E-Book, Deutsch, Band 6, 330 Seiten
Reihe: Bloody Marry Me
Hirt Bloody Marry Me 6: Ende gut, alles Blut
20001. Auflage 2020
ISBN: 978-3-646-30230-1
Verlag: Carlsen
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Vampir-Liebesroman
E-Book, Deutsch, Band 6, 330 Seiten
Reihe: Bloody Marry Me
ISBN: 978-3-646-30230-1
Verlag: Carlsen
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Unverschämt gut aussehende Vampire, eine Liebesgeschichte, die unter die Haut geht, und die berühmtesten Rockstars der Musikszene
**Zwischen Vampire-Glamour und nächtlichen Intrigen**
Alle Momente, die Holly mit Ray, dem gefährlich schönen und übersinnlich starken Vampir, verbinden, sind wie ausgelöscht. Während sie darum kämpft, ihren Verstand nicht vollends zu verlieren, versucht Ray verzweifelt ihr Vertrauen und ihre Liebe zurückzugewinnen. Gleichzeitig sucht er mithilfe seiner "Bloody Mary"-Bandkollegen fieberhaft nach einer Heilung für Hollys Erinnerungsverlust. Doch den Nachtwesen dieser Welt steht ein weitaus größerer Kampf bevor und sie alle müssen entscheiden, auf welcher Seite sie dabei stehen ...
"Grandios", "wunderbar" und "einzigartig" sind nur einige Worte, die Leserinnen gefunden haben, um diese Fantasy-Reihe zu beschreiben.
//Dies ist der sechste Band der außergewöhnlichen Vampirreihe. Alle Bände der Fantasy-Buchserie:
-- Bloody Marry Me 1: Blut ist dicker als Whiskey
-- Bloody Marry Me 2: Rache schmeckt süßer als Blut
-- Bloody Marry Me 3: Böses Blut fließt selten allein
-- Bloody Marry Me 4: Morgenstund hat Blut im Mund
-- Bloody Marry Me 5: Abwarten und Blut trinken
-- Bloody Marry Me 6: Ende gut, alles Blut (erscheint im August 2020)//
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1. Kapitel
Die Braut, die sich nicht traut
Eine verirrte Daune kitzelte mich an der Nase. Meine Augen waren fest verschlossen und eine bleierne Schwere lag auf meinen Gliedern. Dabei lag ich weich und eine kuschelig warme Decke war über mir ausgebreitet. Die neue Bettwäsche, die ich von meinem BAföG am Black Friday ergattert hatte, lohnte sich wirklich. Das Einzige, was mein Glück noch trübte, war das penetrant rauschende Geräusch einer Dusche aus einem Nebenzimmer sowie ein unangenehmes Piken an meiner Seite, was so gar nicht zu dem weichen Kissen passen wollte. Ich entschied mich das einfach so hinzunehmen. Ich würde mich später noch bei Alice beschweren, dass sie meinen Wohnungsschlüssel nicht immer dazu nehmen sollte, um nach ihrer Joggingtour bei mir zu duschen, nur weil in ihrer WG mal öfter ein Stau im Badezimmer entstand. »Guten Morgen, Sonnenschein.« Moment mal. Diese Stimme gehörte sicher nicht Alice. Sie war tief, verführerisch und ziemlich männlich. Die Müdigkeit verschwand augenblicklich aus meinem Körper. Im selben Atemzug, wie der Fremde sich aufs Bett fallen ließ, riss ich die Augen auf und schrie. Irritiert wich der Unbekannte mit den strahlend blauen Augen und den schwarzen Haaren zurück und sah mich verwundert an. Ich schaute vermutlich genauso verdutzt aus der Wäsche und schluckte, als der Schrei vollständig meinen Hals verlassen hatte. »Was machen Sie in meiner Wohnung?« »Ich wohne hier?«, fragte er irritiert. Jetzt erst nahm ich meine Umgebung wahr. Ich lag nicht in meinem Bett und das war auch nicht meine Wohnung. O Gott, war ich etwa abgestürzt? Ich wusste, es war keine gute Idee gewesen zu der Chemikerparty zu gehen – man wusste nie, was die einem ins Getränk mischten. Der Fremde öffnete angesichts meines überraschten Ausdrucks ebenso perplex den Mund, wobei ich zwei spitze weiße Fangzähne aufblitzen sah. Ich hatte doch nicht etwa einen One-Night-Stand mit einem Vampir gehabt? Ich hatte noch nie einen One-Night-Stand gehabt und ich konnte mir auch keinen