Grager | Teufelskreis | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 420 Seiten, Format (B × H): 126 mm x 186 mm

Grager Teufelskreis

Thriller
Originalausgabe 2024
ISBN: 978-3-911172-56-1
Verlag: medimont
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Thriller

E-Book, Deutsch, 420 Seiten, Format (B × H): 126 mm x 186 mm

ISBN: 978-3-911172-56-1
Verlag: medimont
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ein Toter auf der Wiener Donauinsel stellt sich als Deutscher Baulöwe heraus, dessen in Wien lebende Frau just zum Todeszeitpunkt verschwunden ist. Was Jana Thal und Rainer Wielke von der Kripo Wien erst an eine Beziehungstat denken läßt.
Zur selben Zeit wird der Wiener Architekt Theo Kapsreiter in München entführt und gefoltert. Nur durch Zufall wird er lebend gefunden. Die Münchner Kriminalkommissarin Antje Söderstedt schließt sich mit den Wiener Beamten kurz.
Der Journalist Martin Streithammer stößt bei seinen Recherchen auf Unstimmigkeiten in der Bilanz der DBAG, der Deutschen Bau AG. Noch dazu verschwinden Millionenbeträge aus einer Tochterfirma.
Und eine in Tirol ermordete junge Frau stellt sich als Tochter eines amerikanischen Bau-Tycoons heraus.
Als in München Klaus Edelbacher, CEO der DBAG, in seiner Villa ermordet aufgefunden wird, und der bayerische Innenminister Armin Cromberg spurlos verschwindet, möglicherweise entführt, beginnt für Antje Söderstedt und Jana Thal eine abenteuerliche Tour de Force durch mehrere Länder auf der Jagd nach dem Mörder und den verschwundenen Millionen.

