E-Book, Deutsch, 360 Seiten
Reihe: Olzog Edition
Warum wir jetzt mutig für Freiheit und Wohlstand die Stimme erheben müssen
E-Book, Deutsch, 360 Seiten
Reihe: Olzog Edition
ISBN: 978-3-95768-268-0
Verlag: Lau Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
In der Zurückhaltung der Leistungsträger sieht Peter Holzer ein Problem für Deutschland und stellt die Frage: Warum schweigen ausgerechnet die, die das Rückgrat unserer Gesellschaft bilden? Was würde in einem Unternehmen passieren, wenn Führungskräfte, Mitarbeiter und Leistungsträger nicht mehr mit Herzblut für die gleiche Sache kämpfen? Der Zusammenbruch wäre vorprogrammiert.
Mit der Erfahrung eines erfolgreichen Unternehmer-Coachs zeigt Peter Holzer, wie wir Deutschland als Unternehmen in der Krise neu denken können. Mit klaren Worten und mutigen Impulsen fordert er dazu auf, nicht länger auf Lösungen von oben zu warten, sondern Verantwortung zu übernehmen.
Dieses Buch ist ein Appell an alle, die unser Land am Leben halten: Werden Sie aktiv, erheben Sie Ihre Stimme – für ein Deutschland, das auf Eigenverantwortung, Initiative und Tatkraft setzt. Denn die Zukunft beginnt mit denjenigen, die heute anpacken.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Wirtschaftswissenschaften Volkswirtschaftslehre Volkswirtschaftslehre Allgemein Volkswirtschaft: Sachbuch
- Wirtschaftswissenschaften Wirtschaftswissenschaften Wirtschaft: Sachbuch, Ratgeber
- Sozialwissenschaften Politikwissenschaft Politikwissenschaft Allgemein Current Affairs
- Sozialwissenschaften Politikwissenschaft Politikwissenschaft Allgemein Politik: Sachbuch, Politikerveröffentlichungen
Weitere Infos & Material
PROLOG
Um zwei Uhr nachts klopft es an deine Tür
TEIL EINS Ein Land am Abgrund
1 Wo bleibt unser Führungsanspruch?
2 Deutschland, der Klimaretter?
3 Erst die Moral, dann das Fressen?
4 Diversity statt Teamgeist?
5 Fleiß und Ehrgeiz – sozial ungerecht?
6 Sinnvolle Inhalte oder geistiger Schrott?
7 Migration – Pulverfass oder Hoffnungsträger?
8 Kinder an die Macht?
9 Ist die Rente sicher?
10 Politiker oder Leistungsträger?
TEIL ZWEI
Die Wurzel des Übels
1 Zerfall kommt von allein
2 Die drei tödlichen Geschwüre
3 Der Staat ist das Problem
4 Wir brauchen mehr Vitalkraft
5 Allein in der Schweigespirale
TEIL DREI
Mut zur Führung
1 Bekennen wir uns zum deutschen Volk!
2 Horizont statt Apokalypse!
3 Dem Staat die Fesseln anlegen!
4 Politiker dienen den Bürgern!
5 Die Mehrheit bestimmt, wo's langgeht!
6 Sozialstaat ist kein Lebensstil!
7 Wohlstand für alle statt Umverteilung!
8 Die Wirtschaft entfesseln!
9 Endlich wieder stolz sein!
TEIL VIER
Du bist das Volk
1 Schau in den Spiegel!
2 Hör auf mit der Opfernummer!
3 Übernimm Verantwortung für dein Leben!