vorstellen! Schon gar nicht mit einem Blutsauger. Hunderte Fragen formten sich in meinem Kopf, aber die dringlichste stellte ich sofort. »Wer zur Hölle bist du? Hatten wir … hatten wir …« Das Wort mit den drei Buchstaben wollte mir nicht über die Lippen kommen. Der Fremde hob eine perfekt geschwungene Augenbraue. Er näherte sich mir erneut. Ich wich bis zum gepolsterten Kopfende des weichen Bettes zurück, doch er kam mir hinterher, elegant wie eine Raubkatze, bis sein Körper über meinem schwebte und sein Knie zwischen meinen Beinen ruhte. Sein Mund stand leicht offen und entblößte seine geraden weißen und sehr scharfen Eckzähne. Mein ganzer Körper war wie gelähmt, aber kein weiterer Schrei kam mir über die Lippen. Der Vampir beugte sich die letzten Zentimeter vor, strich mir mit einer Hand eine Strähne hinters Ohr, während er mir mit eindringlicher Stimme zuflüsterte: »Ja, wir hatten Sex, sogar schon sehr oft, aber du kannst dich gerade nicht daran erinnern, oder?« Auch wenn so vielleicht der feuchte Traum diverser Vampirgroupies anfing, für mich war es eher der Anfang eines Albtraums. Ich spürte, wie mir das Blut schneller als eine Rakete zum Mond in die Wangen schoss, und mein Körper reagierte instinktiv, weshalb ich mein Knie ruckartig nach oben zog. Keuchend sackte der Vampir in sich zusammen und rollte zur Seite, was meine Chance war, mich noch weiter von ihm zu entfernen. »Lassen Sie mich sofort gehen!« »Holly, beruhige dich! Das würde ich gerne, aber du kannst jetzt nicht gehen«, ächzte er und japste nach Luft, auch wenn er die, soweit ich wusste, gar nicht brauchte. Außerdem war das nicht die Antwort, die ich hatte hören wollen. »Bringen Sie mich sofort nach Hause!«, schrie ich und wich in die hinterste Ecke des Zimmers zurück. Ich trug nichts weiter als ein dünnes Nachthemd, was dafür sorgte, dass ich nicht nur vor Angst erschauderte. »Das hier ist eines deiner Zuhause oder warum glaubst du stehen hier überall deine Sachen rum?«, rief der Fremde resigniert zurück und raufte sich die rabenschwarzen Haare, machte aber wenigstens keine Anstalten mehr, sich mir erneut zu nähern. Er zupfte das Handtuch, was immer noch das Einzige war, das er trug, wieder etwas fester und streckte sich immer noch keuchend auf dem Bett aus. Mein Tritt hatte gesessen. Ich sah mich um, nicht nur weil ich den Blick auf eventuelle Hautblitzer vermeiden wollte, sondern auch um seine Aussage zu überprüfen. Da lag tatsächlich ein Haufen persönlicher Gegenstände. Ich erkannte einen Stapel meiner liebsten Bücher und direkt neben mir in der Ecke stand die abscheuliche Stehlampe, die ich auf dem Flohmarkt für 2€ erstanden und für die ich nie den richtigen Platz gefunden hatte. Hier in diesem alten Gemäuer sah sie jedoch irgendwie passend aus und sie konnte auch nicht erst seit gestern hier sein, denn eine feine Staubschicht hatte sich auf dem Lampenschirm abgesetzt. Entsetzen durchflutete mich. Wo genau war ich? Ein Blick aus dem Fenster offenbarte finstere Nacht, aber einen Haufen Sterne und der Mond zeigten mir ein Tal. Wir befanden uns auf einem Berg und in der Ferne glaubte ich so etwas wie die Türme einer Burg zu erkennen, außer dem dichten Wald. Das war definitiv nicht Berlin! Im besten Fall war es vielleicht eine düstere Ecke von Brandenburg … aber im schlechtesten … Gott weiß, wo die Gruft genau lag, in die dieser Vampir mich geschleppt hatte. Mein Gehirn suchte fieberhaft nach einer Lösung dieses Paradoxon und als es endlich eine fand, schien all mein Blut in meinen Beinen zu versacken. »Meine Sachen sind hier, weil du sie hergeschafft hast! Du bist so ein kranker Psychopath, der versucht mich marode zu machen! Du hast Teile meines Zimmers mitgenommen, um mich völlig irre zu machen! Ich hab Pretty little Liars geguckt!