Heger | Die drei !!!, 58, Gorilla in Not (drei Ausrufezeichen) | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Die drei !!!

Heger Die drei !!!, 58, Gorilla in Not (drei Ausrufezeichen)

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Die drei !!!

ISBN: 978-3-440-15106-8
Verlag: Kosmos
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Kim, Franzi und Marie sind "Die drei !!!". Mutig und clever ermitteln die drei Freundinnen und sind jedem Fall gewachsen.

Das kleine Gorillamädchen Sunima wurde entführt. Kann der Zoodirektor das Lösegeld auftreiben oder kommen Kim, Franzi und Marie dem Täter vorher auf die Schliche?
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Eine Rosskur für Kim
»Puh, wie das staubt!« Marie wandte ihr Gesicht von Tinka ab und streckte den Arm weit von sich. In der Hand hatte sie einen Pferde-Striegel, den sie mit gerümpfter Nase am Holzzaun der Koppel ausklopfte. »Und du machst das jeden Tag?« Sie musterte ihre Freundin Franzi und dann unglücklich ihre manikürten Fingernägel. Erst gestern hatte sie sich French Nails machen lassen. Das Besondere an diesen Nägeln waren die blütenweißen Nagelspitzen, die jetzt allerdings eher schwarz und schmierig aussahen. »Ja, auch wenn du es sicher nicht glauben kannst: Ich liebe es, Tinka zu striegeln und ihr die Hufe auszukratzen«, antwortete Franzi. Liebevoll streichelte sie über das schwarze, seidige Fell der Ponystute. »Du hast wenigstens nur einen Trauerrand unter den Nägeln«, meinte Kim, die mit zusammengesunkenem Rücken auf dem obersten Balken des Zauns saß. »Den kriegst du leicht wieder weg. Ich aber habe einen Trauerrand um mein Herz. Und der wird immer breiter und breiter.« Kims Lippen begannen zu zittern und ihre Augen brannten. Schnell wischte sie mit dem Handrücken übers Gesicht, damit ihr die aufsteigenden Tränen nicht über die Wangen liefen. »Es tut mir leid«, sagte Marie und nahm Kim fest in den Arm. »Das war echt unsensibel von mir. Du hast so schlimmen Liebeskummer und ich habe nur meine Fingernägel im Kopf.« »Schon gut«, schniefte Kim und legte ihren Kopf dankbar an Maries Schulter. »Mich nervt doch selbst, dass mich die Trennung von Michi so fertigmacht. Immerhin ist es ja schon ein paar Wochen her.« Sie verstummte für einen Augenblick und kramte in der Hosentasche nach einem Taschentuch. »Karfreitag«, fuhr sie düster fort. »Dieser Tag hat sich in meine Seele für immer eingebrannt. Der schwärzeste Tag in meinem bisherigen Leben.« Jeder konnte in Kims Gesicht sehen, dass sie immer noch trauerte, weil Michi kurz vor Ostern mit ihr Schluss gemacht hatte. Deswegen hatte Franzi Marie und Kim heute überredet, nach ihrem Detektivclub-Treffen im Pferdeschuppen eine Runde reiten zu gehen. Für Franzi gab es nichts, was tröstlicher war: auf Tinkas warmem Rücken zu sitzen, ihren würzigen Duft einzuatmen und mit ihren sanften, schaukelnden Bewegungen zu verschmelzen. Probleme, die zuvor wie reißende Tiger in ihrem Kopf gewütet hatten, schienen sich dann in zahme Kätzchen zu verwandeln. Tinka stupste die Probleme jedes Mal mit ihrem weichen Maul auf und davon, so, als wären sie nie da gewesen. Vielleicht klappte das auch bei Kim? Franzi trat zu ihrer Freundin, die traurig ins Nirgendwo starrte, und strich ihr sanft über den Rücken. »Mach dir keine Gedanken. Wir sind immer für dich da. Du brauchst Zeit, alles in Ruhe zu verarbeiten. Schließlich war Michi deine erste große Liebe.