Herndl | Führen nach Gottes Vorbild | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 208 Seiten

Herndl Führen nach Gottes Vorbild

Ratgeber für Führungsaufgaben im Berufs- und Privatleben
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7431-6909-8
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Ratgeber für Führungsaufgaben im Berufs- und Privatleben

E-Book, Deutsch, 208 Seiten

ISBN: 978-3-7431-6909-8
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Karl Herndl beschreibt in diesem Buch die Bausteine göttlicher Führungsarbeit und entwickelt daraus konkrete Anregungen für Führungsaufgaben im Berufs- und Privatleben. "Führen nach Gottes Vorbild" will als praktische Anleitung verstanden werden und vermittelt ein bewährtes Leitbild, das überall dort helfen kann, wo geführt wird. Denn jeder von uns - ganz gleich, ob als Partner, Elternteil, Freund, Kollege oder Führungskraft - ist gefordert, Entwicklungsprozesse anderer Menschen zu begleiten. Wer sich Gott öffnet, der erkennt, dass der Sinn des Lebens im Führen und Entwickeln von Menschen besteht. Gott braucht uns als Führungskräfte, die diese Aufgabe annehmen und sich mit den ihnen anvertrauten Menschen auf einen Entwicklungsprozess einlassen - in allen Phasen ihres privaten und beruflichen Lebens.

Karl Herndl, seit 1997 Geschäftsführer der "Karl Herndl Training KG", ist mehrfacher Buchautor, Referent und Coach. Sein Angebot an Vorträgen, Seminaren und Coaching-Gesprächen richtet sich an alle Menschen, denen Führungsaufgaben anvertraut sind. Er will Begleiter sein für Menschen, die Führungssituationen nach dem Vorbild Gottes gestalten möchten.

