E-Book, Deutsch, Band 2589, 64 Seiten
Reihe: Fürsten-Roman
Heyden Fürsten-Roman 2589
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7325-8966-1
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Wenn ein Herz nach Liebe schreit
E-Book, Deutsch, Band 2589, 64 Seiten
Reihe: Fürsten-Roman
ISBN: 978-3-7325-8966-1
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Wenn ein Herz nach Liebe schreit Roman um eine widerspenstige Prinzessin und ihren langen Irrweg ins Glück Von Sandra Heyden Max Graf von Aynhorn hat gerade die Kanzlei seines Vaters übernommen, als er von Siegwald Fürst von Sassen beauftragt wird, seine 18-jährige Tochter Friederike zu verteidigen. Die aufmüpfige Prinzessin gilt als regelrechtes 'Enfant terrible' der Fürstenfamilie. Eine Eskapade jagt die nächste, und nun muss sie höchstwahrscheinlich zum wiederholten Male das Internat wechseln. Man wirft ihr vor, sie sei schuld an einer Explosion im Chemie-Unterricht, bei der ihr Lehrer schwer verletzt wurde.
Das Fürstenpaar ist außer sich! Im Gespräch mit Max von Aynhorn wird deutlich, wie sehr sie sich für ihr Kind schämen und sogar schon darüber nachdenken, sie zu enterben. Der junge Anwalt ist schockiert von der Lieblosigkeit, mit der das Fürstenpaar von der einzigen Tochter spricht. Und er schwört sich, dass er der Prinzessin zur Seite stehen wird, denn er spürt, dass hinter alldem viel mehr steckt ...
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Wenn ein Herz
nach Liebe schreit Roman um eine widerspenstige Prinzessin und ihren langen Irrweg ins Glück Von Sandra Heyden Max Graf von Aynhorn hat gerade die Kanzlei seines Vaters übernommen, als er von Siegwald Fürst von Sassen beauftragt wird, seine 18-jährige Tochter Friederike zu verteidigen. Die aufmüpfige Prinzessin gilt als regelrechtes „Enfant terrible“ der Fürstenfamilie. Eine Eskapade jagt die nächste, und nun muss sie höchstwahrscheinlich zum wiederholten Male das Internat wechseln. Man wirft ihr vor, sie sei schuld an einer Explosion im Chemie-Unterricht, bei der ihr Lehrer schwer verletzt wurde. Das Fürstenpaar ist außer sich! Im Gespräch mit Max von Aynhorn wird deutlich, wie sehr sie sich für ihr Kind schämen und sogar schon darüber nachdenken, sie zu enterben. Der junge Anwalt ist schockiert von der Lieblosigkeit, mit der das Fürstenpaar von der einzigen Tochter spricht. Und er schwört sich, dass er der Prinzessin zur Seite stehen wird, denn er spürt, dass hinter alldem viel mehr steckt … „Halt an!“, rief Lulu enthusiastisch, als Schloss Sassenberg kurz hinter München vor ihnen auftauchte. Im sanften Schneegeriesel dieses kalten Wintertages wirkte es ziemlich imposant. „Ist es nicht wunderschön?“ Lulu Brenner, die mit vollem Namen Luana Luise Brenner hieß und mit siebenundzwanzig Jahren eines der gefragtesten Models des Landes war, strahlte vor Begeisterung. Max Graf von Aynhorn, seines Zeichens ein erfolgreicher Jurist, der kürzlich die Kanzlei seines Vaters übernommen hatte, weil dieser einer Professur an die juristischen Fakultät der Universität Göttingen gefolgt war, verzog das Gesicht. Schloss Sassenberg war ein Konglomerat der unterschiedlichsten Baustile, die nicht sehr geschickt miteinander verbunden worden waren. „Danke, das ich dich begleiten darf“, seufzte Lulu und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. „Ich frage mich, wieso ich mich darauf eingelassen habe“, gab der junge Jurist