Hummel | Nicht zu streng, nicht zu eng | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 200 Seiten, Format (B × H): 145 mm x 215 mm

Hummel Nicht zu streng, nicht zu eng

Dein sicherer Weg zwischen Schimpfen und falschem Verwöhnen. So wird dein Kind glücklich und befreit groß. Spiegel-Bestsellerautorin

E-Book, Deutsch, 200 Seiten, Format (B × H): 145 mm x 215 mm

ISBN: 978-3-8426-1664-6
Verlag: Schlütersche
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Bindung, Beziehung, Bedürfnisse – das sind die Themen, die vielen Eltern bei ihrer Kindererziehung heute am Herzen liegen. Doch welches ist das richtige Maß zwischen Überbehüten und Härte? Welche Erziehungswege gibt es? Inke Hummel zeigt an konkreten Alltagssituationen, welche elterlichen Reaktionen schaden und welcher Erziehungsweg perfekt zum jeweiligen Kind passt. Sie gibt Tipps, um eine starke Eltern-Kind-Bindung zu schaffen, die der ganzen Familie Sicherheit bietet – auch in stürmischen Zeiten. So gelingt eine liebevolle Erziehung, die weder zu streng noch zu eng ist. Der perfekte Ratgeber für alle Eltern, die aktiv eigene Unsicherheiten überwinden und an ihrer Beziehung zum Kind arbeiten möchten.
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VIER WEGE DER ERZIEHUNG
Du willst Bindung sicher gestalten und alle Bedürfnisse in der Familie in Einklang bringen. Aber das ist nur ein Schwerpunkt von vielen. Erziehung kann auch ganz anders aussehen, ganz andere Ziele verfolgen und Kinder anders beeinflussen. Dir fallen sicher sofort Eltern ein, die ganz anders erziehen als du. Wenn man den Schwerpunkt auf Beziehung setzt, nennt die Pädagogik das „Demokratisches Erziehen“. Das gilt unter Wissenschaftler*innen tatsächlich als sinnvollste Variante, da es für die Entwicklung der meisten Kinder am gesündesten zu sein scheint. Die Mischung aus elterlicher Autorität und liebevoller Zuwendung, aus Achtung des kindlichen Temperaments und Ansporn zum Selbermachen. Sind das die Beschreibungen, die du auch für dich auswählen würdest oder wenigstens als Zielsetzung hast? Das ist gut. Was machen die Demokrat*innen unter den Eltern genau? • Sie gehen mitfühlend in Beziehung und geben Sicherheit. • Sie berücksichtigen flexibel die kindlichen und die eigenen Bedürfnisse. • Sie lassen ihr Kind an Entscheidungen teilhaben und selbst aktiv werden. • Sie übergeben dem Kind Mitverantwortung. • Sie sind nicht grenzenlos, sondern bieten Orientierung, auch zur Integration in die Gesellschaft. Sie begleiten ihr Kind beziehungsorientiert. Daher wähle ich diesen Begriff für die weitere Arbeit im Buch. Damit arbeiten Pädagog*-innen wie Eltern aktuell ohnehin am ehesten. Damit du wirklich verstehen kannst, was die Beziehungsorientierung von anderen Wegen unterscheidet, zeige ich dir, wie Alternativen aussehen können. Dann kannst du auch gut einschätzen, ob du wirklich schon diesen Weg gehst. Für ein besseres Verständnis vereinfache ich und lege mich auf vier Möglichkeiten fest. (Je nach Literatur gibt es noch eine detailliertere Aufteilung.) Das bedeutet zum einen, dass dir vielleicht Eltern einfallen werden, die sich in keinem Bereich wirklich wiederfinden lassen. Vereinfachung ist es zum anderen, weil kein Elternteil es im Alltag schafft, seine Haltung stets konsequent an einen Weg