unbedingt direkt mit der Lebensqualität eines Patienten und seinen Symptomen oder mit der Häufigkeit der akuten Krankheitsverschlechterungen zusammen. Daher richtet sich die COPD-Therapie seit 2017 in erster Linie nach der „ABCD-Klassifikation“, bei der diese Faktoren berücksichtigt werden: • die Zahl der Krankheitsverschlechterungen (Exazerbationen) in den letzten zwölf Monaten • das Ausmaß der Symptome, die entweder mit dem COPD Assessment Test (CAT-Score) oder mit dem Modified British Medical Research Council Questionnaire (mMRC) bewertet werden Daraus ergeben sich wiederum folgende vier Gruppen: Gruppe A: 0 bis 1 Exazerbation im letzten Jahr, die nicht im Krankenhaus behandelt werden musste, wenige Symptome (CAT < 10; mMRC 0 bis 1) Gruppe B: 0 bis 1 Exazerbation im letzten Jahr, die nicht im Krankenhaus behandelt werden musste, mehr Symptome (CAT mindestens 10; mMRC mindestens 2) Gruppe C: mindestens zwei Exazerbationen im letzten Jahr oder mindestens eine Exazerbation, die im Krankenhaus behandelt werden musste, wenige Symptome (CAT < 10; mMRC 0 bis 1) Gruppe D: mindestens zwei Exazerbationen im letzten Jahr oder mindestens eine Exazerbation, die im Krankenhaus behandelt werden musste, mehr Symptome (CAT mindestens 10; mMRC mindestens 2) Diese Einteilung erlaubt eine genauere Einteilung des Schweregrads der Erkrankung und in der Folge eine bessere Behandlung des Patienten. Haben beispielsweise zwei Patienten weniger als 30 Prozent der erwarteten Lungenfunktion und ähnliche Symptome, wären sie nach der alten Regelung beide als GOLD 4 klassifiziert worden. Allerdings hatte einer der beiden im vergangenen Jahr drei Verschlechterungen, während der andere gar keine hatte. Nach der neuen Gruppierung wird der Fall mit drei Exazerbationen nun als GOLD 4D, der andere als GOLD 4B klassifiziert. Der BODE-Index Eine weitere Klassifikation, um den Schweregrad einer COPD-Erkrankung einzuschätzen, ist der BODE-Index. Die Bezeichnung leitet sich aus den Anfangsbuchstaben seiner vier Messgrößen ab: • Body-Mass-Index (BMI): Maß für Unter-, Normal oder Übergewicht, wird errechnet aus Körpergröße und Gewicht. Dazu lesen Sie später noch mehr. • Obstruktion (Bronchialverengung): Grad der Verengung der Bronchien. Messwert ist die bereits erwähnte Einsekundenkapazität (FEV1), die bei der Lungenfunktionsprüfung ermittelt wird • Dyspnoe (Luftnot): Ausprägung der Luftnot • „Exercise Capacity“ (Belastbarkeit): wird im Sechs-Minuten-Gehtest gemessen, also der Wegstrecke, die man in sechs Minuten zurücklegen kann Für jede der vier Messgrößen werden Punkte vergeben. Diese werden zusammengezählt, insgesamt sind maximal zehn Punkte möglich. Je mehr Punkte ein Patient erreicht, umso schwerer ist seine COPD. Oder anders ausgedrückt: Je ausgeprägter die Neigung zu Untergewicht, je schlechter die Lungenfunktion, je ausgeprägter die Luftnot, je kürzer die Sechs-Minuten-Gehstrecke, umso schwerer ist die Erkrankung. Wie wird COPD diagnostiziert?
Atembeschwerden werden anfangs oft als Zeichen von mangelnder Fitness abgetan und nicht ernst genommen. Da war sie, die Diagnose: COPD GOLD 3. Ich konnte aber immer noch nicht richtig fassen, was das wirklich bedeutet. Meine Reaktion war wieder: Es wird schon nicht so schlimm sein, ich werde halt älter. Klar, ich sollte mit dem Rauchen aufhören und mehr Sport wäre auch super, aber im Moment hatte ich gerade genug Stress. Ich bekam Medikamente und machte Atemtraining, das musste reichen. Um eine COPD zu diagnostizieren, muss der Arzt einige Punkte abklären. Im Arzt-Patienten-Gespräch fragt er Sie unter anderem nach den typischen Symptomen, wie Atemnot unter Belastung, Husten und Auswurf. Mittels der Lungenfunktionsprüfung untersucht er den Zustand der Atemwege und die Leistungsfähigkeit der Lunge. Anhaltender Husten und Auswurf oder Atembeschwerden sollten übrigens jeden Arzt hellhörig machen, denn das sind die Hauptsymptome einer COPD. Allerdings empfinden viele Raucher ihren „Raucherhusten“ als so normal, dass sie die Frage nach Husten und Auswurf mit bestem Gewissen verneinen. Auch die Atembeschwerden bei Belastung werden anfänglich häufig nicht...


Im Jahr 2000 wurde bei dem Bildhauer Eberhard Jordan COPD diagnostiziert. Vier Jahre später lag er wegen seiner Krankheit zum ersten Mal auf der Intensivstation. Seither hat er sein Leben auf den Kopf gestellt: 2017 begann er auf „myCOPD-Blog“über die chronische Krankheit und die Möglichkeit, wie man ihr aktiv begegnen kann, zu bloggen. 2018 initiierte er die
Awareness Kampagne „myCOPDChallenge“, die ihn im wahrsten Sinne des Wortes von der Intensivstation über 343 Stufen auf den Stephansdom führte.


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