Humberg | Die zweite Erde - Folge 1 | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 137 Seiten

Reihe: Mission Genesis

Humberg Die zweite Erde - Folge 1

Absturz

E-Book, Deutsch, Band 1, 137 Seiten

Reihe: Mission Genesis

ISBN: 978-3-7325-5969-5
Verlag: beBEYOND
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



EINE VERZWEIFELTE MISSION. EINE HANDVOLL ÜBERLEBENDER. EIN GEHEIMNISVOLLER PLANET. Kriege, Umweltzerstörung und Seuchen - die Erde des 22. Jahrhunderts steht vor dem Kollaps. Das Ende der Menschheit droht! Daher soll die Terraforming-Mission Genesis einen weit entfernten, erdähnlichen Planeten urbar machen. Doch es kommt zur Katastrophe, und die Genesis stürzt auf einem unwirtlichen Gesteinsbrocken ab. Wie konnte das passieren? Was erwartet die wenigen Überlebenden auf diesem unbekannten Planeten? Und werden sie die Erde je wiedersehen? FOLGE 1: ABSTURZ Die Technikerin Zoe Chu hat nichts mehr zu verlieren: Aus diesem Grund meldet sie sich für die Mission Genesis - eine Reise, von der sie vermutlich nie zurückkehren wird. Kurz vor der Ankunft wird sie aus dem Kälteschlaf geweckt: Die Genesis ist in einen Meteoritenhagel geraten! Wie Geschosse schlagen die Steine in das Raumschiff ein ... und Zoe ist die einzige, die die völlige Vernichtung der Genesis verhindern kann! Die zweite Erde: Die neue Science-Fiction-Serie von Christian Humberg (u.a. Star Trek, Perry Rhodan) über die wichtigste - und womöglich letzte - Weltraum-Mission der Menschheit! eBooks von beBEYOND - fremde Welten und fantastische Reisen.

Christian Humberg verfasst Romane, Comics, Theaterstücke und Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Er schrieb unter anderem bereits für Star Trek und Perry Rhodan Neo, und seine Werke wurden in mehr als ein halbes Dutzend Sprachen übersetzt und vielfach für die Bühne adaptiert. Seine Kolumnen und Artikel erscheinen bundesweit in der Presse, u.a. in GEEK! und SpaceView.

Christian Humberg ist häufig auf Conventions zu finden, u.a. als Moderator auf Europas größter SF-Veranstaltung FedCon. Noch häufiger zu finden ist er vor seinem PC-Monitor, der ihm die Sicht auf den Mainzer Dom versperrt. Anlässlich der Frankfurter Buchmesse erhielt er 2015 den Deutschen Phantastik-Preis.

