E-Book, Deutsch, Band 4, 259 Seiten
Reihe: Die Highland-Kiss-Saga
Graham Die Braut des Viscounts: Die Highland-Kiss-Saga - Band 4
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-95885-676-9
Verlag: venusbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Roman
E-Book, Deutsch, Band 4, 259 Seiten
Reihe: Die Highland-Kiss-Saga
ISBN: 978-3-95885-676-9
Verlag: venusbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Eine verbotene Liebe, die alles zerstören könnte ... Der romantische Regency-Roman »Die Braut des Viscounts« von Heather Graham jetzt als eBook bei venusbooks. London, 1888: Nachdem ihr Bruder das Familienvermögen verspielt hat, steht die schöne Lady Maggie vor dem Ruin. Ihr bleibt keine Wahl: Um ihre Familie zu retten, muss sie die Frau eines alternden Viscounts werden. Während der Hochzeitsvorbereitungen lernt sie dessen Neffen Lord Jamie kennen und fühlt sich sofort zu ihm hingezogen - doch Jamie begegnet ihr mit Feindseligkeit. Er befürchtet, dass Maggie seinen Onkel ausnutzen will ... aber wie lange kann er das Verlangen unterdrücken, das auch sie in ihm weckt? Als er herausfindet, dass Maggie das nächste Opfer eines berüchtigten Mörders zu werden droht, kann er sie nicht schutzlos ihrem Schicksal überlassen - und kommt ihr dabei gefährlich nahe ... Jetzt als eBook kaufen und genießen: Das Historical-Romance-Highlight »Die Braut des Viscounts« von New-York-Times-Bestsellerautorin Heather Graham ist Band 4 der »Highland-Kiss-Saga«; alle Bände können unabhängig voneinander gelesen werden. Lesen ist sexy! venusbooks - der erotische eBook-Verlag.
Heather Graham wurde 1953 geboren. Die New-York-Times-Bestseller-Autorin hat über zweihundert Romane und Novellen verfasst, die in über dreißig Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden. Heather Graham lebt mit ihrer Familie in Florida. Von Heather Graham erscheinen bei venusbooks: »In den Händen des Highlanders« »Fieber der Leidenschaft« »Der Lord und die Rebellin« »Die Leidenschaft des Earls« »Das Begehren des Ritters« »Die Gefangene des Freibeuters« »Das Erbe der Liebenden« Die Highland-Kiss-Saga: »In den Armen des Schotten« »Der Highlander und die schöne Feindin« »Gefangen von einem Highlander« »Die Braut des Viscounts« Die Wild-Passion-Saga: »Der Ungezähmte und die Schöne« »Der Laird und die Schöne« »Der Krieger und die Schöne« Die Cameron-Saga: »Der Lord und die ungezähmte Schöne« »Die Geliebte des Freibeuters« Unter dem Autorennamen Shannon Drake veröffentlicht sie bei venusbooks außerdem: »Blutrote Nacht« »Bei Anbruch der Dunkelheit« »Verlockende Finsternis« »Das Reich der Schatten« »Der Kuss der Dunkelheit«
Weitere Infos & Material
Kapitel 1
Maggie, Lady Graham, die Tochter des verstorbenen, in Londoner Adelskreisen ebenso bekannten wie geschätzten Barons Edward Graham, hatte ein mulmiges Gefühl, als sie sich ihrem Haus näherte und davor keine Mietdroschke, sondern die Kutsche mit dem Wappen ihrer Familie stehen sah. Anscheinend war ihr Onkel Angus eingetroffen, und da er seine Besuche sonst schriftlich anzukündigen pflegte, musste es sich um ein schwer wiegendes familiäres Problem handeln. Sie fluchte leise – ein Verhalten, das einer echten Lady fremd sein müsste. Dabei war sie dem Titel nach durchaus eine Lady, obgleich ihr verstorbener Gatte ein Mann aus dem einfachen Volk gewesen war. Als Tochter eines Barons hatte sie jedoch ein Anrecht darauf, bis zu ihrem Tode als Lady angesprochen zu werden. Nicht dass es ihr so viel bedeutete, sie war ohnehin das schwarze Schaf der Familie: kohlrabenschwarz und verrußt in den Augen ihres Onkels, ihrer Tante und ihrer Cousins, die alle ach so großen Wert auf die gesellschaftliche Etikette legten. Wie sehr Angus die Eheschließung seines älteren Bruders bereuen musste, dachte Maggie mit dem Anflug eines müden Lächelns. Der Umstand, dass ihre Mutter nach etlichen kinderlosen Jahren nicht nur ein Kind, sondern gleich Zwillinge zur Welt gebracht hatte, musste den guten Angus schier in Verzweiflung gestürzt haben. Ihre eigene Geburt war laut britischem Recht kaum ins Gewicht gefallen, doch nur wenige Sekunden nach ihr hatte Justin das Licht der Welt erblickt. Somit war jegliche Hoffnung, die Angus auf den Titel ihres Vaters gehegt hatte, mit einem Mal erloschen. Dennoch führte Angus sich gerne so auf, als sei er das Familienoberhaupt, obgleich Justin längst kein kleiner Junge mehr war. »Der Menschenfresser ist da«, flüsterte Mireau ihr von hinten zu. »Du darfst Angus nicht als Menschenfresser bezeichnen.