Grönemeyer | Mikrotherapie - Wirbelsäule | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 344 Seiten

Grönemeyer Mikrotherapie - Wirbelsäule


1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-13-241669-7
Verlag: Thieme
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 344 Seiten

ISBN: 978-3-13-241669-7
Verlag: Thieme
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



"micro is more" - Mikrotherapie interdisziplinär

Rückenschmerzen zählen zu den häufigsten Erkrankungen beim Menschen. In diesem Praxisbuch erfahren Sie, wie Sie Ihre Patienten durch Einsatz der Mikrotherapie erfolgreich und nachhaltig behandeln. Auch spezielle Verfahren der Schmerztherapie werden direkt umsetzbar beschrieben. Der Herausgeber ist Pionier auf dem Gebiet und vermittelt Ihnen gemeinsam mit einem internationalen Autorenteam das interdisziplinäre Expertenwissen zum mikrotherapeutischen Vorgehen.

Das Besondere: Der individuelle und interdisziplinäre Blickwinkel 

  • individueller Therapieplan für jeden Patienten, interdisziplinär erstellt
  • interdisziplinärer Behandlungsansatz: angesprochen sind Radiologen, Schmerztherapeuten, Orthopäden, Chirurgen, Neurochirurgen, Anästhesisten, Neurologen, Krankengymnasten, Osteopathen
  • gemeinsame Analyse des klinischen Beschwerdebilds im Expertenboard und Behandlungsplan

Schonendes und nachhaltiges Vorgehen im Detail

  • Behandlungspfad immer von leicht nach schwer: Schmerzauslöser nach Möglichkeit direkt unter Einsatz minimal- und mikroinvasiver Maßnahmen behandeln
  • Behandlung mit hochpräzisen mikrotherapeutischen Instrumenten
  • MRT als bevorzugtes Verfahren bei der Diagnostik und Beschreibung weiterer bildgebender Verfahren wie CT und Röntgen
  • Verknüpfung von HighTech bis Naturheilkunde: physiotherapeutische, traditionell chinesische, orthopädische, medikamentöse und andere Verfahren begleiten die Behandlung

Sehr anschaulich aufbereitet

  • Über 600 brillante Abbildungen aller wichtigen Methoden, Techniken und bildgebenden Verfahren sowie ergänzende Schemata und tabellarische Übersichten
  • Dieses Expertenbuch zeigt Ihnen den schonendsten Behandlungsweg bei Erkrankungen der Wirbelsäule.

Jederzeit zugreifen: Der Inhalt des Buches steht Ihnen ohne weitere Kosten digital in der Wissensplattform eRef zur Verfügung (Zugangscode im Buch). Mit der kostenlosen eRef App haben Sie zahlreiche Inhalte auch offline immer griffbereit.

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Zielgruppe


Ärzte

Weitere Infos & Material


2 Neuroanatomie der Wirbelsäule


Gebhard Reiss, Dietrich Grönemeyer

2.1 Skelettelemente


Die Wirbelsäule des Erwachsenen besteht aus insgesamt 26 Knochen: den 24 Wirbeln sowie dem Os sacrum (Kreuzbein) und dem Os coccygeum (Steißbein). Da sie das Gewicht des Schädels und des Rumpfes inklusive der oberen Extremität zu tragen hat, bildet sie eine stützende Säule, die das Gewicht auf die untere Extremität überträgt. Die Wirbel stellen bis zum oberen Lendenwirbel zudem eine knöcherne Röhre für das Rückenmark dar, von dem die peripheren Nerven ausgehen. Zahlreiche Muskeln zum Sitzen und Stehen inserieren an der Außenseite der Wirbelsäule. Ihre äußere Form ist keine gerade Säule, sondern in der Seitenansicht weist sie 4 Krümmungen auf:

  • 2 primäre Krümmungen als thorakale und sakrale Kyphosen, die bereits fetal auftreten, sowie

  • 2 postnatale sekundäre Krümmungen als zervikale und lumbale Lordose.

Diese doppelten Krümmungen haben die Aufgabe, in verschiedensten Positionen das Gewicht auf die Körperachse und damit den Schwerpunkt zu verlagern und zudem federnd axiale Belastungen auszugleichen.

