E-Book, Deutsch, 416 Seiten
Holiday Daily Dad – Der tägliche Vater
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-98609-376-1
Verlag: FinanzBuch Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
366 Meditationen über Vater sein, Liebe und wie deine Kinder großartige Menschen werden
E-Book, Deutsch, 416 Seiten
ISBN: 978-3-98609-376-1
Verlag: FinanzBuch Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Was macht einen guten Vater aus? Und wie wird man dazu? Kaum einer, der sich auf dieser Reise nicht nach Anleitung, Rat und Inspiration sehnt – denn Vaterschaft ist keine einmalige Sache, sondern etwas, das man jeden Tag aufs neue erlebt. Anstelle eines Erziehungsratgebers, den man im besten Fall ein einziges Mal liest, bietet Daily Dad – Der tägliche Vater 366 zugängliche Meditationen über Vaterschaft - eine für jeden Tag des Jahres. Mit Zitaten aus Geschichte, Literatur und Psychologie hat der Bestsellerautor Ryan Holiday – selbst Vater von zwei Kindern – eine tägliche Routine entwickelt, in der frischgebackene aber auch erfahrene Väter Inspiration und Rat finden. Jeder Eintrag bietet eine denkwürdige Lektion darüber, wie man ein Vorbild für sein Kind sein kann. Die zeitlosen Prinzipien verhelfen Vätern dazu, jeden Tag des Jahres in ihrer Rolle zu wachsen und zu bestehen. Von Sokrates bis Martin Luther King Jr., von der antiken Philosophie bis zu zeitgenössischen Persönlichkeiten – dieses Buch versammelt Weisheiten aus der ganzen Welt, die jedem Vater helfen, die täglichen Herausforderungen der lebenslangen Elternschaft zu meistern und letztendlich der beste Vater zu werden, der er sein kann.
Ryan Holiday schmiss mit 19 Jahren das College und wurde Werbestratege und Bestsellerautor. Er war viele Jahre Marketingleiter bei dem Textilunternehmen American Apparel und berät Weltklasseunternehmen wie Twitter, Youtube oder Google. Die Lebensweisheiten seiner Bestseller sind unter internationalen Sportikonen, Fernsehstars und Politikern längst Kult. Im FinanzBuch Verlag sind von ihm »Der tägliche Stoiker«, »Dein Ego ist dein Feind« und »Der tägliche Stoiker Das Tagebuch« erschienen.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
januar
Mit gutem Beispiel vorangehen
(Die einzige Methode, die funktioniert)
1. Januar
Ein kleiner Kerl folgt Ihnen 1939, neun Jahre bevor John Wooden als Trainer der UCLA-Basketballmannschaft der Männer engagiert wurde, sandte ihm ein Freund ein Bild mit einem Gedicht zur Geburt von Woodens erstem Kind. Das Bild zeigt einen Mann an einem Strand, dessen Sohn hinter ihm herrennt und in seinen Fußstapfen im Sand spielt. Wooden hängte das Bild in seinem Haus auf, damit er es täglich anschauen konnte. Das Gedicht, das er auswendig lernte und gerne verschenkte, lautete wie folgt: »Ein achtsamer Mann zu sein ist mein Streben, denn ein kleiner Kerl will wie ich werden. Ich wage es nicht, auf Abwege zu geraten, aus Angst, er würde dasselbe wagen. Er lässt mich nicht aus den Augen, versucht, immer an mich zu glauben.« Sie müssen es Wooden nicht gleichtun und diese Worte auswendig lernen, aber es empfiehlt sich, ihre Botschaft zu verinnerlichen. Ihre Kinder folgen Ihrem Vorbild. Sie sehen alles, was Sie tun. Wenn Sie vom Weg abkommen, kommen auch sie davon ab. 2. Januar
