Buch, Deutsch, Band 51, 248 Seiten, Format (B × H): 140 mm x 222 mm, Gewicht: 471 g
Reihe: Hamburger Beiträge zur Geschichte der deutschen Juden
Raum, Wissen und jüdische Identität im langen 19. Jahrhundert
Buch, Deutsch, Band 51, 248 Seiten, Format (B × H): 140 mm x 222 mm, Gewicht: 471 g
Reihe: Hamburger Beiträge zur Geschichte der deutschen Juden
ISBN: 978-3-8353-3519-6
Verlag: Wallstein
Auf den ersten Blick scheint 'Ghetto' vor allem eine Ortsbezeichnung zu sein. Ursprünglich hieß so der Wohnbezirk, den der Senat von Venedig 1516 für die jüdische Bevölkerung festlegte. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs richteten die deutschen Besatzer in vielen Städten Ost- und Südosteuropas erneut Bezirke ein, in die Juden zwangsweise einquartiert wurden. Außer dem äußeren Zwang gibt es kaum etwas, was beide Arten von 'Ghetto' verbindet. Der Begriff funktioniert bis heute in einer Vielzahl von Kontexten, in ganz unterschiedlichen Regionen der Welt, auch ohne Bezug zur jüdischen Bevölkerung. Gemeinsam ist allen diesen Zuschreibungen, dass der Begriff 'Ghetto' starke Emotionen in sich trägt und zum Ausdruck bringt. Überwiegend negativ besetzt, markiert er die Bewohner als eine Randgruppe, verweist auf Ungleichheit, Ausgrenzung und soziales Elend.
Er suggeriert aber auch eine gewisse Zusammengehörigkeit der Bewohner, die aus einer Innenperspektive auch als Aneignung dieses Raumes verstanden werden kann. Jürgen Heyde untersucht, wie der Begriff im 19. und frühen 20. Jahrhundert von Italien nach Mitteleuropa wanderte und dort zu einem Zentralbegriff für die Suche nach jüdischer Identität wurde.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Jüdische Studien Jüdische Studien Jüdische Identität & Biographien
- Geisteswissenschaften Jüdische Studien Geschichte des Judentums Geschichte des Judentums: Moderne & Gegenwart
- Geisteswissenschaften Jüdische Studien Geschichte des Judentums Geschichte des Judentums: Biblische & Klassische Periode
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