- Neu
Buch, Deutsch, 150 Seiten, Format (B × H): 120 mm x 204 mm, Gewicht: 180 g
Reihe: Nautilus Flugschrift
Autonome Zonen, radikale Demokratie und Ökologie
Buch, Deutsch, 150 Seiten, Format (B × H): 120 mm x 204 mm, Gewicht: 180 g
Reihe: Nautilus Flugschrift
ISBN: 978-3-96054-393-0
Verlag: Edition Nautilus
Michael Hirsch und Kilian Jörg starten den Versuch, die linke Vorstellungskraft wieder aufzuforsten – inspiriert von dem in Frankreich beru¨chtigten Konzept der »zu verteidigenden Zone« (Zone à défendre – ZAD). Die beru¨hmte ZAD in Notre-Dame-des-Landes besteht seit u¨ber fu¨nfzehn Jahren als ein aus Verwertungszusammenhängen herausgelöstes Gebiet, in dem mit neuen sozialen Beziehungen, mit neuen Verhältnissen zu Arbeit und Ökologie experimentiert wird. Können diese Erfahrungen auf größere Maßstäbe u¨bertragen werden?
Dieses Buch ist eine radikale Spekulation: Was wäre, wenn der Staat das Potenzial autonomer Zonen erkennen und fördern wu¨rde – statt es zu bekämpfen? Was wäre passiert, hätte man den 30.000 Demonstrierenden in Lu¨tzerath statt Polizeigewalt ein wirkliches Mitspracherecht angeboten? Was wäre, wenn wir dem wachsenden Faschismus mit einer neuen, ernstgemeinten Form der Demokratie begegnen?
Ein Text, der Mut fu¨r zuku¨nftige Kämpfe macht und verdeutlicht, dass hinter der tru¨ben Lethargie des kapitalistischen Realismus noch immer die Möglichkeit einer Vielfalt anderer Welten liegt.
»Michael Hirsch und Kilian Jörg gelingt etwas ganz Erstaunliches: Sie verbinden die wildesten Impulse des französischen Linksradikalismus mit einer soliden, geradezu demütigen Reformperspektive, die den Staat auf Gemeinwohl und Gemeinbesitz verpflichten will. So gilt gleich doppelt: Wir müssen die Revolution nicht erfinden, sondern in Wald und Verwaltung das verteidigen, was das freie Zusammenleben aller ermöglicht.« Eva von Redecker
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Der Kapitalismus und das System brechen nicht auf einmal zusammen oder werden auf einen Schlag durch eine Weltrevolution u¨berwunden, sondern vielmehr von diversen Richtungen durchlöchert und angeknabbert. Die Hoffnung ist, dass dieses immer größer werdende Patchwork aus besseren Welten irgendwann einmal so attraktiv ist, dass selbst die Welt des Finanzkapitalismus an ihrer schieren Lebensfeindlichkeit und Hässlichkeit zusammenbricht. In Frankreich, so scheint es uns, wird diese Art von »Zadismus« in manchen Szenen immer mehr zu einer dominanten Fantasie antikapitalistischer Politik. Weder glaubt man an die Revolution, die in einem Schwung alles Übel beseitigt, noch an die Reformfähigkeit des bestehenden Staates, der immer mehr neoliberalen Sozialstaatsabbau betreibt und tendenziell zu einem militarisierten Überwachungsstaat wird. Das gegenwärtig hoffnungsgebende Szenario in dieser katastrophalen Situation ist das progressive Herausschälen von kleinen Territorien, um aus ihnen andere Welten entstehen zu lassen.