E-Book, Deutsch, 252 Seiten
Reihe: MM-Wandern
35 Touren mit GPS-kartierten Routen und praktischen Reisetipps
E-Book, Deutsch, 252 Seiten
Reihe: MM-Wandern
ISBN: 978-3-96685-013-1
Verlag: Michael Müller Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Silke Hertel 'Silke Hertel wurde 1982 in Nürnberg geboren. Nach ihrem Geographiestudium in Erlangen absolvierte sie ein eineinhalbjähriges Volontariat bei der Online-Outdoor-Plattform Outdooractive im Allgäu. Es folgten Publikationen für den ADAC- und Publicpress-Verlag. Heute lebt sie nahe Nürnberg in der schönen Hersbrucker Schweiz. Bereits von Kindesbeinen an ist Hertel leidenschaftlich gerne auf Bergtouren in Österreich, Italien und der Schweiz unterwegs und liebt es, die Natur abseits ausgetretener Wege zu erkunden. 2009 beendete sie die Ausbildung zur Trainerin B Hochtour und führt seitdem Hochtouren für den Deutschen Alpenverein. 2012 erfüllte sie sich mit der privaten Besteigung des 7134 m hohen Pik Lenin in Kirgistan einen Kindheitstraum. Neben Bergsteigen, Recherchieren und Schreiben zählen Ski- und Mountainbiketouren sowie Fotografieren zu ihren Leidenschaften. Außerdem ist Silke Hertel begeisterte Bio-Hobbygärtnerin und Pflanzenfan.'
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Wandern am Lago Maggiore Eingerahmt von Bergketten erstreckt sich der Lago Maggiore, der zweitgrößte See Italiens, wie ein blauer Fjord vor dem Panorama der eisbedeckten Schweizer Viertausender. Palmen und blühende Kamelien, blumenübersäte Bergwiesen, bunt leuchtende Herbstwälder, einsame Pfade durch wilde Natur, glasklare Wildbäche in tiefen Schluchten, uralte Bergdörfer mit steingedeckten Häusern und verwinkelten Gassen, malerische Orte mit geschäftigem Treiben, einladende Strandpromenaden und Seebäder, Kirchen und Kapellen mit uralter Tradition, prächtige Villen und herrschaftliche Gärten voll subtropischer Pflanzenpracht - Wanderungen am „Lago“ bieten zu jeder Jahreszeit eine Fülle von Eindrücken. Blick vom Aussichtspunkt auf die Magadinoebene (Tour 34) Nur wenige Meter über dem See taucht man in eine andere Welt ein - in eine ursprüngliche, leise und entschleunigte Welt. Der bekannte Schriftsteller, Literatur-Nobelpreisträger und in der Luganer Nachbarschaft lebende Hermann Hesse beschrieb dies im Jahr 1927 treffend: „Und sobald man die Nähe der Hotels und die paar beliebtesten Ausflugsstraßen hinter sich lässt und in das steile, raue Bergland eindringt, dann ist man außerhalb Europas und außerhalb der Zeit“. Da viele Wanderungen in diesem Führer als Halbtagestouren konzipiert sind, kann man sich fast immer beim Bad im See von den Anstrengungen erholen oder das kulturelle und kulinarische Angebot erkunden. Und dieses ist überaus vielfältig, haben doch gleich drei Regionen Anteil am See - der Schweizer Kanton Tessin und die beiden italienischen Regionen Piemont und Lombardei. Jede der drei Regionen besitzt ihre unverwechselbaren Traditionen, Feste und köstlichen Spezialitäten. Zahlen und Fakten zum Lago Maggiore Der Lago Maggiore liegt auf 195 m ü. M. und misst von Magadino im Norden bis Sesto Calende im Süden 66 km. Die breiteste Stelle erreicht das von Gletschern ausgeschliffene Seebecken mit 12 km bei Baveno am Borromäischen Golf. Die Ufergesamtlänge beträgt 166 km. Die größte Tiefe erreicht der Lago Maggiore mit 372 m zwischen Ghiffa und Porto Valtravaglia. Die Gesamtfläche von 212,5 km² verteilt sich auf den Schweizer Kanton Tessin und die italienischen Regionen Lombardei (Ostufer) und Piemont (Westufer). Mit 42 km² nimmt dabei das im äußersten Norden gelegene Schweizer Gebiet den kleinsten Anteil ein. Der wasserreichste der über 80 Zuflüsse ist der Ticino, der bei Magadino im Norden in den See fließt und ihn bei Sesto Calende im Süden wieder verlässt. Wanderregionen am Lago Maggiore Die Wanderregionen am Lago Maggiore lassen sich recht gut auf Grundlage der Regionsgrenzen und der topographischen Gegebenheiten unterscheiden. Da die meisten meiner Leser von Norden kommen und auf der Gotthard- oder San-Bernardino-Route an den Lago Maggiore reisen, beginnt dieser Wanderführer auch mit dem Schweizer Teil und arbeitet sich von hier aus am Westufer nach Süden, lässt dort die flache, unspektakuläre Hügellandschaft aus und wendet sich am Ostufer wieder nach oben in den schweizerischen Nordostteil. Tessiner Nordufer mit Centovalli, Maggia- und Verzasca-Tal (Schweiz/CH): Nördlich von Locarno und Ascona streben die Tessiner Alpen in den Himmel. Gegliedert werden sie von tief eingeschnittenen Tälern, die