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1. Kapitel: Auf dem Weg zu mir
Der 10. Dezember 2015 ist ein ganz besonderer Tag. Ich bin unterwegs in das Benediktinerkloster St. Lambrecht in der Steiermark. Heute sind es sieben Jahre, auf den Tag genau, seit ich mich zum ersten Mal auf den Weg in ein Kloster begeben habe. Damals war ich auf der Suche nach der Ordnung. Für mein eigenes Leben, für meine Familie, aber auch für die Führungsprozesse in der Wirtschaft, die ich als Coach seit vielen Jahren begleitete. In den kommenden Tagen werde ich das Seminar »Mensch, werde wesentlich« besuchen und bin schon sehr gespannt, was mich erwartet. »Wir haben hier folgende Ordnung«: Mit diesen Worten eröffnete Abt Otto damals vor sieben Jahren das Seminar. Dann ging er zum Flipchart und schrieb Zeiten auf, und schon war der ganze Tagesablauf geregelt, von 6:00 Uhr bis 21:00 Uhr. Alle Teilnehmer waren froh, eine so deutliche Struktur vorzufinden. Der Tagesablauf war ausgewogen zwischen Gebet und Meditation, Input und Reflexion, Essenszeiten und Freizeit. Niemand dachte damals daran, diese Ordnung infrage zu stellen. Sie war für uns alle eine Hilfe, uns zurechtzufinden, und eine Garantie, dass wir finden konnten, was wir suchten, ohne uns zu überanstrengen. Für mich als Trainer hat sich in diesen sieben Jahren die Welt komplett verändert. Ich entdeckte damals die Benediktsregel, jenes kleine schwarze Buch mit goldener Aufschrift, das seit über 1500 Jahren die Abläufe in den Klöstern regelt – und das Benedikt von Nursia um circa 500 nach Christus natürlich in erster Linie zu genau diesem Zweck geschrieben hat. Als ich das Werk zum ersten Mal studierte, erkannte ich aber schnell, dass sich darin eine tiefe Weisheit zeigt und ein praktischer Nutzen offenbart, der überall dort hilfreich ist, wo Menschen gemeinsam an der Erreichung eines Zieles arbeiten. Ich übertrug die Aussagen auf Führungs- und auf Verkaufsprozesse und machte von da an die Benediktsregel zur Grundlage meiner Arbeit als Trainer und Coach. Am Anfang ließ ich sie behutsam und leise in die Coaching-Prozesse einfließen. Die gute Rückmeldung der Teilnehmer und der Auftraggeber ermutigte mich dann, einen klaren Schritt nach vorne zu gehen. Ich formulierte das Coaching nach Benedikt im Detail, schuf für vertriebsorientierte Unternehmen eine »Sales-Ordnung«, ließ das Vorgehen als Marke »Sales Coaching by Benedict« international registrieren und publizierte das gleichnamige Buch. In den letzten beiden Jahren bin ich dann noch einen Schritt weiter gegangen. Gott persönlich ist nun immer öfter ein Thema in den Coaching-Gesprächen. Wenn ich mir von Führungskräften Situationen schildern lasse, die sie im Coaching analysieren wollen, dann stelle ich manchmal die Frage: »Was sagt Gott dazu?« Ja, diese Frage löst mitunter schon Verwunderung aus, aber sie ist fast immer ein Türöffner, um eine Person nicht nur als Führungskraft zu sehen, sondern als ganzen Menschen. Der Mensch ist ja nicht teilbar, alles, was ihn ausmacht, wird in sämtlichen Rollen spürbar, die er erfüllt. Wer eine Führungskraft wirkungsvoll coachen will, der muss an ihr Inneres heran. Die Frage nach Gott ist deswegen so wichtig, weil die Person damit nicht nur im eingeschränkten Fokus einer augenblicklichen Aufgabe gesehen wird, sondern als Ganzes. Wer sich als Führungskraft für einen solchen Prozess öffnet, wird die übertragene Aufgabe nicht nur als Job verstehen, sondern als Teil eines großen Plans, als konkreten Auftrag, sich anvertrauten Menschen anzunehmen, sie zu lieben und sie zu entwickeln. Ein Auftrag, der von ganz oben kommt, eine Aufgabe, für die wir uns einmal rechtfertigen werden müssen. Ich bin immer wieder ganz erstaunt, wie viele Menschen in meinen Coachings sich für diese Gedanken öffnen. Die Anerkennung, dass da noch etwas Größeres ist als der Mensch, ist offensichtlich doch weiter verbreitet, als man glauben möchte. Und interessanterweise sind die Menschen auch bereit, darüber zu reden, wenn man ihnen eine entsprechende Frage stellt. Das Thermometer zeigt ein paar Plusgrade an. Es ist zu warm für diese Jahreszeit. Ich fahre gemächlich an grünen Wiesen vorbei. Eine gute Stunde wird die Fahrt noch dauern. Ich erinnere mich noch genau. Als ich vor sieben Jahren auf meiner ersten Fahrt ins Kloster war, habe ich über die Krise der Gesellschaft nachgedacht. Daran hat sich nichts verändert, im Gegenteil, da und dort ist es schlimmer geworden, die Krise hat uns immer noch fest im Griff. Eigentlich sind es ja viele Krisen, die aber in irgendeiner Form auch wieder