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E-Book, Deutsch, Band 6230, 320 Seiten

Reihe: Beck Paperback

Huber Ethik

Die Grundfragen unseres Lebens von der Geburt bis zum Tod

E-Book, Deutsch, Band 6230, 320 Seiten

Reihe: Beck Paperback

ISBN: 978-3-406-69355-7
Verlag: C.H.Beck
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Der renommierte Theologe Wolfgang Huber behandelt zwanzig ethische Grundfragen, mit denen wir in einer pluralistischen, durch Technik, Migration und Globalisierung bestimmten Welt konfrontiert sind: von der Zeugung und Geburt eines Menschen über Partnerschaft und Familie, Medien und Arbeit bis hin zum Altern und zum Tod. Ein wunderbar klar geschriebenes Vademecum der Ethik, das uns die wirklich wichtigen Fragen unseres Lebens bewusst macht.
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1;Cover;1
2;Titel;3
3;Impressum;4
4;Inhalt;5
5;1. Einleitung: Worum geht es in der Ethik?;9
5.1;Warum ist Ethik so umstritten?;9
5.2;Was bedeutet persönliche Freiheit?;11
5.3;Freiheit und Gerechtigkeit;12
5.4;Die Freiheit und ihre Grenzen;13
5.5;Religion und Ethik;15
5.6;Was ist richtiges, was gutes Handeln?;17
5.7;Das Beispiel Sexualethik;20
5.8;Grundfragen des Lebens als Grundfragen der Ethik;22
6;2. Zusammenleben: Hat die Familie Zukunft?;23
6.1;Der Mensch – ein Beziehungswesen;23
6.2;Was ist «Familie» heute?;24
6.3;Jeder hat Familie;26
6.4;Die ethische Bedeutung der Familie;28
6.5;Familienpolitische Aufgaben;32
7;3. Menschliche Würde: Gibt es eine «Schwangerschaft auf Probe»?;39
7.1;Schwangerschaftskonflikte;39
7.2;Die Vergegenständlichung des Embryos;40
7.3;Der moralische Status des Embryos;42
7.4;Entwicklung als Mensch oder zum Menschen?;43
7.5;Die verantwortungsethische Betrachtung des Embryos;46
7.6;Verantwortung in Schwangerschaftskonflikten;48
8;4. Behinderung: Wollen wir den perfekten Menschen?;53
8.1;Keine Kinder mehr mit Trisomie 21?;53
8.2;Leid vermindern – Perfektion anstreben?;55
8.3;Spannungsvolles Menschenbild;56
8.4;Die Unterscheidung zwischen Gott und Mensch;57
8.5;Chancen und Herausforderungen der Lebenswissenschaften;59
8.6;Jeder Mensch hat seine eigene Würde;60
9;5. Grundbedürfnisse: Gehört das Essen nicht zur Moral?;63
9.1;Was sind Grundbedürfnisse?;63
9.2;Grundbedürfnisse und Moral;64
9.3;Erst das Fressen, dann die Moral?;66
9.4;Die Bitte um das tägliche Brot;68
9.5;Wasser ist Leben;69
9.6;Fleischkonsum und Tierhaltung;71
9.7;Vergeudung von Lebensmitteln;72
9.8;Probleme der Welternährung;73
10;6. Armut: Wie lässt sich Ungerechtigkeit abbauen?;76
10.1;Absolute und relative Armut;77
10.2;Was ist Gerechtigkeit?;78
10.3;Soziale Gerechtigkeit;81
10.4;Bildungsförderung: Potenziale oder Talente?;84
10.5;Bildung für alle!;87
11;7. Kultur: Gibt es auch kulturelle Grundnahrungsmittel?;89
11.1;Was ist Kultur?;90
11.2;Die ethische Bedeutung der Kultur;94
11.3;Die zentrale Stellung der Sprache;95
11.4;Spiel als Kulturphänomen;96
11.5;Sport: Kult oder Kultur?;96
11.6;Kunst selbst machen;100
12;8. Gewissen: Lässt sich Gewissensfreiheit lernen – und schützen?;103
12.1;Gewissensfreiheit als Menschenrecht;104
12.2;Was ist mit dem Gewissen gemeint?;106
12.3;Elemente des Gewissens: Urteilsfähigkeit und Verbindlichkeit;109
12.4;Wie entsteht Gewissen?;110
12.5;Wie weit reicht die Gewissensfreiheit?;113
13;9. Verantwortung: Wie wird man ein Weltbürger?;117
13.1;Aufwachsen in einer vernetzten Welt;117
13.2;Was heißt Verantwortung?;118
13.3;Die Menschenrechte als Orientierungsrahmen;121
