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E-Book, Deutsch, Band 01, 350 Seiten

Reihe: Ein Fall für Maddie Springer

Halliday Spionin in High Heels

Ein frecher Mix aus Spannung, Romantik und Humor

E-Book, Deutsch, Band 01, 350 Seiten

Reihe: Ein Fall für Maddie Springer

ISBN: 978-3-7517-3837-8
Verlag: beTHRILLED
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Maddie, Mord und Manolos Das Leben der Schuhdesignerin Maddie Springer besteht nur aus Shoppen, Glitzer und Glamour. Doch dann verschwindet ihr Freund, der Rechtsanwalt Richard spurlos - und mit ihm 20 Millionen Dollar! Maddie nimmt die Suche selbst in die Hand und findet heraus, dass Richard ein Doppelleben geführt hat. Als dann auch noch Richards Boss ermordet wird und die einzigen Hinweise auf den Täter zwei blonde Haare und der Abdruck eines Stilettos sind, gerät Maddie in das Blickfeld des ermittelnden Detectives Jack Ramirez. Und der attraktive Cop bringt ihr Herz ganz schön aus dem Takt ... eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung! 'Eine freche Kombination aus Romantik und Spannung - einfach unwiderstehlich!' - Chicago Tribune

Gemma Halliday übte die unterschiedlichsten Berufe aus - unter anderem war sie Schauspielerin, Vorschullehrerin und Telefonmedium -, bevor sie Krimis und Liebesromane zu schreiben begann. 2006 wurde mit "Spionin in High Heels" ihr erster Roman veröffentlicht. Sie lebt mit ihrer Familie in der San Francisco Bay Area.

