7. Ausgabe 2007
E-Book, Deutsch, 429 Seiten, eBook
ISBN: 978-3-531-91087-1
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Neben diesen beiden Themen beschäftigt sich das Jahrbuch mit einem vergleichsweise eher selten behandelten Bereich der Jugendforschung - dem Thema Jugend, Körperlichkeit und Sexualität. Wie immer enthält das Jahrbuch über die Schwerpunktthemen hinaus Überblicksbeiträge zu (internationalen) Entwicklungen in der Jugendforschung und zu aktuellen Forschungsaktivitäten - diesmal einen Überblick über Projekte zum Thema Jugend und Internet.
Prof. Dr. Angela Ittel vertritt den Lehrstuhl Theorie der Erziehung & Sozialisation an der Bundeswehr Universität München.
PD Dr. Ludwig Stecher ist am Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung in Frankfurt am Main tätig.
Prof. Dr. Hans Merkens lehrt im Arbeitsbereich Empirische Erziehungswissenschaft an der Freien Universität Berlin.
Prof. Dr. Jürgen Zinnecker lehrt Erziehungswissenschaft an der Universität Siegen.
Zielgruppe
Professional/practitioner
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Inhalt;5
2;Vorwort der Herausgeber;8
3;Thema A: Körper und Sexualität im Jugendalter;10
3.1;Vorwort der Gastherausgeberin;11
3.2;Jugendsexualität im Spiegelbild empirischer Sexualforschung;17
3.3;Medien - Sexualität - Geschlecht. Medienpädagogische Projektarbeit mit Jugendlichen, Fremd- und Selbstbilder weiblicher Sexualität;31
3.4;Die Akzeptanz des eigenen K6rpers im Kontext alltäglicher medialer und sozialer Verhandlungen um Sch6nheit am Beispiel der Doku-Soap ,,The Swan";47
3.5;Adaption und Distinktion - Mediale Männerbilder und Genderkonzepte in der Wahrnehmung von Jugendlichen;70
3.6;Früh sich ... Sexuelle Handlungsfähigkeit und das Alter beim ,,ersten Mal';90
4;Thema B: Qualitative Schulforschung;110
4.1;Vorwort der Gastherausgeberin;111
4.2;Pädagogisches Engagement und Durchsetzungsvermögen - Die Lehrkraft im Urteil von Jugendlichen unterschiedlicher Schulformen;116
4.3;Die Methode der ,,Dichten Beschreibung" in der qualitativen Schulforschung - Ergebnisse einer Feldstudie zum Lehrer-Schfiler-Verhältnis;138
4.4;Klassenmanagement als Anforderung an die professionelle Expertise von Lehrkräften. Theoretische und methodische Überlegungen zur Rekonstruktion von Handlungs- und Orientierungsmustern;157
4.5;Zur Erzeugung und Wirksamkeit von Schülerpräsenz. Eine ritualtheoretische Betrachtung von Notenbekanntgaben;174
4.6;Macht, Schule;199
5;Thema C: Gewalt, Migration, Soziale Probleme;217
5.1;Vorwort;218
5.2;Erhöhte Gewaltbereitschaft bei nichtdeutschen Jugendlichen - Ursachen und Präventionsvorschläge;220
5.3;,,Ich nehm' dann wirklich 'ne Apfelsine. Das ist meine Medizin." - Ernährungsvorstellungen und -verhalten obdachloser Jugendlicher;245
5.4;Transmission und Projektion von Fremdenfeindlichkeit in der Familie - Verläufe im Jugendalter;269
5.5;Von Haus aus rechtsextrem? Zur Bedeutung innerfamilialer Transmissionswirkungen bei rechtsextremen Orientierungen Jugendlicher;286
5.6;Familiale und peerkontextuelle Bedingungen von Ausländerfeindlichkeit und politischer Gewaltbereitschaft bei Jugendlichen;312
6;Trends;333
6.1;Vorwort;334
6.2;Jugendforschung. Auf der Suche nach dem Gegenstand?;335
7;Internationale Länderberichte;366
7.1;Vorwort;367
7.2;National Youth Policy in the UK: Trends, Issues and Evaluation;368
8;Projekte;388
8.1;Forschungsprojekte zum Thema Jugend und Internet;389
8.2;Autorinnen und Autoren;415
Körper und Sexualität im Jugendalter.- Vorwort der Gastherausgeberin.- Jugendsexualität im Spiegelbild empirischer Sexualforschung.- Medien — Sexualität — Geschlecht. Medienpädagogische Projektarbeit mit Jugendlichen, Fremd- und Selbstbilder weiblicher Sexualität.- Die Akzeptanz des eigenen Körpers im Kontext alltäglicher medialer und sozialer Verhandlungen um Schönheit am Beispiel der Doku-Soap „The Swan“.- Adaption und Distinktion — Mediate Männerbilder und Genderkonzepte in der Wahrnehmung von Jugendlichen.- Früh übt sich ... Sexuelle Handlungsfähigkeit und das Alter beim „ersten Mai“.- Qualitative Schulforschung.- Vorwort der Gastherausgeberin.- Pädagogisches Engagement und Durchsetzungsvermögen — Die Lehrkraft im Urteil von Jugendlichen unterschiedlicher Schulformen.- Die Methode der „Dichten Beschreibung“ in der qualitativen Schulforschung — Ergebnisse einer Feldstudie zum Lehrer-Schüler-Verhältnis.