« Maggie schenkte ihrem besten Freund ein flüchtiges Lächeln. Jacques Mireau war zu einer viel glücklicheren Zeit in ihr Leben getreten und hatte seitdem entschieden, überall ihren Beschützer zu spielen. Abgesehen davon war er ein aufstrebender Schriftsteller, der auf Förderung angewiesen war, während er seine literarischen Wälzer verfasste. Ihre Freundschaft nützte also beiden Seiten, auch wenn Maggie sicher war, dass andere weit mehr in ihre Beziehung hineininterpretierten und sich regelmäßig die gepflegten Mäuler über sie zerrissen. Im Grunde machte Maggie sich nichts daraus, da sie sich nicht der Illusion hingab, in besseren Kreisen jemals als vornehme Dame akzeptiert zu werden. Stattdessen war sie froh, wenigstens eine kurze Zeit des Zaubers und des Glücks erlebt zu haben, die sie gelehrt hatte, wie schön das Leben in Wirklichkeit sein konnte, und wie viel Leid entstand, wenn man seine Existenz lediglich auf falschem gesellschaftlichen Schein aufbaute. »Du selbst nennst ihn einen Menschenfresser«, erinnerte Mireau sie. »Nur wenn wir alleine sind.« »Noch haben wir das Haus nicht betreten«, stellte er fest. »Allem Anschein nach hast du das auch nicht vor, so wie du deine Schritte verlangsamst.« »Hiermit gestehe ich dir, und nur dir, dass Onkel Angus nicht zu meinen persönlichen Favoriten gehört.« Mireau legte ihr sanft die Hände auf die Schultern und riss die hellblauen Augen in gespieltem Entsetzen auf. »Wir sollten uns dem Exekutionskommando unverzüglich stellen! Je länger man sich mit Ungewissheit quält, umso grauenvoller der Schmerz!« Auf der obersten Treppenstufe wandte sich Maggie zu Mireau um. »Ich werde noch mit jedem Menschenfresser fertig!«, versicherte sie. Clayton stand an der Tür, als hätte er ihr Kommen geahnt. Hatte er etwa auf sie gewartet und ihr Zögern bemerkt? Sie neigte leicht den Kopf in Richtung des spindeldürren Alten, der gar nicht mehr aus ihrem Haushalt wegzudenken war und sowohl als Butler wie auch als Kammerdiener ihres Bruders fungierte. Jetzt blickte er sie mit gerunzelter Stirn an. »Lord Angus ist hier, Lady Maggie.« Die Ankündigung des Butlers war überflüssig, wenn auch korrekt. Maggie lächelte. »Danke, Clayton.« Während sie die winzigen Knöpfe an ihren Handgelenken aufknöpfte und ihre Handschuhe auszog, half der Butler ihr aus dem Umhang. »Haben Sie meinem werten Onkel Tee angeboten?« »Mylady, man hat nur auf Eure Ankunft gewartet, damit Ihr den Tee selbst servieren könnt«, erwiderte Clayton. Fragend hob sie eine elegante Braue. Wurde sie auf die Probe gestellt, was ihre Servierkünste betraf? War es dafür nicht ein wenig spät? »Wie reizend und überaus höflich von Angus zu warten«, flötete sie und war sich sicher, dass ihr Onkel jedes einzelne Wort hören konnte. »Dann gehen wir am besten gleich in den Salon.« Clayton stellte sich ihr in den Weg. »Nur Familienangehörige!«, flüsterte er und bedeutete ihr mit den Augen, Mireau zurückzulassen. »Ich bin in meiner Dachkammer, falls du mich brauchen solltest«, meinte Mireau eilig. »Feigling«, entgegnete sie lächelnd. »Kein Wunder, dass ich Angst habe. Es ist gut möglich, dass er hier ist, um mich des Hauses zu verweisen.« »Unsinn, dazu hat er gar nicht das Recht.« »Lady Maggie, darf ich vorschlagen, dass Ihr Lord Angus nicht länger warten lasst?«, riet Clayton ihr leise. Nach einem Räuspern nahm er sich die Freiheit hinzuzufügen: »Euer Bruder leistet ihm schon eine ganze Zeit lang alleine Gesellschaft.