Buch, Deutsch, 56 Seiten, PB, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 100 g
Texte des Schreibwettbewerbs 2012 von Schreibfeder.de
Buch, Deutsch, 56 Seiten, PB, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 100 g
ISBN: 978-3-943327-01-4
Verlag: Verlag deutex
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Vorwort
Zwang
auch mich
das Leben
Schlaufuchs zu sein,
List zu gebrauchen,
wie
bleibt doch
Geheimnis
(Horst Leopold Konopatzky: Mein füchsisches Geheimnis)
Auf Fuchs- und Textjagd
Mit den in dieser Anthologie vorliegenden Geschichten geht einer der spannendsten Schreibwettbewerbe der Internetplattform Schreibfeder.de zu Ende. Wie in den sieben Jahren zuvor schickten wir deutschsprachige Autoren und Autorinnen aller Altersgruppen und aus aller Herren Länder auf die Suche nach Texten. Doch das wie immer weit gefasste Motto "Der Fuchs in uns" war vielleicht schwieriger als in den vorangegangenen Jahren.
Die europäisch-christliche Kultur war es jahrhundertelang gewöhnt, Mensch und Tier moralisch strikt zu trennen. Evolutionsgeschichtliche Entdeckungen blieben weitgehend auf die Biologie beschränkt. Und trotzdem existierten ebenso jahrhundertelang Spruchweisheiten, Märchen oder Geschichten, die mehr preisgaben. Das Tier ist dem Menschen näher als er glaubt, manchmal näher als ihm lieb ist. Haustiere passten sich dem Leben des Menschen an. Aber auch Wildtiere, mehr und mehr als des Schutzes bedürftig erlebt, sind dem Menschen längst nicht mehr fremd. Der Fuchs nimmt dabei eine Sonderstellung ein. "Die Figur des Fuchses liegt absolut im Trend der Zeit, und doch ist sie verblüffend zeitlos" (wie uns unsere Teilnehmerin Anja Blume in ihrem Essay schrieb). Einerseits sind Eigenschaften, die ihm zugeschrieben werden, wie die sprichwörtliche Schläue, begehrt, doch werden sie nur in Bezug auf den eigenen Vorteil eingesetzt, mit (Hinter)-List gepaart, sind sie moralisch verwerflich. Seine Vielschichtigkeit ließ den Fuchs deshalb auch seit Aesops Zeiten mal als "den guten", aber auch mal als "den bösen" Handlungsträger in Texten auftreten. Immer aber entstanden mit seiner Figur Texte, die uns bis heute mehr begleiten als uns bewusst ist. Anders als in unseren voran gegangenen Wettbewerben zeigte sich darum in diesem Wettbewerb auch besonders das Spiel mit älteren Texten. Sie werden eingebunden wie es das Gedicht oben zeigt. Erinnerungen an Lesestunden werden auf einmal wach wie bei unserer Hauptpreisträgerin Andrea Büschgens, deren Held die Schulzeit längst bewältigt hat.
Doch besser als wir es vermögen, bieten uns 12 Autoren und Autorinnen an, ihren Fuchs kennen zu lernen und sein Geheimnis zu entdecken.
Wir wünschen eine ebenso spannende wie frohe Lektüre!
Bettina und Lutz Haubold
Berlin, im November 2012