Haak | Wirtschaftliche und soziale Risiken auf den Arbeitsmärkten von Künstlern | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 250 Seiten, eBook

Haak Wirtschaftliche und soziale Risiken auf den Arbeitsmärkten von Künstlern


1. Auflage 2009
ISBN: 978-3-531-91143-4
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

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ISBN: 978-3-531-91143-4
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Das Ziel der vorliegenden Studie ist es, die gegenwärtige wirtschaftliche und soziale Situation der Künstler in ihrer Gesamtheit darzustellen. Dabei werden die spezifischen Strukturmerkmale und Risiken für die Berufsgruppen der Musiker, der darstellenden Künstler und der bildenden Künstler herausgearbeitet. Außerdem wird die Bedeutung der Institutionen sowie die der verschiedenen Akteure für die wirtschaftliche und soziale Sicherung dieser Künstlergruppen dargestellt und analysiert. Die Arbeit basiert sowohl auf quantitativen Auswertungen mit den Daten der amtlichen Statistik (Mikrozensus, IAB-Beschäftigtenstichprobe, Rentenzugangsstatistik), als auch auf qualitativen Interviews, die mit Spitzenfunktionären ausgewählter Künstlerverbände und aller Künstlergewerkschaften durchgeführt wurden.

Carroll Haak arbeitet derzeit als Referentin im Bereich 'Forschung, Entwicklung, Statistik' bei der Deutschen Rentenversicherung Bund.

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1;Inhalt;6
2;Abkürzungsverzeichnis;8
3;1 Einleitung;10
4;2 Forschungsstand;13
4.1;2.1 Empirisch deskriptive Ansätze;14
4.2;2.2 Empirisch analytische Ansätze;21
4.3;2.3 Theoriegeleitete Ansätze;29
4.4;2.4 Fazit: Forschungsstand;35
5;3 Daten und Methoden;38
5.1;3.1 Künstler als Untersuchungsgegenstand;39
5.2;3.2 Datengrundlagen;43
5.3;3.3 Methodische Hinweise;50
6;4 Strukturmerkmale und Risiken;57
6.1;4.1 Arbeitsmärkte von Künstlern;58
6.2;4.2 Strukturmerkmale;70
6.3;4.3 Wirtschaftliche und soziale Risiken;120
6.4;4.4 Fazit: Strukturmerkmale und Risiken von Künstlerarbeit;154
7;5 Institutionelle Arrangements;157
7.1;5.1 Das Künstlersozialversicherungsgesetz;157
7.2;5.2 Das Arbeitslosenversicherungssystem;168
7.3;5.3 Das Urheberrecht;174
7.4;5.4 Fazit: Die Rolle der Institutionen;178
8;6 Kollektive Arrangements;180
8.1;6.1 Berufsverbände für Künstler;182
8.2;6.2 Künstlergewerkschaften;191
8.3;6.3 Fazit: Kollektive Arrangements;203
9;7 Individuelle Strategien;205
9.1;7.1 Netzwerke und Reputation;205
9.2;7.2 Haushalte und partnerschaftliche Arrangements;210
9.3;7.3 Mehrfachbeschäftigung;214
9.4;7.4 Fazit: Individuelle Strategien;232
10;8 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen;234
11;Literatur;239

Forschungsstand.- Daten und Methoden.- Strukturmerkmale und Risiken.- Institutionelle Arrangements.- Kollektive Arrangements.- Individuelle Strategien.- Zusammenfassung und Schlussfolgerungen.


4 Strukturmerkmale und Risiken (S. 56-57)

Typische Charakteristiken von Künstlerarbeit können wie folgt skizziert werden: Künstler verfügen über ein hohes Ausbildungsniveau, sie konzentrieren sich in Großstädten und Ballungszentren, die Anteile der Selbständigen, der Arbeitslosen und der Unterbeschäftigten (unfreiwillige Teilzeitarbeit und diskontinuierliche Arbeit) sind deutlich höher als bei den Erwerbstätigen insgesamt, sie verfügen über ein geringeres Einkommen als Berufsgruppen mit ähnlichem Qualifikationsniveau und sie sind häufig mehrfachbeschäftigt (Wassall und Alper 1992: 187, Throsby 1996b: 227, Towse 1996a, Menger 1999: 545). Auch wenn sich die institutionellen, sozialen und kulturellen Umgebungen zwischen den Ländern maßgeblich voneinander unterscheiden, so haben Beobachtungen über das Verhalten und die Verhältnisse von Künstlern zumindest in Teilen ihre Gültigkeit, insbesondere in einer internationalen Perspektive (Throsby 1996b: 226).

