Olaus-Petri-Vorlesungen, gehalten an der Universität Uppsala.
Buch, Deutsch, 189 Seiten, Format (B × H): 145 mm x 205 mm, Gewicht: 252 g
ISBN: 978-3-89991-243-2
Verlag: Hartmut Spenner Verlag
Wilhelm Herrmann (1846-1922) war einer der bedeutendsten Theologen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Seine 1910 in Uppsala gehaltenen Vorlesungen über "Religion und Geschichte im evangelischen Christentum" werden hier erstmals in einer Rückübersetzung der schwedischen Buchfassung auf Deutsch zugänglich gemacht.
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort 5
Religion und Geschichte bei Wilhelm Herrmann.
Eine einleitende Skizze
von Frank Pritzke 9
Wilhelm Herrmann
Religion und Geschichte im evangelischen Christentum.
Olaus-Petri-Vorlesungen, gehalten an der Universität Uppsala
übersetzt von Dietz Lange 49
Inhalt 51
Vorwort 53
I. Religion und Geschichte aus religiösen Gründen
eng verbunden 55
II. Die Religion aus religiösen Gründen unabhängig von der Geschichte 67
III. Erneuerung des evangelischen Christentums 78
IV. Natur und Geschichte 89
V. Die Religion vorbereitet in der Lebensnot des Menschen 103
VI. Die Religion als Beginn geschichtlichen Lebens 112
VII. Jesus Christus 137
VIII. Der Auftrag der Kirche 157
IX. Von der dogmatischen Stellung des Kirchenregiments in den deutschen evangelischen Kirchen.
Antwort an Ludwig Ihmels 174
Vorwort
Wilhelm Herrmanns Todestag jährt sich am 2. Januar 2022 zum hundertsten Mal. In der gegenwärtigen theologischen Diskussion ist Herrmann, wenn überhaupt, vornehmlich noch als Lehrer Karl Barths und Rudolf Bultmanns bekannt. Aber Herrmann ist ein eigenständiger Denker in hohem Maße, dessen auf Entstehung und Wesen des Glaubens konzentrierte Theologie auch jenseits ihrer Rezeptionsgeschichte in der heutigen theologischen und kirchlichen Debatte entscheidende Anstöße zu geben vermag.
Im Jahre 1910 hat Wilhelm Herrmann auf Einladung Nathan Söderbloms in Uppsala die Olaus-Petri-Vorlesungen gehalten. Sein Thema lautete: „Religion und Geschichte im evangelischen Christentum“. Diese Vorlesungen sind nicht nur in hervorragendem Maße geeignet, in Herrmanns Denken einzuführen; sie bieten auch so etwas wie einen Abschluss des explizit mit seiner Schrift „Die Religion im Verhältniß zum Welterkennen und zu Sittlichkeit“ 1879 begonnenen Projektes seiner Grundlegung der Systematischen Theologie, sofern bei einem so lebendigen Denker wie Herrmann von einem Abschluss der Gedanken überhaupt die Rede sein kann.
Die Vorlesungen über „Religion und Geschichte im evangelischen Christentum“ sind von Sigfrid von Engeström ins Schwedische übersetzt worden und 1912 in Uppsala als Buch erschienen. Danach ist die deutsche Vorlage verschollen. Da das Buch nie in deutscher Sprache erschien, ist der Text auch in der Herrmann-Rezeption merkwürdig unberücksichtigt geblieben. Das steht in einem Missverhältnis dazu, dass Herrmann selbst im Vorwort sagt: „Was ich hier über das Verhältnis von Glaube und Geschichte sage, ist noch nie auf diese Weise in wissenschaftlicher Darstellung ausgeführt worden.“
Von diesem Missverhältnis wollen wir mit dem vorliegenden Buch Abhilfe schaffen. Dietz Lange hat den schwedischen Text ins Deutsche zurückübersetzt; die Einleitung zu Religion und Geschichte bei Herrmann stammt von Frank Pritzke.
„Einen Denker ehrt man durch Denken“ (Eberhard Jüngel), am besten vielleicht durch dessen eigenes. In diesem Sinne wollen wir Herrmanns Vorlesungen der deutschen Öffentlichkeit zugänglich machen und so an einen großen theologischen Denker erinnern.
Für Druckkostenzuschüsse danken wir herzlich der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck.
Göttingen, Pfingsten 2021
Dietz Lange
Frank Pritzke