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E-Book

E-Book, Deutsch, 416 Seiten

Harris Anzug an, Bro!

Folge mir in mein legendäres Leben

E-Book, Deutsch, 416 Seiten

ISBN: 978-3-641-11414-5
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



How I met Barney Stinson
Die AutoBROgraphie: Neil Patrick Harris legt sein Leben in DEINE Hände. Entscheide am Ende eines jeden Kapitels, wie es weitergehen soll. Wähle weise und lebe ein legendäres Leben als Star: mehr Geld als du zählen kannst, heiße Flirts und Urlaub mit Elton John. Wähle falsch, und es erwarten dich Elend, Herzschmerz und ein grausamer Tod durch Piranhas. All das plus Zaubertricks, Cocktail-Rezepte und peinliche Kinderfotos.Die ganz besondere Autobiographie vom Star aus How I Met Your Mother!

Neil Patrick Harris ist preisgekrönter Schauspieler. Berühmt wurde er durch die Rolle des Barney Stinson in der Pro-Sieben-Serie How I Met Your Mother. 2014 konnte man ihn in der Verfilmung von Gone Girl im Kino sehen. Er ist leidenschaftlicher Amateur-Zauberer und Vater von Zwillingen.
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Nach deiner ersten Filmrolle und ein paar kleinen Fernsehauftritten bist du mit Leib und Seele Schauspieler. Du willst von diesem Leben so viel wie du nur irgend haben kannst. Deshalb fragst du deine Eltern, was sie davon halten, wenn du dich um eine Dauerrolle in einer Fernsehserie bemühst. Ihnen ist klar, dass sie dafür nach Los Angeles ziehen müssten, zumindest vorübergehend, und sie sind entschieden dagegen. Nicht so sehr um ihret-, sondern vor allem um deinetwillen – bei dem Gedanken, ihren geliebten Fünfzehnjährigen in Lalaland frei laufen zu lassen, packt sie das Grauen. (Je älter du wirst, desto mehr geht dir auf, dass dieses Grauen vollkommen gerechtfertigt war.) Einen kleinen Hoffnungsschimmer lassen sie dir, denn sie sagen: »Das Einzige beim Fernsehen, zu dem wir dich vielleicht gehen ließen, wäre eine Sendung von Steven Bochco.« Bochco ist der Tausendsassa, der ihre beiden Lieblingsserien produziert, Polizeirevier Hill Street und L. A. Law, und sie sagen sich, dass die Chance, mit ihm zusammenzuarbeiten (wenn es sie gäbe), zu großartig wäre, um sie sich entgehen zu lassen, und zugleich ist es so unwahrscheinlich, dass sie nicht befürchten müssen, dass etwas daraus wird. Und dann kommen die glücklichen Zufälle Schlag auf Schlag. Kaum zu glauben, aber Steven Bochco bereitet gerade eine neue Serie vor. Kaum zu glauben, aber in dieser Serie geht es um ein sechzehnjähriges Wunderkind, das als Arzt praktiziert. Und kaum zu glauben, der Freund der Assistentin deines damaligen Agenten ist Chef der Casting-Abteilung bei ABC und gibt dir nicht nur den Tipp und spielt dir das Skript zu, sondern organisiert auch noch ein Vorsprechen bei Steven Bochco für dich. Es ist eine so unwahrscheinliche, so unrealistische Verkettung von Umständen, dass man sie nie in einem Skript von Steven Bochco fände. Aber irgendwie ist es so. Du fliegst nach L.A., und beim Vorsprechen läuft es bestens. Dann wartest du monatelang. Du bist einer der Ersten, die sich für die Rolle bewerben, vielleicht sogar der Erste, und natürlich wollen die Produzenten noch Hunderte weiterer Doogii9 sehen. Doch dein Name bleibt auf der Liste, und am Ende des Auswahlverfahrens fliegen sie dich noch einmal nach L.A., eine letzte Probe vor den versammelten Studiobossen. Das Casting hat unglaublich lange gedauert, und als du ein paar Wochen später zum ersten Drehtag eintriffst, trägt die ganze Mannschaft zum Spaß T-Shirts mit der Aufschrift »I’ll Be Doogie«. Aber es ist gelaufen. Du bist Doogie