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Cromberg und die Petrodollars
Der bayerische Innenminister Armin Cromberg entschuldigte sich bei den Gesprächspartnern, als sein Amtsleiter Xaver Oldenberg den Kopf zur Tür des Besprechungszimmers hereinsteckte und ihm ein Handzeichen gab. »Was gibt’s? Ich wollte doch nicht gestört werden«, flüsterte er ihm zu. »Ich habe den Edelbacher am Telefon. Er muss unbedingt heute noch mit Ihnen sprechen. Sie haben aber keinen freien Termin.« »Was will denn der schon wieder?« »Sagt er mir nicht. Er meint nur, es sei superdringend und höchst vertraulich.« »Wann ist mein letzter Termin heute?« »Um 23 Uhr sind Sie noch auf der Aftershowparty der Filmpremiere …« »Gut. Machen Sie mit Edelbacher irgendetwas nach Mitternacht aus. Aber bitte nicht am Arsch der Welt. Ich will auch noch ein paar Stunden Schlaf bekommen heute Nacht.« Der Amtsleiter nickte, verschwand in den Vorraum und schloss geräuschlos die Tür. Armin Cromberg kehrte an den Besprechungstisch zurück. »Sorry, war dringend.« Er setzte sich und lehnte sich nach vorne, stützte die Ellenbogen auf den Tisch und deutete mit dem Zeigefinger der rechten Hand der Reihe nach auf jeden Einzelnen der Runde. »Sie werden verstehen, meine Herren, dass diese Reise nach Abu Dhabi für Bayern von eminenter Bedeutung ist. Die Scheichs haben jede Menge Petrodollars, die sie derzeit bevorzugt in westlichen Beteiligungen anlegen. Unsere Aufgabe – Ihre Aufgabe – wird es sein, sicherzustellen, dass sie eine Menge davon bei uns investieren. Also erwarte ich von jedem Einzelnen von Ihnen, dass er schlüssige Konzepte, überzeugende Argumente und wenn es sein muss, entsprechende persönliche Zuwendungen für die Kontaktpersonen im Gepäck hat. Wir verstehen uns?« Die Männer nickten. »Gut, dann bis übermorgen. Seien Sie pünktlich am Flughafen.« Stühle scharrten über den Parkettboden, als die Herren sich erhoben. Leise Stimmen sprachen durcheinander. Keine einzige Frau befand sich in dieser Runde. Doch die Wirtschaftsbosse der führenden deutschen Unternehmen, insbesondere der finanzkräftigen Branchen, waren eben in der Mehrzahl Männer. Die meisten von ihnen sogar in fortgeschrittenem Rentenalter. Wobei selbstverständlich keiner von ihnen auch nur ansatzweise daran dachte, sich zurückzuziehen und die Verantwortung in jüngere Hände zu legen. Denn Geld und Macht hielten sie für ihr Lebenselixier. Armin Cromberg schritt durch die Räume des Hotels Sofitel Bayerpost, in denen die Party des Films stattfand, der an diesem Abend im Malthaeser Filmpalast Premiere gehabt hatte. Ein schrecklicher Schinken, irgendeiner Göttersage nachempfunden, dessen Titel er jetzt schon vergessen hatte. Wenn die Amis sich an klassische Stoffe wagten, konnte ja auch gar nichts anderes herauskommen als wilde Kampfszenen, verkitschter Heldenmythos und eine unerträglich platte Geschichte. Er nippte am Champagner, ließ sich mit den Hauptdarstellern ablichten, die zur Premiere eingeflogen worden waren, und führte nichtssagende Gespräche mit Journalisten und Politikern. Ein Abend wie immer bei solchen Veranstaltungen: langweilig bis zum Erbrechen. Immer dieselben Gesichter, immer die gleichen Plattitüden, Dauerlächeln, bis die Gesichtszüge erstarrten. Doch das gehörte zum Geschäft. Wer nicht mitmachte, war im Nu weg vom Fenster. Er blickte unauffällig auf seine Breitling Bentley Supersports. Ein Geschenk eines Konzerns, der ihn für seine Geschäfte gewinnen wollte. Vor ein paar Jahren, als er sie erhalten hatte, erschien ihm eine Uhr um 30.000 Euro wie der pure Luxus. Mittlerweile ekelte ihn die billige Aufmachung mit dem Gummiarmband nur mehr an. Aber immer noch besser als seine alte Seiko, die er schon zu Studentenzeiten getragen hatte. Hoch an der Zeit, sich wieder einmal etwas Ausgefallenes schenken zu lassen. Er hatte auch schon eine Idee, von wem. Denn wer ihn nachts durch die Gegend scheuchte, konnte schon etwas springen lassen. Es war kurz vor Mitternacht. Zeit aufzubrechen. Bei dem Sauwetter so ungefähr das Letzte was er wollte. Seit Tagen regnete es. Und wenn der Regen kurzzeitig aussetzte, was selten genug geschah, lag München immer noch im dichten Nebel. Mist! Zu der nächsten Verabredung konnte er sich nicht einmal von seinem Chauffeur bringen lassen, der ihn dann brav beschirmte, bis er im Trockenen anlangte. Er musste sich selbst hinter das Steuer setzen. Aus diesem Grund hatte er den Mann schon weggeschickt, als sie hier angekommen waren. Es fuhr den Audi A8 echt gerne selbst. Das Ding, sicher wie ein Panzer, lag ob seines Gewichtes traumhaft auf der Straße. Aber doch nicht nach einem langen Arbeitstag und bei diesem Sauwetter! Was Edelbacher so Dringendes zu besprechen hatte? Und hoffentlich ist es wirklich wichtig, sonst kannst du was erleben, mein Freund! Klaus