Hochstein, Wolfgang
Wolfgang Hochstein ist ein deutscher Musikwissenschaftler, Hochschullehrer und Komponist.
Hochstein studierte in Detmold Schulmusik, Theorie/Komposition, Klavier und Orgel sowie in Hamburg Musikwissenschaft. 1981 wurde er mit einer Arbeit zu Niccolò Jommelli zum Dr. phil. promoviert. Seit 1976 lehrt er an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg, wo er 1982 eine Professur erhielt und derzeit (Stand 2011) dort das Institut für Schulmusik leitet. Überdies ist er als nebenberuflicher Kirchenmusiker an St. Barbara Geesthacht tätig.
Ein Forschungsschwerpunkt Hochsteins gilt dem Komponisten Johann Adolf Hasse. So ist er seit 1989 Vorsitzender der Hasse-Gesellschaft Bergedorf, außerdem Editionsleiter der Hasse-Werkausgabe und Mitherausgeber der Hasse-Studien. Hochstein erhielt mehrere Auszeichnungen für Verdienste um die Hasse-Forschung, unter anderem wurde dem ersten Band der von ihm herausgegebenen „Hasse-Werkausgabe“ 2000 der Deutsche Musikeditions-Preis in der Kategorie „Wissenschaftliche Notenausgaben/Gesamtausgaben“ zuerkannt.
Daneben legte Hochstein weitere Veröffentlichungen zu kirchenmusikalischen Themen und Komponisten des 18. und 19. Jahrhunderts vor. Von Hochstein wurden außerdem einige Kompositionen veröffentlicht. Derzeit (Stand 2012) erscheint im Laaber-Verlag eine von ihm als Mitherausgeber betreute vierbändige "Geschichte der Kirchenmusik".
Wiesend, Reinhard
Reinhard Wiesend ist Musikwissenschaftler und emeritierter Hochschullehrer.
Wiesend studierte Musikwissenschaft in München (u. a. bei Thrasybulos Georgiades) und wurde 1981 in Würzburg (bei Wolfgang Osthoff) promoviert, 1987 erfolgte die Habilitation. Anschließend war er u. a. in Venedig, Bayreuth und Palermo tätig. 2000–2007 leitete er das musikwissenschaftliche Institut der Universität Mainz.
Zu Wiesends Forschungsschwerpunkten gehören die Italienische Oper des 18. Jahrhunderts (darunter Joseph Martin Kraus, Johann Simon Mayr, Johann Adolf Hasse) sowie Hans Pfitzner.
Johann Adolf Hasse war im zweiten Drittel des 18. Jahrhunderts der wohl berühmteste Komponist Europas und erhielt den Beinamen „il divino Sassone“ (der göttliche Sachse). Seine Berühmtheit erlangte er vor allem durch seine über 60 Opern, die die letzte Pracht des Absolutismus kurz vor Anbrechen eines neuen Zeitalters repräsentierten. Mit der Uraufführung der Oper Cleofide 1731 in Dresden verdichteten sich Hasses Beziehungen zum sächsischen Hof; von 1734 bis 1763 führte er als Hofkapellmeister das dortige musikalische Leben zu einer Hochblüte. Hasses geistliche Musik, die Messen (darunter die 1783 als eigenes Epitaph komponierte Missa in g), Requiem-Kompositionen, Vertonungen von Litaneien, Psalmen, des Te Deum und von Marianischen Antiphonen, Solomotetten und Oratorien umfasst, ist ausdrucksvoll und klangschön, für heutige Chöre gut machbar und eignet sich gleichermaßen für Kirche und Konzert. Eine Auswahlausgabe seiner Kompositionen erscheint bei Carus.