Haensel / Buchholz / Anton | Atlan - Obsidian-Zyklus (Sammelband) | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 3, 760 Seiten

Reihe: Atlan-Miniserie

Haensel / Buchholz / Anton Atlan - Obsidian-Zyklus (Sammelband)

E-Book-Paket: alle 12 Romane in einem Band

E-Book, Deutsch, Band 3, 760 Seiten

Reihe: Atlan-Miniserie

ISBN: 978-3-8453-3352-6
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Im März 1225 Neuer Galaktischer Zeitrechnung hält sich Atlan noch immer mit seinem Raumschiff TOSOMA und dessen Besatzung im Kugelsternhaufen Omega Centauri auf. Auf der Stahlwelt materialisiert eine schwarze Quaderplattform, die den Arkoniden sofort an die 'Vergessene Plattform' erinnert. Das Gebilde, das ihm bereits in seiner Jugend begegnet war, durchstreift seit Jahrtausenden die Milchstraße, ohne dass Aufgabe und Herkunft bekannt sind. Ein Transmittersprung geht schief, und Atlan und seine Begleiter landen direkt auf der 'Vergessene Plattform'. Dort müssen sie um ihr Leben kämpfen ... Folgende Romane sind enthalten Band 1: 'Im Licht des Kristallmondes' von Hubert Haensel Band 2: 'Insel der Verdammten' von Uwe Anton Band 3: 'Die Savannenreiter von Vinara' von Michael Marcus Thurner Band 4: 'Tamiljon' von Susan Schwartz Band 5: 'Im Zeichen des Kristallmondes' von Bernhard Kempen Band 6: 'Die Eisgruft' von Hans Kneifel Band 7: 'Sardaengars Botschaft' von Michael Marcus Thurner Band 8: 'Die Technostadt' von Bernd Frenz Band 9: 'Braune Pest' von Arndt Ellmer Band 10: 'Im Land der Silbersäulen' von Ralf Schuder Band 11: 'Die Macht des Kristallmondes' von Michael H. Buchholz Band 12: 'Die Obsidian-Kluft erwacht' von Uwe Anton
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1.
  Der Schmerz traf mich mit unglaublicher Wucht. Ich taumelte durch explodierende Sonnenglut, doch diesen Gewalten konnte mein leichter Raumanzug nur wenige Augenblicke standhalten. Ich spürte, wie der Schutzschirm fast zusammenbrach und dass der Anzug unter dem Ansturm der entfesselten Energien aufflammte. Der Sauerstoff kochte; wie Feuer tobte er durch meine Luftröhre. Trotzdem konnte ich nicht einfach aufhören zu atmen. Es gab kein Zurück! Tief in mir wisperte eine Stimme von Betrug und dass nur Millisekunden vergangen seien ... Das in grellen Entladungen lodernde Transmitterfeld hatte uns irgendwo ausgespuckt, nur nicht am Ziel. Ich stürzte durch einen reißenden Sog, und der glühende Schutzanzug brannte sich ins Fleisch ein. Hinter mir erklangen die qualvollen Schreie meiner Begleiter. Wir hatten keine Chance, diesem Inferno zu entkommen. Nicht einmal der Zellaktivator würde mein Leben retten können, wenn mich die Hitze von innen heraus verbrannte. Ich achtete nicht auf das Flüstern in meinen Gedanken, weil mich nur noch eine einzige Regung beseelte: Li!, dachte ich. Li da Zoltral – nun werden wir für alle Zeit vereint sein. Nicht im Leben, aber im Tod. Sie war mir so nahe. Ich spürte ihren Atem, sah ihre helle Haut, registrierte sogar die Tränen in ihren Augenwinkeln. »Komm!«, schien sie mir zuzurufen. »Komm mit mir, Atlan!« Der Schmerz wurde unerträglich. Er raubte mir die Besinnung.   *   Rückblick: »Keine erwähnenswerten Vorkommnisse!« Zuunarik zwirbelte seinen kurz gestutzten Kinnbart und erhob sich aus dem Pilotensessel. »Wir haben uns den langweiligsten Ort des Universums ausgesucht«, behauptete er im Brustton der Überzeugung. Ein zweifelndes Lächeln huschte über Lethem da Vokobans Gesicht. Eindringlich musterte er den Piloten der TOSOMA. »Wenn ich mich recht entsinne, wird auf dem Mutterschiff anderes gesagt.