Lassen Sie nie zu, dass sie Sie so sehen »Ich mache mir aus einem Philosophen gerade so viel, als er imstande ist, ein Beispiel zu geben.« Friedrich Nietzsche Senecas berühmter Essay Vom Zorn beinhaltet die Geschichte eines Jungen, der in sehr jungen Jahren in Platons Haus lebte, um von dem berühmten Philosophen unterwiesen zu werden. Als der Junge zu Besuch zu seinen Eltern heimkehrte, erlebte er, wie sein Vater die Beherrschung verlor und jemanden anbrüllte. Überrascht von diesem heftigen Ausbruch bemerkte der Junge mit kindlicher Naivität: »In Platons Haus habe ich es nie erlebt, dass sich jemand so verhält.« Wie auch immer wir uns vor unseren Kindern verhalten – vor allem zu Hause, in der Privatsphäre –, sie werden dieses Verhalten als normal ansehen. Wenn wir grob oder unfreundlich unserem Ehepartner gegenüber sind, werden sie annehmen, dass dies eine angemessene Art und Weise ist, geliebte Menschen zu behandeln. Wenn wir besorgt und überängstlich sind, werden sie denken, die Welt sei ein unheimlicher Ort ist, vor dem man sich fürchten muss. Wenn wir uns unethisch oder zynisch verhalten, werden sie auch anfangen, zu betrügen und zu lügen. 3. Januar
Die Fehler Ihrer Kinder sind Ihre Fehler »Mach dir nichts daraus, dass deine Kinder dir nie zuhören. Sei dir im Klaren darüber, dass sie dich stets beobachten.« Robert Fulghum Ihre Kinder können Sie zum Wahnsinn treiben. Mit der Art, wie sie Sie mit ihren Fragen löchern. Mit der Art, wie sie Sie nachmachen. »Ich liebe ihn von Herzen, vermutlich wegen seiner Fehler, die auch meine sind«, schreibt der Schriftsteller John Steinbeck über seinen Sohn. »Ich weiß, woher seine Schmerzen und seine Panik rühren.« Unsere Kinder übernehmen sowohl unsere Tugenden als auch unsere Laster. Daher ist diese rundum verrückte Elternschaft eine so wunderbare Chance. Denn wir können ihnen helfen, die bestmögliche Version ihrer selbst zu werden. Einerseits können wir sie unterstützen, im besten Sinne so zu werden wie wir. Und andererseits können wir sie davor bewahren, all unsere schlechten Seiten anzunehmen. Das kann ein unendlich schwieriger Balanceakt sein, wenn wir nicht ehrlich oder selbstbeherrscht sind, wenn uns unser Ego in die Quere kommen darf. Das dürfen wir nicht zulassen. Dies ist unsere Chance, sie zu unterstützen, ihnen Mut zu machen. Ihnen zu helfen, Schwächen zu überwinden, die wir selbst nie ganz in den Griff bekommen haben. Diese zweite Chance zu ergreifen – zu geben, was wir nicht bekommen haben. Vor allem aber ist es eine Chance, zu verstehen. 4. Januar
Zeigen Sie ihnen, wie sie die Ruhe bewahren Margaret Thatchers Vater wurde 1952 aus dem Amt gedrängt, als eine konkurrierende politische Partei bei der Wahl die Mehrheit errang. Er war gekränkt, war verletzt. Und er hätte sich bei seiner Reaktion von diesen Gefühlen leiten lassen können. Doch das tat er nicht. Stattdessen bezog Thatchers Vater mit unglaublicher Zurückhaltung und Würde Stellung: »Es ist nun fast neun Jahre her, dass ich mit Würde in diese Robe geschlüpft bin, und ich bin sicher, dass ich sie mit Würde wieder ablege.« Später fügte er hinzu: »Obwohl ich gefallen bin, bin ich wieder auf die Beine gekommen. Ich war froh, dieses Amt bekleidet zu haben, bin aber jetzt auch froh, es nicht mehr innezuhaben.« Damit zeigte er seiner Tochter, wie man mit Anstand verliert und noch viel mehr. Er lehrte sie auch, dass nicht äußere Umstände, sondern lediglich unsere Reaktion darauf uns definieren. Er vermittelte ihr, wie man Widrigkeiten erträgt und niemals die Fassung oder die Selbstbeherrschung verliert. All diese Lektionen befolgte Margaret Thatcher in ihrem turbulenten Leben als Staatsdienerin, Premierministerin und Mutter. Auch Ihre Kinder benötigen diese Lektionen. Also zeigen Sie ihnen, wie sie sich verhalten sollen. Vermitteln Sie es ihnen durch Ihr Vorbild und nicht nur mit Worten. Zeigen Sie ihnen, wenn Sie reingelegt wurden und es wirklich schmerzt, dass Ihr persönlicher Verhaltenskodex immer noch mehr zählt. Denn das tut er. Denn das wird er. 5. Januar