13.4;Die Haltung des Weltbürgertums;124
13.5;Verantwortung lernen;127
14;10. Informationszeitalter: Beherrschen uns die Medien?;129
14.1;Medienethik als Professionsethik;130
14.2;Medienethik als Mediennutzungsethik;133
14.3;Medienethik als Institutionsethik;137
15;11. Arbeit: Leben wir, um zu arbeiten?;140
15.1;Youth at Risk;140
15.2;Vom Normalarbeitsverhältnis zur Pluralisierung der Arbeitsformen;141
15.3;Erwerbsarbeit ist nicht alles;143
15.4;Stationen der Arbeitsethik;144
15.5;Die Geschichte des Wortes «Beruf»;146
15.6;Erfolgreiche Arbeit als Zeichen der Erwählung durch Gott;148
15.7;Neues Arbeitsethos und Beteiligungsgerechtigkeit;149
16;12. Profit: Was ist der Zweck der Wirtschaft?;153
16.1;Ein wirtschaftsethischer Neuansatz;154
16.2;Der Zweck der Wirtschaft;156
16.3;Ebenen der Verantwortung;158
16.4;Eine Wertordnung wirtschaftlichen Handelns;160
16.5;Wirtschaftsethische Klärungsprozesse;165
16.6;Ethische Maßstäbe und die Dynamik des Finanzkapitalismus;166
17;13. Wissenschaft: Dürfen wir alles, was wir können?;169
17.1;Folgenabschätzung und Würdeschutz;170
17.2;Forschung und Freiheit;172
17.3;Am Resultat orientierte Forschung;174
17.4;Wissenschaft als Wahrheitssuche;176
17.5;Wissenschaft im Dienst des Lebens;177
17.6;Wissenschaft und die Verführbarkeit des Menschen;179
17.7;Sich im Leben orientieren;181
18;14. Medizin: Gibt es ein Menschenrecht auf Gesundheit?;182
18.1;Neue Herausforderungen der Medizinethik;184
18.2;Knappe Ressourcen im Gesundheitswesen;185
18.3;Hauptsache gesund;187
18.4;Medizinischer Fortschritt und personalisierte Medizin;190
18.5;Gerechtigkeit im Gesundheitswesen;191
18.6;Noch einmal: Organtransplantation;197
19;15. Politik: Lassen sich Macht und Moral verbinden?;200
19.1;Die Pflicht zur Wahrheit als ethisches Thema;200
19.2;Ist Moral Privatsache?;203
19.3;Wiederkehr der Tugenden;204
19.4;Politische Ethik als Professionsethik;207
19.5;Politische Ethik als Institutionsethik;210
20;16. Toleranz: Wie viel Verschiedenheit halten wir aus?;214
20.1;Die Beschneidung als Toleranztest;214
20.2;Toleranz, Achtung, Anerkennung;216
20.3;Neue Religionskonflikte;219
20.4;Toleranz aus Überzeugung;220
20.5;Persönliche, gesellschaftliche, politische Toleranz;224
21;17. Krieg und Frieden: Wie weit reicht unsere Verantwortung?;228
21.1;Das Konzept des gerechten Krieges;229
21.2;Die Vorstellung des gerechten Friedens;231
21.3;Gewalt im Dienst des Rechts;234
21.4;Neue Kriege und Schutzverantwortung;236
22;18. Generationengerechtigkeit: Was hinterlassen wir unseren Nachkommen?;241
22.1;Wie weit reicht die Inklusion?;242
22.2;Bewahrung der Schöpfung?;243
22.3;Gegenwartsschrumpfung und Nachhaltigkeit;245
22.4;Ist unser Wohlstand zukunftsverträglich?;249
22.5;Das Vorsichtsprinzip;251
22.6;Energieproduktion und Energiekonsum als ethische Herausforderung;256
23;19. Alter: Was heißt «Vater und Mutter ehren»?;260
23.1;Das vierte Gebot heute;261
23.2;Leben mit dem «Methusalem-Komplott»;265
23.3;Die Kreativität des Alters;267
23.4;Demenz als Grenzerfahrung;269
24;20. Sterben: Wann ist es Zeit für den Tod?;271
24.1;Sterben und Tod;272
24.2;Sterben und Selbstbestimmung;274
24.3;Heilen und Helfen;275
24.4;Sind Leben und Tod gleichwertig?;276
24.5;Begleitung und Beistand im Sterben;278
25;Nachwort;283
25.1;Ethik im 21. Jahrhundert;283
25.2;Integrative Ethik;286
25.3;Jekyll and Hyde;289
25.4;Dank;292
26;Anhang;294
26.1;Literaturhinweise;294
26.2;Personenregister;313
26.3;Sachregister;316