Howser, M. D., und wirst es offiziell für die nächsten vier Jahre bleiben, inoffiziell in gewissem Sinne sogar für den Rest deines Lebens. Du ziehst mit deinen Eltern in eine Mietwohnung nicht weit vom Studio der 20th Century Fox. Von Anfang an sind sie dabei, jedes Mal wenn du zu den Dreharbeiten gehst. Sie wollen nicht nur dabei sein, sie müssen es. Das Gesetz des Staates Kalifornien schreibt vor, dass bei Aufnahmen mit einem Kinderschauspieler mindestens ein Elternteil zugegen sein und zu keiner Zeit weiter als 90 Meter entfernt sein darf. Sozusagen ein umgekehrtes Kontaktverbot. Und du willst es hier an dieser Stelle noch einmal ganz deutlich sagen: Deine Eltern sind von zuhause fortgezogen, nur um dich zu unterstützen. Ihr eigenes Berufsleben geht in die Warteschleife. Es ist ja nicht so, als ob sie in Kalifornien als Anwälte zugelassen wären. Schlimmer noch, du merkst bald, dass die anderen auf dem Set ihnen aus dem Weg gehen – nicht wegen irgendwas, was sie tun oder sagen, sondern einfach weil sie Eltern sind, und Eltern auf dem Set, egal wessen, sorgen immer für Verlegenheit. Keiner spricht mit ihnen, und sie verbringen ganze Tage damit, auf Klappstühlen zu sitzen und nicht beachtet zu werden. Wie alt du auch werden magst, du wirst nie das Bild der beiden vergessen, wie sie auf ihren Klappstühlen sitzen. Das wird für dich dein Leben lang der Inbegriff bedingungsloser Liebe sein. Doogie Howser ist Arbeit. Es ist eine Menge Comedy dabei, womit du dich vom Temperament her am wohlsten fühlst, aber die Dialoge können auch sehr intensiv sein, und die Szenen aus Doogies Privatleben sind voller aufgewühlter Emotionen und Spannungen. Er streitet sich mit seiner Familie, hat am laufenden Band moralische oder ethische Krisen, und sein Liebesleben ist eine Achterbahn. Woche für Woche verbringst du viele Stunden damit, deinen Text zu lernen, nicht nur weil du ein Profi bist, sondern auch weil Steven Bochco fantastische Dialoge schreibt, und da hat er es verdient, dass du es so gut wie nur möglich machst. Dazu kommt die medizinische Seite der Serie – oft musst du zur Notaufnahme hereingestürmt kommen, Namen von Medikamenten brüllen oder irgendwelche Maßnahmen ergreifen. Zum Stab gehört eine medizinische Beraterin, und du lässt dir alles erklären, nicht nur die Aussprache. Du willst auch wissen, wie so etwas im richtigen Leben vor sich geht. Du gibst dir Mühe, auch diese Dialogzeilen zu lernen, doch manchmal, in einer wirklich klinischen Szene, nimmst du einfach die entsprechenden Seiten aus dem Skript und steckst sie in die Akte, die du gerade studierst, oder klemmst sie auf das Schreibbrett, und liest sie dann vom Blatt. Oder bei Operationen versteckst du sie in der Wunde. Den »Patienten« tut das nicht weh, denn die sind meist ohnehin nur aufgeschnittene Hähnchenbrüste mit einer Menge falschem Blut.10 Jede Woche bringt neue Herausforderungen, und das macht Spaß. In einer Folge musst du ein paar Worte in flüssigem Japanisch sprechen, und du übst eine Weile mit einem Muttersprachler. Die Zeile lautet: Das heißt so viel wie »Freut mich, Sie kennenzulernen. Wenn Sie etwas brauchen, zögern Sie nicht, mich zu fragen.