Metamorphosen und kreative Aneignungen
Buch, Deutsch, 250 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 235 mm
ISBN: 978-3-8260-4152-5
Verlag: Königshausen & Neumann
Man spricht zwar häufig von Schillers Spiritualismus und seinem Asketentum, von seiner Willenstärke und seinem übersteigerten Idealismus, aber nicht von seinem zuweilen recht deftigen Sensualismus, der keineswegs Kraftausdrücke verschmäht und dessen Temperatur noch in der energiegeladenen, manchmal überhitzten Sprache seiner Jugenddramen zu messen ist. Schillers scharfer analytischer Verstand stand nicht selten zu seiner zügellosen Phantasie im Widerspruch. Auf der anderen Seite war es gerade dieser Antagonismus, der ihn zu dem fulminanten Theatergenie machte, wie es in deutscher Sprache nur wenige gegeben hat.
Wie Schillers Wirkung auf die folgenden Generationen ausgestrahlt hat, von Hölderlin, Kleist und Büchner bis zu Brecht und Hochhuth, macht der zweite Teil des Buches deutlich, der unter dem Motto und dem Konzept „kreativer Aneignungen“ steht.
Metamorphosen – Das heronische Begräbnis – Die exzentrische Bahn – Empirische Seelenlehre und das Integralbild des Traums – Theater als politische Anstalt – Der schöne Traum von der politischen Regeneration – Die Damen des Hauses – Von Heroinen und Amazonen – Das antike Drama als Herausforderung – Kreative Aneignungen – Schillers Philosophische Briefe und Hölderlins Hyperion – Schillers Jungfrau von Orleans und Kleists Penthesilea – Verheimlichte Verwandtschaft: Büchner und Schiller – Ist das epische Theater eine moralische Anstalt? Brechts kritische Aneignung von Schillers Dramaturgie – Plädoyer für den Einzelgänger: Schiller und Hoch-
huth