Merke

Die einzelnen Knochen der Wirbelsäule weisen regionale Unterschiede auf, die den jeweiligen speziellen Anforderungen gerecht werden.

Die 7 zervikalen Wirbel sind am oberen Ende über die okzipitalen Kondylen gelenkig mit dem Schädel verbunden. Der 7. Halswirbel artikuliert mit dem obersten Brustwirbel. Die 12 Brustwirbel bilden im mittleren Rücken mit den paarigen Rippen Gelenke aus. Der untere Rücken wird von den 5 Lendenwirbeln gebildet. Dort findet sich beidseits ein Gelenk zum Kreuzbein, darunter ein Gelenk zum Steißbein. Das Kreuzbein entsteht in der Entwicklung zunächst aus 5 und das Steißbein aus 3–5 einzelnen Wirbeln, die typischerweise nach etwa 20 Lebensjahren verknöchert und zusammengewachsen sind.

Beim aufrechten Gang stehen die Wirbel von kranial nach kaudal unter zunehmender Belastung. Die Form der Wirbelkörper sowie die Stellung ihrer Gelenke untereinander passen sich dieser Belastung an und besitzen unterschiedliche Freiheitsgrade in der jeweiligen Bewegungsachse. Die Grundstruktur der einzelnen Wirbel ist gleich ( ? Abb. 2.1): Nach vorn bildet sich ein rundlicher bis ovaler Wirbelkörper aus, an dem nach dorsal beidseitig der Wirbelbogen ansetzt und einen geschlossenen Ring bildet. Im Inneren des Wirbelkörpers findet sich unter der oberflächlichen Kompakta überwiegend Spongiosa, die die Wirbelköper nach kaudal poröser werden lässt. Die Spongiosa ist in Form von Bälkchen traktoriell und belastungsabhängig angeordnet. Dies führt vor allem im Lumbalbereich häufiger zu Einbrüchen der Wirbelkörper.

Bauelemente eines Wirbels.

Abb. 2.1 Ansicht von links, oben und dorsal. Alle Wirbel, mit Ausnahme des ersten und 2. Halswirbels (Atlas und Axis), folgen einem einheitlichen Grundbauplan und setzen sich aus folgenden Bauelementen zusammen:

  • einem Wirbelkörper (Corpus vertebrae),

  • einem Wirbelbogen (Arcus vertebrae),

  • einem Dornfortsatz (Processus spinosus),

  • 2 Querfortsätzen (Processus transversi bzw. costales bei den Lendenwirbeln) sowie

  • 4 Gelenkfortsätzen (Processus articulares).

Die Fortsätze dienen Muskeln und Bändern als Ansatz, im Bereich der Brustwirbelkörper bilden sie die Rippen-Wirbel-Gelenke. Wirbelkörper und Wirbelbogen umschließen das Wirbelloch (Foramen vertebrale). Die Gesamtheit der Wirbellöcher bildet den Wirbelkanal (Canalis vertebralis).

Proc. = Processus

(Quelle: Schünke M, Schulte E, Schumacher U et al. Aufbau eines Wirbels. In: Schünke M, Schulte E, Schumacher U et al., Hrsg. Prometheus LernAtlas – Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem. 5. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2018: 108–110)

Knöcherne Fortsätze zu den Seiten und nach hinten dienen als Ansatz für Muskeln des Rückens. Gelenkfortsätze am Wirbelbogen artikulieren mit den beiden benachbarten Wirbeln. Untereinander sind die Wirbel durch Ligamenta verbunden. Zwischen ihnen finden sich gelenklos sehr stabile Scheiben aus Faserknorpel (Zwischenwirbelscheibe, Bandscheibe, Discus intervertebralis). Der Wirbelbogen bildet lateral und dorsal das Foramen vertebrale, das mit anderen zusammen den Wirbelkanal für das Rückenmark und seine Nervenwurzeln darstellt. Nach dorsal ragt der Dornfortsatz (Processus spinosus) tastbar bis unter die Haut, zu beiden Seiten des Wirbelbogens inserieren die Querfortsätze (Processus transversarii). Sie alle dienen als Ansatz oder Ursprung der autochthonen Muskulatur des Rückens. Die Dornfortsätze sind vor allem im Bereich der Brustwirbelsäule relativ lang und zudem, sich gegenseitig überlappend, nach kaudal geneigt.

