Gründel | Mörderküste | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 392 Seiten

Reihe: Reisekrimis mit Elena Martell

Gründel Mörderküste

Ein Sizilien-Krimi
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7099-3709-9
Verlag: Haymon Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Ein Sizilien-Krimi

E-Book, Deutsch, Band 1, 392 Seiten

Reihe: Reisekrimis mit Elena Martell

ISBN: 978-3-7099-3709-9
Verlag: Haymon Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Trügerisches Urlaubsidyll auf Sizilien: Elena Martells erster Fall.

Ein Sizilien-Urlaub endet blutig
Mörderisches Sizilien: Die Wiener Reiseleiterin Elena Martell führt ihre Reisegruppe im verschlafenen Fischerdorf Selinunte durch die Ruinen eines antiken Tempels - und findet eine Leiche. Der Tote ist Sigismund Eck, ein allseits unbeliebtes Mitglied der Reisegruppe - er ist keines natürlichen Todes gestorben. Und dann taucht ein geheimnisvolles Porträt auf, das im Zusammenhang mit dem Mord zu stehen scheint. Es zeigt Contessa Maddalena, die Ahnherrin eines Grafen aus Syrakus. Was hat es auf sich mit dem mysteriösen Lächeln der Maddalena auf dem Gemälde?

Resolute Wienerin trifft auf charmanten Sizilianer
Während Elena sich händeringend bemüht, ihre Reisegruppe trotz des tragischen Vorfalls einigermaßen bei Laune zu halten, übernimmt Commissario Giorgio Valentino, Chef der Mordkommission in Trapani, die Ermittlungen. Elenas Neugier lässt sie nicht los: Schon in die Beweisaufnahme steckt sie ihre hübsche Nase. Der Commissario ist zuerst wenig begeistert - aber dann bald doch sehr angetan, nicht nur von Elenas Scharfsinn. Gemeinsam kommen die beiden schließlich auf die Spur von Lüge und Betrug, Kunstraub und Fälschung, List und Tücke - es geht um das ganz große Geld.

Krimis für die Urlaubsreise im Kopf
Gänsehaut im Urlaubsparadies, Krimispannung vor der faszinierenden Kulisse Siziliens: Eva Gründel ist als Verfasserin mehrerer Reiseführer Spezialistin für fremde Länder. Land und Leute präsentiert sie authentisch, sympathisch - und mörderisch. Pflichtlektüre fürs Reisegepäck und das Bücherregal daheim!


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>>Ein Muss für Sizilien-Fans: Mit diesem Krimi taucht man tief in die sizilianische Seele.<<

>>Elena und Giorgio sind unglaublich sympathisch - mit den beiden würde ich sofort einen Espresso trinken gehen!<<