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Kapitel 1
18. November 2120 Raumschiff Genesis, irgendwo im LL-Theta-System Nein! Nein, bitte … Ich will nicht sterben! Zoe Chu schrie, als das fremdartige Wesen die Hand nach ihr ausstreckte. Immer näher kam das Ungeheuer mit den riesigen Krallen. Sie konnte ihm nicht ausweichen. Neeeeinn! Dann öffnete das Wesen sein unfassbar schreckliches Maul, präsentierte rasiermesserscharfe Raubtierzähne – und ein laut plärrender Alarmton erklang. Einen Sekundenbruchteil später öffnete Chu die Augen. Die Bilder des Albtraums vergingen schnell, doch an ihre Stelle trat völlige Orientierungslosigkeit … und eisige Kälte. »W… Was …« Chu keuchte. Das Sprechen fiel ihr so schwer, als täte sie es zum allerersten Mal. Immer wieder fielen ihr die Augen zu. Jede Faser ihres Körpers schmerzte, und ihre Muskeln fühlten sich steifer an als je zuvor. »Wo … bin ich?« Nach und nach nahm die Dunkelheit Konturen an. Chu sah glatte Oberflächen, tiefblaue Lichtpaneele. Und einen weit angehobenen Deckel. Ihr Kryostase-Bett! Es stand sperrangelweit offen! Mit einem Mal kamen die Erinnerungen zurück. Sie wusste wieder, wo sie sich befand, und die Dunkelheit hinter ihrer Stirn verging mit jeder Sekunde schneller. Aus den verschwommenen Konturen, die sie zu umgeben schienen, wurde der Kryo-Hangar 2 des Raumschiffs Genesis. Überall standen die Tiefschlafsärge, und in jedem von ihnen ruhte ein Besatzungsmitglied. Die Männer und Frauen, die das Siedlungsschiff bemannten, waren mit Medikamenten betäubt und in Kälte konserviert worden. So überdauerten sie die lange Reise von der Erde zu ihrer neuen Heimat. Chus »Sarg« war der einzige, dessen Deckel sich geöffnet hatte. Zitternd richtete sich die Amerikanerin auf. Ihre seit JC weiß wann nicht mehr bewegten Gelenke knackten, als sie die Arme um den nackten Oberkörper schlang. Das Knacken hallte durch den quadratischen, fensterlosen Raum. Abermals erschrak Chu. Erst dann fiel ihr der Alarm wieder auf. Laut und stetig plärrte die Sirene durch den Bauch des ansonsten gespenstisch stillen Schiffs. Sie war das einzige Detail aus Chus Albtraum, das es in die Wirklichkeit geschafft hatte. Chu blinzelte. Irgendetwas stimmte hier nicht. »Computer?«, hob sie die Stimme. Einen Moment später musste sie husten. Ihr Rachen war trocken, und ihre Stimmbänder fühlten sich an wie brüchiges Pergament. Erst nach mehreren Sekunden schaffte sie einen zweiten Versuch. »Computer? Was ist die Ursache für diesen Alarm?« Sie erhielt keine Antwort. Der Bordcomputer – die Besatzung hatte die künstliche Intelligenz des Schiffes auf den Namen »Steve« getauft – reagierte nicht auf ihren Befehl. Stattdessen ließ er unentwegt den Alarm erklingen. Chu ächzte, als sie die Beine über die Kante ihres Kryo-Sargs schwang. Ihre nackten Fußsohlen berührten den Kabinenboden. »Steve? Hier spricht Technikerin Zoe Chu. Antworte mir!« Wieder blieb eine Reaktion aus. Fragend sah Chu zu den nackten Wänden der Kabine. Unterhalb der blauen Lichtpaneele, die nahe der Decke angebracht waren, hingen die Overalls der Besatzungsmitglieder. Zitternd stand sie auf und ging – ganz langsam, Schritt für mühsamen Schritt – zu ihrem. Es zischte, als sich die in die Wand eingelassene Schublade hinter dem Overall für sie öffnete. Chus Blick fiel auf den Rest ihrer Bordkleidung: weiße Socken, weiße Stiefel, weiße Unterwäsche. So schnell ihre steifen Glieder es erlaubten, schlüpfte sie in die Kleidung. Dabei sah sie sich abermals um. Warum schliefen alle anderen noch? Warum hatte Steve nur sie aufgetaut? Was war passiert? »Das ist nicht witzig, Steve. Mach endlich die Tür auf!« Nichts geschah. Der Bordcomputer tat, als hätte er sie nicht gehört – und die Tür, die aus dem Kryo-Hangar führte, blieb verschlossen. Weil draußen keine Atmosphäre mehr existiert, dachte Chu. Eisige Schauer zogen über ihren Rücken, als sie sich vorstellte, dass die Genesis irreparabel beschädigt und der Hangar der einzige Raum an Bord sein könnte, in dem es noch atembare Luft gab. Weil ein riesiges Loch in der Außenhülle prangt und wir am Arsch sind. Doch das konnte nicht passieren. Der Kurs des Schiffes war genauestens vorprogrammiert. Fehler waren absolut unmöglich. Allerdings … »Steve«, sagte sie wieder. »Mach die Tür auf!« Sie drehte sich um. Ob sie die anderen wecken sollte? Es widersprach dem Protokoll, aber die Situation war alles andere als protokollkonform. Plötzlich meldete sich der Computer. Steves sanfte KI-Stimme war ein krasser Gegensatz zum Alarm und der eigenartigen Atmosphäre. »Verstanden, Zoe. Die Tür wird geöffnet.« Zischend glitt das graue Schott auf. Im ersten Augenblick stand Chu staunend davor. Erst dann wagte sie einen Schritt hinaus auf den Korridor. Auch dort konnte sie atmen. Kein Leck sorgte dafür, dass Atmosphäre ins Vakuum des Alls entwich. Die künstliche Schwerkraft funktionierte ebenfalls, weshalb sie nicht auf die Magnetsohlen ihrer Stiefel angewiesen war, um sich normal fortzubewegen. Alles wirkte friedlich und intakt. Bis auf die Sache mit dem Alarm. »Was ist hier los, Steve?«, fragte Chu. »Hast du mich geweckt? Weshalb?« Und warum antwortest du nicht sofort? »Es liegt ein technischer Fehler vor, Zoe«, erklärte der sanfte Steve. »Deine Mithilfe ist vonnöten.« Das ergab Sinn. Chu gehörte zum Stab der Maschinisten, und technische Reparaturen fielen in ihren Aufgabenbereich. Wenn ein Abfluss leckte, rief man den Hausmeister und nicht den Bürgermeister. »Typisch«, murmelte sie. Dann setzte sie sich in Bewegung. Durch die menschenleeren Korridore zu streifen, hatte etwas Unheimliches. Rechts und links in den Hangars schliefen die Siedler, die Offiziere und die Soldaten. Chu war der einzige Mensch an Bord, der wach war – der einzige von über zweihundert. Sie erreichte die Brücke in wenigen Augenblicken. Wie die meisten Räume an Bord verfügte auch sie über keinerlei Fenster. Das einzige Licht stammte von der blauen Notbeleuchtung. Der Großteil der Konsolen war heruntergefahren, die Holo-Schirme waren deaktiviert. Nur eine Arbeitsstation war aktiv – die der Technik. Seufzend setzte Chu sich an die Konsole. Einmal mehr schluckte sie ihren Zorn hinunter. Dieser technische Fehler war fraglos nur eine Kleinigkeit, und der Captain oder ein anderes Mitglied des engeren Führungsstabs hätte ihn vermutlich auch via Neuralinterface beheben können – bequem vom Hangar aus und ohne aufzustehen. Aber nein: Hierarchie war wichtig, und so weckte der Computer selbstverständlich eine Technikerin auf, deren niederer sozialer Status ihr die Segnungen neuraler Interface-Hardware versagte. Arbeitsdrohnen wie Chu mussten sich persönlich herbemühen. Chu sah zu den Anzeigen vor sich. »In Ordnung, Steve. Bringen wir’s hinter uns. Zeig mir die …« Dann stutzte sie. Eine der Anzeigen betraf den Kurs und die Position des Schiffes. Kann das stimmen? »Steve? Irre ich mich, oder sind wir vom Kurs abgekommen?« »Negativ, Zoe. Kursabweichungen sind laut Missionsmanifest vollkommen unmöglich.« Er hatte Recht, das wusste sie. Doch dieser kleine Monitor vor ihr sprach eine andere Sprache. Die Abweichung war gering – nur wenige Nachkommastellen –, aber unverkennbar vorhanden und … Nanu? Abermals stutzte sie. Sie hatte den Blick ganz kurz von der Konsole abgewandt. Als sie nun wieder hinschaute, war der Fehler verschwunden. Die Genesis war genau auf Kurs. »Spinne ich jetzt völlig, oder was ist los?«, murmelte Chu. »Ich fürchte, diese Frage kann ich nicht beantworten, Zoe«, sagte Steve. »Fühlst du dich denn unwohl? Deine Vitalwerte sind stabil.« Chu lachte humorlos. »Gut zu wissen«, sagte sie sarkastisch. Fragend studierte sie die Anzeigen. Spielte ihre Fantasie ihr Streiche? Hatte sie sich den Fehler bloß eingebildet? Oder ging es der Konsole genau wie ihr, und das olle Ding war noch nicht ganz wach? Willkommen im Club, dachte sie und gähnte. Dann widmete sie sich endlich ihrer Aufgabe. »Okay, Steve. Jetzt aber wirklich: Warum schlägst du Alarm, hm? Was ist los?« Der Fehler war schnell behoben und ausgesprochen unspektakulär. Ein etwa faustgroßer Fremdkörper hatte es in eine der Antriebsdüsen der Genesis geschafft und steckte dort fest. Zwar verursachte das Stück Meteoritengestein keinen Schaden am Schiff – dafür konnte der Bordcomputer schon allein sorgen –, doch es beeinträchtigte aufgrund seiner Lage die Sensorik des Erdraumers. Bei längerer Nichtbeachtung mochte es sogar Auswirkungen auf die Funktionalität des Bordcomputers haben. Da die Entfernung des Fremdkörpers ein Maß an Fingerspitzengefühl erforderte, das man der KI nicht allein überlassen wollte, bedurfte der Vorgang menschlicher Überwachung. Chu überließ die eigentliche Arbeit dennoch dem Computer. Schweigend sah sie auf den Monitoren zu, wie Steve einen kleinen Steinbrocken mittels genau koordinierter Greifarme und Kraftfelder aus der Antriebsdüse manövrierte. Alles gelang fehlerlos, und der plärrende Alarm...