sich ideal von Locarno aus ideal erkunden lassen. Nordöstlich befindet sich der von einer 220 m hohen Staumauer versperrte Taleingang des Valle Verzasca. Steile Berghänge mit zahlreichen Wasserfällen säumen den smaragdgrünen Wildfluss. Ein reizvoller Wanderweg, der Sentierone Valle Verzasca (? Tour 2) führt durch das gesamte Tal bis zum letzten bewohnten Ort. Östlich des Taleingangs erhebt sich über der Magadino-Ebene das Felshorn des Sassariente - zusammen mit dem über eine Riesenmauer bezwingbaren Nachbargipfel der Cima di Sassello (? Tour 1) eine lohnende Bergtour für trittsichere Wanderer. Parallel zum Valle Verzasca zieht hinter Locarno das Vallemaggia - das größte Tal der italienischen Schweiz - mit seinen zahlreichen Seitentälern in die Tessiner Alpen hinein. Am Beginn des langen Bergkammes, der die beiden Täler von- Das Nationalpark-Projekt Locarnese Anders als die Alpenländer Deutschland, Österreich und Frankreich besitzt die Schweiz derzeit nur einen einzigen Nationalpark im Engadin. Dies soll sich in den nächsten Jahren ändern. Um die Jahrtausendwende rief die Schweizer Naturschutzorganisation Pro Natura alle Schweizer Gemeinden dazu auf, die Machbarkeit eines weiteren Nationalparks zu prüfen. Nach einer mehrjährigen Planungsphase wurden zwei realistische Projekte forciert: der Parc Adula rund um das Rheinwaldhorn zwischen Graubünden und dem Tessin sowie der Parco Nazionale del Locarnese im Hinterland von Locarno. 16 Jahre nach Planungsbeginn ist der Parc Adula im November 2016 per Abstimmung gescheitert. Acht der 17 Parkgemeinden sprachen sich gegen das Projekt aus, zu groß war die Skepsis vor Umweltbürokratie und massiven Einschränkungen in der Kernzone des Parks. Übrig geblieben ist nun nur noch das Nationalpark-Projekt Locarnese. Doch auch dieses hat in der Vergangenheit Federn gelassen: im Jahr 2009 stand das Projekt nach dem Ausstieg von Cevio im oberen Maggiatal - der mit Abstand größten, am Park beteiligten Gemeinde - kurz vor dem Aus. Glücklicherweise konnten im Gegenzug das Centovalli, das Onsernonetal und die Seegemeinden Brissago, Ronco sopra Ascona und Ascona für den Park gewonnen werden. Der projektierte Park erstreckt sich nun von den Brissago-Inseln im Lago Maggiore bis nach Bosco Gurin, 35 km vom subtropischen Seeufer bis zum alpinen, 2863 m hohen Wandfluhhorn bzw. Pizzo Biela. Frühestens Ende 2017 stimmen die beteiligten Gemeinden über die Realisierung des Nationalparks ab. Die wilde, zauberhafte Berglandschaft im Hinterland von Locarno soll zum Nationalpark werden einander trennt, wacht aussichtsreich die 1671 m hohe Cimetta (? Tour 3) über dem See, dank ihren Attraktionen das ideale Wanderziel für Familien. Bei Klettern sind die steilen Felsplatten von Ponte Brolla am Taleingang des Vallemaggia beliebt. Oberhalb des Klettergebietes wartet mit der 795 m hohen Colma (? Tour 4) ein herrlicher, wenig frequentierter Aussichtspunkt auf Wanderer. Bergbahnen im Centovalli Drei kleine Seilbahnen verbinden den Talgrund des Centovalli mit den oben gelegenen Alpen und Bergdörfern und ermöglichen tolle Wanderungen. Während die Pendelbahn ab Verdasio am Nordhang nach Rasa emporschwebt, dem letzten autofreien Bergdorf des Tessins, führen die Bahnen Verdasio - Monte di Comino und Intragna - Pila - Costa zu Bergweilern auf sonnigen Hangterrassen am Südhang. Funivia Verdasio - Rasa: ganzjähriger Betrieb, 9-13/14.20-18 Uhr alle 20 Min.; hin/zurück 12 sFr., erm. 8 sFr., Funivia Verdasio - Monte di Comino: Mitte Nov. bis Mitte März Winterpause, Juni bis Sept. 9-18.30 Uhr alle 30 Min., Sa/So/Fei schon ab 8.30 Uhr, Okt. 9-18 Uhr, März und Nov. 9-12.30/14-17 Uhr, April und Mai werktags 9-12.30/14-17.30 Uhr, Sa/So/Fei 9-18 Uhr; hin/zurück 18 sFr., erm. 11 sFr. Funivia Intragna - Pila - Costa: Betrieb Anfang März bis Mitte Nov., tägl. 9-12.40/14.30-18.10 Uhr alle 20 Min. (an jedem 1. Mi im Monat wegen Revision geschlossen); hin/zurück 12 sFr., erm. 8 sFr. Alle Seilbahnen sind gut mit der Centovalli-Bahn erreichbar, außerdem Parkplätze an den Talstationen. Von Locarno in Richtung Westen erstreckt sich das Centovalli, ein von Schluchten durchzogenes, dicht bewaldetes Tal. Der Fluss Melezza hat sich hier im Laufe von Jahrmillionen tief in die Berge eingeschnitten. Drei kleine Bergbahnen verkürzen die Aufstiege zu aussichtsreich gelegenen Alpen und Weilern wie Costa, Monte di Comino (? Tour 5) und Rasa. Während der breite, zerklüftete Kamm des Pizzo Ruscada das Centovalli vom Valle Onsernone im Norden trennt, grenzt das 2188 m hohe...