Jeweils 2 superiore und 2 inferiore Gelenkfortsätze gehen paarig vom Wirbelbogen aus, sie bilden mit den Nachbarwirbeln zwischen sich die Wirbelgelenke. Jeder Gelenkfortsatz hat als glatte Fläche eine Gelenkfacette. Die jeweils superioren Facetten weisen nach dorsal, die inferioren nach ventral. Damit werden trotz der axialen Belastung Bewegungen zwischen 2 benachbarten Wirbeln möglich, die jedoch in ihren Freiheitsgraden in bestimmten Richtungen eingeschränkt sind. In der Brustwirbelsäule finden sich zudem unterschiedlich ausgeprägte Rippenfortsätze (Processus costarius); 12 Rippenpaare sind dort mittels Gelenk mit dem Wirbelkörper und mit dem Querfortsatz verbunden. Die Hals- und die Lendenwirbelsäule besitzen davon nur Rudimente. Dafür weist die Halswirbelsäule in ihren oberen 6 Querfortsätzen Löcher (Foramina transversaria) auf, in denen die A. (Arteria) vertebralis nach kranial zum Foramen magnum und weiter zum Gehirn zieht. Die Lendenwirbel weisen einen kleinen Processus mamillaris anstelle eines echten Querfortsatzes auf. Das Os sacrum ist im Erwachsenenalter ein durch Synostosen fest zusammengewachsener durchgehender Knochen, bei dem die ehemaligen einzelnen Knochenelemente nur noch schwer zu erkennen sind.

2.2 Beweglichkeit der Wirbelsäule


2.2.1 Gesamtbeweglichkeit


Die einzelnen Abschnitte der Wirbelsäule geben dem Menschen unterschiedliche Bewegungsmöglichkeiten. Die Gesamtbeweglichkeit ergibt sich dabei aus den Freiheitsgraden der einzelnen Wirbel untereinander. Die Halswirbelsäule besitzt aufgrund ihrer ventrodorsal um lediglich ca. 45° geneigten Gelenkflächen die größte Beweglichkeit ( ? Abb. 2.2). Weiter kaudal sind die Gelenkflächen mehr frontal ausgerichtet und im Bereich der Brustwirbelsäule kommt es zu einer weiteren Einschränkung der Beweglichkeit durch die seitlichen Rippen. Die Gelenkflächen der Lendenwirbel rotieren, weiter einschränkend, zusätzlich in sagittaler Richtung, sodass dort nur noch gebeugt und gestreckt werden kann ( ? Abb. 2.3). Beim Kreuzbein ist durch die Verschmelzung der 5 Elemente zu einem Knochen keine Bewegung mehr möglich.

Gesamtbeweglichkeit der Halswirbelsäule.

Abb. 2.2 

Abb. 2.2a Lateralflexion.

(Quelle: Schünke M, Schulte E, Schumacher U et al. Wirbelbogengelenk, Bewegungssegment und Bewegungsausmaß der einzelnen Wirbelsäulenregionen. In: Schünke M, Schulte E, Schumacher U et al., Hrsg. Prometheus LernAtlas – Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem. 5. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2018: 126–128)

Abb. 2.2b Ventralflexion/Dorsalextension.

(Quelle: Schünke M, Schulte E, Schumacher U et al. Wirbelbogengelenk, Bewegungssegment und Bewegungsausmaß der einzelnen Wirbelsäulenregionen. In: Schünke M, Schulte E, Schumacher U et al., Hrsg. Prometheus LernAtlas – Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem. 5. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2018: 126–128)

Abb. 2.2c Rotation.

(Quelle: Schünke M, Schulte E, Schumacher U et al. Wirbelbogengelenk, Bewegungssegment und Bewegungsausmaß der einzelnen Wirbelsäulenregionen. In: Schünke M, Schulte E, Schumacher U et al., Hrsg. Prometheus LernAtlas – Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem. 5. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2018: 126–128)

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