E-Book, Deutsch, Band 14, 216 Seiten
Reihe: Kant-Forschungen
Kants ursprüngliche Einsicht und ihre Entfaltung in den transzendentalphilosophischen Hauptwerken
E-Book, Deutsch, Band 14, 216 Seiten
Reihe: Kant-Forschungen
ISBN: 978-3-7873-2730-0
Verlag: Felix Meiner
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Er nimmt dabei Kants bislang auch wenig beachteten Begriff eines Interesses der Vernunft zum Leitfaden. Denn der Sinn einer wahrhaft autonomen Vernunft ist für Kant durchaus nicht der, von jedem Interesse frei zu sein, sondern der, dem eigenen Interesse folgen zu können, und zwar ungehindert durch vernunftfremde Motive, die überhaupt nur deshalb mit Grund 'fremd' genannt werden können, weil die Vernunft ein eigenes Interesse kennt.
Kants ursprüngliche Einsicht besteht für Hutter darin, dass allein der Mensch (das 'Zwischenwesen' par excellence) ein Inter-Esse zu entwickeln vermag: Ein reines Naturwesen kennt nur sinnliche Bedürfnisse, ein reines Vernunftwesen hingegen weder Bedürfnis noch Interesse. Von hier aus ergibt sich der für die Transzendentalphilosophie grundlegende Begriff eines spezifisch menschlichen Vernunftinteresses und einer in sich differenzierten Vernunfteinheit.
Über diesen in sich differenzierten Vernunftbegriff verfügt Kant allerdings noch nicht in der 'Kritik der reinen Vernunft'. Der philosophischen Revolution, die zur ersten Kritik führt, muss daher eine mindestens ebenso radikale Revolution zur Seite gestellt werden, die über die 'Kritik der reinen Vernunft' hinaus zur 'Kritik der praktischen Vernunft' und zur 'Kritik der Urteilskraft' führt. Kants ursprüngliche Einsicht entfaltet sich dergestalt schrittweise in der Reihe seiner transzendentalphilosophischen Hauptwerke - eine Gedankenentwicklung, die Hutter detailliert nachvollzieht.
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Weitere Infos & Material
1;Inhaltsverzeichnis;9
2;Einleitung;13
2.1;§ 1. Die Frage nach dem Ganzen der Kantischen Philosophie;13
2.2;§ 2. Vernunft und Verstand;17
2.3;§ 3. Erfahrung und System;23
2.4;§ 4. Wissenschaft und Metaphysik;30
2.5;§ 5. Der spekulative und praktische Gebrauch der Vernunft;37
3;Erster Teil. Kants ursprüngliche Einsicht;45
3.1;1. Zwischensein;45
3.1.1;§ 6. Vernunft – Interesse – Philosophie;45
3.1.2;§ 7. Das »höhere Bedürfnis« unserer Erkenntniskraft;47
3.1.3;§ 8. Transzendentalphilosophie als Übergang;53
3.2;2. Einwände;61
3.2.1;§ 9. Der objektivistische Standpunkt;61
3.2.2;§ 10. Der intellektualistische Standpunkt;65
3.2.3;§ 11. Der kritische Weg Kants;70
3.3;3. Interessen der Vernunft;76
3.3.1;§ 12. Erkenntnisinteresse und Handlungsinteresse;76
3.3.2;§ 13. Horizonte des Menschen;84
3.3.3;§ 14. Natur und Freiheit;90
3.3.4;§ 15. Die Entwicklung des transzendentalphilosophischen Ansatzes;99
4;Zweiter Teil. Die transzendentale Vernunftkritik;105
4.1;1. Kritik des spekulativen Vernunftgebrauchs;105
4.1.1;§ 16. Sein und Sollen;105
4.1.2;§ 17. Können;109
4.1.3;§ 18. Das menschliche Erkenntnisvermögen;112
4.1.4;§ 19. Zum Streit der Kant-Deutungen;120
4.1.5;§ 20. Irrtum;124
4.1.6;§ 21. Die Spontaneität der Synthesis;131
4.1.7;§ 22. Die Freiheit der Urteilskraft;136
4.2;2. Kritik des praktischen Vernunftgebrauchs;139
4.2.1;§ 23. Übergang;139
4.2.2;§ 24. Gesetz, Abweichung und Maxime;145
4.2.3;§ 25. »Von dem Interesse der Vernunft bei diesem ihrem Widerstreite«;152
4.2.4;§ 26. Sollen: technische und moralische Praxis;158
4.2.5;§ 27. Der Primat der praktischen Vernunft;162
4.2.6;§ 28. Die Natur des Verstandes;167
4.2.7;§ 29. Leben – Vernunft – Person;172
4.3;3. Kritik der Reflexion;179
4.3.1;§ 30. Reflektierter Übergang;179
4.3.2;§ 31. Die voll entfaltete Architektur der Erkenntnisvermögen;181
4.3.3;§ 32. Zwei Formen der Urteilskraft und der Selbsterhaltung;185
4.3.4;§ 33. Drei Stellungen zur Natur;189
4.3.5;§ 34. Die »Chiffreschrift« des Naturschönen;194
4.3.6;§ 35. Reflexionsstufen;198
4.3.7;§ 36. Was heißt: sich am »Interesse der Vernunft« orientieren?;202
5;Danksagung;207
6;Angeführte Literatur;209
7;Personenverzeichnis;215
8;Begriffsverzeichnis;217
9;Stellenverzeichnis;225