Gründel | Mörderdünen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 360 Seiten

Reihe: Reisekrimis mit Elena Martell

Gründel Mörderdünen

Ein Sahara-Krimi
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7099-3730-3
Verlag: Haymon Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Ein Sahara-Krimi

E-Book, Deutsch, Band 3, 360 Seiten

Reihe: Reisekrimis mit Elena Martell

ISBN: 978-3-7099-3730-3
Verlag: Haymon Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Verlorenes Wüstenparadies: Mysteriöse Morde in der Sahara.

Tödliches Ende einer Wüstenreise
Die Wiener Reiseleiterin Elena Martell begleitet acht ehemalige Schulfreunde und deren Lehrerein, Elenas Freundin Adele, auf einer Tour durch die Sahara. Kaum hat die Schar in der Wüste ihre Zelte aufgeschlagen, kommt es zu einem unerwarteten Programmpunkt der Reise: Elena stolpert in der Oasenstadt Ghadames über ihre Leiche. Und es ist nicht die sengende Wüstenhitze, vor der hier Gefahr droht …

Die Dosis, das Gift und ein ganz besonderes Kraut
Währenddessen soll Elenas attraktiver Lebensgefährte Giorgio Valentino ganz in der Nähe einem frechen Kunsträuber das Handwerk legen. Bald aber stellt sich heraus: Es geht um ein anderes, ganz großes Geschäft. Vor zwei Jahrtausenden ist eine besondere Pflanze ausgestorben: Silphion, ein Wundermittel für und gegen alles. Könnte man sie wieder zum Leben erwecken, wäre sie von unschätzbarem Wert - aber dazu müsste man die Samenkörner des Silphion erst einmal finden. Die Jagd nach dem geheimnisvollen Kräutlein ist eröffnet - und Elena steckt mittendrin.

Krimis für die Urlaubsreise im Kopf
Gänsehaut im Urlaubsparadies, Krimispannung vor der faszinierenden Kulisse der Sahara: Eva Gründel ist als Verfasserin mehrerer Reiseführer Spezialistin für fremde Länder. Land und Leute präsentiert sie authentisch, sympathisch - und mörderisch. Pflichtlektüre fürs Reisegepäck und das Bücherregal daheim!

>>Sehnsuchtsort Wüste: Eva Gründel nimmt einen mit in ein Märchen wie aus Tausendundeine Nacht - und zugleich in eine mitreißende Krimihandlung.<<

>>Nach den ersten beiden Fällen von Elena Martell habe ich auch diesen sofort verschlungen - eine ideale Urlaubslektüre mit sympathischen Figuren und wunderbar authentischen Beschreibungen der Wüstenlandschaft.<<