resignierend zu, und Lulu schenkte ihm einen verführerischen Augenaufschlag. „Weil du meinen Argumenten eben nicht widerstehen kannst“, entgegnete sie mit leise gurrender Stimme. Max von Aynhorn musterte sie kurz. Aber lange genug, um wieder einmal zu begreifen, warum er sich in das Model verliebt und sich mit ihr verlobt hatte. Lulu war eine einzigartige Schönheit, von überaus sinnlicher Gestalt, einem zarten Gesicht mit hohen, exotisch wirkenden Wangenknochen und einem hinreißenden Pfirsichteint. Er war einfach verrückt nach ihr, auch wenn sein Vater diese Obsession nicht nachvollziehen konnte. Lulu war in seinen Augen einfach ein Gottesgeschenk. Einzig ihr Faible für alles Adelige war manchmal etwas anstrengend. Blaues Blut, Schlösser, Burgen, althergebrachte adelige Traditionen, das alles fand ihr allerhöchstes Interesse. Manchmal befürchtete Max, dass Lulu seinen Heiratsantrag nur angenommen hatte, weil er einen Adelstitel besaß, wenn er auch kein Schloss sein eigen nennen konnte. Max von Aynhorn hatte in diesem Punkt nicht ganz unrecht, denn im Grunde fand Lulu Brenner den Anwalt ein wenig spießig, obwohl er natürlich mit seiner hohen sportlich-athletischen Gestalt, den vollen blonden Haaren und dem wettergegerbten Gesicht, das von irisierend blauen Augen beherrscht wurde, sehr gut aussah und an ihrer Seite stets eine gute Figur machte. Doch die Aussicht, eine Gräfin zu werden, hatte den Ausschlag gegeben. Max löste die Bremse des eleganten dunkelgrauen Bentleys und fuhr weiter. Er versprach sich nicht sehr viel von diesem Termin beim Fürsten von Sassen. Doch seinem Vater Hildebrand zuliebe, der vor langer Zeit einmal für den Vater des Fürsten gearbeitet hatte, hatte er sich entschlossen, sich Fürst Siegwald juristisches Problem zumindest einmal anzuhören. Lulus Begeisterung kannte kaum Grenzen, als man sie in einen herrschaftlichen Salon führte, in dem sie auf das Fürstenpaar warten sollten. Es hielt sie kaum auf den zierlichen Biedermeiersesseln. Immer wieder erhob sie sich, um die kostbaren Antiquitäten zu berühren oder einen Blick auf die Porzellansammlung in den Vitrinen zu werfen und darüber in verzückte Ausrufe zu verfallen. Max wiederum erfreute eher der Ausblick in den verschneiten Schlossgarten. Schließlich ließ sich das Fürstenpaar herab, die angekündigten Besucher zu empfangen. Erhobenen Hauptes betraten Fürst Siegwald und seine Gattin Heidelinde den Salon. Jeder Quadratzentimeter an ihnen war sich ihrer herausragenden gesellschaftlichen Stellung bewusst und strahlte das Selbstbewusstsein einer ellenlangen altehrwürdigen Stammtafel aus. Fürst Siegwald war eine eher untersetzte, mittelgroße Erscheinung von herablassender Lässigkeit. Die Fürstin wirkte eher zierlich, das von breiten grauen Strähnen durchzogene tiefschwarze Haar war kurz, aber sorgfältig frisiert. Zu einem schreiend bunten Kaftan, den sie über weite Marlene-Hosen trug, baumelten an ihren Ohrläppchen übergroße, mit Rubinen, Smaragden und Saphiren besetzte Creolen. Keine sonderlich elegante Mischung, wie Max fand, die die Fürstin als anerkannte Künstlerin jedoch ihren Bewunderern schuldig zu sein meinte. Auch Lulu starrte die Fürstin entgeistert an. Heidelinde schenkte ihr ob dieser vermeintlichen Verehrung ein herablassendes Lächeln. Max hatte sich beim Eintreten des Fürstenpaares höflich erhoben. Jetzt gestattete Fürst Siegwald dem Anwalt mit einer gnädigen Handbewegung wieder Platz zu nehmen. Sein fragender Blick richtete sich auf die schöne Lulu, die in ihrem klassischen Hosenanzug einen geradezu konservativen Eindruck machte. „Meine Verlobte“, stellte Max vor und ehe er weitersprechen konnte, reichte Lulu dem Fürsten und der Fürstin die Hand, was diese indigniert über sich ergehen ließen. „Luana Luise Brunner“, fiel sie Max ins Wort. „Meine Freunde nennen mich Lulu.