« Maggie nickte Mireau mit gerunzelter Stirn zu und schritt auf den Salon zu. In diesem Moment wünschte sie sich, besser gekleidet zu sein, doch sie hatte sich den Vormittag über ihrer wohltätigen Arbeit gewidmet. Die Armen Londons lagen ihr am Herzen, seitdem sie von Nathan erfahren hatte, welch Elend und welch unbeschreibliche Zustände sich hinter der prunkvollen Fassade der großen Stadt verbargen. Von Kopf bis Fuß war sie in einfaches schwarzes Leinen gekleidet, ohne dass ihr Kleid Spitzenbesatz oder Stickerei aufgewiesen hätte. Stattdessen zierten ihren Rock Schmutz und Straßendreck. In ihrem Leben gab es zwei Ziele, die sie leidenschaftlich verfolgte: Zum einen kämpfte sie darum, das Leben der zerlumpten, hungernden Waisenkinder des East Ends zu verbessern. Außerdem hatte sie es sich zur Aufgabe gemacht, Scharlatane zu entlarven, die sich als Mesmerianer, Hypnotiseure oder spiritistische Medien ausgaben und Reiche wie Arme um ihr Geld brachten, indem sie ihnen versprachen, Kontakt zu geliebten und zutiefst betrauerten Verstorbenen herzustellen. »Onkel Angus«, rief Maggie, als sie den Salon betrat. Sie sprach und bewegte sich wie eine geborene Lady, was in gewissem Gegensatz zu der relativen Armseligkeit ihrer Umgebung stand. Maggie konnte sich nicht verhehlen, dass der Diwan an den Rändern immer fadenscheiniger wurde, genauso wie der persische Teppich, der das Eichenparkett bedeckte. »Meine Liebe.« Angus hatte auf einem der Stühle am Diwan gesessen. Es war ein harter Stuhl, und die Haltung ihres Onkels wirkte ähnlich unnachgiebig. Selbstverständlich war ihm ihre Ankunft nicht verborgen geblieben, und er hatte darauf gewartet, dass sie das Zimmer betrat, um sich seinerseits zu erheben. Angus, eine große, beeindruckende Erscheinung mit weißen Haaren, Koteletten, feinem Schnurrbart und sorgfältig gepflegtem Spitzbart, kam auf sie zu. Seine Weste und das Jackett waren von elegantem Schnitt, und Maggie gewahrte das Glitzern seiner wertvollen Golduhr. Sie musste sich eingestehen, dass Angus imposant aussah. Äußerlich besaß er Ähnlichkeit mit ihrem Vater, obgleich die Erinnerung an diesen geliebten Mann mit jedem Jahr verblasste, das seit seinem Tod verstrich. Ihr Onkel griff nach ihren Händen und hauchte ihr einen Kuss auf jede Wange, als hätte er den Großteil seines Lebens auf dem Kontinent verbracht. Dem war nicht so; Angus arbeitete für die Königin, wobei Maggie nicht die leiseste Ahnung hatte, worin genau seine Aufgaben bestanden. »Maggie«, meinte Justin leise, indem er sich ebenfalls erhob. Als sie ihrem Bruder einen kurzen Blick zuwarf, stellte sie fest, dass er entsetzlich aussah. Die Zwillinge sahen einander recht ähnlich. Von der Mutter hatten sie eine etwas ungewöhnliche Haarfarbe geerbt, ein sattes Rotblond, das im Sonnenlicht golden schimmerte. Nathan hatte ihr einst gesagt, es umstrahle ihr Gesicht wie ein Heiligenschein – nicht der Nimbus eines sanften Himmelsboten, sondern derjenige eines Racheengels, der der Welt die göttliche Gerechtigkeit brachte. Er hatte sie damit geneckt, dass ihre Haarfarbe ihrem feurigen Temperament entspränge – und dem kämpferischen Geist, den er so an ihr liebte. Zum Andenken an ihren verstorbenen Mann würde sie sich niemals die Haare kürzer schneiden lassen. Justin schien sein Haar ebenfalls zu mögen, denn er trug es eine Idee länger, als die derzeitige Mode es vorschrieb. Er war glatt rasiert, was ihm stand und seine klaren, schönen Gesichtszüge zur Geltung brachte. Heute sah Maggies attraktiver Zwillingsbruder allerdings nicht nur aschfahl aus, sondern wirkte geradezu gramgebeugt, als koste es ihn übermenschliche Kraft, eine aufrechte Haltung einzunehmen. Er schenkte ihr ein mattes Lächeln und sank wieder auf seinen Stuhl. »Ach, der Tee«, sagte sie, als Clayton mit dem Tablett eintrat. Sofort machte sie sich daran, einzuschenken. »Onkel, wenn ich mich recht erinnere, nimmst du ein Stück Zucker und nur etwas Milch?« »Das ist richtig, meine Liebe.« »Mollys Kuchen ist einfach unvergleichlich. Du musst ein Stück probieren.« Angus nahm seine Teetasse entgegen, winkte jedoch ungeduldig ab, als sie ihm ein Kuchenstück anbot. »Gieß deinem Bruder Tee ein, meine Liebe, und setz dich. Wir haben eine ernste Angelegenheit zu besprechen.« Als sie...