Humberg, Christian
Christian Humberg verfasst Romane, Comics, Theaterstücke und Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Er schrieb unter anderem bereits für Star Trek und Perry Rhodan Neo, und seine Werke wurden in mehr als ein halbes Dutzend Sprachen übersetzt und vielfach für die Bühne adaptiert. Seine Kolumnen und Artikel erscheinen bundesweit in der Presse, u.a. in GEEK! und SpaceView.
Christian Humberg ist häufig auf Conventions zu finden, u.a. als Moderator auf Europas größter SF-Veranstaltung FedCon. Noch häufiger zu finden ist er vor seinem PC-Monitor, der ihm die Sicht auf den Mainzer Dom versperrt. Anlässlich der Frankfurter Buchmesse erhielt er 2015 den Deutschen Phantastik-Preis.

Christian Humberg verfasst Romane, Comics, Theaterstücke und Sachbücher für Kinder und Erwachsene. Er schrieb unter anderem bereits für Star Trek und Perry Rhodan Neo, und seine Werke wurden in mehr als ein halbes Dutzend Sprachen übersetzt und vielfach für die Bühne adaptiert. Seine Kolumnen und Artikel erscheinen bundesweit in der Presse, u.a. in GEEK! und SpaceView.Christian Humberg ist häufig auf Conventions zu finden, u.a. als Moderator auf Europas größter SF-Veranstaltung FedCon. Noch häufiger zu finden ist er vor seinem PC-Monitor, der ihm die Sicht auf den Mainzer Dom versperrt. Anlässlich der Frankfurter Buchmesse erhielt er 2015 den Deutschen Phantastik-Preis.


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