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1. Kapitel
Die milden Sonnenstrahlen des verdämmernden Tages strichen wie eine zärtliche Berührung über den Toten, der mit weit aufgerissenen Augen in eine jenseitige Welt starrte. „Sogar das macht er mir noch zu Fleiß“, war Elenas erster Gedanke, als sie Sigismund Eck in verkrümmter Haltung zwischen den geborstenen Steinen entdeckte. Auch wenn kein Blut mehr floss, bot der Leichnam keinen schönen Anblick. Seine Schädeldecke war nicht nur gespalten, sondern wie ein makabres Puzzle von unzähligen Sprüngen überzogen. In der griechischen Tempelanlage von Selinunte beugte sich Elena Martell über die leblose Gestalt. Auch wenn sie noch nie zuvor einen dermaßen schlimm zugerichteten Menschen gesehen hatte, war ihr rasch klar, dass hier jede Hilfe zu spät kam. Während sie überlegte, ob sie ihre Jacke über das Gesicht des Toten breiten sollte, bemerkte sie, dass unmittelbar neben dem Leichnam ein verwittertes Säulenstück lag. Offenbar war es aus einigen Metern Höhe herabgestürzt und hatte dem Ahnungslosen den Kopf zertrümmert. Ihre Uhr zeigte 19.?40. Aber wann hatte sie Sigismund Eck zum letzten Mal lebend gesehen? Sie erinnerte sich daran, dass er den ersten Tempel des Besichtigungsprogramms gemeinsam mit seiner Frau verlassen hatte. Nun galt es, keine Fehler zu begehen. Den Toten konnte und wollte sie nicht allein lassen. Also musste sie Hilfe herbeitelefonieren. Mario! Die Nummer des Bus-Chauffeurs war in ihrem Mobiltelefon gespeichert. Wenn er sich beeilte, würde er keine fünf Minuten bis zur Eingangshalle brauchen, wo der diensthabende Aufseher vermutlich schon sehnsüchtig auf die späten Besucher wartete. Sie drückte die Kurzwahltaste, doch es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis sich ihr Fahrer meldete. „Mario, ich brauche dich dringend!“ „Immer mit der Ruhe, Elena. Ich komme eben aus der Dusche. Ich habe doch jetzt frei, oder irre ich mich?“ „Ja. Nein. Oder doch, ja, aber du musst sofort kommen. Hierher, zur Eingangshalle am Osthügel. Zieh dir was an und komm her.“ „Was um alles in der Welt ist denn passiert?“ „Der Eck liegt tot zu meinen Füßen. Das ist passiert. Bisher weiß das noch keiner. Auch die Ehefrau nicht. Aber die wird jeden Moment ihren toten Mann vorfinden. Verständige den Aufseher. Der soll die Polizei rufen und anschließend sofort zum Tempel kommen. Meine Gruppe soll auf mich warten. Ich erkläre ihnen dann alles.“ „In Ordnung, ich bin bei dir, so schnell ich kann.“ Vor Erleichterung bekam Elena mit einem Mal weiche Knie. Bald würde sie in dieser schrecklichen Situation nicht mehr allein sein. Allein mit einem Toten. Noch aber war der Alptraum nicht vorbei. „Sigi, wo steckst du? Es wird Zeit, dass du dich losreißt. Wir müssen zurück!“ Fröhlich tauchte Marianne Eck aus dem nahen Olivenhain auf, wo sie einen Strauß wilder Margeriten gepflückt hatte. Sie hielt Elena, die ihr ein paar Schritte entgegengegangen war, die Blumen hin. „Hübsch, nicht wahr? Ich werde sie in unser Zimmer stellen, auch wenn Sigismund das kindisch findet.“ Erst jetzt bemerkte sie Elenas kalkweißes Gesicht. „Was ist mit Ihnen? Ist Ihnen nicht gut? Setzen Sie sich doch, Sie sehen aus, als würden Sie jeden Moment umkippen.“ Besorgt griff sie nach dem Arm ihrer Reise­leiterin. „Es geht schon, Frau Eck“, antwortete Elena, bevor sie tief Luft holte. „Ich muss Ihnen leider etwas Schreckliches mitteilen. Ihr Mann ist verunglückt.“ „Was soll das heißen? Was ist passiert?“ „Offenbar hat ihn ein herabfallender Mauerteil direkt am Kopf getroffen. Er muss sofort tot gewesen sein.“ „Sie irren sich! Vor kurzem sind wir noch gemeinsam zwischen den Trümmern herumgelaufen. Wo ist er? Ich will sofort zu ihm.“ „Bitte warten Sie noch einen Moment. Sie müssen sich erst ein wenig beruhigen. Der Anblick ist nicht gerade schön.“ „Ich möchte ihn sehen. Sofort. Gehen Sie aus dem Weg!“ Resignierend trat Elena zur Seite und gab damit den Blick auf die Leiche frei. Unwillkürlich vermied sie es, den Toten nochmals anzuschauen, und beobachtete fasziniert, was sich in Frau Ecks sonst eher farblosen Gesichtszügen abspielte. Erstaunlicherweise wich das erste Entsetzen aber rasch einer fast gleichgültigen Miene. Ganz so, als ginge sie die Sache nichts an. So viel Beherrschung hatte Elena ihr nicht zugetraut. Eigentlich hatte sie eine heftige Reaktion erwartet, doch Frau Eck stand minutenlang reglos und schweigend wie eine militärische Totenwache vor der Leiche ihres Mannes. „Was geschieht jetzt?“ Völlig ruhig stellte Marianne Eck die naheliegende Frage. Bevor Elena antworten konnte, erschien ein atemloser Mario mit zwei Dorfpolizisten im Schlepptau. „Wir haben die Polizia Statale in Trapani verständigt. Die ist für solche Fälle zuständig. Bis der Commissario eintrifft, übernehmen diese beiden hier die Aufsicht. Es kann allerdings einige Zeit dauern. Heute ist Sonntag. Jetzt sollten wir uns aber um unsere Gäste kümmern. Die haben schon gemerkt, dass etwas nicht stimmt, als ich mit den Uniformierten an ihnen vorbeigelaufen bin.