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1
Ich war spät dran. Und damit meine ich nicht, dass ich zu lange gebraucht hatte, um mir die Haare zu machen, und deswegen jetzt im Stau feststeckte. Ich meine, ich war wirklich spät dran. Den Warnhinweis auf der Kondompackung, dass kein Verhütungsmittel hundertprozentige Sicherheit garantiere, vor meinem inneren Auge, umklammerte ich das Steuer und dachte verzweifelt: Warum ich? Warum, ach, warum ich? Ich bin doch eine Frau des neuen Jahrtausends. Ich habe immer brav im Sexualkundeunterricht aufgepasst. Ich trage immer ein Notfallkondom in meiner Handtasche mit mir herum. Und nach der ersten außerordentlich peinlichen Erfahrung auf dem Rücksitz von Todd Hansons 82er Chevy nach dem Abschlussball der 11. Klasse, bin ich immer vorsichtig gewesen. Ausgerechnet ich war spät dran. Und ich stand am Rande eines Nervenzusammenbruchs. »Dana?« Stille. »Dana, ich muss mit dir reden.« Stille. »Ich schwöre bei Gott, wenn du da bist und nicht drangehst, werde ich nie wieder ein Wort mit dir sprechen.« Ich nahm mein Handy in die andere Hand, als ich die Spur wechselte und dabei beinahe mit einem Pick-up zusammengestoßen wäre, auf dem »Wasch mich« in die dicke Staubschicht geschrieben stand, bevor ich weiter verzweifelt den Anrufbeantworter meiner besten Freundin anflehte. »Dana, bitte, bitte, bitte, nimm ab! Bitte!« Ich lauschte. Nichts. »Okay, dann bist du wohl wirklich nicht da. Aber bitte, bitte ruf mich zurück, sobald du diese Nachricht abhörst. Ich meine pronto. Dies ist ein Code Red, ein echter Notfall. Ich muss mit dir reden, jetzt sofort!« Beim letzten Wort drückte ich kräftig auf die Hupe, als ein Glatzkopf in einem Kabriolett mich schnitt und dann auch noch die Dreistigkeit besaß, mir den Finger zu zeigen. Willkommen in L.A.! Ich klappte mein Telefon zu. Dabei brach ich mir einen „French“ manikürten Fingernagel ab und versuchte, bis zehn zählend, mich an die Entspannung versprechende Atemtechnik zu erinnern, die ich in dem Yoga-Kurs gelernt hatte, zu dem Dana mich letzten Monat mitgeschleppt hatte. Leider war ich damals ganz damit beschäftigt gewesen, mich beim nach unten schauenden Hund nicht auf die Nase zu legen, wobei ich, glaube ich, sogar zu hyperventilieren begann. Ich fädelte mich auf den Freeway ein, warf einen Blick auf die digitale Armaturenuhr und stellte nicht ohne Ironie fest, dass ich jetzt nicht nur spät dran war, sondern auch zu spät kommen würde. Und zwar zu einer Verabredung zum Mittagessen mit meinem Freund, Richard Howe. Er hatte um ein Uhr einen Tisch bei Giani’s reserviert, und jetzt war es schon zwölf Uhr achtundfünfzig. Ich drückte meine Wildlederstiefel (die meine Kreditkarte bis zu ihrem Maximum ausgereizt hatten, aber sie waren es wirklich wert!) noch ein wenig mehr auf das Gaspedal, nachdem ich mich im Rückspiegel vergewissert hatte, dass keine Polizei in Sicht war. Nicht, dass ich zu schnell gefahren wäre. Nicht viel zu schnell. Aber so, wie der Tag begonnen hatte, war ich nicht gerade scharf auf eine Begegnung mit der Staatspolizei. Während ich mich nach Motorradpolizisten umsah, warf ich gleichzeitig einen prüfenden Blick in den Spiegel. Nicht schlecht, wenn man bedachte, dass ich gerade den Schock meines Lebens hinter mir hatte. Mein aschblondes Haar war zu einer hübschen halben Banane hochgesteckt – ein paar Strähnen hatten sich gelöst, aber der zerzauste Look war ja in. Ich tupfte ein wenig Raspberry Perfection Lipgloss auf meine Lippen und übersah geflissentlich die obszönen Gesten des Typen im Wagen neben mir. Hey, wenn eine Frau in einer Krise keinen Lippenstift hatte, was blieb ihr dann noch? Bis ich meinen kleinen, roten Jeep (mit Dach heute, um meine Frisur zu schonen) in die Parkgarage an der Ecke 7th und Grand fuhr, zeigte man mir nur noch zweimal den Finger. Ich befestigte sorgfältig die Lenkradkralle und machte mich auf den Weg zur Kanzlei meines Freundes, wo ich ihn in … – ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr – Mist, vor zwölf Minuten hätte treffen sollen! Nun, wenn er den Grund dafür erfuhr, würde er wohl bald andere Sorgen haben als meine Verspätung. Ich hatte fürchterliche Angst vor diesem Gespräch. Im Kopf hatte ich es schon durchgespielt: Hi, Richard, tut mir leid, dass ich zu spät komme; übrigens, ich bin vielleicht schwanger. Dann würde so ein Geräusch wie im Zeichentrickfilm zu hören sein, wenn Richard so schnell wie der Road Runner durch die Tür war. Seufz! Es gab einfach keinen Weg, ihm so etwas schonend beizubringen. Wir waren erst seit ein paar Monaten zusammen und noch nicht einmal in dem Stadium, wo man untergehakt durch Möbelhäuser schlendert, und jetzt führten wir schon dieses Gespräch? Ich zog im Gehen meinen BH-Träger unter mein Tanktop, sehr darum bemüht, den Anschein einer Frau zu erwecken, die alles im Griff hatte. Die nicht versuchte, sich daran zu erinnern, welche Fernsehwerbung für Schwangerschaftstests frühe Ergebnisse und Digitalanzeigen versprach. Mit genau vierzehn Minuten Verspätung betrat ich die Kanzlei von Ab, Zocker und Haue. Eigentlich hieß die Firma ja Abrahams, Zucker und Howe, aber