Buch, Deutsch, 504 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 920 g
Reihe: Nomaden und Sesshafte
Die osttibetische Region Yushu (Qinghai, VR China)
Buch, Deutsch, 504 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 920 g
Reihe: Nomaden und Sesshafte
ISBN: 978-3-89500-643-2
Verlag: Reichert Verlag
Das vorliegende Buch verbindet vorhandenes Wissen über die nomadische Lebensweise im tibetischen Hochland mit einer entwicklungstheoretisch angeleiteten Analyse der heutigen Bedingungen nomadischer Existenzsicherung. Ausgehend von der osttibetischen Region Yushu beschäftigt sich die Untersuchung mit der Frage, wie nomadische Gesellschaften in Zeiten des Umbruchs die ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen zur Sicherung ihrer Lebenshaltung und Lebensweise nutzen. Hirten und Agropastoralisten erschließen sich neue Betätigungsfelder, unter denen eines der wichtigsten das Sammeln und Verkaufen von Raupenpilz ist. Dies stellt eine weltweit einzigartige ökonomische Nische dar, deren rasante Entwicklung durch die engeren Land-Stadt-Verflechtungen und die verstärkte Integration in das nationale Wirtschaftsgefüge Chinas bedingt ist. Die Bedeutung dieses Nischenproduktes für die Existenzsicherung tibetischer Nomaden stellt vielerorts die Relevanz der klassischen Viehweidewirtschaft für die gegenwärtigen Haushaltsökonomien in Frage.
Mit dem Bezirk Yushu wurden in der vorliegenden Arbeit in qualitativ und quantitativ bewerteten Fallstudien die Lebensgrundlagen nomadischer und seminomadischer Haushalte in einer lange Zeit als besonders abgelegen geltenden, ökologisch problematischen und ökonomisch randständigen Region im Osten des tibetischen Hochlandes untersucht. Das Buch erörtert, in welcher Weise ressourcenbezogene Handlungsmuster und exogene Faktoren zusammenwirken, um das Ausmaß von Absicherung, Verwundbarkeit und Resilienz von Haushalten, Gruppen und der übergeordneten Gesellschaft zu bestimmen.