« Nun konnte sich Kim nicht mehr zusammennehmen. Alle Tränen, die sie in den letzten Wochen zurückgehalten hatte, quollen nun auf einmal heraus und tropften auf Maries neuen rosa Kuschelpullover. Sie klammerte sich an Marie, als wollte sie sie nie mehr loslassen, und stieß einen lang gezogenen Klagelaut aus, der Franzi durch Mark und Bein ging. Dann flüsterte sie mit tränenerstickter Stimme: »Das Schlimme ist: Er war nicht meine große Liebe, sondern er ist es noch! Es tut so weh, wenn ich an ihn denke. Als wäre Stacheldraht um mein Herz gewickelt, und immer wenn es schlägt, piksen die Dornen von allen Seiten. Das ist so fies. Michi hat gesagt, er muss kaum noch an mich denken. Und ich? Ich krieg ihn überhaupt nicht aus meinem Kopf …« Sie trommelte mit den Fingerspitzen gegen die Schläfen, als ob sie hoffte, dass Michi auf diese Art und Weise für immer aus ihren Gedanken verschwinden würde. Franzi sah ihre Freundin erschrocken an. So hatte sie Kim noch nie erlebt. Sie war sonst immer diejenige, die sich nicht so schnell von ihren Gefühlen davontragen ließ. Die, die jeden noch so komplizierten Fall mit ihrem messerscharfen Verstand durchleuchtete. Die, die immer einen Rat wusste. So konnte das nicht weitergehen. Sie musste Kim helfen. Oder es zumindest versuchen. Franzi nahm Tinka beim Zügel und flüsterte der Stute ins Ohr: »Was meinst du, wollen wir Kim ein wenig aufmuntern?« Tinka senkte den Kopf, als würde sie nicken, und wieherte leise. Franzi lächelte. »Das denk ich doch auch«, sagte sie zufrieden und führte Tinka zu Kim. Das Pony stupste Kim mit seinem weichen Maul am Arm. Kim blickte auf und streichelte Tinkas Hals. »Ich glaube, da wartet jemand darauf, dass du auf seinen Rücken kletterst«, sagte Franzi. »Komm, ich helfe dir hinauf.« »Gleich«, schniefte Kim und zerrte ein Taschentuch aus ihrer Hosentasche. Sie schnäuzte sich lautstark und sprang vom Holzbalken der Koppel. Franzi faltete die Hände zu einer Räuberleiter. Kim stellte ihr linkes Bein hinein und schwang sich mit dem rechten in den Sattel. »Fühlt sich wackelig an«, meinte sie. »Und irgendwie Cowboy-beinig.« »Warte ab«, antwortete Franzi und nahm Tinka an die Longe. »Und: Sche-ritt.« Tinka begann, langsam im Kreis zu laufen. »Lege deinen Oberkörper jetzt nach vorne. Halte dich einfach an Tinkas Mähne fest«, erklärte Franzi. Vorsichtig kippte Kim nach vorn und kuschelte sich an das Pony. Franzi merkte, wie Kims Muskeln sich entspannten. Sogar das regelmäßige Schluchzen wurde weniger. Die Maisonne schien warm auf die drei Detektivinnen und Franzi hatte das Gefühl, als wäre die Luft aus Honig. Alles geschah ein wenig langsamer, fast wie in Zeitlupe. Sie lauschte. Nur Tinkas Hufe im Sand und ihr schnaubender Atem waren zu hören. Knips! Dieses Bild wollte sie unbedingt in ihrem inneren Fotoalbum speichern. Nach ein paar Runden richtete Kim ihren Oberkörper wieder auf. »Du hattest recht«, meinte sie. »Das tut wirklich gut. Tinka ist irgendwie …« »… wie ein großes galoppierendes Trostpflaster?