zusammengehören. Wirtschaft, Familie, Schule, Politik, Medien, Kirche – Krisengebiete, die uns in unserer Gesellschaft jeden Tag begegnen. Die eine Krise bedingt die andere. Alle zusammen belasten sie uns und scheinen uns keinen Ausweg finden zu lassen. Das Schlimme daran ist, dass wir das alles selbst angerichtet haben, weil wir traditionelle und bewährte Werte missachtet haben. Der Mensch hat im Alltag viele Rollen zu erfüllen. Nehmen wir zum Beispiel eine Führungskraft in einem Unternehmen. Die meiste Zeit seines Lebens verbringt dieser Mensch wohl im beruflichen Kontext. Aus dieser Tätigkeit verdient er das Einkommen, von dem in vielen Fällen eine Familie finanziert wird. Menschen, die voll im Berufsleben stehen, definieren sich selbst auch vor allem aus dieser Rolle. Man verlangt von ihnen, dass sie einen großen Teil ihrer Lebensenergie in den Job einbringen, und sie tun das auch, mit der Aussicht, auf der Karriereleiter höher zu kommen. Die Anforderungen an die Führungskräfte der heutigen Zeit werden aber immer größer. In der Wirtschaftskrise ist ständig von Umsatzsteigerung, Kostendruck, Effizienzsteigerung, Personalabbau und Ähnlichem die Rede. Die Unternehmen haben bisher keine Lösung gefunden, diese Entwicklung in den betriebseigenen Strukturen und Abläufen in den Griff zu bekommen. Die Krise ist einfach da und belastet die Menschen, die davon betroffen sind. Und weil es kaum strukturelle Entwicklungsmaßnahmen gibt, die dieser Krise Herr werden könnten, bleibt für den Einzelnen nur noch, den Arbeitseinsatz zu erhöhen, in der Hoffnung, dass damit die von ihm erwarteten Ergebnisse besser werden. Die Energiereserven eines Menschen sind aber nicht unendlich, irgendwann ist dann nur noch der Beruf wichtig. Damit sind Konflikte mit den Erwartungen aus den anderen Rollen einer Person vorprogrammiert. Wenn man sich keine Zeit mehr für die Entwicklung der Kinder nehmen kann, muss man sich nicht wundern, wenn Kinder führungslos sind und nach Orientierung suchen. Wenn man zu erschöpft ist, um sich mit seiner Partnerin oder seinem Partner auseinanderzusetzen, dann muss man sich nicht wundern, wenn es irgendwann keine Beziehung mehr gibt. Die Krisen in den Partnerschaften und in den Familien sind also häufig ein Produkt des Diktates der Wirtschaft, weil berufliche Entwicklung, Partnerschaft und Familie nicht mehr so einfach vereinbar sind. Daneben gibt es noch die anderen erwähnten Krisengebiete. Auf die Politik dürfen wir uns nicht mehr verlassen. Die steckt selbst tief in einer Krise. Es geht nur noch um die nächste Wahl und nicht mehr darum, wofür jemand steht. Auch in den Schulen erleben wir ein Spiegelbild der Krise der Gesellschaft. Politische und wirtschaftliche Diktate sind im schulischen Alltag allgegenwärtig und sabotieren den eigentlichen Auftrag der Schulen, junge Menschen in ein gelingendes Leben zu führen. Die Kirche, früher Fixpunkt im gesellschaftlichen Leben, hat ihre Bedeutung verloren. War sie früher als hilfreiche Orientierungsgeberin gefragt, ist sie heutzutage ziemlich aus unserem Alltag verschwunden. Sie beschäftigt sich zu sehr mit sich selbst, anstatt auf die Menschen zuzugehen. Die Kirche hat für die Probleme des modernen Menschen – ob jung oder alt – nicht mehr die passenden Antworten. Aber auch die Medien stecken in der Krise. Es geht mehr um Schlagzeilen und Auflagen, als um einen beschreibenden Journalismus, der Meinungsbildung zulässt und fördert, aber nicht Meinung zu diktieren versucht. Der Boden, auf dem die Krisengebiete gewachsen sind, ist wohl der Verlust von Werten. Was früher als ausgemacht galt, wird heutzutage infrage gestellt. Man kann sich auf nichts mehr verlassen. Führung findet kaum mehr statt. Jeder weiß selbst alles am besten. Mit Unterordnung, Demut und Öffnung für Führungsprozesse kann die heutige Gesellschaft kaum mehr etwas anfangen. Der Mensch will selbst Gott sein und kann mit der Idee nichts mehr anfangen, sich auf einen Weg zu Gott zu machen. Er will selbst Schöpfer sein, nicht Geschöpf eines fernen Gottes, und so leugnet und missachtet er ihn, anstatt ihn zu suchen. Ich nehme die Abbiegung hinauf zur Hochebene. Das Kloster liegt auf knapp über 1000 Meter Seehöhe. Die Straße schlängelt sich in langgezogenen Kurven hinauf nach St. Lambrecht, meinem Ziel entgegen. Bei meinem ersten Klosterbesuch wollte ich einfach eine Auszeit nehmen und mich für diese geheimnisvolle Welt hinter den dicken Klostermauern öffnen. Diesmal habe ich ein konkretes Ziel. Ich will mich mit dem Thema »Führen nach Gottes Vorbild«...



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