« Ich hatte nur nie vorgehabt selbst mitzuspielen. »Ist das dein Ernst? Das ist die logische Schlussfolgerung, zu der du kommst? Ich hab die verdammte Serie auch gesehen! Weil du mich gezwungen hast sie mit dir zu gucken! Und nein, du hast deine Sachen selbst hergeschafft, nachdem wir deine Studentenwohnung aufgelöst hatten, oder glaubst du, ich würde eine so potthässliche Lampe freiwillig mitnehmen?« Die Stimme des Mannes klang weiterhin gequält. Irgendetwas an ihm kam mir entfernt bekannt vor, so als hätte ich ihn schon Mal irgendwo gesehen. Aber ich würde mir keine Zeit nehmen herauszufinden wo oder bis er sich wieder erholt hatte. Er sah verzweifelt vom Bett Richtung Tür. Hatte er etwa vergessen sie abzuschließen? War das meine Chance ihm zu entkommen? Es waren nur etwa 20 Meter. Ganz schön groß der Raum. Aber das sollte ich schaffen, auch wenn ich meine Mitgliedschaft im Fitnessstudio vor einem Monat aus Geldmangel hatte kündigen müssen. Ich atmete ein letztes Mal tief durch und feuerte mich innerlich selbst an. Der halbnackte Kerl warf mir einen Blick zu, der »Wirklich?« zu fragen schien, und ich schloss die Augen. Nachdem ich im Geiste bis drei gezählt hatte, öffnete ich sie wieder und sprintete los. Meine nackten Füße klatschten kalt auf dem steinernen Marmorboden und das hallende Geräusch sowie das unangenehme Gefühl bei jedem Schritt spornte mich weiter an. Gerade als ich meine Hand nach der Tür ausstrecken wollte, schwang sie ohne Vorwarnung auf. Vor Verblüffung wollte ich eigentlich stehen bleiben, doch mein Körper hatte durch den Schwung andere Pläne. Mit voller Wucht knallte ich gegen das muskulöse Hindernis, was dahinterstand, und plumpste auf den Hosenboden. Instinktiv streckte ich meine Hände aus und erwischte das Shirt eines Mannes, den ich hier wirklich nicht erwartet hätte: Sam Keith. Der Schwarm aus meiner Uni, mit dem ich nie viele Worte gewechselt hatte, außer das eine Mal, als ich den schlimmsten Freud’schen Versprecher der Welt von mir gegeben hatte. Sam gelang es noch mit Mühe und Not die Einkaufstüten, die er auf seinem Arm trug, zu balancieren, ehe er auf mich hinabkrachte. »Ganz ruhig, Speedy Gonzales! Wo wolltest du denn hin?« »Sam, ich habe keine Ahnung, ob du dich an mich erinnerst, wir gehen zusammen zur Uni!« Ich hielt ihn immer noch am Shirt gepackt und widerstand dem Drang mich wie eine Ertrinkende an ihn zu klammern, als wäre er meine rettende Boje. »Wir hatten einen Pornografie-Kurs zusammen.« Warte, was? »Äh, einen Fotografie-Kurs meine ich natürlich!« Ich schrie fast aus einer Mischung aus Peinlichkeit und Panik. Schnell fuhr ich fort in der Hoffnung, dass weder Sam noch der Fremde meine sprachliche Panne bemerkt hatten. »O Holly, jetzt kommen also wieder deine schmutzigen Gedanken zum Vorschein? So wie damals bei den Erbsen und Mösen?«, fragte Sam und grinste breit. Zu früh gefreut. Natürlich erinnerte er sich noch. Die Situation sorgte dafür, dass ich noch mehr über meine Worte stolperte. »Hier kommt gar nichts zum Vorschwein! Äh, ich meine Vorschein! Sam, das ist ernst! Ich habe keine Ahnung, wo ich bin oder wer der nackte Kerl da ist. Bitte hilf mir! Bring mich hier we…« Die Worte blieben mir abermals im Halse stecken. Was, wenn er mit dem Vampir unter einer Decke steckte? Er war schließlich hier. Ich meine, Sam war zwar süß, aber vielleicht hütete er ein dunkles Geheimnis? Ich kannte ihn schließlich kaum. Ich strauchelte, als ich mich beeilte Abstand zu ihm zu gewinnen. Sams Augen wurden schmal, als er zuerst mich und anschließend den Unbekannten musterte. »Was zum Geier ist hier los?« »Sie kann sich an nichts mehr erinnern und hat mir volles Brett in die Eier getreten. Ich glaube, der Fluch...