- Klassenmanagement als Anforderung an die professionelle Expertise von Lehrkräften. Theoretische und methodische überlegungen zur Rekonstruktion von Handlungs- und Orientierungsmustern.- Zur Erzeugung und Wirksamkeit von Schülerpräsenz. Eine ritualtheoretische Betrachtung von Notenbekanntgaben.- Macht, Schule.- Gewalt, Migration, Soziale Probleme.- Vorwort.- Erhöhte Gewaltbereitschaft bei nichtdeutschen Jugendlichen — Ursachen und Präventionsvorschläge.- „Ich nehm’ dann wirklich’ ne Apfelsine. Das ist meine Medizin.“ — Ernährungsvorstellungen und -verhalten obdachloser Jugendlicher.- Transmission und Projektion von Fremdenfeindlichkeit in der Familie — Verläufe im Jugendalter.- Von Haus aus rechtsextrem? Zur Bedeutung innerfamilialer Transmissionswirkungen bei rechtsextremen Orientierungen Jugendlicher.-Familiale und peerkontextuelle Bedingungen von Ausländerfeindlichkeit und politischer Gewaltbereitschaft bei Jugendlichen.- Trends.- Vorwort.- Jugendforschung. Auf der Suche nach dem Gegenstand?.- Internationale Länderberichte.- Vorwort.- National Youth Policy in the UK: Trends, Issues and Evaluation.- Projekte.- Forschungsprojekte zum Thema Jugend und Internet.
Jugendsexualität im Spiegelbild empirischer Sexualforschung (S. 19-20)
Adolescent sexuality and its reflection in empirical sex research
Georg Neubauer
Zusammenfassung: Im Beitrag wird die Bedeutung der empirischen Sexualforschung für die Deutung jugendlicher Sexualität reflektiert. Gleichzeitig informiert sich über die Ergebnisse der empirischen Sexualforschung, die auf eine Anzahl yon Replikationsstudien zurückgreifen kann. Im Beitrag wird ein Schwerpunkt auf den (ersten) heterosexuellen Geschlechtsverkehr, auf das Verhütungsverhalten und die Aufklärungswege gesetzt. Gleichzeitig symbolisiert diese Schwerpunktsetzung die Ernährung der heutigen empirischen Sexualforschung.
Schlüsselwörter: ,Sexualität, Verhütung, Geschlechtsverkehr, Aufklärung
Abstract:
The author investigate in his article the importance of empirical re- search in the outcoming of juvenile sexuality. Through this investigation he tells about the results of empirical research namely in the fields of sexual intercourse, contraception and sex education by juveniles. These fields symbolize the narrow investigations of empirical research which are done in the last thirty years.
Keywords:
Sexuality, contraception, sexual intercourse, sex education
In meinem Beitrag will ich die wichtigsten empirischen Ergebnisse der quantitativen Jugendsexualitätsforschung vorstellen. Die Bedeutung der empirischen Sexualforschung für die Herausbildung von jugendlicher Sexualität ist nicht zu unterschätzen, da die wissenschaftliche Beobachtung der Skepsis in der Wissenschaft aber auch in der allgemeinen Öffentlichkeit, ob Jugendliche überhaupt verantwortlich mit ihren sexuellen Freiheiten umgehen könnten, einen empirischen Spiegel vorhalten konnte.
Obwohl die Daten zeigen, dass Jugendliche recht vernünftig mit ihren neuen Freiheiten umgehen können, wird immer wie- der der Versuch gemacht, Jugendliche als gefährdet darzustellen, die zu Teenagerschwangerschaften neigen, nicht liebesfähig sind, Pornografie konsumieren usw. Diese Bilder basieren häufig auf Einzelfällen und werden dann auf die Jugendlichen insgesamt projiziert. Natürlich haben sich in den letzten Jahren zumindest Einstellungsveränderungen ergeben, die jedoch in der empirischen Sexualforschung nicht aufgenommen worden sind.
Die quantitative empirische Sexualforschung dreht sich in den letzten Jahren im Kreise, da sie vorwiegend Replikationsstudien durchführt, die sich darauf beschriften, Fragen aus den 70er Jahren zu wiederholen. Was sind aber Fragen, die möglicherweise Jugendliche selbst haben? Hier- auf können die vorgestellten Untersuchungen nur z. T. Antworten geben. Die Studien sollten aber zur Kenntnis genommen werden, bevor Szenarien propagiert werden, die mit der Realität des größten Teils der Jugendlichen nichts zu tun haben.
1. Von den Anfängen der Jugendsexualitätsforschung in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts
Die Geschichte der empirischen Jugendsexualitätsforschung beginnt mit dem ersten Kinsey-Report 1948. Die Kinsey-Studien schlugen in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts im wahrsten Sinne des Wortes ,wie eine Bombe ein.