anzupassen. Wir alle schwimmen zwischen den verschiedenen Erziehungsstilen hin und her, haben aber einen Schwerpunkt. Und um den geht es hier. „Ich schaffe es noch zu selten, mir Zeit für mich zu nehmen, um meine Kraftreserven aufzutanken. Wenn ich selbst nicht gut auf mich achte, kommt es leider vor, dass ich die Kinder anmotze und auch mal laut werde. Manchmal schaffe ich es, mich dann zurückzuziehen, und sage den Kindern, dass ich kurz eine Pause brauche und gleich wieder für sie da bin. Eigentlich sehe ich meinen Erziehungsstil als möglichst zugewandt an.“ Ulla, 38 Die Stile lassen sich an mehreren Aspekten festmachen, die wir mit folgenden Fragen herausarbeiten können: • Wie geht der Elternteil mit dem Kind um? • Woher nimmt er sich Sicherheit? • Welche Rolle spielt Mitgefühl? • Wie viel Orientierung gibt es für das Kind? • Wie engagiert ist der Elternteil? • Und zusätzlich interessant ist die Frage: Warum sind Eltern gerade so? (Die vielfältigen Ursachen kann ich hier nur anreißen, aber die Frage ist dennoch wichtig.) Denkst du beim Lesen der Aspekte schon darüber nach, wie es bei dir ist? Oder fallen dir Menschen in deinem Umfeld ein, für die du die Fragen beantworten möchtest? Dann mach dir gerne erste Notizen und schau genauer hin, was dir auffällt. Für jeden der vier von mir ausgewählten Erziehungstypen beantworte ich die oben aufgeführten sechs Fragen. Auch bei der Beschreibung der Typen nutze ich Vereinfachungen, damit das spätere Arbeiten damit sinnvoll möglich ist und du dich gut in jeden hineinversetzen kannst. WIR ALLE GEBEN UNSER BESTES Bitte beachte, dass keine Beschreibung als Verunglimpfung zu lesen ist, auch wenn manches überzeichnet wird und abwertend klingt. Alle Eltern, die bei der folgenden Arbeit mit dem Buch durch deinen Kopf geistern werden, haben Gründe für ihr Verhalten. Fast jeder oder jede von ihnen ist erst einmal überzeugt, sein oder ihr Bestes zu geben. Alle suchen Sicherheit! Herrische Eltern
Der „Autoritäre Erziehungsstil“ ist der Typ, den herrische Eltern umsetzen. Es ist auch der, den Bowlby kannte und der ihn animierte, umzudenken: der typische Stil der Generationen unserer Großeltern und Urgroßeltern. Heute will in der Regel niemand mehr seine Kinder zu perfekten Befehlsempfänger*innen, zu kleinen Soldat*innen machen. Nur noch wenige Kinder wachsen hier bei uns in einem Umfeld auf, in dem ihnen schon im Babyalter keine Bezugsperson zur Verfügung steht, wie es kurz nach dem Zweiten Weltkrieg leider häufiger der Fall war. Doch die Grundzüge dieses Erziehungsstils und auch die dahinterliegende Haltung sind auch heute noch zu finden. Was macht herrische Eltern aus? Sammle auf einem Blatt erst einmal deine Gedanken zu dem Begriff. Wer war so in deinem Leben? Wen kennst du heute noch, die oder der sich so verhält? Was, denkst du, macht das mit einem Kind? Verhaltensweisen herrischer Eltern • Sie sind sehr streng, pochen strikt auf das Einhalten von Regeln und bestrafen nötigenfalls. Läuft es gut, gibt es auch mal ein Lob. Insgesamt herrscht viel Druck. • Sie legen eine kühle Überfürsorglichkeit an den Tag. • Kritik erfolgt von oben herab, beschimpfend und niedermachend, nicht helfend oder ermutigend. Fehler sind ein Drama. Sie arbeiten mit Angst. • Sie misstrauen dem Kind und seinem Können tendenziell. • Die