« »Die wissen es immer besser«, erwiderte Zuunarik spöttisch. Mit einigem Aufwand hatte die Erforschung der Stahlwelt begonnen. An Bord der ATLANTIS war Lethem gestern durch den von der Stahlwelt aus aktivierten Situationstransmitter eingetroffen und mit einer Reihe von Spezialisten auf die TOSOMA übergewechselt. Im Gegenzug waren etliche Besatzungsmitglieder aufs Mutterschiff zurückgekehrt, und dann war die ATLANTIS mit Kurs Arkon abgeflogen. Jetzt trat Lethem da Vokoban seinen Dienst in der Zentrale des Schweren Jagdkreuzers an. Protokollabruf: Es gab tatsächlich keinen Eintrag außer Dienstbeginn und -ende des Zaliters Zuunarik. Nichts, was der Erwähnung wert gewesen wäre. Status: Orbit über dem Riesenplaneten Kharba. Warteposition. Auf Kharba, das wusste der Zweite Pilot, gab es eine Transmitterverbindung zur Stahlwelt. Und auf dieser Stahlwelt, einem ausgehöhlten Planetoiden, hielt sich Atlan mit seinen Begleitern auf. Lethem da Vokobans Blick schweifte über die Panoramagalerie. Ausgedehnte Wolkenwirbel verwehrten den Blick auf die Oberfläche des Riesenplaneten. Zwei seiner Monde, öde Felsbrocken, zogen durch den Erfassungsbereich. Ihr vielfältiger Schattenwurf zeichnete sich deutlich ab. Ein weiterer Mond wurde von den Optiken eingefangen – eine Eiswüste, eigentlich selbst schon ein kleiner Planet. Die TOSOMA passierte ihn in geringer Distanz. Im Licht der dicht stehenden blauen Sonnen schimmerte der Mond wie Aquamarin. Nur 42 Lichtstunden durchmaß die Konstellation der zwanzig Riesensterne, von denen jeder ein Spiegelbild der anderen zu sein schien. Schon der Anblick ihrer mathematisch exakten Positionen faszinierte Lethem. Es war ein unglaublicher Reiz, die Gravitations- und Energieströmungen zwischen ihnen auszuloten ... »Ortung!« Der Ausruf riss den Arkoniden aus seinen Überlegungen. »Abrupter Massezuwachs im Zentrumsbereich des Dodekaeders.« »Detaillierter!«, drängte der Kommandant. »Das ist noch nicht möglich! Die Daten kommen stark verzerrt herein.« »Bereit für Kursmanöver? Eventuell Anflug des georteten Objekts.« »Bereit!«, bestätigte Lethem. Dreißig Minuten Langeweile genügten ihm. Nichts wäre ihm lieber gewesen, als mit dem Großbeiboot der ATLANTIS in das Sonnendodekaeder vorzustoßen. Er aktivierte die Navigationsholos. Selbst in der verkleinerten Wiedergabe wirkten die Sonnen noch imposanter als der schönste Kugelsternhaufen. Ein Kunstwerk, fand Lethem. Ausdruck überlegener Technik, der es leicht fällt, über Sonnen zu gebieten und ihre extremen Kräfte zu nutzen. Solche gigantischen Transmitter würden eines Tages den Weg weit hinaus ins Universum ebnen, bis in die fernsten Sternregionen. Wenn es nach ihm ging, über fünfzehn Milliarden Lichtjahre bis zu den Galaxien, die als Erste nach dem Urknall entstanden waren. Eine solche Expedition an die Grenzen des Möglichen zu leiten, davon träumte Lethem da Vokoban. Alarm heulte durch das Schiff. »Masseortung wird deutlicher! Das ist ein großes Objekt.« Noch zeigte die Einblendung auf der Panoramagalerie nur einen verwaschenen Schatten, der sich aus Störungen heraus verdichtete. Optisch gab es ohnehin noch keine Wahrnehmung, rund 21 Stunden benötigte das Licht aus dem Zentrumsgebiet der Sonnenballung. Zwanzig blaue Sterne ... Auf den ersten Blick wirkten sie nur ihrer Farbe wegen auffällig. Man musste schon genau hinsehen, um das Besondere ihrer Konstellation zu erfassen, die nahezu mit dem galaktischen Sternenhintergrund verschmolz. Zwölf regelmäßige Fünfecke bildeten sie, und jede Sonne markierte einen Eckpunkt des sich ergebenden Pentagon-Dodekaeders. Die Abstände zwischen jeweils zwei Sonnen betrugen konstant 16,128 Milliarden Kilometer. Lethem empfand höchsten Respekt vor den Technikern, die diese nahezu identischen Sterne über weite Entfernungen hinweg so präzise versetzt hatten. Das Hologramm vor ihm wirkte noch unvollkommen. Erst als der Syntron Hilfslinien zwischen den Sonnen einfügte, gewann die Konstellation in ihrer Gesamtheit unvergleichliche Imposanz. Lethems Augen tränten vor Erregung. »Wir haben es mit einer Plattform zu tun!