Jakoby | (Wahl-)Verwandtschaft - Zur Erklärung verwandtschaftlichen Handelns | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 306 Seiten, eBook

Jakoby (Wahl-)Verwandtschaft - Zur Erklärung verwandtschaftlichen Handelns


1. Auflage 2008
ISBN: 978-3-531-90925-7
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

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ISBN: 978-3-531-90925-7
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Diese Arbeit stellt eine leicht überarbeitete Version meiner Dissertation an der RWTH Aachen dar. Mein größter Dank gilt meiner Freundin Michaela, die mich immer uneingeschränkt unterstützt und ermutigt hat, an die Fertigstellung der Arbeit zu glauben. Sie hat einen g- ßeren Beitrag zu der Dissertation geleistet, als ihr wahrscheinlich bewusst ist. Ohne ihre Zuversicht, ihr Vertrauen und Verständnis wäre dieser Weg sehr viel schwerer gewesen. Mein Dank gilt ebenfalls Prof. Paul B. Hill, der mir den Weg zur Promotion geöffnet hat. Danken möchte ich außerdem meinen Eltern, auf deren liebevolle Unterstützung ich immer bauen konnte. Ihnen ist dieses Buch gewidmet. Nina Jakoby 1. 1 Zum Begriff der Verwandtschaft 7 Inhalt Abbildungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Tabellenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 1 Verwandtschaft: begriffliche und thematische Einordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 1. 1 Zum Begriff der Verwandtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 1. 1. 1 Allgemeine Verwandtschaftsterminologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 1. 1. 2 Objektive vs. subjektive Verwandtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 1. 2 Verwandtschaft und Kernfamilie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 1. 3 Verwandtschaft und Freundschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 1. 4 Verwandtschaft in der Soziobiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 1. 5 Verwandtschaft als soziologische Kategorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 1. 6 Verwandtschaft und Gender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 2 Verwandtschaftsbeziehungen im sozialen Wandel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 2. 1 Historische Betrachtung von Verwandtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 2. 2 Zum Verhältnis von Verwandtschaft und Moderne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 2. 2. 1 Postmoderne Verwandtschaftsstrukturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 2. 2. 2 Auswirkungen der gesellschaftlichen Modernisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 2. 3 Die strukturell-funktionale Theorie der Familie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 2. 3. 1 Kontraktionsgesetz der Familie (Durkheim 1921) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 2. 3. 2 Isolationsthese (Parsons 1943) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 2. 3. 3 Das Konzept der modifiziert erweiterten Familie (Litwak) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Nina Jakoby ist Oberassistentin am Soziologischen Institut der Universität Zürich.

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1;Vorwort;5
2;Inhalt;7
3;Abbildungsverzeichnis;11
4;Tabellenverzeichnis;13
5;Einleitung;15
6;1 Verwandtschaft: begriffliche und thematische Einordnung;19
6.1;1.1 Zum Begriff der Verwandtschaft;19
6.2;1.2 Verwandtschaft und Kernfamilie;35
6.3;1.3 Verwandtschaft und Freundschaft;37
6.4;1.4 Verwandtschaft in der Soziobiologie;43
6.5;1.5 Verwandtschaft als soziologische Kategorie;48
6.6;1.6 Verwandtschaft und Gender;56
7;2 Verwandtschaftsbeziehungen im sozialen Wandel;61
7.1;2.1 Historische Betrachtung von Verwandtschaft;61
7.2;2.2 Zum Verhältnis von Verwandtschaft und Moderne;69
7.3;2.3 Die strukturell-funktionale Theorie der Familie;78
7.4;2.4 Exkurs: „Sachbezug“-Paradigma (Lüschen 1989);93
7.5;2.5 Individualisierungsthese;95
7.6;2.6 Fazit;99
8;3 Theoretische Erklärungen und empirische Korrelate verwandtschaftlichen Handelns;103
8.1;3.1 Zum Stand der Theoriebildung;103
8.2;3.2 Empirischer Forschungsstand;127
8.3;3.3 Forschungsdefizite;203
9;4 Ein Modell zur Erklärung der Wahl von Verwandten;211
9.1;4.1 Handlungstheoretische Grundlagen;212
9.2;4.2 Modell zur Erklärung der Wahl von Verwandten;231
9.3;4.3 Exkurs: Bindung an Verwandte: Das Investitionsmodell von Rusbult;239
10;5 Empirische Analyse von Verwandtschaftsbeziehungen;247
10.1;5.1 Erläuterung zur Sekundäranalyse;247
10.2;5.2 Ergebnisse;249
11;6 Schlussbetrachtung und Ausblick;291
12;Literaturverzeichnis;297

Verwandtschaft: begriffliche und thematische Einordnung.- Verwandtschaftsbeziehungen im sozialen Wandel.- Theoretische Erklärungen und empirische Korrelate verwandtschaftlichen Handelns.- Ein Modell zur Erklärung der Wahl von Verwandten.- Empirische Analyse von Verwandtschaftsbeziehungen.- Schlussbetrachtung und Ausblick.