2. Zusammenleben
Hat die Familie Zukunft?
Der Fotograf Thomas Struth hat einen wichtigen Teil seines künstlerischen Schaffens dem Thema «Familienleben» gewidmet. In verschiedenen Ländern fotografierte er Familien, mit denen er aus beruflichen oder privaten Gründen vertraut war. Seine Bilder sollen nicht das ganze Panorama möglicher Familienkonstellationen wiedergeben, aber sie lassen die Vielfalt erkennen, in der Familie gelebt wird – und sie machen die Intensität persönlicher Beziehungen anschaulich, die sich in Familien entfaltet. Thomas Struth erklärt seine anhaltende Beschäftigung mit diesem Thema aus dem Wunsch, «mich selbst zu analysieren und zu verstehen, meine eigene Familie, den Platz der Familie innerhalb meiner westlichen Kultur». Entscheidend ist für ihn, darüber nachzudenken, «warum wir sind, wer wir sind» (Struth 2010: 194). Der Mensch – ein Beziehungswesen
Die intuitive Konzentration des Künstlers auf die Familie weist auf den elementaren Sachverhalt hin, dass der Mensch ein Beziehungswesen ist. Sein Leben vollzieht sich in der Beziehung zu sich selbst, zu anderen Menschen, zu der Welt, in der er lebt, und – soweit er sich als ein selbsttranszendentes Wesen begreift – zu Gott. Den Kern dieser Beziehungsnatur des Menschen hat Martin Walser in folgende Worte gefasst: «Das wichtigste Menschenverhältnis ist die Liebe, und die ist abhängig vom Glauben. Dass man geliebt wird, muss man glauben.» (Mangold 2011) Im Verständnis des Menschen als Beziehungswesen klingt somit ein grundlegendes religiöses Motiv an. Die biblischen Schöpfungserzählungen kennzeichnen den Menschen als das Gott entsprechende Wesen: Er wird von Gott als sein Ebenbild angesprochen und kann ihm antworten (1. Mose 1,26). Zugleich wird das Miteinander von Mann und Frau als menschliche Grundsituation beschrieben, denn der Mensch ist nicht dazu geschaffen, allein zu sein. Mann und Frau werden füreinander als Gegenüber und wechselseitige Hilfe geschaffen (1. Mose 2,18ff.). Diese gleichberechtigte Zusammengehörigkeit wird in der biblischen Schöpfungserzählung, wie in vielen Texten aus patriarchalisch geprägten Kulturen, mit Motiven verknüpft, die eine Dominanz des Mannes voraussetzen; sie gewinnt aber an Klarheit, wenn man ihre Intention mit der Überzeugung verbindet, dass Menschen einander gleichberechtigt zugeordnet sind und sich wechselseitig beistehen können. Was ist «Familie» heute?
Familienbilder zeigen eine Grundsituation des menschlichen Lebens. So einleuchtend dieser Eindruck auch zu sein scheint, hat er doch seine Selbstverständlichkeit weithin verloren. Das hat vor allem drei Gründe: 1. Das relationale Bild vom Menschen konkurriert schon historisch und erst recht in unserer Gegenwart mit einem Menschenbild, das von der isolierten Einzelperson ausgeht. Das im 4. Jahrhundert v. Chr. von dem griechischen Philosophen Aristoteles formulierte Verständnis des Menschen als Gemeinschaftswesen (als «Lebewesen in der Polisgemeinschaft», griechisch zoon politikon) wird in der abendländischen Entwicklung überboten von der Auffassung vom Menschen als Vernunftwesen (als «Vernunft besitzendem Lebewesen», griechisch zoon logon echon). Bei Aristoteles ergänzen