Huber | Beziehung zu Jesus Christus | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 180 Seiten

Huber Beziehung zu Jesus Christus

Bedeutung von Maria

E-Book, Deutsch, 180 Seiten

ISBN: 978-3-384-37822-4
Verlag: tredition
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



In rasantem Tempo wächst weltweit der Anteil der pfingstlich ausgerichteten Christen. Der Autor zeigt Gemeinsamkeiten von pfingstlich-evangelikaler und katholischer Lehre auf. Die Frage ist: Wie bekomme ich persönlich Anteil an Tod und Auferstehung Christi, wie werde ich ein wiedergeborener Mensch? Inwiefern kann der Marianismus für einen solchen Schritt hilfreich sein? Das vorliegende Buch ist eine Neuauflage des Titels 'Das Nardenöl aus dem Alabastergefäß'.

Harald Huber wurde 1936 in der Schweiz als Bürger von Zürich geboren und als Protestant getauft. Etwa 1960 hatte er eine geistliche Begegnung mit Jesus Christus, 1963 trat er in die römisch-katholische Kirche ein. Der Autor promovierte an der Universität Zürich als Jurist und Nationalökonom. Neben seinen Tätigkeiten als Justiziar einer Zürcher Privatbank, Wirtschaftslehrer und Rektor an einem privaten Gymnasium auf christlich-ökumenischer Grundlage besuchte er einen berufsbegleitenden Theologiekurs und schloss sich schließlich einer Gebetsgruppe der Charismatischen Erneuerung in der katholischen Kirche an.
Huber Beziehung zu Jesus Christus jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


