Heitz | Gesellschaft und Wirtschaft im archaischen Süditalien | Buch | 978-3-95490-326-9 | sack.de

Buch, Deutsch, 304 Seiten, Format (B × H): 210 mm x 297 mm, Gewicht: 1559 g

Reihe: Italiká

Heitz

Gesellschaft und Wirtschaft im archaischen Süditalien

Ein Modell zu Identität und Hexis, ausgehend von Ripacandida und weiteren binnenländischen Gemeinschaften
Erscheinungsjahr 2021
ISBN: 978-3-95490-326-9
Verlag: Reichert Verlag

Ein Modell zu Identität und Hexis, ausgehend von Ripacandida und weiteren binnenländischen Gemeinschaften

Buch, Deutsch, 304 Seiten, Format (B × H): 210 mm x 297 mm, Gewicht: 1559 g

Reihe: Italiká

ISBN: 978-3-95490-326-9
Verlag: Reichert Verlag


Die Nekropole von Ripacandida in Süditalien (Apulien/Prov. Foggia) liegt auf einem Hügel, der zwischen den Hochebenen des südlichen Apennins im Westen und der Adriaküste im Osten vermittelt. Die lokale archaisch-klassische Gemeinschaft (6./5. Jh. v. Chr.) war Zeuge des Aufstiegs von ostmediterranen Siedlungen (apoikiai) an den Küsten und der Schaffung einer völlig neuen Situation von Kulturtransfer und Begegnung in der Region. Dies spiegelt sich in den materiellen Beigaben der lokalen Gräber wider, die hier vollständig vorgestellt und diskutiert werden. Unter weitgehender Beibehaltung der traditionellen Bindungen an die benachbarten Gebiete, die die Verwendung materieller Kultur aus den angrenzenden Gebieten bezeugt, steigt der Zustrom griechischer Elemente während der Nutzungszeit des Gräberfeldes bemerkenswert an. Es wird jedoch deutlich, dass die in die lokale Gesellschaft eingebrachte Keramik griechischer Prägung die traditionellen Formen und Waren nicht ersetzt, sondern nur ergänzt. Im Laufe der beiden untersuchten Jahrhunderte scheint sich die Zugehörigkeit der lokalen Gemeinschaft von einer eher ins Binnenland orientierten Perspektive zu einer engeren Verbindung mit dem Flachland an der adriatischen Küste zu verschieben. Die lokale Gemeinschaft im 6. Jh. v. Chr. war grundsätzlich egalitär in kleinen Haushaltseinheiten organisiert, wie die in Clustern angeordneten Gräber nahelegen. Im 5. Jh. v. Chr. wurden reich ausgestattete Männergräber von den Grabgruppen abgesondert, während gleichzeitig reich ausgestattete Frauen in einigen Clustern prominent werden und männliche Bestattungsmerkmale übernehmen, was auf Verschiebungen im Gefüge der örtlichen Gemeinschaft hindeutet.
Die eingehende Analyse der örtlichen Gemeinschaft und der Vergleich mit anderen Fundorten der Region zeigt, dass die indigene Gesellschaft im Untersuchungszeitraum keineswegs statisch, sondern sehr dynamisch war, und nicht nur ein statischer Empfänger neuer Impulse, die von den 'kulturell überlegenen' (und viel besser erforschten) Neuankömmlingen aus dem Osten kamen. Innerhalb der indigenen Gemeinschaften Südostitaliens kam es zu einer Reihe interner sozialer Entwicklungen (Hierarchisierung, Reorganisation der familiären Strukturen und der Geschlechterrollen, wirtschaftliche Neuorientierung), die nicht allein auf äußere, durch die fremde Präsenz ausgelöste Impulse zurückgeführt werden können.
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Weitere Infos & Material


Christian Heitz, Studium der Klassischen Archäologie, Ur- und Frühgeschichte und Alten Geschichte in Heidelberg. 1998 MPhil in Archaeology and Anthropology an der University of Cambridge, 2003 Promotion in Klassischer Archäologie in Heidelberg, 2015 Habilitation in Innsbruck. Seine Forschungsinteressen umfassen ein weites Spektrum, von ägäischer Bronzezeit bis zu römischer Kunst. Derzeit beschäftigt er sich derzeit mit der vorrömischen und römischen Eisenzeit im Süden Italiens, aktuelle Publikationen befassen sich mit kulturübergreifenden Vergleichen des Kulturkontakts, der Rolle von Textilien und Pastoralismus sowie sozialen Entwicklungen im archaisch-klassischen Süditalien. Er ist Leiter der Untersuchungen in Ascoli Satriano (Prov. Foggia/Apulien) am Institut für Archäologien der Universität Innsbruck.

Christian Heitz studied Classical Archaeology, Prehistory and Early History and Ancient History in Heidelberg. He achieved the MPhil in Archaeology and Anthropology 1998 at the University of Cambridge, the PhD in Classical Archaeology 2003 in Heidelberg, and the habilitation 2015 in Innsbruck. His research interests cover a wide spectrum, from Aegean Bronze Age to Roman art. He is currently working on the Pre-Roman and Roman Iron Age in southern Italy. Current publications deal with cross-cultural comparisons of cultural contact, the role of textiles and pastoralism as well as social developments in Archaic-Classical southern Italy. He is director of the investigations at Ascoli Satriano (Prov. Foggia/Apulia) at the Institute of Archaeologies of the University of Innsbruck.



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