sich diese beiden Sichtweisen, doch in der Entwicklung des europäischen Menschenbildes treten sie immer stärker auseinander. Der Konflikt zwischen einer relationalen und einer auf die Einzelperson gerichteten Anthropologie setzt sich bis in die Gegenwart fort. Dabei waren die letzten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts durch die Vorherrschaft eines individualistischen Menschenbildes geprägt; deshalb galt es zumindest in der westlichen Welt eher als befremdlich, von den Beziehungen auszugehen, in denen Menschen leben. 2. Tiefgreifende Veränderungen in der Gestaltung sexueller Beziehungen und in der sozialen Funktion der Familie haben Zweifel an der grundlegenden Bedeutung von Ehe und Familie geweckt. Die neuen Möglichkeiten von Geburtenkontrolle und Familienplanung führten zu einer sexuellen Revolution; die auf Dauer angelegte Ehe zwischen Mann und Frau verlor ihre bestimmende Bedeutung. Die Formen des Zusammenlebens wurden vielgestaltiger. Ehen werden häufiger geschieden; nichteheliche Lebensgemeinschaften treten neben sie; es entwickeln sich Patchwork-Familien. Gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften wurden anerkannt. Die Zahl der Geburten ging in den entwickelten Ländern zurück; für Deutschland gilt das in besonders starkem Maß. Der wachsende Umfang der weiblichen Berufstätigkeit beeinflusst die Rollenmuster von Frauen und Männern sowie ihre Aufgabenverteilung in der Familie. Mediale Darstellungen schwanken zwischen einer Romantisierung der Liebe – auch in der Darstellung prominenter Hochzeitspaare – und der selbstverständlichen Hinnahme häufiger Trennungen; sie setzen damit die Ehe mit einer Partnerschaft auf Zeit gleich und lassen die Familie oft wie eine Zweckgemeinschaft erscheinen. Wer von der Familie her zu verstehen versucht, wer wir sind und warum wir sind, wer wir sind, scheint einem rückständigen Menschenbild anzuhängen. 3. Schließlich verengte sich der Familienbegriff. In der soziologischen und der politischen Debatte geht es vor allem um die Kernfamilie, in der Eltern mit ihren nicht volljährigen Kindern zusammenleben und für sie Verantwortung übernehmen. Weitere Verwandte werden am ehesten dann der Familie zugerechnet, wenn sie mit Eltern und Kindern zusammen einen gemeinsamen Haushalt bilden. Wenn man Familie nur dort sieht, wo Kinder leben, trägt das auf der einen Seite der Vielfalt der Familienformen Rechnung: Nichteheliche Lebensgemeinschaften oder alleinerziehende Mütter (und auch Väter) mit ihren Kindern sind in dieses Familienverständnis einbezogen. Das Verhältnis zwischen Eltern und ihren erwachsenen Kindern oder die Verantwortung für alt gewordene oder pflegebedürftige Angehörige tritt demgegenüber in den Hintergrund. Wenn man von einem derart verengten Familienbegriff ausgeht, lässt sich nicht sagen, dass sich an der Zugehörigkeit zu einer Familie wesentliche Aspekte des Menschseins erkennen lassen. Denn für diejenigen, die nie für das Heranwachsen von Kindern verantwortlich waren, trifft es nicht zu. Jeder hat Familie