«, schlug Marie vor. Franzi kicherte. »Guter Vergleich«, sagte sie. Sogar Kim musste grinsen. In diesem Augenblick steuerte Karl Winkler, Franzis Vater, auf die drei !!! zu. »Franzi, du glaubst nicht, wer mich gerade angerufen hat!«, rief er laut und beschleunigte seinen Schritt. »Will Micky Maus sich bei dir in der Praxis durchchecken lassen?«, fragte Franzi. »Oder braucht Benjamin Blümchen, der sprechende Zooelefant, einen neuen Personal Trainer?« »Haha, sehr witzig, liebe Tochter. Aber mit Benjamin Blümchen lagst du gar nicht so falsch. Es geht tatsächlich um den Zoo. Übrigens: Hallo, Kim, hallo, Marie!« Die beiden winkten Franzis Papa zu. »Mach es nicht so spannend, Papa. Also, wer hat angerufen?« »Erinnerst du dich an Wolf Taler? Als du noch kleiner warst, waren er und ich gute Freunde und wir haben viel zusammen unternommen.« »Das ist doch der Zoodirektor, oder? Na klar erinnere ich mich. Ich war damals immer gerne bei ihm. Er hatte so viele Tierbücher und gruselige Gläser mit eingelegten Schlangen und so was.« Herr Winkler lachte. »Ja, genau der. Eigentlich weiß ich gar nicht genau, warum der Kontakt zu Wolf abgebrochen ist. Wahrscheinlich haben wir alle in den letzten Jahren zu viel gearbeitet.« Franzi legte den Kopf schief. »Jetzt wissen wir zwar, wer angerufen hat, aber immer noch nicht, was er wollte. Es bleibt also spannend.« Herr Winkler guckte einen Moment verdutzt. »Äh … ach so … ja. Ihr wisst doch, dass es im Zoo ein Waisenhaus für Baby-Gorillas gibt?« »Ich habe erst vor Kurzem einen Bericht darüber gelesen«, meinte Kim. »Es ist ganz neu gebaut. Die vielen Baby-Gorillas, die man da beobachten kann, sind total süß. Aber ist es natürlich auch ziemlich traurig.« »Wieso denn traurig?«, fragte Marie erstaunt. »Alle Gorillas, die in dieser Gruppe leben, sind Waisen«, erklärte Herr Winkler. »Ihre Mütter sind entweder gestorben oder sie haben ihren Nachwuchs verstoßen. Die Kleinen dort haben aber Glück im Unglück. Die Pfleger im Gorilla-Kindergarten kümmern sich rund um die Uhr um sie. Sie bringen den Babys alles bei, was ein Gorilla können muss. Und wenn sie es gelernt haben, kann man sie in eine bestehende Gorilla-Gruppe eingewöhnen.« »Hast du nicht während deines Studiums ganz viel über Berggorillas geforscht?«, fragte Franzi. Herr Winkler nickte. »Deswegen hat Wolf mich auch angerufen. Der Tierarzt, der die kleinen Gorillas normalerweise betreut, ist krank geworden. Und weil er weiß, dass ich mich mit den Tieren auskenne, hat er gefragt, ob ich mich eine Zeit lang um die medizinische Versorgung der Tiere kümmern möchte. Ich habe natürlich sofort zugesagt.« »Das ist ja toll!« Franzi strahlte ihren Vater an. »Und wann hast du deinen ersten Einsatz?« »Jetzt. Ich sitze praktisch schon im Auto. Habt ihr drei Lust mitzukommen?« Eine Viertelstunde später saßen die drei !!! auf der Rückbank des alten Kombis der Familie Winkler. Herr Winkler drehte vorsichtig den Zündschlüssel um. Mit lautem Knattern und einem merkwürdigen Gurgeln sprang das Auto an. Franzis Papa klopfte sacht auf das Armaturenbrett. »Gut gemacht, mein Freund. Du musst nämlich noch ein wenig durchhalten, weißt du.« Kim blickte Franzi fragend an. »Das Auto will nicht mehr richtig. In letzter Zeit hat es tausend Macken. Und es fährt nicht mehr so richtig schnell. Aber...


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