5. Kapitel:
Balthasar Staehelin – Das marianische Unbewusste Die Worte der Bibel lassen sich verifizieren durch die Glaubenserfahrung. Das Wort Gottes bewirkt, was es besagt. Dies ist das ›Geheimnis des Glaubens‹, wenn man das Wort Glauben für das nimmt, was man in der Bibel liest. Gott hat zwei Zeugen: Sein Wort und den Geist, der in unserem Innern das Wort als das Wort Gottes erkennt. Normalerweise geht man vom Wort aus und sieht dann zu, was der Geist bewirkt. Es gibt aber auch den umgekehrten Weg: Man glaubt, das Wirken des Geistes zu erkennen, und versucht dann, dies mit dem Wort in Beziehung zu bringen, es daran zu prüfen. Diesen Weg scheint Balthasar Staehelin (1923–2006) bei vielen Fragen gegangen zu sein. Professor B. Staehelin war Arzt, Psychiater, Psychotherapeut und lange an der Poliklinik der Universität Zürich als nebenamtlicher Konsiliararzt für psychosomatische Medizin tätig. Er ist der Sohn eines protestantischen Theologen, eines Professors für Kirchen- und Dogmengeschichte mit katholischen Neigungen.38 Die folgenden Ausführungen und Zitate stammen fast ausschließlich aus dem Werk von B. Staehelin mit dem Titel: ›Das marianische Unbewusste – Aus der naturwissenschaftlichen Schulmedizin über den inneren Weg zu Gott‹.39 Darin sind seine früheren Werke zusammengefasst, aber entschiedener in einen theologischen Zusammenhang gebracht worden.40 Wir wollen zunächst feststellen, was Staehelin unter dem ›Marianischen‹ versteht. Er schreibt: »Maria – das meint ganz geöffnet, ganz gehorchend, ganz glaubend, hoffend, liebend sein; alle Gewissheit und Gelassenheit, alle Demut haben für das Einströmen und Innewerden der einheitlichen Dreifaltigkeit, für das Erkennen Ihrer himmlischen Liebe und Ihres unvergänglichen Strebens, uns zu heilen und heimzuholen.«41 Es ist m. E. das, was bei der Verkündigung im Dialog Marias mit dem Engel Gabriel zum Ausdruck gebracht wird: »Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie ­erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben (vgl. Jes. 7,14). Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben (vgl. 2. Sam. 7,13 und Jes. 9,6). Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. ... Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast.«42 Dieses Ja ist eben das typische Marianische. Staehelin geht aber noch weiter und behauptet: »M. E. ist ein echter, tiefer, kompromissloser Gottesglaube, unbedingte Hoffnung und Gottesliebe, Christuserfahrung, Christusbegegnung, Christusschauung im eigenen und in jedes Nächsten leibseelischem Innenleben nicht möglich, ohne auch das asketische Ziel eigener marianischer Armut, marianischer Unbeflecktheit (Keuschheit, Jungfräulichkeit, sexuelle Enthaltsamkeit, Orgasmuslosigkeit) und marianischen Gehorsams als freie Pflicht täglich vor Augen zu haben und anzustreben – selbst, wenn dafür Jahre und Jahrzehnte immer neuen Scheiterns eingesetzt werden müssen.«43 Man fühlt sich bei diesen Worten unter anderem an die Feststellung von Paulus erinnert, dass die Ehepaare »getrennt beten« sollen.44 Und nun die Erkenntnis des Psychotherapeuten: »Im Unterschied zu den vergangenen hundert Jahren beginnt sich das menschliche Allgemeinbefinden neuerdings zusehends zu verschlechtern – und das ist wissenschaftlich eindeutig zu beobachten (hier folgen Belege). Diese Verschlechterung ist durchaus nicht dem naturwissenschaftlichen Prinzip anzulasten (wie das paramedizinische, gnostische, alternative, atheistische und auch außer-abendländische Heilkunde gerne tut), denn die moderne medizinische Forschung verhilft uns zu ganz hervorragenden Mitteln, auf die ganz gewiss niemand verzichten möchte. Aber dabei wird das eine für den Menschen auch unendlich wichtige Prinzip übersehen: der absolute Heiler, das einzig sinnvolle, weil unvergängliche Heil, das Wort Gottes und das Licht der Welt, die göttliche Harmonie und Ordnung im Menschen; dieser Heiland, der mitten in jedem Menschen – in jedes Menschen Marianischem – wohnt.«45 Es wäre falsch, aus diesen Aussagen zu schließen, dass in den vergangenen hundert Jahren der Glaube noch lebendig gewesen sei. Aber der Mensch lebt nicht nur vom Lebensquell, welcher dem Herrn entströmt. Daneben gibt es auch Zisternen, die sich nicht selber füllen, sondern langsam aufgebraucht werden und auch sonst mit der Zeit auslaufen.46 Diese Zisternen sind nun im ›Abendland‹ in den letzten Jahrzehnten ausgelaufen – die Liebe ist erkaltet47– und nur wenige haben wieder begonnen, zur Quelle selbst zu greifen und dies ist nötiger geworden als früher. Es verhält sich hier wie im Gleichnis vom verlorenen Sohn:48 Dieser verlässt das Vaterhaus – und damit die Quelle –, nimmt aber das Erbe – eine Zisterne – mit sich. Schließlich ist dieser Vorrat aufgebraucht und der Sohn muss sich als Schweinehüter verdingen. Er hat schon vorher ein unreines Leben geführt (mit Dirnen) und nun ist er ganz in der Unreinheit gelandet. Gerne möchte er wenigstens etwas vom Schweinefutter, aber wegen einer Hungersnot wird ihm auch das verweigert. Es war wohl der Vater, der diese Not geschickt hat, denn jetzt beginnt der Sohn umzudenken und erinnert sich an die Quelle. Wann sind wir in Europa mehrheitlich so weit? Finden wir Maria in uns? Muss die Not noch größer werden? Zu beachten ist auch, was Staehelin dazu sagt: »Doch unsere marianische Seelenbereitschaft ist fortwährend umlagert, belauert, der Versuchung ausgesetzt, behindert und abgelenkt – oft auch besetzt – von den unzähligen Trabanten des Fürsten dieser Welt, vom Satan und Verdunkler, der sich bemüht, uns ausschließlich an das Vergängliche zu binden. Luzifer ist der schillernde, Unordnung stiftende Durcheinanderwerfer, der Diabolus, der uns krank macht und uns in Krankheit und Angst gefesselt hält.«49 Staehelin empfiehlt nun seine ›Psychosomatische Basistherapie‹ zur Beseitigung des ›Vegetativen Psychosyndroms‹, wie er die gesundheitlichen Beschwerden des in Materialismus versunkenen Menschen nennt. Ich bin zwar der Ansicht, dass der heutige Mensch – dessen Zisternen ausgelaufen sind – sein marianisches Unbewusste in Freiheit setzt durch das Eintauchen in einen starken Lobpreis und durch Anbetung, insbesondere unterstützt durch Zungengesang aber auch – im katholischen Bereich – durch eucharistische Anbetung des gewandelten Brotes und die Anrufung Marias, welche die Öffnung für Jesus Christus bringt. In der so erlangten Freiheit muss er aber den Glaubensakt wagen und Jesus Christus, Gottes Sohn, als seinen Erlöser ins Herz aufnehmen. Alles weitere tut dann der Herr selbst, wenn wir nur bereit sind, das ›Marianische‹ in uns zur Geltung kommen zu lassen. Staehelin sagt demgegenüber: »Wer nicht glauben kann, dem möchte die Basistherapie einen Weg zum Glauben zeigen, denn Freiheit, Gewissheit, Zuversicht für die Zukunft, das Gefühl von Geborgenheit und Urvertrauen, das sind wesentliche Dinge von zentralster Bedeutung für die seelisch-körperliche Gesundheit eines jeden von uns.«50 Diese Basistherapie besteht aus vier Teilen. Diese vier Teile können immer wieder anders aussehen, je nach der individuellen Situation. Staehelin selbst praktiziert sie wie folgt:51 1. Die ›informative Befragung‹: Dreiviertel Stunden vor dem Einschlafen Lesung aus der Bibel – nicht systematisch, sondern eventuell Herrenhuther Losungen oder Tageslesungen der katholischen Kirche etc. 2. Die körperliche und seelische Bewegung: Dreiviertel Stunden am Morgen vor dem Frühstück. Jogging oder Rennrad auf Rollen (nicht Home-Trainer). Nach dem Rhythmus der Körperbewegungen, des Herzschlages oder der Atmung Stoßgebete, welche den Bezug zu Christus in uns fördern sollen, uns ›inchristonieren‹, wie Staehelin sagt. In ausführlicher Diktion etwa: – Vater, Geist – Vater, Geist; – arm, jungfräulich, gehorsam, ich Maria; – Du mein Christus, Christus in mir, – Sohn des lebendigen Gottes, – wahrlich, das ist Gottes Sohn, – heile uns mit Deinem Blut, – jungfräulicher; – wir glauben Deinem Wort.52 3. Die Öffnung zur Beschauung und Beschenkung: Dreiviertel Stunden nach Jogging mit Gebet. »... lege ich mich hin, um in möglichst großer körperlicher und seelischer Ruhe, Einsamkeit und Inaktivität die Anwesenheit Gottes...


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.