Doch zu den Gesichtspunkten, unter denen die Familie problematisiert wird, lassen sich auch Gegenargumente geltend machen. Ich gehe deshalb die gerade erörterten Themen noch ein zweites Mal durch. 1. Jeder Mensch ist ein Individuum, eine unteilbare Einheit; doch jeder Mensch lebt zugleich in Beziehungen und ist auf sie angewiesen. Eine individuelle Person zu sein bedeutet gerade nicht, eine isolierte Person zu sein. Gewiss ist das Individuum dadurch bestimmt, dass es zu sich selbst in Beziehung treten kann, aber für niemanden ist dies die einzige konstitutive Beziehung seines Lebens. Individualität und Sozialität des Menschen lassen sich nicht gegeneinander ausspielen. Eine einseitige Orientierung am Individuum und seinen Entfaltungsmöglichkeiten kann sich leicht mit einer biologistischen Vorstellung von der Durchsetzung des Stärkeren verbinden; sie mündet unversehens in ein Menschenbild, das ganz vorrangig von der Selbstbezogenheit des Individuums geprägt ist. Eine Orientierung am Vorrang der Gemeinschaft aber ist in hohem Maß dafür anfällig, Eingriffe in die Freiheit und in die aus ihr abgeleiteten Freiheitsrechte des Einzelnen mit den vermeintlichen Interessen der Gemeinschaft zu legitimieren. Will man diese beiden Einseitigkeiten vermeiden, so muss man auf der einen Seite den Gemeinschaftsbezug des menschlichen Lebens so verstehen, dass er die unantastbare Würde des Einzelnen und die sich aus ihr ergebenden Rechte nicht relativiert; auf der anderen Seite darf die Anerkennung der menschlichen Individualität die menschliche Person nicht zu einem isolierten, ausschließlich auf sich selbst bezogenen Individuum verkürzen. 2. Es ist nicht zu leugnen, dass der Begriff der Familie häufig mit einem konservativen Bild von Mensch und Gesellschaft verbunden wurde. An das Leitbild der Familie knüpften sich über lange Zeit Rollenzuweisungen: der nach außen tätige und nach innen bestimmende Mann, die im Innern wirkende, zum Dienen bereite Frau und die auf Fürsorge angewiesenen und zum Gehorsam verpflichteten Kinder. Doch die Familie hat sich im Lauf der Geschichte als außerordentlich wandlungsfähig erwiesen. Ursprünglich war sie vor allem eine Wirtschaftsgemeinschaft; schon Aristoteles entwickelt eine Ökonomie des «Hauses» (oikos, oikia), in dem er die wichtigste wirtschaftliche Grundlage der polis sieht. Auch im Mittelalter gehören zur bäuerlichen Familie die Knechte und Mägde ebenso selbstverständlich wie die Lehrlinge und Gesellen zur Handwerkerfamilie. Zu einer wichtigen Aufwertung der intimen Liebesbeziehung innerhalb dieses Hauswesens kommt es mit der Reformation. Während die Kirche vorher eine Überordnung der ehelosen Lebensformen über Ehe und Familie vertrat, genießt der «geistliche» Stand nun keinen Vorrang mehr vor dem «weltlichen». Das evangelische Pfarrhaus fördert die neue Hochschätzung der Familie auf seine Weise, es stabilisiert freilich zugleich eine patriarchalische...


Wolfgang Huber, Professor für Theologie in Berlin, Heidelberg und Stellenbosch (Südafrika), war u.a. Vorsitzender des Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland und Mitglied des Deutschen Ethikrats. Wolfgang Huber ist zusammen mit Hans-Richard Reuter und Torsten Meireis Herausgeber des Handbuchs der Evangelischen Ethik (2015).


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