Buch, Deutsch, 380 Seiten, Format (B × H): 125 mm x 194 mm, Gewicht: 440 g
Buch, Deutsch, 380 Seiten, Format (B × H): 125 mm x 194 mm, Gewicht: 440 g
ISBN: 978-3-945370-52-0
Verlag: Guggolz Verlag
William Heinesen (1900–1991) umfasst mit seinem Leben fast das ganze färöische 20. Jahrhundert. Er schrieb u¨ber die raue Inselgruppe im Nordatlantik, mythengetränkt, aber von der unmittelbaren Lebenswirklichkeit. »Noatun«, 1938 veröffentlicht, ist färöisch durch und durch: Fischfang, Ackerbau und Schafzucht bestimmen die Tage – Regen, Schnee, Steinschläge und Wellengang prägen wie der Rhythmus der Jahreszeiten den Lauf der Dinge. Eine zusammengewu¨rfelte Gruppe von eigensinnigen Menschen, denen im ärmlichen Kleinstadtleben und den dortigen besseren Kreisen keine Zukunft beschieden ist, beschließt, sich in einem verrufenen Tal niederzulassen und die Siedlung »Noatun« zu gru¨nden. Ein Schiffsunglu¨ck hat die Bucht mit einem Schatten belegt, doch die Siedler lassen sich davon nicht abschrecken. Ihr Drang nach einem freien, wenn auch harten, einem selbstbestimmten, wenn auch unsicheren Leben ist stärker als alle Ru¨ckschläge und die Sorge vor dem Scheitern.
Den Kampf mit den Elementen und den gesellschaftlichen wie politischen Widerständen schildert William Heinesen mit herber Schönheit und wortkarger Tiefgru¨ndigkeit. Die Sprache ist ganz nah an der mythischen Natur und an den Menschen, von der Geburt u¨ber das Leben und Überleben bis zum Tod. Durch Inga Meinckes und Verena Stössingers hellhörige Übersetzung braust der Wind, schmirgelt, schnarcht und brodelt die Brandung. Hoffnung, Solidarität und Hartnäckigkeit dru¨cken dem Roman ihren Stempel auf und fu¨hren die Bewohner Noatuns aus der archaischen Vergangenheit in eine verheißungsvolle Zukunft.