4 Sei anspruchsvoll!
5 Quäl dich!
TEIL FÜNF
Verantwortung übernehmen
1 Wer sind die Leistungsträger?
2 Zeit für einen Aufstand
3 Schluss mit dem betreuten Leben und Denken
4 Unsere Freiheit steht auf dem Spiel
5 Excellenz - Made in Germany
EPILOG
Die Nonne und der Bauer
Anmerkungen
Literatur
1 Wo bleibt unser Führungsanspruch?
Wer jung, vital und gesund ist, braucht nicht auf Ernährung, Bewegung und Schlaf zu achten. Aber wehe, die Gesundheit ist verschwunden und die Folgen von unachtsamer Selbstverwahrlosung werden sichtbar. Dann ist auf einmal das Gequietsche groß. Reue zeigt sich. »Hätte ich mich doch früher darum gekümmert … Sport gemacht. Mit dem Rauchen aufgehört. Mich gesünder ernährt.« Sätze wie diese hat jeder Arzt schon mehrfach von seinen Patienten gehört und sich seinen Teil dazu gedacht. Wenn wir etwas als selbstverständlich nehmen, wissen wir seinen Wert nicht mehr zu schätzen. Das gilt für unsere Gesundheit und auch für den Wohlstand unserer Gesellschaft; also den selbstverständlichen Zustand, dass es uns gut geht. Aber was heißt »gut gehen«? Manche fühlen sich schlecht, weil sie in Deutschland geboren wurden und in einem der reichsten Länder der Welt leben. Sie gehen davon aus, dass dieser Wohlstand nur möglich geworden ist auf Kosten von anderen Ländern und Menschen. Demnach hat der kapitalistische Westen andere Länder durch Kolonialisierung oder den Import von Rohstoffen ausgenutzt und sich bereichert. Mir sind Menschen begegnet, die sich dafür so schuldig fühlen, dass sie an manchen Tagen weinen. Ihr Verständnis von »gut gehen« ist von Sühne und Schuld geprägt: Dach über dem Kopf, etwas zu essen und ein warmes Bett – das muss reichen. Es gibt genug Leute, die von solchen selbstkasteienden Meinungen überhaupt nichts halten. Die Fraktion von »Maß und Mitte« will gut leben, verzichtet hier und da auf Fleisch, fliegt aber dennoch in den Urlaub und setzt sich zur Wiedergutmachung Solarzellen auf das heimische Dach. Und dann gibt es noch das andere Extrem. Für diese anspruchsvollen Konsumjunkies bedeutet Wohlstand, im Überfluss zu leben. Für sie reicht dann nicht ein Fahrrad. Es braucht für jeden Anwendungsfall ein spezielles Bike: Mountainbike, Rennrad, Gravel Bike und eines für die Fahrt ins Büro. Die Smartwatch ist zwar erst zwei Jahre alt, aber es muss das neueste Modell her, nur weil sie endlich ein »always on display« hat. Wir besitzen im Schnitt 10000 Gegenstände, von denen wir wahrscheinlich nur 100 regelmäßig verwenden. Aber es geht nicht nur um die Vielzahl an Gegenständen. Sie müssen auch schnell verfügbar sein. Für manch einen ist es ein inakzeptabler Zustand, wenn er das neue iPhone nicht gleich im Laden mitnehmen kann, sondern ein halbes Jahr darauf warten muss. Anhand dieser Anspruchshaltung wird deutlich, was wir im Großen und Ganzen unter Wohlstand im Jahr 2024 verstehen: alles, sofort und immer auf dem neuesten Stand. Dabei sah die Welt vor rund 80 Jahren völlig anders aus. Deutschland lag in Schutt und Asche. Die Alliierten haben Hitler in seine Schranken verwiesen und das deutsche Volk auf die Knie gebombt. Hunger, Obdachlosigkeit, Vertreibung, Tod und Trauer prägten unser Land. Dennoch krempelten Männer und Frauen die Ärmel hoch, räumten die Trümmer beiseite und bauten unser Land wieder auf. Man wusste: Wir schaffen das nur gemeinsam. In der Folge ist aus dem Nichts das Wirtschaftswunder erwachsen. Deutschland entwickelte sich zu einer weltweit führenden Industrienation. Ludwig Erhard brachte die Aufbruchstimmung auf den Punkt: Wohlstand für alle. Dabei setzte er auf das Leistungsprinzip: Von nix kommt nix. So wurde der Raum geschaffen für Freiheit und unternehmerisches Handeln. Für all diejenigen, die nicht mit anpacken konnten, etablierte er die Soziale Marktwirtschaft, um die Bedürftigen durch den Staat zu schützen. Der Aufbruch kam nicht über Nacht, sondern war ein anstrengender Weg. Die Währungsreform verbrannte das Geld vieler Menschen. Die Arbeitslosigkeit lag 1950 noch bei über 10 Prozent. Doch dann kam die Trendwende und es ging den Menschen zunehmend besser. Unter dem Motto »Samstags gehört Vati mir« erkämpften die Gewerkschaften Ende der 50er-Jahre die 40-Stunden-Woche. Vollbeschäftigung sorgte für Arbeitermangel, sodass es 1955 das erste Abkommen mit Italien gab, um ausländische Arbeitskräfte anzuwerben. Im gleichen Jahr rollte der millionste VW Käfer vom Wolfsburger Band. Er strahlte als weltweit bekanntes Symbol für die deutsche Erfolgsgeschichte. Was zu Ende gehen kann, geht auch zu Ende Das ist unsere Erfolgsgeschichte, noch nicht mal einhundert Jahre alt. Aber es ist nicht unsere Erfolgszukunft für die kommenden einhundert Jahre. Denn die Qualität unserer Zukunft müssen wir uns im Hier und Jetzt erarbeiten. Vergangene Erfolge sind dabei kein Garant dafür, dass es morgen genauso gut laufen wird. Kennen Sie die das Werk Buddenbrooks. Verfall einer Familie von Thomas Mann? Er erhielt dafür 1929 den Nobelpreis für Literatur. Er beschreibt dort, wie eine wohlhabende Kaufmannsfamilie peu à peu über vier Generationen zerfällt. Dieses Motiv ähnelt einem Gedanken von Otto von Bismarck (1815–1898): »Die erste Generation schafft Vermögen, die zweite verwaltet Vermögen, die dritte studiert Kunstgeschichte und die vierte verkommt.