Den Einstieg in Kapitel 4.1 bildet die Analyse der Arbeitsmärkte der Musiker, gefolgt von den darstellenden Künstlern. Das Kapitel schließt mit der Beschreibung der Arbeitsmärkte der selbständigen bildenden Künstler ab.28 In diesen Kapiteln werden erste Hinweise auf die wirtschaftliche und soziale Situation der jeweiligen Berufsgruppe gegeben. In Kapitel 4.2 werden die spezifischen Strukturmerkmale von Künstlerarbeit auf der Basis der amtlichen Statistik analysiert und diskutiert. Dabei stehen zunächst die Dynamiken und die Veränderungen des Arbeitsangebotes im Fokus der Betrachtung. Ein zusätzlicher zentraler Stellenwert in diesem Abschnitt wird den außergewöhnlichen Qualifikations- und Bildungsstrukturen bei Künstlern sowie deren besonderen Erwerbsformen und beruflicher Stellung im Beruf beigemessen. In einem weiteren Schritt erfolgen die Untersuchung der Erwerbsbeteiligung von Frauen sowie die Diskussion von Erwerbsmustern ausgewählter Berufsgruppen.

Die Altersstruktur sowie die Arbeitszeitmuster der erwerbstätigen Künstler im Vergleich zu den übrigen Erwerbstätigen werden ebenfalls skizziert. Das Kapitel Strukturmerkmale schließt mit der Beantwortung der Frage Selbständig oder abhängig beschäf tigt? Hier soll anhand einer logistischen Regression beantwortet werden, welche Faktoren eine entscheidende Rolle für die Erwerbsform spielen. Der dritte Teil des Kapitels (4.3) wendet sich den spezifischen Risiken auf den Künstlerarbeitsmärkten zu. Die Einkommenssituation der verschiedenen Künstlergruppen wird differenziert nach ihrem jeweiligen Erwerbsstatus anhand unterschiedlicher statistischer Quellen diskutiert.

Da eine große Gruppe von Künstlern mit dem Risiko der Erwerbslosigkeit konfrontiert ist, wird das Ausmaß dieses Phänomens für die einzelnen Berufsgruppen aufgezeigt. Die Untersuchung der Nacherwerbsphase und das damit oft verbundene Risiko der Altersarmut, insbesondere für die Berufsgruppe der selbständigen Künstler, schließt das Kapitel ab. Die Betrachtung der Altersbezüge in diesen Berufsgruppen wird anhand einer Analyse eines gepoolten Datensatzes der Rentenzugänge 2000- 2004 durchgeführt. Hier werden die Personen betrachtet, die kurz vor Beendigung ihres Erwerbslebens einer künstlerischen Tätigkeit nachgingen.

4.1 Arbeitsmärkte von Künstlern

Es gibt eine Vielfalt von Erwerbsformen und Beschäftigungsverhältnissen auf den Künstlerarbeitsmärkten. Eine Differenzierung nach unterschiedlichen Berufsgruppen reduziert diese Komplexität. Jedoch zeigen sich selbst innerhalb spezifischer Berufsgruppen erhebliche Differenzen bezüglich der Funktionsweise und Mechanismen einzelner Arbeitsmärkte. In den nachfolgenden Abschnitten werden die Spezifika der unterschiedlichen künstlerischen Arbeitsmärkte skizziert und dabei wird auf die besonderen sozialen und wirtschaftlichen Problemlagen in den jeweiligen Erwerbsgruppen hingewiesen. Diese Abschnitte basieren auf Literaturanalysen und statistischen Auswertungen. Sie werden durch die Ergebnisse der qualitativen Feldforschung angereichert.

4.1.1 Die Arbeitsmärkte der Musiker

Der Musikerarbeitsmarkt ist bezüglich der Erwerbsformen und sozialen Ausgestaltungen der heterogenste unter den Künstlerarbeitsmärkten. Deutschland verfügt über eine große Vielfalt an Kulturorchestern, Musiktheater- und Konzertensembles, aber auch innerhalb der freien Szene unterschiedlicher Genres. So nehmen Pop, Rock, Jazz, Schlager, volkstümliche Musik, Blasmusik, Chanson, HipHop, Rap, Techno und Dance einen zentralen Platz in der Musikwelt ein (Wicke 2006: 83).


Carroll Haak arbeitet derzeit als Referentin im Bereich ‚Forschung, Entwicklung, Statistik’ bei der Deutschen Rentenversicherung Bund.



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