“ „Soso“, sagte der Fürst. „Aha“, machte die Fürstin und nahm auf dem Sofa neben ihrem Gatten Platz. Ein livrierter Diener brachte auf einem silbernen Tablett Kaffee und Gebäck. Lulu starrte den Mann an, als gehöre er zu einer aussterbenden Art. Was wohl in der Tat auch so war, durchfuhr es Max. Es gab wenige Adelshäuser, die sich noch livriertes Hauspersonal hielten. Es wirkte ein wenig aus der Zeit gefallen, dachte er. Lulu jedoch war hingerissen, zeigte es doch die ganze fürstlich-herrschaftliche Prachtentfaltung. „Kommen wir zum Grund Ihres Besuchs, Doktor von Aynhorn“, nahm der Fürst die Gesprächsführung auf. „Ihr Herr Vater hätte Ihnen wohl kaum seine Kanzlei anvertraut, wenn Sie unfähig wären, nehme ich an.“ „Das nehme ich auch an“, erwiderte er trocken. Der Fürst wechselte einen resignierten Blick mit seiner Gattin. „Wir brauchen einen guten, einen wirklich sehr guten Anwalt für unsere Tochter.“ Max hob fragend die Augenbrauen, sodass der Fürst sich genötigt sah, fortzufahren. Er suchte nach den richtigen Worten, um die Dringlichkeit zu betonen. „Friederike besucht zur Zeit ein Internat in Schleswig-Holstein. Wie man uns mitteilte, kam es dort während des Chemieunterrichts zu einer schweren Explosion, bei dem ein Lehrer verletzt wurde, der nun im Krankenhaus liegt. Es besteht kein Zweifel, dass Friederike diese Explosion verschuldet hat …“ „Es ist nicht das erste Mal, verstehen Sie“, mischte sich die Fürstin jetzt ein. „Aufgrund ihres desaströsen Verhaltens mussten wir Friederike schon einige Male die Schule wechseln lassen. Jedoch gab es bislang nie Verletzte …“ Der Fürst nickte. „Im Normalfall hätte ich deswegen kein Aufhebens darum gemacht. Aber Friederike soll in diesem Jahr ihr Abitur machen und danach ein Studium im Ausland beginnen. Diese ärgerliche Angelegenheit droht nun, diese Pläne zu verzögern. Was absolut nicht in unserem Sinne wäre.“ „Sicher nicht“, pflichtete Max ihm bei. „Wohl auch nicht im Sinne Ihrer Tochter, Durchlaucht.“ Er ärgerte sich über die Lieblosigkeit mit der das Fürstenpaar von seiner einzigen Tochter sprach. „Friederike wird nicht gefragt“, entgegnete Fürst Siegwald ungehalten darüber, das sein Erziehungsstil offenbar angezweifelt wurde. „Sie tut, was man ihr sagt.“ „Wenn sie es denn tut“, fiel Fürstin Heidelinde ihm ins Wort. „Sie müssen wissen, dass Friederike von Geburt an ein sehr rebellisches und aufsässiges Kind war. Sie hat allem widersprochen, was man ihr sagte. Unzählige Kinderfrauen hat sie verschlissen. Keine kam auf Dauer mit ihr zurecht. Wir waren froh, als wir sie endlich in ein Internat geben konnten. Aber auch dort brachte sie ihre Lehrer zur Verzweiflung. So ein ungeratenes Kind!“ „Das haben Sie wirklich nicht verdient, Fürstin“, zeigte Lulu Verständnis. „Man sollte doch meinen, dass Ihre Tochter stolz darauf ist, zu einer solch alten und bedeutenden Familie zu gehören und eine Mutter zu besitzen, die als Künstlerin auf der ganzen Welt geachtet ist.“ Fürstin Heidelinde strahlte ob...