Beziehung ist unpersönlich und distanziert. Es fehlt Wertschätzung dem Kind gegenüber. Die Erwachsenen stehen über ihm. • Herrische Eltern suchen ein Gefühl von Sicherheit durch Macht. • Gefühle haben nicht viel Raum. Dem Kind wird kein Mitgefühl entgegengebracht. • Sie suchen die Schuld oft beim Kind. • Es gibt Orientierung durch eine Vielzahl von Regeln. Willkür und Härte bei der Durchsetzung schaffen jedoch eher Desorientierung und Unsicherheit im Kind. • Die Eltern sind engagiert, aber nicht bemüht um das kindliche Wohl, sondern zielen eher auf Leistung und Angepasstheit. Vielleicht haben sie selbst als Kind nichts anderes erfahren und keinen guten Zugang zu ihren Gefühlen. Eventuell sind sie auch durch äußere Umstände sehr gestresst und ihnen fehlen Kapazitäten für einen kindzentrierten Umgang. Minderwertigkeitsgefühle und Ängste, aber auch Aggressionen beim Kind sind möglich. Neueste Forschungsergebnisse zeigen sogar, dass diese Art der Erziehung ohne Mitgefühl die Entwicklung eines Kindes tiefgreifend schädigen kann, da bestimmte Bereiche des Gehirns in einigen Fällen infolgedessen schrumpfen. Dies betrifft insbesondere die Gefühls- und Angstverarbeitung. Herrische Eltern und ihr Kind Ergänze deine Notizen eventuell. Kannst du dich einfühlen in solch eine Familie? Wie diese Haltung sich im Alltag auswirken kann, verdeutlicht das folgende Beispiel: PROBLEMLÖSUNG HERRISCHER ELTERN Anne hat gestohlen und niemandem davon erzählt. Sie wollte so gerne die leuchtend rote Tasche haben, die ihre Freundin Luisa hat. Doch ihre Eltern haben ihr Kaufversprechen zurückgenommen, nachdem sie in der Mathearbeit nur eine 3 geschafft hatte. Da hat sie die Tasche der Freundin geklaut. Als Luisas Mutter vor der Tür steht und Annes Eltern zur Rede stellt, folgen schlimme Tage für Anne: Sie wird beschimpft, zu einer sofortigen Entschuldigung gezwungen, muss von ihrem Taschengeld eine Wiedergutmachung für Luisa kaufen und bekommt Hausarrest aufgebrummt. Die Mutter spricht drei Tage lang kein Wort mit ihr, denn sie ist entsetzt über solch ein Verhalten. Anne fühlt sich schlecht, schämt sich vor Luisa und denkt immer noch an die schöne Tasche. Als keiner hinschaut, schneidet sie ihrer Mutter ein kleines Loch in die Handtasche und hofft, sie wird so etwas Wichtiges verlieren. Was ist hier passiert? Anne fühlte sich nicht gesehen in ihrem Wunsch. Ihre Eltern haben ihr die Ablehnung nicht nachvollziehbar erklärt, sondern mit ihrem angeblichen Versagen begründet, was ihrer Tochter ein sehr schlechtes Gefühl machte. Anne fühlte sich nicht nur übersehen, sondern auch niedergemacht. Hilflos tat sie das Einzige, was ihr in den Sinn kam, um ihren Wunsch zu erfüllen: Sie beklaute die Freundin. Als alles ans Licht kam, reagierten Annes Eltern ohne jedes Einfühlungsvermögen....


Inke Hummel ist SPIEGEL-Bestsellerautorin, Pädagogin und Inhaberin der Familienbegleitung "sAchtsam Hummel". Als pädagogischer Coach unterstützt sie Familien im ersten Babyjahr, in der Kindergarten- und Grundschulzeit und in der Pubertät. Besonders häufig begleitet sie Eltern mit gefühlsstarken oder schüchternen Kindern und verhilft ihnen zu einer gelingenden Eltern-Kind-Bindung. Sie ist dreifache Mutter und lebt in Bonn.


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