Edelbacher firmierte als Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bau AG. Die DBAG war ein riesiger Konzern, der weltweit gut 100.000 Arbeitnehmer beschäftigte. Mit einer Niederlassung in Abu Dhabi, wenn er sich recht erinnerte. Nun, dann hätte Edelbacher doch zu dem Termin am Vormittag dazu stoßen können. Es musste sich um etwas anderes handeln. Und diese blödsinnige Geheimnistuerei! Er würde ihm explizit klarmachen, dass er sich in Zukunft auf solche Blitztermine in der Nacht nicht mehr einlassen konnte. Wie sah denn das aus? Konspirative Zusammenkunft mit einem Konzernchef nach Mitternacht an einem geheimen Ort! Der geheime Ort war auch so eine Schnapsidee Edelbachers. Er wollte sich mit ihm auf dem Parkplatz eines großen Kinocenters treffen. Da dort neben einem Einkaufszentrum, auch Restaurants und eine Disco lagen, war der Parkplatz selbst zu dieser späten Stunde noch gut frequentiert. Unter den vielen parkenden Autos würden ihre beiden nicht auffallen. Das mochte stimmen, doch wie sollte er unter all den abgestellten Karossen die Edelbachers finden? Noch dazu bei diesem Mistwetter. Cromberg verabschiedete sich von niemandem, fuhr in die Tiefgarage und verließ das Hotel. Das Wetter hatte sich sogar noch verschlechtert, was gar nicht möglich schien. Doch der Dauerregen ging gerade in Schnee über und zusätzlich herrschte eine dicke Nebelsuppe, sodass man kaum zwanzig Meter weit sehen konnte. Scheiße! Einmal mehr verwünschte er den verdammten Kerl, der ihn zu dieser Tageszeit bei diesem Wetter um den Schlaf brachte. Der Scheibenwischer lief auf Hochtouren und trotzdem wurde die Scheibe unmittelbar darauf wieder nahezu undurchsichtig. Infolge der schlechten Sicht konnte er kaum mehr als dreißig Stundenkilometer fahren. Plötzlich schoss aus einer Seitengasse ein Geländewagen heraus. »Du Vollidiot«, brüllte Cromberg und musste eine Vollbremsung hinlegen, wobei seine Aktentasche vom Sitz in den Fußraum flog. Dort lag sie in Nässe und Schmutz und er wollte sich gar nicht vorstellen, wie die Tasche jetzt aussah. Sein Unmut wuchs mit jedem Kilometer, den er durch Nebel und Regen schlich. Wenn der Edelbacher nicht mindestens den Weltuntergang ankündigt, dann kann er etwas erleben! Als er bei dem Kinocenter ankam, kramte er sein Handy aus der Hosentasche und wählte Edelbachers Nummer. Dieser meldete sich tatsächlich beim ersten Klingelton. »Ich bin da. Wo finde ich Dich?« »In der rechten hinteren Ecke, gegenüber vom türkischen Restaurant.« Cromberg hatte keine Ahnung, von wo aus rechts sein sollte und er sah auch kein türkisches Restaurant. Aber wenn er die Ecken des riesigen Parkplatzes abfuhr, musste er wohl irgendwann bei Edelbacher landen. Der stand neben seinem Auto im Regen und riss Crombergs Beifahrertür auf, kaum dass dieser angehalten hatte. »Na endlich!« Er ließ sich klatschnass auf den Beifahrersitz plumpsen und warf die Türe zu. »Achtung! Tritt nicht auf meine Tasche.« Edelbacher bückte sich, hob die Aktenmappe auf und warf sie achtlos auf die Rückbank. »Gott sei Dank, dass Du da bist.« »Hör zu, Klaus. Das war das erste und letzte Mal, dass ich so eine Aktion mitmache. Ich habe einen anstrengenden Tag hinter mir, der morgen wird auch nicht das reine Honigschlecken und übermorgen fliege ich mit der Wirtschaftsdelegation nach Abu Dhabi. Ich hoffe, Du hast einen guten Grund für dieses Theater!« Edelbacher wischte sich mit der Hand das Wasser aus den Haaren. Es tropfte von der Hand auf die Lehne des Sitzes. Cromberg schluckte. Der Kerl versaute ihm seinen neuen Dienstwagen. Am liebsten hätte er den Trottel wieder aus dem Auto geworfen. »Glaub mir, Armin, wenn es nicht dringend wäre, hätte ich dich nicht angerufen.« »Also, was ist los?« »Die DBAG ist pleite.« »Wie bitte? Erst vorige Woche ist doch bei der Aktionärsversammlung der Geschäftsbericht vorgelegt worden. Und der sah doch vielversprechend aus.« »Schon. Aber da fehlen die...


Grager, Veronika A.
Veronika A. Grager wurde Wien geboren und ist dort auf einem Bauernhof aufgewachsen.
Nach einem interessanten und erfolgreichen Berufsleben trat sie 2005 in den Unruhestand und beschloß, ihrem Hobby intensiver nachzugehen und einen Roman zu schreiben. Der erste war eine Liebesgesgeschichte, der nächste ein Krimi. Wer weiß, dass sie schon als Kind ihre Puppen im Garten begraben hatte – sie wollte lieber einen Teddy –, wird sich darüber nicht wundern, dass ihr Krimis zu schreiben viel mehr Spaß bereitete. Das war die Geburtsstunde einer unerwarteten Karriere als Nachwuchsautorin im Rentenalter.
Heute lebt sie mit ihrem Mann und zwei großen Hunden in einem Dorf im südlichen Niederösterreich, wo noch immer Pech aus dem Harz der Bäume gewonnen wird, und wo ihre erste Regionalkrimiserie spielt.



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