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1
Wüstentauglich sehen sie derzeit wirklich nicht aus, dachte Elena, als sie die kleine Gruppe betrachtete, die sich auf dem Flughafen von Malta um sie scharte. Dass die meisten am gestrigen Begrüßungsabend dem Wein allzu heftig zugesprochen hatten, war jedenfalls nicht zu verheimlichen. Allein der Hinweis, dass es in den bevorstehenden zwei Wochen nicht einmal ein Bier – es sei denn ein promillefreies – geben würde, hatte genügt, denn in Libyen herrschte das strikteste Alkoholverbot aller Länder des Maghreb. Irgendwann hatte Elena aufgehört, die Flaschen zu zählen, die von den acht Österreichern in dem sympathischen Hotel im Zentrum von Valletta in Rekordzeit geleert worden waren. Erwachsene Menschen vom Trinken abzuhalten, war nicht die Aufgabe eines Reiseleiters. Abgesehen davon war ein entsprechendes Quantum wohl das probateste Mittel, die Verlegenheit zu Beginn des Abends zu überspielen. Die fünf Männer und zwei Frauen, die auf die ungewöhnliche Idee verfallen waren, ihr vierzigstes Maturajubiläum gemeinsam mit ihrer ehemaligen Lehrerin in Libyen zu feiern, kannten einander zwar seit Kindesbeinen, waren sich aber dennoch fremd geworden. Erst weit nach Mitternacht war es Elena gelungen, die Tafel aufzuheben, und auch wenn sie selbst kaum etwas getrunken hatte, rieb sie sich in den Strahlen der Morgensonne, die durch die hohen Bögen schräg in die Abflughalle einfielen und sich am hellen Gestein des Airports in gleißenden Lichtinseln brachen, verschlafen die Augen. Einzig und allein Adele Bernhardt, mit ihren 76 Jahren mit Abstand die älteste, sah frisch aus wie immer, stellte Elena nicht ohne Neid fest, als sie nach der Sonnenbrille in ihrer voluminösen Umhängtasche kramte. Als Reiseleiterin kämpfte sie stets mit dem Durcheinander in ihrem Handgepäck, denn bisher hatte sie noch keine Methode gefunden, Ordnung in den mitgeschleppten Unterlagen zu halten. „Bis zum Abflug haben wir reichlich Zeit.“ Elena brauchte jetzt nichts dringender als einen starken Kaffee, denn um fünf Uhr morgens hatte es in ihrem Hotel kein Frühstück gegeben, was die verkaterten Reiseteilnehmer jedoch mit Gleichmut aufgenommen hatten. „Diesmal haben wir kein Ekel dabei“, stellte Adele befriedigt fest, während sie gemeinsam mit Elena die Cafeteria ansteuerte. „Aber das habe ich Ihnen ja versprochen. Ich kenne meine Pappenheimer.“ Elena war sich da nicht so sicher. Vierzig Jahre sind ein halbes Leben, und so lang war es schließlich her, dass Adele Bernhardt erstmals als Klassenvorstand Kinder übernommen und acht Jahre später als junge Menschen ins Leben entlassen hatte. In jeder Gruppe, die Elena bisher geführt hatte, war einer – oder eine – dabei gewesen, dem man nichts recht machen konnte. Das statistische Ekel, wie es im Reiseleiterjargon hieß. Zumeist waren es Männer, doch diesmal tippte sie auf eine der beiden Frauen. „Wer ist eigentlich auf die Idee mit Libyen gekommen?“, wechselte Elena das Thema, bevor sie in ein ofenwarmes Cornetto biss. „Was meinen Sie? Sie müssten es eigentlich erraten. Der feuchtfröhliche Abend war doch ziemlich aufschlussreich.“ „Nicht Günther Wieser“, überlegte Elena laut und sortierte damit den unscheinbaren Bankbeamten, der sich auch jetzt ein wenig abseits hielt, als ersten aus. „Professor Kornfeld vermutlich auch nicht, der erscheint mir eher der Typ des StudierstübchenArchäologen zu sein.“ „Wenn Sie sich da nur nicht täuschen. Der gute Matthias ist immer für eine Überraschung gut. Oder hätten Sie ihm zugetraut, dass ausgerechnet Thomas von der ersten Klasse an sein bester Freund war?“ „Erstaunlich. Der zerstreute Professor und der Lebenskünstler, das ist wirklich eine ungewöhnliche Kombination“, wunderte sich Elena und betrachtete nachdenklich den zweifellos interessantesten Mann der Gruppe, der die beiden Frauen an seinem Tisch gerade zum Lachen gebracht hatte. Wenn der Ausdruck „womanizer“ auf jemanden zutraf, dann auf Thomas Widtmann. Gestern war er neben ihr gesessen, und auch sie hatte sich seinem Charme nicht entziehen können. Zweifellos hatte er das „gewisse Etwas“, denn im klassischen Sinn gut aussehend war er trotz seiner imposanten Größe eigentlich nicht. Zwar durchzogen nur wenige graue Fäden seine dichten, dunkelbraunen Haare, die er für sein Alter ziemlich lang trug. Doch auch damit konnte er weder von der viel zu langen Nase noch den spitz zulaufenden, ein wenig abstehenden Ohren ablenken. Wie zum Ausgleich hatte er jedoch ein Grübchen am Kinn, wofür Elena seit jeher ein Faible gehabt hatte. „Also Thomas nicht und auch nicht Matthias“, spann Elena den Faden weiter. „Nein, ich komme nicht drauf.“ „Es war Linda Kowalsky, und ich gebe zu, das hat mich selbst überrascht. Nicht zuletzt deswegen, weil sie seit bald zwanzig Jahren in Berlin lebt und zu den meisten in Wien kaum Kontakt hat. Aber zu jedem Maturatreffen ist sie gekommen, auch zum letzten vor fünf Jahren. Und sie hat sich auch schon als Kind gern wichtig gemacht. Eine Gschaftlhuberin, das ist sie geblieben.