« Davon inspiriert erzählt man sich in Unternehmerkreisen noch heute eine kompaktere, mahnende Warnung: »Die erste Generation baut auf; die zweite verwaltet und die dritte fährt es vor die Wand.« Ob Rockefeller, Guggenheim oder zahlreiche Beispiele aus mittelständischen Unternehmen: Immer wieder zeigt sich, dass die Gründer mit guter Arbeitsmoral und bodenständiger Haltung etwas aufbauen – den späteren Generationen jedoch der Unternehmergeist abhandenkommt und das Vermögen dadurch zerstört wird. An der Warnung ist in der Wirtschaft zumindest etwas Wahres dran. Wissen Sie, wie viele Familienunternehmen es in die vierte Generation schaffen? Es sind lediglich vier Prozent. Aber lässt sich diese schlechte Quote auch auf eine Gesellschaft übertragen? Wenn wir den Gedanken fortsetzen, ergibt sich Folgendes: Die erste Generation baut in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg etwas auf. In den Dekaden 1970 bis 2020 hat die zweite Generation das Erreichte verwaltet. Und nun liegt es an der dritten Generation, was wir aus unserem Land, aus unserer Gesellschaft machen. Die Frage ist: Was können wir überhaupt aus unserer Gesellschaft machen? Bevor wir das diskutieren, lassen Sie uns noch einen grundlegenden Gedanken klären. Auch wenn manche Menschen anscheinend etwas anderes annehmen – aber die Erde ist kein warmer Schoß, in dem wir wohlbehütet vor uns hinleben können und ein Geburtsrecht auf Wohlstand und Schlaraffenland haben. Im Gegenteil: Wir fliegen auf einem winzigen Planeten durch ein unendliches, sich ausbreitendes Universum. Die Durchschnittstemperatur im Weltall beträgt minus 270 Grad. Es ist also verdammt kalt da draußen. Ohne unsere hauchdünne Atmosphäre und die darin enthaltenen Treibhausgase würde es keinen Treibhauseffekt geben und wir würden sofort auf der Erde erfrieren. Das Magnetfeld schützt uns außerdem vor den tödlichen Sonnenstürmen, indem es die gefährliche Strahlung an die Pole umleitet. Wir bewundern diese tödlichen Feinde als beeindruckende Polarlichter. Doch es wird der Tag kommen, an dem aus dem magnetischen Nordpol der Erde der magnetische Südpol wird. Solche Polsprünge finden alle paar Tausend Jahre statt. Wahrscheinlich ist, dass durch den vorübergehenden Wegfall des Magnetfelds auch der Schutz vor der gefährlichen Strahlung ausfällt. Ob und wenn ja, welche Auswirkungen das auf unser Leben haben wird, ist unklar.1 Auf ganz lange Sicht ist das auch egal. Denn in ein paar Milliarden Jahren wird sich die Sonne so stark ausdehnen, dass sie unsere Erde schlichtweg verglühen lassen wird. Kurzum: Das Leben ist lebensgefährlich und endet garantiert tödlich. Unser aller Lebenszeit ist begrenzt. Für Sie persönlich und für uns alle als Gesellschaft ist es also durchaus eine sinnvolle Entscheidung, wenn wir anspruchsvoll sind. Heißt: etwas Gutes aus dieser kurzen Zeit machen. Gut im Sinne von: uns ein gutes Leben ermöglichen – und für die zukünftigen Generationen Rahmenbedingungen hinterlassen, in denen es ihnen mindestens genauso gut gehen kann wie uns. Führungsanspruch: Bildung Als Land der Dichter und Denker bleiben uns nur unsere Köpfe als Potenzial; denn Bodenschätze fehlen unserem Land. Um aus unseren Köpfen etwas Wertvolles zu machen, brauchen wir exzellente Bildung. Und genau da krankt es bereits seit vielen Jahren. Die Bertelsmann-Stiftung diagnostiziert in ihrem »Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme« einen gefährlichen Personalmangel in unseren Kitas. Demnach fehlen mehr als 100000 Vollzeitangestellte, sodass die Kitas keinen nennenswerten Beitrag zu Deutschlands Bildung leisten können. In den Schulen sieht es nicht besser aus. Die Kultusministerkonferenz geht davon aus, dass bis 2035 rund 24000 Lehrer fehlen. Andere Vorhersagen sprechen sogar von mindestens 158000 fehlenden Lehrern. Da es hierfür keine Knopfdrucklösung gibt, wird improvisiert: größere Klassenverbände, Nebenfächer streichen, Distanzunterricht. Das mag zwar die Symptome kurzfristig lindern, löst jedoch nicht unser qualitatives Bildungsproblem. Ernüchternd finde ich: Seit 2001 wissen wir bereits, dass wir eine Bildungskrise haben. Damals rüttelte der Pisa-Schock die deutsche Bildungspolitik wach. Doch der anfängliche Reformwille versumpfte längst wieder im bürokratischen Treibsand. Besonders tragisch: Es trifft die sowieso schon sozial benachteiligten Familien. Untersuchungen zeigen, dass besonders die Kinder schulisch...