ich konnte nicht widerstehen, sie zu verballhornen. Hinter den Milchglasscheiben führte ein kastanienbrauner Teppich durch den Empfangsraum und dämpfte das Geräusch meiner Absätze, als ich zur Rezeption ging. Das große Oval aus dunklem Holz erstreckte sich an der hinteren Wand des weitläufigen Raumes, zu beiden Seiten flankiert von weiteren Milchglastüren. Dort ging es zu den Konferenzräumen und den Büros. Im Hintergrund waren das leise Klicken von Tastaturen und gedämpfte Unterhaltungen zu hören, die mit vierhundert Dollar pro Stunde in Rechnung gestellt wurden. »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte die Barbiepuppe hinter der Rezeption. Jasmine. Oder wie ich sie gerne nannte: PP. Plastikpuppe. Jasmine gab zwei Drittel ihres Monatsgehaltes für kosmetische Eingriffe aus. Diese Woche waren ihre Lippen dank Kollagen auf Proportionen angeschwollen, die Angelina Jolie alle Ehre gemacht hätten. Letzten Monat waren es neue Möpse gewesen, natürlich Doppel-D. Wie immer hatte sie ihr gebleichtes blondes Haar mit reichlich Schaumfestiger bearbeitet, was ihr noch einmal fünf Zentimeter zusätzlich zu den ohnehin schon ärgerlichen ein Meter achtundsechzig verschaffte. Ich bin, könnte man sagen, eher klein und bringe es an guten Tagen auf beeindruckende ein Meter und fünfundfünfzigeinhalb Zentimeter – die Mindestgröße für die Hälfte aller Attraktionen in Six Flags, dem Vergnügungspark. »Ich möchte zu Richard«, teilte ich Miss PP mit. »Haben Sie einen Termin bei Mr Howe?« Ihre blauen Augen plinkerten unschuldig (und nicht ohne Mühe, wegen des Stirnliftings vor zwei Monaten), doch ich wusste, sie war alles andere als unschuldig. Jasmines einziges Vergnügen hier bei Ab, Zocker und Haue bestand darin, sich als Herrin über den Zutritt zu den heiligen Hallen hinter den Milchglasscheiben aufzuspielen. Ich sah sie mit schmalen Augen an. »Ja. Zufälligerweise habe ich einen Termin.« »Ihr Name, bitte?« Ich versuchte, nicht die Augen zu verdrehen. Seit fünf Monaten holte ich Richard jeden Freitagmittag zum Essen ab. Sie wusste, wer ich war, und dem winzigen Lächeln auf den Angelina-Lippen nach zu schließen, freute sie sich geradezu diebisch über unser Spielchen. »Maddie Springer. Seine Freundin. Ich habe eine Verabredung zum Mittagessen.« »Tut mir leid, Miss Springer, aber Sie müssen warten. Er ist gerade mit jemandem im Konferenzraum.« »Warum haben Sie das nicht gleich gesagt?«, brummte ich und setzte mich in einen der braunen Ledersessel für Besucher. Jasmine antwortete nicht, sondern verzog die überdimensionalen Lippen zu einem Grinsen (das sehr an Elvis erinnerte), während sie, wie ich vermutete, eine Partie Solitaire auf ihrem Computerbildschirm öffnete und so tat, als sei sie sehr beschäftigt. Ich nahm eine Cosmo vom Beistelltisch und blätterte durch die Seiten voller erstrebenswerter Designerklamotten, die ich mir niemals würde leisten können. Und in die ich auch nicht hineinpassen würde, falls ich tatsächlich schwanger war. Oh Gott, was für ein deprimierender Gedanke! Nach einer, wie mir schien, Ewigkeit, in der ich dem Klicken von Jasmines Acrylnägeln auf ihrer Tastatur zugehört hatte, betrat Richard die Lobby. Trotz meiner stetig wachsenden ängstlichen Unruhe entfuhr mir ein kleiner, zufriedener Seufzer, als ich ihn sah. Richard war eins fünfundachtzig groß, schlank und muskulös. Er war ein leidenschaftlicher Läufer, der in seiner Freizeit für sämtliche Wohltätigkeitsorganisationen Zehn-Kilometer-Läufe mitmachte. Muskeldystrophie, Autismus, sogar der Brustkrebslauf im April. Ganz zu Anfang unserer Bekanntschaft hatte er einmal versucht, mich zu überreden, mit ihm zusammen zu laufen. Nur einmal. Meine Vorstellung von einem Herz-Kreislauf-Training bestand darin, mir während des halbjährlichen Schlussverkaufs einen Weg durch Nordstrom zu bahnen. Joggen war nichts für mich. Außerdem hatte ich mir ausgerechnet, dass ich zu Fuß auf dem kurzen Weg von meiner Wohnung zu Starbucks genauso viele Kalorien wie beim Joggen derselben Strecke verbrannte – vorausgesetzt die Absätze waren hoch genug. Heute waren Richards blonde Haare sorgfältig zu einer lässigen Welle gegelt, die an den jungen Robert Redford erinnerte. Er trug einen dunkelgrauen Anzug, ein weißes Hemd und eine Krawatte mit geschmackvollem Paisleymuster. Er sah einfach toll aus, und am liebsten hätte ich mich gleich an Ort und Stelle in seine Arme geworfen und all meine Sorgen auf...


Halliday, Gemma
Gemma Halliday übte die unterschiedlichsten Berufe aus - unter anderem war sie Schauspielerin, Vorschullehrerin und Telefonmedium -, bevor sie Krimis und Liebesromane zu schreiben begann. 2006 wurde mit "Spionin in High Heels" ihr erster Roman veröffentlicht. Sie lebt mit ihrer Familie in der San Francisco Bay Area.

Gemma Halliday übte die unterschiedlichsten Berufe aus - unter anderem war sie Schauspielerin, Vorschullehrerin und Telefonmedium -, bevor sie Krimis und Liebesromane zu schreiben begann. 2006 wurde mit "Spionin in High Heels" ihr erster Roman veröffentlicht. Sie lebt mit ihrer Familie in der San Francisco Bay Area.


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