« Die Worte, mit dem Druck und der Verlegenheit, die du spürst, als du sie vor einem echten Japaner äußern sollst, sind für immer in deinem Hirn eingebrannt. In der Folge »Die Abenteuer des Sherlock Howser« spielst du einen Sherlock Holmes der alten Schule, mit Deerstalker, verkniffenem britischem Akzent und einer falschen Nase. In »Doogie, Can you Hear me« gehst du mit einem gehörlosen Mädchen aus, das du überreden willst, sich ein Cochlea-Implantat machen zu lassen. Dafür übst du einen Monat lang Gebärdensprache und wirst für alle Zeit dankbar sein, dass du etwas so Schönes und Elegantes lernen durftest. Und in einer weiteren Folge legen du und Lisa Dean Ryan, die deine Freundin Wanda Plenn spielt, eine Parodie, Einstellung für Einstellung, der Töpferszene von Ghost hin. (Ein halbes Jahr lang haben du und Lisa eine heiße, wenn auch kurze Kuss-Affäre hinter der Bühne. Warum nicht? Du bist Doogie, sie ist Wanda, und sie hat fantastische Lippen.)11 Du begegnest Dutzenden von Episodendarstellern, von denen einige noch Karriere machen werden: Vince Vaughn, Denise Richards, Jada Pinkett Smith. Zu deinen Lieblingen zählt Julius Erving, auch bekannt als Dr. J. Der ist wirklich lieb und professionell und auch eindeutig ein besserer Arzt, als du je werden wirst. Nicht dass das viel bedeutet. Fernsehärzte haben mit den Ärzten im richtigen Leben nicht viel zu tun. Geburtsmedizin zum Beispiel. Du bringst eine ganze Reihe Fernsehbabys zur Welt. Wie läuft die Geburt eines Fernsehbabys ab? Der Casting-Direktor findet eine frischgebackene Mutter, die meint, ihr eine Woche alter Säugling sei zum Star geboren. Der Säugling wird mit Frischkäse und Erdbeermarmelade eingeschmiert. Er wird zwischen den Beinen einer kreischenden Schauspielerin plaziert. Alle warten, dass der Regisseur »Action!« ruft. Du hebst das leckere Bagel-Baby auf Kamerahöhe, lächelst und zwinkerst. Genau wie im richtigen Leben! Noch ein wenig Hintergrundwissen, das man selten hört: Von Gesetzes wegen dürfen Neugeborene nur zwanzig Minuten am Stück arbeiten. (Die Babygewerkschaft hat Hollywood im Griff.) Deshalb nimmt man als »Baby« gern Zwillinge oder sogar Drillinge. Einmal ist die Mutter von Drillingen mit am Set und schaut zu, wie alle ihre drei Wonneproppen nacheinander die Käse-Marmelade-Behandlung bekommen. Um etwas Nettes zu sagen, fragst du, ob sie denn keine Angst hat, wenn so etwas mit ihren gerade mal ein paar Wochen alten Kindern gemacht wird. Sie sieht dich an und sagt: »Ich weiß auch nicht, aber es macht ihnen doch anscheinend solchen Spaß.« Ja, das ist Showbiz. Zwischen all dem läuft die Schule weiter. Sicher, du gehst zur Schule, fünf Tage die Woche. Auch das ist Gesetz. Der Staat Kalifornien hat nicht nur verordnet, dass du allzeit deine Eltern dabeihaben musst, sondern auch, dass Kinder bei Dreharbeiten drei Stunden am Tag die Schule besuchen müssen. Außerdem ist dein Arbeitstag als Sechzehnjähriger auf neuneinhalb Stunden begrenzt, eingeschlossen die drei Schulstunden sowie eine für die Mittagspause. Damit bleiben für den Dreh nur fünfeinhalb Stunden übrig. Und noch eine Bestimmung: Die Einheiten, in welche die drei Schulstunden unterteilt sind, dürfen nicht kürzer als zwanzig Minuten sein. Auf dem Set gibt es einen eigenen Schulwohnwagen, und du hast eine wirklich tolle Lehrerin/Kinderfürsorgeexpertin, Rhona Gordon-Jepsen. Sie hält Kontakt mit deiner Highschool zu Hause in New Mexico, lässt sich sagen, was deine Klassenkameraden gerade lernen, und bringt dir das dann bei. Du schreibst genau die gleichen Tests wie all die anderen. Du kannst nicht sagen, ob du alles in, nun, zum Beispiel Biologie lernst, was die anderen lernen, aber immerhin lernst du alles, was du brauchst, um...


Harris, Neil Patrick
Neil Patrick Harris ist preisgekrönter Schauspieler. Berühmt wurde er durch die Rolle des Barney Stinson in der Pro-Sieben-Serie How I Met Your Mother. 2014 konnte man ihn in der Verfilmung von Gone Girl im Kino sehen. Er ist leidenschaftlicher Amateur-Zauberer und Vater von Zwillingen.


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