1 Verwandtschaft: begriffliche und thematische Einordnung (S. 19)

Fragen zur Terminologie und Struktur von Verwandtschaftsbeziehungen beantworten vor allem die wissenschaftlichen Disziplinen Anthropologie und Ethnologie, da sie Verwandtschaftsforschung als ihre Kerndisziplin betrachten (vgl. Marbach 1998: 95). Die Ethnologie und Anthropologie analysieren Verwandtschaftsbeziehungen jedoch weniger als Teil der familialen Interaktion, sondern primär als Hauptbestandteil der umfassenden Sozialstruktur einer Gesellschaft (vgl. Goode 1967b: 111).

Diese Strukturanalysen berücksichtigen nicht ausreichend die Dimension des praktischen Handelns, die im Zentrum einer soziologischen Betrachtung von Verwandtschaft steht (vgl. Medick, Sabean 1984: 49). Rosenbaum (1998: 29f.) stellt in diesem Zusammenhang eine „auffällige Arbeitsteilung zwischen Soziologie und Ethnologie" fest, in der die Soziologie Verwandtschaftsbeziehungen wegen ihrer vermeintlichen Irrelevanz aus ihrem Gegenstandsbereich ausblendete und sich erst allmählich durchsetzt, dass diese Annahme ein Fehler gewesen sein könnte.

Die These des Bedeutungs- und Funktionsverlustes der Verwandtschaft gehört zu den klassischen Annahmen in der Soziologie. Vor diesem Hintergrund wird Verwandtschaft als soziologischer Gegenstand aufgearbeitet.

1.1 Zum Begriff der Verwandtschaft

1.1.1 Allgemeine Verwandtschaftsterminologie

Eine Begriffsdefinition ist in einer wissenschaftlichen Arbeit notwendig, da gerade im Deutschen „Familie" und „Verwandtschaft" oft synonym gebraucht wird (vgl. Lüschen 1989: 435). So werden beide Begriffe in der Umgangssprache nicht klar voneinander getrennt (vgl. Rosenbaum 1998: 18). Der Begriff „Familie" wird im Alltagsgebrauch für jegliche Form von Gemeinschaft gebraucht, sei die „typische" Kernfamilie, bestehend aus Vater-Mutter-Kind, aber auch komplexe intergenerationale Beziehungen und Verwandtschaftsnetzwerke (vgl. Johnson 2000a: 129).

Unter „Familie" soll im Folgenden die Kernfamilie verstanden werden, „(entfernte) Verwandtschaft" und „erweiterter Familienkreis" umfasst alle darüber hinausreichenden Beziehungen (vgl. auch Rosenbaum 1998: 189). Es gibt sehr große kulturelle Variationen in Bezug auf die Zugehörigkeit und Nicht- Zugehörigkeit zur Verwandtschaft, so dass festgehalten werden kann: „Jede Gesellschaft bestimmt für sich, wer mit wem verwandt ist" (Nave-Herz 2004: 35).

Und für König (1976: 15) ist Verwandtschaft nicht einfach mit der Blutsverwandtschaft gleichzusetzen, vielmehr stellt Verwandtschaft ein „System von Vorstellungen" dar, das sich von Gesellschaft zu Gesellschaft unterscheidet. Verwandtschaft wird im Folgenden in ihrer grundlegenden und einfachen Terminologie definiert – Begriffe, die in der westlichen Gesellschaft von praktischer Relevanz sind.

In der Familiensoziologie wird Verwandtschaft als ein „spezifischer Kooperations- und Solidaritätsverband definiert, dessen Existenz und dessen Grenzen durch das Erbschaftsrecht, das Inzesttabu und durch Rollenbezeichnungen (Tante, Neffe, Schwager) (...) erkennbar sind" (Nave-Herz 1998: 288). Verwandtschaft bedeutet allgemein die „Bindung zwischen mehreren Personen aufgrund gemeinsamer Abstammung bzw. Vorfahren (Eltern, Großeltern usw.) und infolge von Eheschließungen" (Hillmann 1994: 909). Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) behandelt Verwandtschaftsverhältnisse im 4. Buch (Familienrecht) (vgl. Lucke 1998: 62f.):

§§ 1598 BGB (Verwandtschaft)

Personen, deren eine von der anderen abstammt, sind in gerader Linie verwandt. Personen, die nicht in gerader Linie verwandt sind, aber von derselben dritten Person abstammen, sind in der Seitenlinie verwandt. Der Grad der Verwandtschaft bestimmt sich nach der Zahl der sie vermittelnden Geburten.


Nina Jakoby ist Oberassistentin am Soziologischen Institut der Universität Zürich.



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