Was werden wir sein? In seiner Broadwayshow erklärte Bruce Springsteen, vor welcher Wahl alle Eltern stehen: »Wir sind Geister oder Vorfahren im Leben unserer Kinder. Entweder bürden wir ihnen unsere Fehler und Lasten auf und quälen sie, oder wir unterstützen sie dabei, diese alten Lasten abzuwerfen, befreien sie von den Fesseln unseres eigenen fehlerhaften Verhaltens. Und als Vorfahren halten wir uns an ihrer Seite und helfen ihnen, ihren eigenen Weg und eine gewisse Transzendenz zu finden.« Werden Sie für Ihre Kinder ein Geist oder Vorfahre sein? Werden Sie sie quälen oder leiten? Werden Sie sie verfluchen oder inspirieren? Natürlich wissen wir alle, welches von beidem wir sein wollen, so wie es sicherlich bei Bruces schwierigem Vater der Fall war. Aber dann kommen uns die Dämonen, unsere Probleme und die Geister unserer eigenen Eltern in die Quere. Deshalb begeben wir uns in Therapie und lesen gute Bücher. Deshalb bleiben wir abends vor dem Schlafengehen länger auf und besprechen mit unserem Partner, wie schwer es uns als Eltern fällt, diese Dämonen auszutreiben, indem wir sie ans Tageslicht zerren. Deshalb versprechen wir uns still, wenn wir unsere Kinder im Arm halten, es besser zu machen, uns stärker zu bemühen und die Fehler, die wir beim Erwachsenwerden aushalten mussten, nicht zu wiederholen. Dies wird nicht leicht sein. Wir werden nicht perfekt sein. Aber wir werden es weiterhin versuchen. Wir werden ein Vorfahre sein – jemand, der seine Kinder führt und inspiriert. Wir werden ihr zukünftiges Selbst nicht als Geist heimsuchen. 6. Januar
Hängen Sie ihre Bilder an die Wand Er konnte nicht wissen, was die Zukunft bereithielt. Er konnte nicht ahnen, dass er und sein Land bald einer harten Prüfung ausgesetzt sein würden. 2019 hielt Wolodymyr Selenskyj eine 20-minütige Antrittsrede vor dem ukrainischen Volk, die seine Reaktion vorwegnahm. Obwohl Selenskyj eine der größten Erfolgsgeschichten seines Landes verkörpert, indem er ein Vermögen in der Unterhaltungsbranche machte und dann das höchste Amt des Landes bekleidete, bat er darum, nicht gefeiert oder als Vorbild präsentiert zu werden. »Ich möchte wirklich nicht, dass Sie mein Bild in Ihren Büros aufhängen, denn der Präsident ist keine Ikone, kein Idol und auch kein Porträt«, sagte er. »Hängen Sie lieber die Fotos Ihrer Kinder auf und schauen Sie sie jedes Mal an, wenn Sie eine Entscheidung fällen.« Im Februar 2022 marschierte Russland in einem Akt brutaler Illegalität und Habgier in die Ukraine ein. Selenskyj stellte sich dem Kampf, lehnte jede Möglichkeit ab, in Sicherheit gebracht zu werden. Was motivierte ihn wohl dazu? Sein eigener Rat. Er hat zwei Kinder im Alter von 18 und 10, für die er kämpft. Das ukrainische Militär und seine Bürgersoldaten waren ähnlich motiviert – sie kämpfen tapfer an seiner Seite gegen unglaubliche Herausforderungen, damit ihre Kinder die Chance erhalten, in Freiheit und mit Stolz zu leben. Und sie wissen, dass ihre Eltern im Ernstfall bereit sind, alles für sie zu opfern. Jeden von uns sollte dieses Beispiel inspirieren und mit Demut erfüllen. Aber wie Selenskyj sagte, brauchen wir keine Heldenbilder an der Wand. Stattdessen können wir Bilder unserer Kinder aufhängen und danach streben, sie stolz zu machen. Dies sollte uns motivieren und stärken, wenn wir schwere Entscheidungen für ihre Zukunft, ihre Sicherheit und ihre Freiheit treffen müssen. Unsere Kinder zwingen uns...