«, meldete Tassagol von der Ortung. »Quaderförmig; sechs Kilometer lang, zwei breit, einen Kilometer hoch. Das ist keine uns bekannte Konstruktion. Und die Streustrahlung schwindet nur unwesentlich.« Immer noch heulte der Alarm durch das Schiff. Jedem Besatzungsmitglied musste klar sein, dass die kurze Zeit der Ruhe vorüber war. »Die Plattform ist aus dem Zentraltransmitter gekommen?« »Offensichtlich nicht. Es gibt keine besondere Aktivität der Sonnen. Das Schiff ist aus eigener Kraft materialisiert.« Lethem da Vokoban hörte nur mit halbem Ohr hin. Er bereitete sich auf einen Alarmstart der TOSOMA vor. Ausscheren aus dem Orbit mit voller Beschleunigung, Kurs auf das fremde Objekt, das sicher nicht zufällig im Zentrum der Konstellation erschienen war ... Ein kurzer Überlichtflug musste den Kreuzer in Zielnähe bringen. Wo blieb Khemo-Massais Befehl, das Objekt anzufunken? Warum zögerte der Kommandant? Erste Auswertungen ließen die Plattform deutlicher erscheinen. Lethem bedauerte nur, dass kein optischer Eindruck möglich war. Jedes der Sonnenfünfecke stellte für sich einen leistungsstarken Transmitter dar. Das Zusammenspiel der zwanzig blauen Riesen baute zudem eine weitere Transmitterzone im Bereich ihres gemeinsamen Schwerpunktes auf. Wenn es gelang, den Transmitter zu justieren, wohin würde ein Schiff wie die TOSOMA abgestrahlt werden? Lethem fragte sich, ob es möglicherweise nur eine Gegenstation gab. »Was sagt die Energieauswertung?« »Das fremde Gebilde ist noch nicht fassbar.« Endlich verstummte der Alarm. »Wir fliegen das Objekt an!«, bestimmte Khemo-Massai. »Jede missverständliche Aktion ist zu vermeiden, aber wir müssen wissen, was da aus dem Hyperraum gefallen ist. – Lethem?« »Alle Systeme sind klar!« »Maximalbeschleunigung! Und für den Notfall permanent Ausweichmanöver berechnen!« »Hyperfunkspruch über Kharba-Station!«, meldete Tassagol in dem Moment. »Es ist Atlan. Höchste Sicherheitsstufe!«   *   »Warum kommst du nicht zu mir, mein Freund? Wovor fürchtest du dich?« Eine eingebildete flüchtige Berührung schreckte mich auf. Ich lag auf dem Bauch, den Kopf auf den Unterarmen, ein Knie weit an den Leib gezogen. Schon der Versuch, mich auf die Seite zu drehen, löste neue Schmerzen aus. Zugleich spürte ich die belebenden Impulse des Aktivatorchips. Ich stemmte mich auf den Unterarmen hoch. »Li ...?«, brachte ich wider besseres Wissen über die Lippen. Sie war vor zwei Tagen gestorben. Und wenn ich mir noch so sehr wünschte, die Zeit zurückdrehen zu können – ich konnte es nicht. Ich war so hilflos wie selten zuvor in meinem Leben. Du hast in dreizehn Jahrtausenden viele Gefährtinnen verloren. Finde dich damit ab! Ich verwünschte meinen Logiksektor. Zumal er nach dieser Bemerkung demonstrativ schwieg und es mir überließ, endlich die Realität zu akzeptieren. Du hast hart zu sein, Atlan!, redete ich mir ein. Jeder erwartet das von dir! Mittlerweile kniete ich auf dem Boden. Eine vage Dämmerung beherrschte den Raum und ließ schon wenige Meter entfernt alles im Ungewissen verschwimmen. Salziges Sekret verschleierte zudem meinen Blick. Schwankend kam ich auf die Beine. Im Helmempfang erklang Horgald Massarems Husten. Ächzend richtete sich der Raumsoldat auf. »Ich fühle mich, als wäre ich in den Partikelstrahl eines...


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