“ Während Elena am Tresen auf ihren zweiten Espresso wartete, betrachtete sie die unscheinbare Frau, der man im Gegensatz zu ihrer aparten Schulkollegin ihr Alter ansah, mit neu erwachtem Interesse. Auch die zierliche Felicitas Cape war, wie alle anderen aus ihrer Maturaklasse, nicht mehr allzu weit von ihrem sechzigsten Geburtstag entfernt. Doch wirkte sie mit ihren halblangen, von hellen Strähnen durchzogenen Haaren, die sie mit einer Spange am Hinterkopf zusammengefasst hatte, um einiges jünger als Linda mit ihrer biederen Kurzhaarfrisur. „Gegen Feli hatte sie nie eine Chance. Und wie der gestrige Abend gezeigt hat, scheint sich daran nichts geändert zu haben. Je mehr Linda sich bemüht, umso weniger wird sie beachtet. Das war schon immer so.“ Adele Bernhardt war Elenas prüfender Blick auf die beiden Frauen nicht entgangen. „Dabei sind wir alle nur hier, weil Linda mit Gerhard Pittner auch dann noch Kontakt gehalten hat, als er vor vier Jahren in Tripolis einen Managerposten übernommen hat.“ „Mit ihm sind wir dann komplett. Aber seine Frau kommt nicht mit auf die Wüstentour, dabei bleibt es doch, oder? Mir wäre es egal, zwei Plätze hätten wir in unseren Jeeps frei.“ „Linda hat zwar gestern noch einmal versucht, die anderen zu überreden, dass wir Brigitte Pittner auf die Wüstentour mitnehmen. Aber es bleibt dabei. Nur Klassenmitglieder, kein Anhang. Und wie ich den guten Gerhard einschätze, ist das auch ganz in seinem Sinn. Auch er gehörte zu Felis Fan-Club, und wenn ich mich daran erinnere, wie er ihr beim letzten Treffen in Wien noch immer den Hof gemacht hat ...“ Adele kam nicht dazu, den Satz zu beenden, denn auch wenn sie bisher unmöglich etwas von dem Gespräch zwischen ihrer alten Professorin und der Reiseleiterin mitbekommen haben konnte, steuerte Felicitas Cape direkt auf sie zu. „Hoffentlich störe ich nicht. Aber wahrscheinlich gibt es später kaum mehr eine Gelegenheit, mit Ihnen allein zu sprechen.“ „Worum geht es denn?“, fragte Elena ohne Umschweife. Sie ahnte nämlich bereits, worauf diese Einleitung hinauslief. „Um die Fahrzeug-Aufteilung für die Wüstentour“, antwortete Feli, die keinen Grund mehr sah, um den heißen Brei herumzureden, ebenso kurz und bündig. „Wenn die Teams einmal zusammengestellt sind, bleibt es in der Regel doch dabei, oder?“ „Im Allgemeinen ist das so üblich. Natürlich kann man jederzeit mit jemandem tauschen, aber Sie haben schon Recht. Wenn jemand nach einem Tag oder zwei in ein anderes Auto wechseln möchte, führt das leicht zu Missverständnissen. Und damit nicht selten zu Missstimmungen.“ „Sehen Sie, um das zu vermeiden, möchte ich meine Wünsche rechtzeitig bei Ihnen deponieren.“ Mit sieggewohntem Lächeln strahlte Feli ihre Reiseleiterin an, doch bevor Elena etwas sagen konnte, nahm ihr Adele die Antwort ab. „Meine liebe Feli, du brauchst gar nicht weitersprechen, denn mir ist völlig klar, mit wem du nicht im selben Jeep sitzen möchtest. Nicht mit Linda und auch nicht mit Günther und Gerhard. Der Rest ist dir ziemlich egal, Hauptsache du hast Thomas an deiner Seite. Stimmt’s?“ „Stimmt, Frau Professor“, antwortete Feli, die wie alle anderen von ihrer ehemaligen Lehrerin geduzt wurde, selbst aber die förmliche Anrede beibehalten hatte. „Weil aber Matthias wie eine Klette an Thomas hängt, steht unser Trio somit fest. Ich kann mich doch auf Sie verlassen, dass das klappt“, zischte sie mit leiser Stimme Elena zu, um zu vermeiden, dass irgendwer von den anderen, die sich mittlerweile in Hörweite befanden, das Gespräch mitbekam. „Unsere Feli hat sicherlich wieder einmal Sonderwünsche“, lautete prompt die Diagnose des einzigen Mediziners der Gruppe, der als erster bei Elena eingetroffen war. Ohne den giftigen Blick zu beachten, den ihm seine Bemerkung eingetragen hatte, stichelte Doktor Franz Vogler mit einem boshaften Grinsen gleich weiter. „Und ich warne Sie, sie ist es gewohnt, ihren Willen durchzusetzen.“ Das fängt ja gut an, dachte Elena, der bereits am Vorabend eine gewisse Spannung zwischen dem sportlich-eleganten Augenarzt und Felicitas Cape nicht entgangen war. Wie naiv von Adele anzunehmen, dass es diesmal keine Konflikte zwischen den Reiseteilnehmern geben würde. Wahrscheinlich wäre es sogar einfacher, eine bunt zusammengewürfelte Gruppe durch die Sahara zu führen als Menschen, die einander allzu gut kannten. „Jeder darf bei mir Sonderwünsche anmelden. Und wenn sie erfüllbar sind, dann werde ich das auch tun“, antwortete Elena diplomatisch. Damit hatte sie der Situation zwar für den Moment die...


Eva Gründel, geboren 1948 in Wien, lebt heute auf Sizilien. Die Autorin zahlreicher Reiseführer und langjährige Reiseleiterin ist - ebenso wie ihre Figur Elena Martell - überall auf der Welt zuhause. Seit 2010 entführt Eva Gründel mit ihren Kriminalromanen um die couragierte Reiseleiterin Martell und Commissario Giorgio Valentino ihre Leserinnen und Leser an ausgewählte Urlaubsziele auf der ganzen Welt. Als Originalausgaben bei HAYMONtb erschienen bisher: "Mörderwetter". Ein England-Krimi (2014) und "Mörderhitze". Ein Kroatien-Krimi (2015).



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