“ Als er jedoch Marianne Eck behutsam am Arm nehmen wollte, verweigerte diese zu seiner Überraschung jeglichen Beistand. „Ich kann allein gehen, danke vielmals!“ Ohne noch einmal auf ihren toten Mann zurückzublicken, verließ die frischgebackene Witwe mit ausgreifenden Schritten den Schauplatz der Tragödie. Elena und Mario sahen einander verblüfft an. Es blieb gar nichts anderes übrig, als ihr zu folgen. Als die drei aus dem Schatten der Tempelruine traten, bot sich ihnen ein seltsames Bild. Wie eine aufgeregte Hühnerschar liefen die Mitglieder der Reisegruppe auf dem freien Feld zwischen Pforte und Tempelanlage durcheinander. Während die einen dem Ausgang zustrebten, wollten die anderen Richtung Trümmerfeld. Doch als sie ihre Reiseleiterin erblickten, blieben alle schlagartig stehen. Wie ein Standbild aus einem Film, den man angehalten hat, dachte Elena. Ganz vorne erkannte sie Adele Bernhardt und Ludwig Jakubowski, gleich daneben das junge Pärchen und ein Stück dahinter die Ehepaare Brehm und Strasser. Christine Baumgart hatte offenbar so wie Marianne Eck einen Blumenstrauß gepflückt. Nur Wilhelm Schwabl und Martina Reich fehlten. Als sich die Personen aus ihrer Erstarrung gelöst hatten und der Film weiterlief, konnte Elena die schlanke Gestalt Schwabls zwischen den Säulen des ersten Tempels ausmachen. Zuletzt erschien auch Frau Reich auf der Bildfläche. Wie stets ein wenig atemlos und mit aufgelöster Frisur stand sie nun unter all den anderen. Elena hätte beim besten Willen nicht sagen können, aus welcher Richtung sie herbeigeeilt war, doch es erschien ihr auch nicht weiter wichtig. Sie winkte ihre Gruppe mit weit ausholenden Armbewegungen zu sich. Während die kleine Schar zögernd auf sie zukam, flüsterte sie Mario zu: „Du bringst Frau Eck erst einmal ins Hotel. Lass sie bloß nicht allein. Wenn sie in ihr Zimmer will, dann schick ihr irgendein Mädchen mit einem Tee hinauf. Oder mit einem Schnaps. Dir wird schon was einfallen. Also los jetzt, lauf ihr nach und kümmere dich um sie.“ „Was wird das?“, erkundigte sich Felix Strasser, der als Erster bei Elena eingetroffen war. „Ist Frau Eck schlecht geworden?“ „Ich erkläre es sofort. Wenn alle da sind“, gab Elena kurz zurück, während sie zu zählen begann. „Neun, zehn, elf. Ja, es sind alle da.“ „Alle bis auf unseren allseits geschätzten Oberstudienrat“, wurde sie von Christine Baumgart korrigiert. „Um ihn geht es ja. Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass Herr Doktor Eck tödlich verunglückt ist. Wir können nichts mehr für ihn tun, also gehen Sie bitte zum Hotel zurück. Alles Weitere erfahren Sie, sobald ich mehr weiß.“ „Wo ist das passiert?“, unterbrach Aldo Brehm. „Vielleicht kann man ihm doch noch helfen. Ich bin zwar Zahnarzt und kein Notarzt, aber natürlich Mediziner. Ich will zu dem Verunglückten. Sofort!“ „Glauben Sie mir, Herr Doktor Brehm, für den armen Oberstudienrat kommt jede Hilfe zu spät. Das habe sogar ich als Laie gesehen. Aber bitte, wenn Sie darauf bestehen, dann gehen Sie zu ihm. Von hier aus gesehen liegt er hinter dem letzten Trümmerfeld ganz links. Die beiden Polizisten, die dort Aufsicht haben, sprechen aber sicher nicht Deutsch und werden Sie nicht so ohne weiteres zu dem Toten lassen. Können Sie sich als Arzt ausweisen?“ „Ja, das kann ich. Außerdem wird mein Küchen­italienisch für eine Erklärung gerade noch ausreichen!“ Aldo Brehm eilte unverzüglich in die angegebene Richtung. „Finden Sie den Rückweg allein?“, rief Elena ihm nach. „Dann sehen wir einander später. Ich habe noch kurz mit dem Aufseher etwas zu besprechen“, wandte sie sich wieder ihrer Gruppe zu. Sie musste den armen Kerl beruhigen, denn der zitterte vermutlich um seinen Job. Er hätte die Touristen längst aus dem Areal weisen müssen. Vielleicht wäre das alles dann nicht passiert. Aber es war nicht seine, sondern Elenas Schuld. „Kannst du mir sagen, was geschehen ist? Es gibt einen Toten, so viel habe ich mitbekommen. Und dass ich in größten Schwierigkeiten stecke, weil ich euch so spät noch hereingelassen habe!“ Verzweifelt verbarg der Mann sein Gesicht zwischen den Händen. „Du heißt Nino, wenn ich mich nicht irre.“ Als kein Widerspruch kam, fuhr Elena fort. „Also, Nino, lass uns die Sache besprechen, bevor der Commissario eintrifft. Ich kann natürlich nicht lügen, aber die volle Wahrheit muss ich auch nicht sagen. Niemand wird von unserem Arrangement...


Eva Gründel, geboren 1948 in Wien, lebt heute auf Sizilien. Die Autorin zahlreicher Reiseführer und langjährige Reiseleiterin ist - ebenso wie ihre Figur Elena Martell - überall auf der Welt zuhause. Seit 2010 entführt Eva Gründel mit ihren Kriminalromanen um die couragierte Reiseleiterin Martell und Commissario Giorgio Valentino ihre Leserinnen und Leser an ausgewählte Urlaubsziele auf der ganzen Welt. Als Originalausgaben bei HAYMONtb erschienen bisher: "Mörderwetter". Ein England-Krimi (2014) und "Mörderhitze". Ein Kroatien-Krimi (2015).



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